02.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Thessalonicher Kap.5
Leben im Licht des kommenden Tages
1Von den Zeiten aber und Stunden, liebe Brüder, ist nicht not euch zu schreiben; 2denn ihr selbst wisset gewiß, daß der Tag des Herrn wird kommen wie ein Dieb in der Nacht. 3Denn wenn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, – so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleich wie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen.
4Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife. 5Ihr seid allzumal Kinder des Lichtes und Kinder des Tages; wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 6So lasset uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein. 7Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken; 8wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit. 9Denn Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, 10der für uns gestorben ist, auf daß, wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben sollen. 11Darum ermahnet euch untereinander und bauet einer den andern, wie ihr denn tut.
Ermahnungen und Grüße
12Wir bitten aber euch, liebe Brüder, daß ihr erkennet, die an euch arbeiten und euch vorstehen in dem Herrn und euch vermahnen;
13habt sie desto lieber um ihres Werks willen und seid friedsam mit ihnen. 14Wir ermahnen aber euch, liebe Brüder, vermahnet die Ungezogenen, tröstet die Kleinmütigen, traget die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. 15Sehet zu, daß keiner Böses mit Bösem jemand vergelte; sondern allezeit jaget dem Guten nach, untereinander und gegen jedermann.
16Seid allezeit fröhlich, 17betet ohne Unterlaß, 18seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch.
19Den Geist dämpfet nicht, 20die Weissagung verachtet nicht; 21prüfet aber alles, und das Gute behaltet. 22Meidet allen bösen Schein.
23Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz samt Seele und Leib müsse bewahrt werden unsträflich auf die Zukunft unsers Herrn Jesu Christi. 24Getreu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun.
25Liebe Brüder, betet für uns. 26Grüßet alle Brüder mit dem heiligen Kuß. 27Ich beschwöre euch bei dem Herrn, daß ihr diesen Brief lesen lasset vor allen heiligen Brüdern.
28Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch! Amen.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Im letzten Kapitel des ersten Thessalonicherbriefes ruft Paulus die Gläubigen dazu auf, wachsam und bereit für die Wiederkunft Christi zu sein. Er vergleicht den „Tag des Herrn“ mit einem Dieb in der Nacht, der plötzlich kommt, wenn niemand damit rechnet. Gleichzeitig ermutigt er die Christen, im Licht zu leben, den Glauben aktiv zu gestalten und sich gegenseitig zu ermutigen. Der Brief endet mit praktischen Ermahnungen für ein christliches Leben, das von Freude, Gebet, Dankbarkeit und Heiligung geprägt sein soll. Dieses Kapitel erinnert uns an die Dringlichkeit des Glaubens und die Hoffnung auf das ewige Leben in Christus.
Kommentar
Paulus beginnt mit einer eindringlichen Warnung: Die Wiederkunft Christi wird unerwartet sein. Während die Welt in Sicherheit wiegt, wird der Tag des Herrn plötzlich eintreffen. Doch für die Gläubigen sollte dies keine Überraschung sein – sie sind Kinder des Lichts, die bewusst und wachsam leben sollen.
Die Metaphern von Licht und Finsternis zeigen eine klare Trennung zwischen denen, die auf Gottes Plan vorbereitet sind, und denen, die in geistlicher Gleichgültigkeit leben. Wachsamkeit bedeutet, ein Leben zu führen, das von Glauben, Liebe und Hoffnung auf die Erlösung geprägt ist. Diese geistliche „Rüstung“ schützt die Gläubigen vor dem geistlichen Schlaf und der Trunkenheit der Welt.
Der zweite Teil des Kapitels enthält praktische Ermahnungen für den Alltag eines Christen. Paulus betont die Bedeutung der gegenseitigen Ermutigung, der Geduld im Umgang mit anderen und der Verpflichtung, Gutes zu tun. Besonders eindrucksvoll sind seine Aufforderungen: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen.“ Diese Haltung ist nicht von äußeren Umständen abhängig, sondern Ausdruck eines tiefen Vertrauens in Gottes Führung.
Paulus schließt mit einem Segen, der Gottes Heiligung für Geist, Seele und Leib erbittet. Dies zeigt, dass Heiligung ein umfassender Prozess ist, der unser ganzes Leben betrifft. Die Wiederkunft Christi ist nicht nur eine Hoffnung für die Zukunft, sondern auch ein Ansporn für das Hier und Jetzt.
Zusammenfassung
1.Die plötzliche Wiederkunft des Herrn – Paulus warnt, dass der Tag des Herrn wie ein Dieb in der Nacht kommt. Gläubige sollen wachsam bleiben und im Licht leben.
2.Geistliche Wachsamkeit – Christen sind Kinder des Tages und sollen sich mit Glauben, Liebe und Hoffnung rüsten, um bereit zu sein.
3.Praktische Anweisungen für das Glaubensleben – Paulus ruft zur gegenseitigen Ermutigung, Geduld, Freude, Gebet und Dankbarkeit auf.
4.Heiligung und Segen – Paulus betet für die völlige Heiligung der Gläubigen und schließt mit einem Aufruf zur Gemeinschaft und dem Wunsch nach Gottes Gnade.
Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass wir in der Erwartung der Wiederkunft Christi nicht passiv bleiben sollen, sondern aktiv im Glauben wachsen, ein heiliges Leben führen und die Freude des Herrn in unserem Alltag ausstrahlen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 3: Reue
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