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18.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Titus Kap.3
Der Christ in der Welt
1Erinnere sie, daß sie den Fürsten und der Obrigkeit untertan und gehorsam seien, zu allem guten Werk bereit seien, 2niemand lästern, nicht hadern, gelinde seien, alle Sanftmütigkeit beweisen gegen alle Menschen.
3Denn wir waren auch weiland unweise, ungehorsam, verirrt, dienend den Begierden und mancherlei Wollüsten, und wandelten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten uns untereinander. 4Da aber erschien die Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes, unsers Heilandes, – 5nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes6welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum, unsern Heiland, 7auf daß wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung. 8Das ist gewißlich wahr; solches will ich, daß du fest lehrest, auf daß die, so an Gott gläubig sind geworden, in einem Stand guter Werke gefunden werden. Solches ist gut und nütze den Menschen. 9Der törichten Fragen aber, der Geschlechtsregister, des Zankes und Streites über das Gesetz entschlage dich; denn sie sind unnütz und eitel. 10Einen ketzerischen Menschen meide, wenn er einmal und abermals ermahnt ist, 11und wisse, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, als der sich selbst verurteilt hat.
Aufträge und Grüße
12Wenn ich zu dir senden werde Artemas oder Tychikus, so komm eilend zu mir gen Nikopolis; denn daselbst habe ich beschlossen den Winter zu bleiben. 13Zenas, den Schriftgelehrten, und Apollos fertige ab mit Fleiß, auf daß ihnen nichts gebreche. 
14Laß aber auch die Unsern lernen, daß sie im Stand guter Werke sich finden lassen, wo man ihrer bedarf, auf daß sie nicht unfruchtbar seien. 
15Es grüßen dich alle, die mit mir sind. Grüße alle, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen! Amen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Der dritte Brief des Tituskapitels ist eine eindringliche Ermahnung des Apostels Paulus an Titus und die Christen auf Kreta, wie sie sich als Gläubige in der Welt verhalten sollen. Er betont die Notwendigkeit des Gehorsams gegenüber den Obrigkeiten, die Bereitschaft zu guten Werken und einen friedfertigen Umgang mit allen Menschen. Paulus erinnert daran, dass alle Gläubigen einst in der Sünde lebten, aber durch die Barmherzigkeit Gottes erlöst wurden. Dieses neue Leben in Christus verpflichtet dazu, sich von unnützen Streitfragen fernzuhalten und einen Lebensstil zu führen, der den Glauben bezeugt. Zudem gibt Paulus praktische Anweisungen für den Gemeindedienst und schließt den Brief mit persönlichen Grüßen.
Kommentar 
  1. Christliche Pflichten in der Gesellschaft (Verse 1–2)
Paulus fordert die Gläubigen auf, sich den Obrigkeiten unterzuordnen, bereit zu guten Werken zu sein und ein sanftmütiges Verhalten gegenüber allen Menschen zu zeigen. Dies verdeutlicht, dass Christen durch ihren Lebenswandel ein Zeugnis für den Glauben sein sollen.
  1. Die Grundlage unserer Errettung (Verse 3–7)
Paulus erinnert daran, dass auch die Gläubigen einst in Sünde lebten, aber durch Gottes Barmherzigkeit und nicht durch eigene Werke gerechtfertigt wurden. Die Erneuerung durch den Heiligen Geist macht sie zu Erben des ewigen Lebens. Dieses Heil ist allein ein Werk der Gnade Gottes.
  1. Die Bedeutung guter Werke (Vers 8)
Glaube und Werke stehen nicht im Gegensatz, sondern ergänzen sich. Paulus betont, dass die Gläubigen sich in guten Werken bewähren sollen, da sie den Menschen nützlich sind. Der christliche Glaube zeigt sich in einer aktiven, tätigen Liebe.
  1. Warnung vor Streit und Irrlehren (Verse 9–11)
Paulus warnt vor sinnlosen Diskussionen über unwichtige Themen wie genealogische Fragen und gesetzliche Streitigkeiten. Irrlehrer, die nach mehrfacher Ermahnung nicht zur Einsicht kommen, sollen gemieden werden. Wer sich selbst verurteilt, indem er falsche Lehren verbreitet, ist geistlich verloren.
  1. Praktische Anweisungen und Schlussgrüße (Verse 12–15)
Paulus gibt Titus Anweisungen zur Organisation der Gemeinde, insbesondere hinsichtlich der Unterstützung von Dienern des Evangeliums. Er fordert die Gläubigen auf, sich in guten Werken zu engagieren, um nicht „unfruchtbar“ zu sein. Der Brief schließt mit herzlichen Grüßen und einem Segenswunsch.
Zusammenfassung
Titus 3 lehrt, dass Christen sich durch ihr Verhalten als Licht in der Welt zeigen sollen. Sie sollen sich den staatlichen Autoritäten unterordnen, friedfertig sein und sich in guten Werken bewähren. Paulus macht deutlich, dass die Errettung allein durch Gottes Barmherzigkeit geschieht und nicht durch menschliche Leistung. Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit eines gottgefälligen Lebenswandels als Ausdruck des Glaubens. Streit über unwichtige Themen und Irrlehren soll vermieden werden, während sich die Gemeinde um das praktische Wohl der Glaubensgeschwister kümmern soll. Der Brief endet mit Segensworten und der Ermutigung, in der Gnade zu bleiben.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 5: Hingabe

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung: Die Bedeutung der Hingabe
Hingabe an Gott ist kein einmaliger Akt, sondern eine tiefgreifende, lebensverändernde Entscheidung. Der Herr verspricht, dass diejenigen, die ihn von ganzem Herzen suchen, ihn finden werden (Jeremia 29,13-14). Doch wahre Hingabe erfordert Demut, einen Kampf gegen das eigene Ich und eine vollständige Erneuerung unseres Wesens. Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott getrennt, doch er ruft uns zur Umkehr und bietet uns durch seine Gnade die Möglichkeit, in seine Nähe zurückzukehren. Dieses Kapitel zeigt, dass Hingabe nicht nur ein äußeres Bekenntnis ist, sondern eine völlige Selbstaufgabe – eine Entscheidung, die uns von der Sklaverei der Sünde in die Freiheit der Kinder Gottes führt.
Kommentar: Der Kampf um die völlige Hingabe
Die größte Herausforderung im Leben eines Gläubigen ist der Kampf gegen das eigene Ich. Paulus beschreibt diesen inneren Konflikt als einen geistlichen Kampf, der eine bewusste Entscheidung erfordert, den eigenen Willen unter die Herrschaft Gottes zu stellen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, aus freiem Willen zu ihm zu kommen.
Hingabe bedeutet nicht nur, schlechte Gewohnheiten abzulegen, sondern alles loszulassen, was uns von Gott trennt. Für manche Menschen ist es Reichtum, für andere Ehre, Bequemlichkeit oder Eigenwilligkeit. Doch Christus fordert eine völlige Entscheidung: „Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,33).
Ein oberflächlicher Glaube oder ein halbherziges Christsein führen zu einem leeren, wertlosen Gottesdienst. Wer sich ganz Christus hingibt, erfährt eine tiefe Liebe und Freude, die alle irdischen Bindungen übertrifft. Erst wenn Christus unser Herz vollständig erfüllt, hören wir auf, nach der geringsten Anforderung für den Himmel zu fragen, sondern streben nach völliger Übereinstimmung mit seinem Willen.
Dennoch fällt es vielen schwer, diesen Schritt zu gehen. Menschen halten an ihrer alten Natur fest, aus Angst vor Veränderung oder weil sie sich ihrer eigenen Schwäche bewusst sind. Doch Gott verlangt nichts Unmögliches. Die einzige Voraussetzung für eine völlige Hingabe ist die Entscheidung, Gott unseren Willen zu übergeben. Sobald wir uns ihm anvertrauen, wirkt er in uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).
Zusammenfassung: Die Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit
Kapitel 5 zeigt deutlich, dass die Hingabe an Gott eine bewusste Entscheidung ist. Jeder Mensch steht vor der Wahl: entweder in der Knechtschaft der Sünde zu bleiben oder die wunderbare Freiheit der Kinder Gottes zu erfahren. Diese Hingabe ist nicht passiv, sondern erfordert eine aktive Entscheidung, unser Ich aufzugeben und unser Leben vollständig Christus anzuvertrauen.
Gott zwingt niemanden zur Unterwerfung, sondern ruft uns in Liebe und Geduld. Wer seine Liebe erkennt, wird nicht fragen, wie wenig er tun muss, sondern bereit sein, alles zu geben. Doch dieser Schritt erfordert Mut, Demut und Vertrauen in Gottes Verheißungen.
Letztendlich ist es der freie Wille des Menschen, der entscheidet, ob er Gottes Angebot annimmt oder ablehnt. Wer seinen Willen Gott übergibt, erfährt eine völlige Veränderung, ein neues Leben, das von Glauben, Liebe und echter Freiheit geprägt ist.

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Die Schlüssel zur wahren Hingabe an Gott:
1.Vollständige Hingabe an Gott ist notwendig für die Erneuerung
  • Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott entfremdet, und nur durch eine völlige Hingabe kann eine geistliche Wiederherstellung erfolgen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, ihn mit ganzem Herzen zu suchen (Jeremia 29,13-14).
2.Der Kampf gegen das eigene Ich ist die größte Herausforderung
  • Die größte Hürde auf dem Weg zu Gott ist unser eigener Wille. Die völlige Unterstellung unserer Persönlichkeit unter Gottes Willen erfordert Demut und Selbstaufgabe. Ohne diese Hingabe kann keine wahre Veränderung geschehen.
3.Gott nimmt keine erzwungene Anbetung an
  • Gott wünscht sich eine freiwillige Entscheidung für ihn. Eine gezwungene Hingabe wäre bedeutungslos, da sie weder unser Herz noch unseren Verstand einbeziehen würde (Jesaja 1,18).
4.Hingabe bedeutet Loslassen weltlicher Bindungen
  • Alles, was uns von Gott trennt – sei es Reichtum, Ruhm, Bequemlichkeit oder Eigenwillen –, muss aufgegeben werden. Jesus fordert, dass wir ihm über alles andere den Vorrang geben (Lukas 14,33).
5.Die Entscheidung zur Hingabe führt zu echter Freiheit
  • Wer sich Christus vollständig übergibt, erlebt die wahre Freiheit der Kinder Gottes. Diese Hingabe bedeutet nicht Verlust, sondern Gewinn – die Befreiung von Sünde, Frieden mit Gott und ein Leben in seiner Liebe und Gnade.