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24.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.5
1Denn ein jeglicher Hoherpriester, der aus den Menschen genommen wird, der wird gesetzt für die Menschen gegen Gott, auf daß er opfere Gaben und Opfer für die Sünden; 2der da könnte mitfühlen mit denen, die da unwissend sind und irren, dieweil er auch selbst umgeben ist mit Schwachheit. 3Darum muß er auch, gleichwie für das Volk, also auch für sich selbst opfern für die Sünden. 4Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern er wird berufen von Gott gleichwie Aaron. 5Also auch Christus hat sich nicht selbst in die Ehre gesetzt, daß er Hoherpriester würde, sondern der zu ihm gesagt hat: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget.« 6Wie er auch am andern Ort spricht: »Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.« 
7Und er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert zu dem, der ihm von dem Tode konnte aushelfen; und ist auch erhört, darum daß er Gott in Ehren hatte. 8Und wiewohl er Gottes Sohn war, hat er doch an dem, das er litt, Gehorsam gelernt. 9Und da er vollendet war, ist er geworden allen, die ihm gehorsam sind, eine Ursache zur ewigen Seligkeit, 10genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.
Das Festhalten an der Verheißung
11Davon hätten wir wohl viel zu reden; aber es ist schwer, weil ihr so unverständig seid. 12Und die ihr solltet längst Meister sein, bedürfet wiederum, daß man euch die ersten Buchstaben der göttlichen Worte lehre und daß man euch Milch gebe und nicht starke Speise. 13Denn wem man noch Milch geben muß, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit; denn er ist ein junges Kind. 14Den Vollkommenen aber gehört starke Speise, die durch Gewohnheit haben geübte Sinne, zu unterscheiden Gutes und Böses.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Hebräer Kapitel 5 befasst sich mit der hohenpriesterlichen Rolle Christi und vergleicht sie mit der des irdischen Hohenpriesters. Während menschliche Hohepriester aus den Menschen genommen werden, um für sie vor Gott zu opfern, ist Christus der von Gott eingesetzte ewige Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks. Der Autor hebt hervor, dass Christus durch Leiden Gehorsam lernte und so zum Ursprung des ewigen Heils für alle wurde, die ihm gehorsam sind. Der zweite Teil des Kapitels ermahnt die Leser zur geistlichen Reife und kritisiert ihre Unfähigkeit, tiefere Wahrheiten zu erfassen.
Kommentar:
  1. Die Berufung und Aufgabe des Hohenpriesters (Verse 1–4):
  • Vers 1-3: Ein irdischer Hohepriester wird von den Menschen ausgewählt, um sie vor Gott zu vertreten. Er bringt Opfer für die Sünden des Volkes und auch für sich selbst dar. Seine Schwachheit befähigt ihn, mit den Unwissenden und Irrenden mitzufühlen.
  • Vers 4: Kein Mensch kann sich dieses Amt selbst aneignen; es ist eine Berufung Gottes, wie bei Aaron.
👉 Anwendung: Wahre geistliche Führung basiert nicht auf menschlichem Ehrgeiz, sondern auf göttlichem Ruf und Demut.
  1. Christus als ewiger Hohepriester (Verse 5–10):
  • Vers 5-6: Auch Christus hat sich die Ehre nicht selbst genommen. Gott selbst setzte ihn ein und bestätigte ihn als Sohn und ewigen Priester nach der Ordnung Melchisedeks.
  • Vers 7: In seinem irdischen Leben betete Jesus mit Hingabe und Leid, was seine Menschlichkeit und sein Mitgefühl unterstreicht.
  • Verse 8-9: Durch das Leiden lernte Christus Gehorsam, obwohl er der Sohn Gottes war. Seine Vollendung macht ihn zur Quelle des ewigen Heils für alle Gläubigen.
  • Vers 10: Gott ernannte ihn offiziell zum Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks – ein Priestertum, das ewig währt.
👉 Anwendung: Christus versteht unsere Schwächen vollkommen und lädt uns ein, in ihm unsere Hilfe und Errettung zu suchen.
  1. Ermahnung zur geistlichen Reife (Verse 11–14):
  • Vers 11: Der Autor beklagt, dass er schwer über diese tiefen Wahrheiten reden kann, weil die Hörer geistlich träge sind.
  • Verse 12-13: Obwohl sie längst Lehrer sein sollten, brauchen sie immer noch die „Milch“ der grundlegenden Lehren. Sie sind wie Kinder im Glauben und unfähig, tiefergehende Lehren („starke Speise“) zu verstehen.
  • Vers 14: Reife Gläubige hingegen sind in der Lage, durch Übung und Gewohnheit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
👉 Anwendung: Christen sind aufgerufen, im Glauben zu wachsen, geistlich reifer zu werden und Verantwortung zu übernehmen.
Zusammenfassung:
Hebräer 5 zeigt den Kontrast zwischen den irdischen Hohepriestern und Christus, dem ewigen Hohepriester. Während irdische Priester aufgrund ihrer menschlichen Schwäche Mitleid mit den Sündern haben, übertrifft Christus sie, da er selbst gelitten hat und ohne Sünde blieb. Er wurde von Gott berufen, nicht aus Eigeninitiative. Sein Leiden und Gehorsam machten ihn zur Quelle des ewigen Heils. Der zweite Teil des Kapitels fordert zur geistlichen Reife auf: Christen sollen über die Grundlagen hinauswachsen, tiefer in Gottes Wort eindringen und ein Leben führen, das zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Diese Ermahnung bleibt auch heute relevant: Bleiben wir nicht bei den Anfängen stehen, sondern streben wir nach geistlicher Reife!

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 6: Glaube und Annahme

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 6 zeigt uns den Weg vom Erwachen des Gewissens zur Annahme der göttlichen Gnadengeschenke. Durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen wir die zerstörerische Macht und das Elend der Sünde, die uns von Gott trennt. Diese Erkenntnis weckt in uns den tiefen Wunsch nach Vergebung, Reinigung und Freiheit – jedoch können wir diese Gnaden nicht durch eigene Anstrengungen erlangen, sondern nur im festen Glauben an Jesus Christus, der uns als freies Geschenk von Gott zuteilwird.
Kommentar
  1. Erwachen des Gewissens und die Erkenntnis der Sündhaftigkeit
    • Weckung durch den Heiligen Geist:
      Das Gewissen wird durch den Heiligen Geist erweckt, sodass wir die Bösartigkeit, Macht, Schuld und das Elend der Sünde erkennen.
    • Erkenntnis der Trennung:
      Wir begreifen, dass die Sünde uns von Gott getrennt hat und wir selbst in einem Zustand der Hilflosigkeit und Selbstsucht gefangen sind.
  2. Gottes Gnadengeschenke und Verheißungen
    • Freies Geschenk der Gnade:
      Gott bietet uns Vergebung, Reinigung, Frieden und Liebe als Gnadengeschenk an – etwas, das weder mit Geld noch mit menschlicher Weisheit zu erkaufen ist (vgl. Jesaja 55,1).
    • Biblische Verheißungen:
      Verheißungen wie „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden“ (Jesaja 1,18) und „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben“ (Hesekiel 36,26) belegen, dass Gott in der Lage ist, uns von unserer Sündhaftigkeit zu befreien.
    • Beispiel Jesu:
      Jesu Heilung des Schwergelähmten (Matthäus 9,6) verdeutlicht, dass der Glaube an seine Worte und Wunder unmittelbare Befreiung und Heilung bringen kann.
  3. Glaube und Annahme der göttlichen Verheißung
    • Notwendigkeit des Glaubens:
      Der Text fordert uns auf, unsere Sünden zu bekennen und uns Gott hingiebig zu überlassen. Nur im festen Glauben, nicht aufgrund von Gefühlen, können wir Gottes Verheißungen empfangen.
    • Tägliche Hingabe:
      Es wird betont, dass wir täglich bekennen sollen, Christus anzuhören und in seinem Geist zu leben, um so stetig in der Gnade und Barmherzigkeit zu bleiben.
    • Bedingung des Gebets:
      Unsere Bitten müssen im Einklang mit Gottes Willen stehen, der uns von unseren Mängeln reinigen und zu seinen Kindern machen möchte.
  4. Die universelle Kraft der Gnade
    • Unbegrenzte Vergebung:
      Niemand ist so sündhaft, dass er nicht von Gottes unendlicher Barmherzigkeit erfasst werden könnte. Gott will uns mit seinen Segnungen – Kraft, Gerechtigkeit und Reinheit – erfüllen.
    • Das Vaterherz Gottes:
      Die Liebe Gottes ist so groß, dass er uns, selbst in unserer Schwäche, angenommen hat. Seine unermessliche Liebe und Barmherzigkeit sind Ausdruck seines ewigen Wunsches, uns zu erlösen und zu erneuern.
Zusammenfassung
Kapitel 6 „Glaube und Annahme“ ruft uns dazu auf, die eigene Sündhaftigkeit anzuerkennen und den tiefen Wunsch nach göttlicher Vergebung und Erneuerung in uns zu wecken. Es betont, dass wir aus eigener Kraft nicht zur Heiligung gelangen können, sondern dass Gottes Gnade – als freies Geschenk durch Jesus Christus – alle unsere Mängel tilgt. Durch das Bekenntnis unserer Sünden und den festen Glauben an Jesu Worte und Wunder werden wir zu Kindern Gottes, die in seinem Geist leben und in seiner Barmherzigkeit geheilt werden. Letztlich ist es der unerschütterliche Glaube und die tägliche Hingabe, die uns in die Fülle der Segnungen Gottes führen und uns befähigen, ein erneuertes, heiliges Leben zu führen.