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25.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.6
1Darum wollen wir die Lehre vom Anfang christlichen Lebens jetzt lassen und zur Vollkommenheit fahren, nicht abermals Grund legen von Buße der toten Werke, vom Glauben an Gott, 2von der Taufe, von der Lehre, vom Händeauflegen, von der Toten Auferstehung und vom ewigen Gericht. 3Und das wollen wir tun, so es Gott anders zuläßt. 
4Denn es ist unmöglich, die, so einmal erleuchtet sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und teilhaftig geworden sind des heiligen Geistes 5und geschmeckt haben das gütige Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt, – 6wo sie abfallen, wiederum zu erneuern zur Buße, als die sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und für Spott halten. 7Denn die Erde, die den Regen trinkt, der oft über sie kommt, und nützliches Kraut trägt denen, die sie bauen, empfängt Segen von Gott. 8Welche aber Dornen und Disteln trägt, die ist untüchtig und dem Fluch nahe, daß man sie zuletzt verbrennt.
9Wir versehen uns aber, ihr Liebsten, eines Besseren zu euch und daß die Seligkeit näher sei, ob wir wohl also reden. 10Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er vergesse eures Werks und der Arbeit der Liebe, die ihr erzeigt habt an seinem Namen, da ihr den Heiligen dientet und noch dienet. 11Wir begehren aber, daß euer jeglicher denselben Fleiß beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, 
12daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, die durch Glauben und Geduld ererben die Verheißungen. 
13Denn als Gott Abraham verhieß, da er bei keinem Größeren zu schwören hatte, schwur er bei sich selbst 14und sprach: »Wahrlich, ich will dich segnen und vermehren.« 15Und also trug er Geduld und erlangte die Verheißung. 16Die Menschen schwören ja bei einem Größeren, denn sie sind; und der Eid macht ein Ende alles Haders, dabei es fest bleibt unter ihnen. 17So hat Gott, da er wollte den Erben der Verheißung überschwenglich beweisen, daß sein Rat nicht wankte, einen Eid dazu getan, 18auf daß wir durch zwei Stücke, die nicht wanken (denn es ist unmöglich, daß Gott lüge), einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht haben und halten an der angebotenen Hoffnung, 19welche wir haben als einen sichern und festen Anker unsrer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des Vorhangs, 20dahin der Vorläufer für uns eingegangen, Jesus, ein Hoherpriester geworden in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Hebräer Kapitel 6 ist eine kraftvolle Ermahnung an die Gläubigen, im Glauben zu wachsen und zur geistlichen Reife zu gelangen. Der Verfasser fordert die Christen auf, sich nicht bei den Grundlagen des Glaubens aufzuhalten, sondern voranzuschreiten zu einer tieferen Beziehung mit Gott. Dieses Kapitel warnt eindringlich vor dem Abfall vom Glauben und zeigt gleichzeitig die Hoffnung und Sicherheit auf, die wir in Gottes Verheißungen und in Jesus Christus, unserem Hohepriester, haben. Der Text betont die Wichtigkeit von Ausdauer, Glauben und Hoffnung, die wie ein sicherer Anker für unsere Seelen sind.
Kommentar:
  1. Aufforderung zur geistlichen Reife (Verse 1–3):
    Der Verfasser ruft die Gläubigen auf, die Anfangslektionen des Glaubens hinter sich zu lassen und zur Vollkommenheit zu streben. Die Grundlagen – Buße, Glaube, Taufe, Auferstehung und Gericht – sind wichtig, doch sollen sie als Fundament für weiteres Wachstum dienen. Der Glaube ist eine Reise, die fortwährende Entwicklung und Reife erfordert.
  2. Warnung vor dem Abfall (Verse 4–8):
    Diese Passage gehört zu den ernstesten Warnungen des Neuen Testaments. Menschen, die das Evangelium erkannt, den Heiligen Geist erfahren und Gottes Güte geschmeckt haben, laufen Gefahr, bei einem bewussten Abfall nicht mehr zur Buße erneuert zu werden. Diese Warnung soll jedoch nicht entmutigen, sondern wachrütteln. Das Bild von der Erde, die Regen empfängt, verdeutlicht: Frucht bringt Segen, während Unfruchtbarkeit (Dornen und Disteln) zum Gericht führt.
  3. Ermutigung und Zuversicht (Verse 9–12):
    Nach der ernsten Warnung folgt eine liebevolle Ermutigung. Der Verfasser ist überzeugt, dass die Adressaten sich auf dem Weg des Heils befinden. Gott ist gerecht und wird die Werke der Liebe und den Dienst an den Heiligen nicht vergessen. Die Gläubigen werden ermahnt, in ihrem Eifer nicht nachzulassen, sondern bis zum Ende an der Hoffnung festzuhalten.
  4. Die Unwandelbarkeit von Gottes Verheißung (Verse 13–20):
    Abraham wird als Beispiel für Glauben und Geduld angeführt. Gott bekräftigte seine Verheißung mit einem Eid, um den Gläubigen absolute Gewissheit zu geben. Diese doppelte Sicherheit – Gottes Verheißung und sein Eid – ist für uns ein starker Trost. Die Hoffnung, die wir in Christus haben, ist wie ein sicherer Anker für unsere Seele. Jesus ist als unser Vorläufer in das „Inwendige des Vorhangs“ eingegangen, in das Allerheiligste, und dient ewig als unser Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks.
Zusammenfassung:
Hebräer 6 ruft zur geistlichen Reife auf und warnt vor den Folgen eines bewussten Abfalls vom Glauben. Während der Anfang des Kapitels die Ernsthaftigkeit dieser Gefahr betont, ermutigt der Verfasser die Gläubigen, an der Hoffnung festzuhalten und ihre Liebe im Dienst fortzusetzen. Gottes Verheißungen sind unwandelbar und durch seinen Eid bekräftigt. Unsere Hoffnung in Christus ist ein sicherer und fester Anker, der uns in Gottes Gegenwart trägt. Jesus Christus, unser Hohepriester, steht für uns ein und sichert uns den Zugang zu Gott und das ewige Heil.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 6: Glaube und Annahme

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 6 zeigt uns den Weg vom Erwachen des Gewissens zur Annahme der göttlichen Gnadengeschenke. Durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen wir die zerstörerische Macht und das Elend der Sünde, die uns von Gott trennt. Diese Erkenntnis weckt in uns den tiefen Wunsch nach Vergebung, Reinigung und Freiheit – jedoch können wir diese Gnaden nicht durch eigene Anstrengungen erlangen, sondern nur im festen Glauben an Jesus Christus, der uns als freies Geschenk von Gott zuteilwird.
Kommentar
  1. Erwachen des Gewissens und die Erkenntnis der Sündhaftigkeit
    • Weckung durch den Heiligen Geist:
      Das Gewissen wird durch den Heiligen Geist erweckt, sodass wir die Bösartigkeit, Macht, Schuld und das Elend der Sünde erkennen.
    • Erkenntnis der Trennung:
      Wir begreifen, dass die Sünde uns von Gott getrennt hat und wir selbst in einem Zustand der Hilflosigkeit und Selbstsucht gefangen sind.
  2. Gottes Gnadengeschenke und Verheißungen
    • Freies Geschenk der Gnade:
      Gott bietet uns Vergebung, Reinigung, Frieden und Liebe als Gnadengeschenk an – etwas, das weder mit Geld noch mit menschlicher Weisheit zu erkaufen ist (vgl. Jesaja 55,1).
    • Biblische Verheißungen:
      Verheißungen wie „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden“ (Jesaja 1,18) und „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben“ (Hesekiel 36,26) belegen, dass Gott in der Lage ist, uns von unserer Sündhaftigkeit zu befreien.
    • Beispiel Jesu:
      Jesu Heilung des Schwergelähmten (Matthäus 9,6) verdeutlicht, dass der Glaube an seine Worte und Wunder unmittelbare Befreiung und Heilung bringen kann.
  3. Glaube und Annahme der göttlichen Verheißung
    • Notwendigkeit des Glaubens:
      Der Text fordert uns auf, unsere Sünden zu bekennen und uns Gott hingiebig zu überlassen. Nur im festen Glauben, nicht aufgrund von Gefühlen, können wir Gottes Verheißungen empfangen.
    • Tägliche Hingabe:
      Es wird betont, dass wir täglich bekennen sollen, Christus anzuhören und in seinem Geist zu leben, um so stetig in der Gnade und Barmherzigkeit zu bleiben.
    • Bedingung des Gebets:
      Unsere Bitten müssen im Einklang mit Gottes Willen stehen, der uns von unseren Mängeln reinigen und zu seinen Kindern machen möchte.
  4. Die universelle Kraft der Gnade
    • Unbegrenzte Vergebung:
      Niemand ist so sündhaft, dass er nicht von Gottes unendlicher Barmherzigkeit erfasst werden könnte. Gott will uns mit seinen Segnungen – Kraft, Gerechtigkeit und Reinheit – erfüllen.
    • Das Vaterherz Gottes:
      Die Liebe Gottes ist so groß, dass er uns, selbst in unserer Schwäche, angenommen hat. Seine unermessliche Liebe und Barmherzigkeit sind Ausdruck seines ewigen Wunsches, uns zu erlösen und zu erneuern.
Zusammenfassung
Kapitel 6 „Glaube und Annahme“ ruft uns dazu auf, die eigene Sündhaftigkeit anzuerkennen und den tiefen Wunsch nach göttlicher Vergebung und Erneuerung in uns zu wecken. Es betont, dass wir aus eigener Kraft nicht zur Heiligung gelangen können, sondern dass Gottes Gnade – als freies Geschenk durch Jesus Christus – alle unsere Mängel tilgt. Durch das Bekenntnis unserer Sünden und den festen Glauben an Jesu Worte und Wunder werden wir zu Kindern Gottes, die in seinem Geist leben und in seiner Barmherzigkeit geheilt werden. Letztlich ist es der unerschütterliche Glaube und die tägliche Hingabe, die uns in die Fülle der Segnungen Gottes führen und uns befähigen, ein erneuertes, heiliges Leben zu führen.