Das Werk, zu dem das Christentum in der Welt berufen ist, besteht nicht darin, das Gesetz Gottes zu unterschätzen oder seine heilige Würde in irgendeiner Weise zu schmälern oder zu mindern, sondern vielmehr darin, dieses Gesetz in den Verstand und ins Herz zu schreiben. Wenn das Gesetz Gottes so in die Seele des Gläubigen eingepflanzt wird, erlangt er durch die Verdienste des Herrn Christus das ewige Leben.
Das Ziel des Evangeliums ist erreicht, wenn dieses große, endgültige Ziel verwirklicht wird. Jahrhundert um Jahrhundert besteht sein Werk darin, die Herzen seiner Nachfolger in einem Geist universeller Brüderlichkeit durch den Glauben an die Wahrheit zu vereinen und so das System der Ordnung und Harmonie des Himmels in der Familie Gottes auf Erden zu etablieren, damit die Menschen als würdig erachtet werden, Mitglieder der königlichen Familie von oben zu werden. In seiner Weisheit und Barmherzigkeit stellt Gott die Menschen hier auf die Probe, um zu sehen, ob sie seiner Stimme und seinem Gesetz gehorchen oder ob sie sich, wie es Satan tat, auflehnen. (…)
Als Gott der gefallenen Menschheit sein Gesetz gab, wollte er, dass der Mensch durch Jesus aus seinem gefallenen Zustand erhoben wird, damit er eins mit Gott sein kann und in seiner Natur und seinem Charakter die größte moralische Veränderung erfährt. Diese moralische Umwandlung muss stattfinden; andernfalls wäre der Mensch kein sicherer Untertan im Reich Gottes – er könnte eine Rebellion entfachen. (…)
Hier, in diesem Leben, ist die Zeit der Prüfung. Die Engel Gottes beobachten die Entwicklung des Charakters und messen den moralischen Wert. Die zentrale Frage ist der Gehorsam – ob der Mensch den Geboten Gottes gehorcht oder nicht. Wurde der Sünder hier, in dieser Welt, durch die Verdienste des Herrn Christus in einen gehorsamen Diener verwandelt, sodass er geeignet ist, sich der himmlischen Gemeinschaft anzuschließen? (Review and Herald, 21. Juli 1891)
Das Gesetz Gottes in unseren Herzen wird bewirken, dass unsere Interessen höheren und ewigen Überlegungen untergeordnet werden. (Zeugnisse, Bd. 3, S. 397)