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10.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.14
Der Plan der Hohenpriester und Schriftgelehrten.
1Und nach zwei Tagen war Ostern und die Tage der süßen Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und töteten. 
2Sie sprachen aber: Ja nicht auf das Fest, daß nicht ein Aufruhr im Volk werde!
Die Salbung in Betanien.
3Und da er zu Bethanien war in Simons, des Aussätzigen, Hause und saß zu Tische, da kam ein Weib, die hatte ein Glas mit ungefälschtem und köstlichem Nardenwasser, und sie zerbrach das Glas und goß es auf sein Haupt. 
4Da waren etliche, die wurden unwillig und sprachen: Was soll doch diese Vergeudung? 
5Man könnte das Wasser um mehr denn dreihundert Groschen verkauft haben und es den Armen geben. Und murrten über sie. 
6Jesus aber sprach: Laßt sie in Frieden! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 
7Ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. 
8Sie hat getan, was sie konnte; sie ist zuvorgekommen, meinen Leib zu salben zu meinem Begräbnis. 
9Wahrlich ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in aller Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie jetzt getan hat.
Der Verrat des Judas.
10Und Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er ihn verriete. 
11Da sie das hörten, wurden sie froh und verhießen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn füglich verriete.
Das Abendmahl.
12Und am ersten Tage der süßen Brote, da man das Osterlamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hin gehen und bereiten, daß du das Osterlamm essest? 
13Und er sandte seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm nach, 
14und wo er eingeht, da sprecht zu dem Hauswirt: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist das Gasthaus, darinnen ich das Osterlamm esse mit meinen Jüngern? 
15Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen und bereit ist; daselbst richtet für uns zu. 
16Und die Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und fanden’s, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Osterlamm.
17Am Abend aber kam er mit den Zwölfen. 
18Und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isset, wird mich verraten. 
19Und sie wurden traurig und sagten zu ihm, einer nach dem andern: Bin ich’s? und der andere: Bin ich’s? 
20Er antwortete und sprach zu ihnen: Einer aus den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht. 
21Zwar des Menschen Sohn geht hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre demselben Menschen besser, daß er nie geboren wäre. 
22Und indem sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 
23Und nahm den Kelch und dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. 
24Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des neuen Testaments, das für viele vergossen wird. 
25Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis auf den Tag, da ich’s neu trinke in dem Reich Gottes.
Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus.
26Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. 
27Und Jesus sprach zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.« 
28Wenn ich aber auferstehe, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. 
29Petrus aber sagte zu ihm: Und wenn sie sich alle ärgerten, so wollte doch ich mich nicht ärgern. 
30Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 
31Er aber redete noch weiter: Ja wenn ich mit dir auch sterben müßte, wollte ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten sie alle.
Jesus in Gethsemane.
32Und sie kamen zu einem Hofe mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich hingehe und bete. 
33Und nahm zu sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an, zu zittern und zu zagen. 
34Und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet! 
35Und ging ein wenig fürbaß, fiel auf die Erde und betete, daß, so es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, 
36und sprach: Abba, mein Vater, es ist dir alles möglich; überhebe mich dieses Kelchs; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! 
37Und kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht, eine Stunde zu wachen? 
38Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. 
39Und ging wieder hin und betete und sprach dieselben Worte. 
40Und kam wieder und fand sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren voll Schlafs, und sie wußten nicht, was sie ihm antworteten. 
41Und er kam zum drittenmal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr nun schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, des Menschen Sohn wird überantwortet in der Sünder Hände. 
42Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe!
Jesu Gefangennahme.
43Und alsbald, da er noch redete, kam herzu Judas, der Zwölf einer, und eine große Schar mit ihm, mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten. 
44Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den greifet und führet ihn sicher. 
45Und da er kam, trat er alsbald zu ihm und sprach zu ihm: Rabbi, Rabbi! und küßte ihn. 
46Die aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. 
47Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. 
48Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr seid ausgegangen wie zu einem Mörder, mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. 
49Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht gegriffen; aber auf daß die Schrift erfüllet werde. 
50Und die Jünger verließen ihn alle und flohen. 
51Und es war ein Jüngling, der folgte ihm nach, der war mit Leinwand bekleidet auf der bloßen Haut; und die Jünglinge griffen ihn. 
52Er aber ließ die Leinwand fahren und floh bloß von ihnen.
Jesus vor dem Hohen Rat.
53Und sie führten Jesum zu dem Hohenpriester, dahin zusammengekommen waren alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten. 
54Petrus aber folgte ihm nach von ferne bis hinein in des Hohenpriesters Palast; und er war da und saß bei den Knechten und wärmte sich bei dem Licht.
55Aber die Hohenpriester und der ganze Rat suchten Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn zum Tode brächten, und fanden nichts. 
56Viele gaben falsch Zeugnis wider ihn; aber ihr Zeugnis stimmte nicht überein. 
57Und etliche standen auf und gaben falsch Zeugnis wider ihn und sprachen: 
58Wir haben gehört, daß er sagte: Ich will den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht sei. 
59Aber ihr Zeugnis stimmte noch nicht überein. 
60Und der Hohepriester stand auf, trat mitten unter sie und fragte Jesum und sprach: Antwortest du nichts zu dem, was diese wider dich zeugen? 
61Er aber schwieg still und antwortete nichts. Da fragte ihn der Hohepriester abermals und sprach zu ihm: Bist du Christus, der Sohn des Hochgelobten? 
62Jesus aber sprach: Ich bin’s; und ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur rechten Hand der Kraft und kommen mit des Himmels Wolken. 
63Da zerriß der Hohepriester seinen Rock und sprach: Was bedürfen wir weiter Zeugen? 
64Ihr habt gehört die Gotteslästerung. Was dünkt euch? Sie aber verdammten ihn alle, daß er des Todes schuldig wäre. 
65Da fingen an etliche, ihn zu verspeien und zu verdecken sein Angesicht und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht.
Die Verleugnung des Petrus.
66Und Petrus war unten im Hof. Da kam eine von des Hohenpriesters Mägden; 
67und da sie sah Petrus sich wärmen, schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit Jesus von Nazareth. 
68Er leugnete aber und sprach: Ich kenne ihn nicht, weiß auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof; und der Hahn krähte. 
69Und die Magd sah ihn und hob abermals an, zu sagen denen, die dabeistanden: Dieser ist deren einer. 
70Und er leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen abermals zu Petrus, die dabeistanden: Wahrlich, du bist deren einer; denn du bist ein Galiläer, und deine Sprache lautet gleichalso. 
71Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr sagt. 
72Und der Hahn krähte zum andernmal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm sagte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er hob an, zu weinen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Markus Kapitel 14 stellt einen der dramatischsten Abschnitte des Evangeliums dar, in dem die letzten Stunden Jesu vor seiner Kreuzigung beschrieben werden. Das Kapitel behandelt bedeutende Ereignisse wie den Verrat durch Judas, das letzte Abendmahl, das Gebet in Gethsemane, die Verhaftung Jesu, die Anklage vor dem Hohen Rat und schließlich die Verleugnung durch Petrus. Diese Abschnitte werfen ein Licht auf die tiefe menschliche Tragödie, aber auch auf die Erfüllung von Gottes Plan zur Erlösung der Menschheit. In jedem Moment zeigt sich die Spannung zwischen göttlicher Vorsehung und menschlichem Versagen, aber auch die unerschütterliche Hingabe Jesu an den Willen seines Vaters.
Kommentar
Das Kapitel beginnt mit den Plänen der Hohenpriester und Schriftgelehrten, Jesus zu verhaften und zu töten. Diese finsteren Absichten verdeutlichen die Spannung, die sich seit einiger Zeit zwischen Jesus und der religiösen Elite angestaut hatte. Judas Iskariot, einer der Zwölf, wird zum Instrument dieses Verrats, was den traurigen Höhepunkt des Misstrauens und der Ablehnung darstellt.
Die Salbung Jesu in Betanien (Verse 3-9) bringt eine unerwartete Wendung. Während einige die Tat der Frau, die das kostbare Nardenöl auf Jesu Haupt gießt, als Verschwendung betrachten, sieht Jesus in dieser Geste eine prophetische Handlung – eine Vorbereitung auf sein Begräbnis. Dieses Ereignis zeigt die Liebe und Hingabe, die Jesus umgibt, im Gegensatz zu der zunehmenden Feindseligkeit, die sich gegen ihn formiert.
Das letzte Abendmahl ist ein zentraler Moment in Markus 14 (Verse 12-25), in dem Jesus das Brot und den Wein mit seinen Jüngern teilt, als Symbole seines bevorstehenden Opfers. Diese Szene ist nicht nur eine Feier des Passahfestes, sondern auch die Einsetzung des neuen Bundes durch Jesu Tod. Der Verrat des Judas wird hier ebenfalls offengelegt, was die Anspannung und das nahende Unheil spürbar macht.
Das Gebet in Gethsemane (Verse 32-42) zeigt Jesus in tiefer seelischer Not, während er sich dem Willen seines Vaters unterordnet. Dieser Abschnitt offenbart sowohl Jesu Menschlichkeit als auch seine göttliche Entschlossenheit. Die Jünger hingegen, die mehrfach einschlafen, verkörpern die Schwäche des menschlichen Geistes angesichts großer Prüfungen. Jesus betet: „Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“ – eine Demonstration seines völligen Gehorsams.
Die anschließende Verhaftung Jesu (Verse 43-52) und der Prozess vor dem Hohen Rat (Verse 53-65) offenbaren die Härte der religiösen Führer und die Bereitschaft, das Unschuldige zu verurteilen. Während Jesus schweigt und seine Verurteilung akzeptiert, zeigt die Verleugnung des Petrus (Verse 66-72) die Zerbrechlichkeit des menschlichen Charakters, auch bei jenen, die ihm am nächsten stehen. Peters dreifache Verleugnung, gefolgt von bitteren Tränen der Reue, zeigt die tiefgreifende Spannung zwischen menschlicher Schwäche und göttlicher Vergebung.
Zusammenfassung
Markus Kapitel 14 erzählt von den letzten entscheidenden Momenten im Leben Jesu, von der Planung seines Verrats bis zur Verleugnung durch Petrus. Es behandelt zentrale Ereignisse wie das letzte Abendmahl, das Gebet in Gethsemane und den Prozess vor dem Hohen Rat, die den Höhepunkt des Evangeliums markieren. Jedes dieser Ereignisse zeigt die Spannungen zwischen göttlicher Vorsehung und menschlichem Versagen, und doch bleibt die göttliche Erlösung im Mittelpunkt. Jesus unterwirft sich dem Willen des Vaters, während er auf den bevorstehenden Tod vorbereitet wird. Das Kapitel erinnert uns an die Zerbrechlichkeit des menschlichen Geistes, aber auch an die unermessliche Liebe und Vergebung, die durch Jesu Opfer offenbart wird.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 61: Zachäus
Auf der Grundlage von Lukas 19,1-10.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Die Geschichte von Zachäus in Lukas 19,1-10 ist eine kraftvolle Erzählung von Bekehrung, Reue und Vergebung. Sie spielt in Jericho, einer wohlhabenden Stadt, die für ihre prächtige Vegetation und ihren wirtschaftlichen Wohlstand bekannt ist. Im Mittelpunkt steht Zachäus, ein Zöllner, der von der Gesellschaft wegen seines Berufs und seines Reichtums verachtet wird. Doch seine Begegnung mit Jesus wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben, da er durch Jesu Gnade eine radikale Umkehr erfährt.
Kommentar:
Zachäus, der oberste Zöllner, war ein Mann, der zwar Reichtum und Macht besaß, aber innerlich unzufrieden und schuldig war. Sein Beruf, der ihn oft mit Ungerechtigkeit und Wucher in Verbindung brachte, hatte ihn von seinem Volk entfremdet. Doch Zachäus war offen für Veränderung. Als er von Jesus hörte, dem Lehrer, der selbst die geächteten Menschen willkommen hieß, entfachte in ihm die Hoffnung auf ein besseres Leben. Dies zeigt, dass in jedem Menschen, selbst in den am meisten Verachteten, der Wunsch nach Erneuerung schlummern kann.
Die Umstände, unter denen Zachäus Jesus begegnet, sind symbolisch für seine innere Situation: Er ist klein von Gestalt und kann nicht durch die Menge hindurchsehen. Dies spiegelt sein gesellschaftliches Ansehen wider, doch er überwindet dieses Hindernis, indem er auf einen Baum klettert – ein Zeichen seines intensiven Verlangens, Jesus zu sehen. Diese Geste wird belohnt, als Jesus ihn direkt anspricht und ankündigt, bei ihm einzukehren.
Die Reaktion der Menge, die Jesus dafür kritisiert, dass er bei einem „Sünder“ einkehrt, ist typisch für die damaligen religiösen Eliten, die Menschen wie Zachäus ausgrenzten. Doch Jesus stellt klar, dass seine Mission darin besteht, diejenigen zu retten, die verloren sind, und nicht nur die Gerechten. Zachäus‘ Reue ist tief und aufrichtig; er bietet an, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben und das Unrecht, das er begangen hat, vierfach wiedergutzumachen.
Diese Begegnung offenbart die transformative Kraft der Vergebung und der Gnade. Zachäus‘ Umkehr ist ein Beispiel dafür, dass wahre Reue sich in konkreten Taten zeigt. Es reicht nicht aus, Fehler einzugestehen; sie müssen auch wiedergutgemacht werden, so wie es Zachäus tut. Seine Entscheidung, die Armen zu unterstützen und seine Schuld zurückzuzahlen, zeigt, dass er die Lehren Jesu verinnerlicht hat.
Zusammenfassung:
Die Geschichte von Zachäus ist eine Erzählung über Umkehr, Gnade und die Kraft der Vergebung. Obwohl er ein reicher und verachteter Zöllner war, zeigt seine Begegnung mit Jesus, dass niemand außerhalb der Reichweite von Gottes Erbarmen steht. Zachäus‘ Umkehr ist radikal und aufrichtig, indem er bereit ist, sein Unrecht zu korrigieren und den Bedürftigen zu helfen. Diese Geschichte lehrt uns, dass wahre Bekehrung nicht nur in Worten, sondern in konkreten Taten sichtbar wird und dass Jesus zu denen kommt, die sich nach einem neuen Anfang sehnen. Sie erinnert uns daran, dass Gottes Gnade selbst die härtesten Herzen verändern kann.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 62: Das Fest im Hause Simons
Auf der Grundlage von Matthäus 26,6-13; Markus 14,3-11; Lukas 7,36-50; Johannes 11,55-57; Johannes 12,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das Fest im Hause Simons in Bethanien, basierend auf den Evangelienberichten (Matthäus 26,6-13; Markus 14,3-11; Lukas 7,36-50; Johannes 11,55-57; Johannes 12,1-11), ist eine tiefgründige Episode im Leben Jesu. Dieses Fest, das von Simon, einem geheilten Pharisäer, veranstaltet wurde, zeigt uns die Verbindung zwischen Dankbarkeit, Buße und göttlicher Vergebung. Die Berichte verdeutlichen die Spannungen, die zwischen echten Ausdrucksformen der Liebe und der Selbstsucht in den Herzen der Jünger und Anwesenden bestanden.
Kommentar:
Das Fest im Hause Simons ist besonders durch die Handlung Marias geprägt, die Jesus mit kostbarer Narde salbt. Diese Geste steht für tiefe Liebe und Hingabe an Christus, denn Maria wollte ihm danken für die Vergebung ihrer Sünden und die Auferweckung ihres Bruders Lazarus. Ihre Tat zeigt, wie wahre Dankbarkeit sich in konkreten, selbstlosen Taten ausdrückt, ohne Rücksicht auf äußere Kritik. Judas jedoch, der die Salbung als Verschwendung betrachtete, zeigte seine selbstsüchtige Natur, was ihn letztlich zum Verrat Jesu führte.
Interessant ist, wie Jesus die selbstgerechten Gedanken Simons sanft korrigiert. Simon war zwar von Jesus geheilt worden, hatte aber die Tiefe der Vergebung noch nicht ganz verstanden. Durch das Gleichnis von den zwei Schuldnern verdeutlicht Jesus, dass Vergebung und Liebe miteinander verbunden sind. Jene, die viel Vergebung erfahren, zeigen auch mehr Liebe. Simons Stolz und Urteil wurden aufgedeckt, und durch Jesu sanften Tadel erkannte er seine eigene Schuld.
Die Reaktion der Jünger, die Marias Handlung zunächst kritisierten, zeigt ihre Unreife im Verständnis der Hingabe. Jesu Anerkennung von Marias Tat lehrt uns, dass wahre Hingabe und Liebe nie vergeudet sind. Jesus erkannte in der Salbung einen symbolischen Akt, der auf seinen bevorstehenden Tod hinwies, und er segnete Maria für ihre prophetische Einsicht.
Zusammenfassung:
Das Fest im Hause Simons ist ein bewegendes Beispiel für die Konfrontation zwischen echter Hingabe und Selbstsucht. Während Maria Jesus aus tiefer Dankbarkeit und Liebe salbte, war Judas von Gier und Eigeninteresse getrieben. Jesus zeigt durch sein Gleichnis und seine Reaktion auf Marias Tat, dass Liebe und Vergebung zentral für den Glauben sind. Simons Stolz und Judas‘ Verrat kontrastieren mit Marias selbstloser Liebe, die zum Vorbild für zukünftige Generationen wird. Diese Episode lehrt uns, wie wichtig es ist, unseren Glauben durch Taten der Liebe und Hingabe auszudrücken.