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10.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Johannes Kap.4
Jesus und die Samariterin.
1Da nun der Herr inneward, daß vor die Pharisäer gekommen war, wie Jesus mehr Jünger machte und taufte denn Johannes 2(wiewohl Jesus selber nicht taufte, sondern seine Jünger), 3verließ er das Land Judäa und zog wieder nach Galiläa. 4Er mußte aber durch Samaria reisen. 
5Da kam er in eine Stadt Samarias, die heißt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. 6Es war aber daselbst Jakobs Brunnen. Da nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich also auf den Brunnen; und es war um die sechste Stunde. 7Da kommt ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 8(Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, daß sie Speise kauften.) 9Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie bittest du von mir zu trinken, so du ein Jude bist, und ich ein samaritisch Weib? (Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.) 10Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: »Gib mir zu trinken!«, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. 
11Spricht zu ihm das Weib: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser? 12Bist du mehr denn unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh. 13Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. 
15Spricht das Weib zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, auf daß mich nicht dürste und ich nicht herkommen müsse, zu schöpfen! 16Jesus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann und komm her! 17Das Weib antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. 18Fünf Männer hast du gehabt, und den du nun hast, der ist nicht dein Mann; da hast du recht gesagt. 
19Das Weib spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. 20Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, da man anbeten solle. 21Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten. 22Ihr wisset nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten, denn das Heil kommt von den Juden. 23Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, daß die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten. 24Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25Spricht das Weib zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn derselbe kommen wird, so wird er’s uns alles verkündigen. 26Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.
27Und über dem kamen seine Jünger, und es nahm sie wunder, daß er mit dem Weibe redete. Doch sprach niemand: Was fragst du? oder: Was redest du mit ihr? 28Da ließ das Weib ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: 29Kommt, sehet einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob er nicht Christus sei! 30Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm. 
31Indes aber ermahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! 32Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisset. 33Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? 34Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. 35Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld; denn es ist schon weiß zur Ernte. 36Und wer da schneidet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich miteinander freuen, der da sät und der da schneidet. 37Denn hier ist der Spruch wahr: Dieser sät, der andere schneidet. 38Ich habe euch gesandt, zu schneiden, was ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit gekommen. 
39Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus der Stadt um des Weibes Rede willen, welches da zeugte: Er hat mir gesagt alles, was ich getan habe. 40Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, daß er bei ihnen bliebe; und er blieb zwei Tage da. 41Und viel mehr glaubten um seines Wortes willen 42und sprachen zum Weibe: Wir glauben nun hinfort nicht um deiner Rede willen; wir haben selber gehört und erkannt, daß dieser ist wahrlich Christus, der Welt Heiland.
Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten.
43Aber nach zwei Tagen zog er aus von dannen und zog nach Galiläa. 44Denn er selber, Jesus, zeugte, daß ein Prophet daheim nichts gilt. 45Da er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die gesehen hatten alles, was er zu Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen. 
46Und Jesus kam abermals gen Kana in Galiläa, da er das Wasser hatte zu Wein gemacht. 47Und es war ein Königischer, des Sohn lag krank zu Kapernaum. Dieser hörte, daß Jesus kam aus Judäa nach Galiläa, und ging hin zu ihm und bat ihn, daß er hinabkäme und hülfe seinem Sohn; denn er war todkrank. 48Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht. 
49Der Königische sprach zu ihm: Herr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt! 50Jesus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. 51Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm und sprachen: Dein Kind lebt. 52Da forschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. 53Da merkte der Vater, daß es um die Stunde wäre, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause. 
54Das ist nun das andere Zeichen, das Jesus tat, da er aus Judäa nach Galiläa kam.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Johannes Kapitel 4 behandelt zwei bedeutende Begebenheiten im Dienst Jesu: das Gespräch mit der Samariterin am Jakobsbrunnen und die Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten. Beide Geschichten verdeutlichen die universelle Reichweite von Jesu Botschaft und seine Fähigkeit, durch tiefes geistliches Verständnis und Wunder den Glauben zu erwecken. Besonders bemerkenswert ist das Gespräch mit der Samariterin, da Jesus hier zeigt, dass seine Botschaft nicht nur den Juden, sondern allen Menschen gilt, unabhängig von sozialen und ethnischen Barrieren.
Kommentar
Jesus und die Samariterin (Johannes 4:1-42)
Die Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin beginnt damit, dass Jesus müde von seiner Reise am Jakobsbrunnen in Samaria Halt macht. Als die Frau zum Brunnen kommt, bittet Jesus sie um Wasser, was sie verwundert, da Juden normalerweise keinen Umgang mit Samaritern pflegten (Vers 9). Diese Interaktion überschreitet die gesellschaftlichen Normen der Zeit und zeigt Jesu Bereitschaft, Barrieren zu überwinden.
Jesus nutzt die Gelegenheit, um das Konzept des „lebendigen Wassers“ einzuführen (Vers 10), das ein Symbol für das ewige Leben und den Heiligen Geist ist. Während die Samariterin anfänglich denkt, dass Jesus von physischem Wasser spricht, führt er sie tiefer in geistliche Wahrheiten ein und offenbart, dass das Wasser, das er anbietet, den Menschen nie wieder dürsten lässt, sondern in ihnen eine Quelle des ewigen Lebens wird (Vers 14).
Das Gespräch offenbart die persönliche Geschichte der Samariterin. Jesus offenbart ihr Wissen über ihre fünf Ehen und ihren aktuellen Lebensumstand (Vers 18), was sie dazu bringt, ihn als Propheten zu erkennen. Das Gespräch lenkt sich dann auf die richtige Art der Anbetung. Jesus erklärt, dass die Zeit gekommen ist, in der wahre Anbeter Gott nicht an einem bestimmten Ort, sondern im Geist und in der Wahrheit anbeten werden (Vers 23-24). Diese Aussage bricht mit der bisherigen Vorstellung, dass Anbetung an geografische Orte wie den Tempel in Jerusalem gebunden sei.
Schließlich offenbart sich Jesus der Frau als der verheißene Messias (Vers 26), was sie dazu bewegt, in die Stadt zu gehen und anderen von ihm zu erzählen. Viele Samariter glauben aufgrund ihres Zeugnisses an Jesus (Vers 39), doch noch mehr, nachdem sie selbst mit ihm gesprochen haben. Diese Szene zeigt, dass der Glaube nicht nur durch Wunder, sondern auch durch die direkte Begegnung mit der Wahrheit Jesu entstehen kann.
Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten (Johannes 4:43-54)
Nach zwei Tagen in Samaria kehrt Jesus nach Galiläa zurück. Dort bittet ihn ein königlicher Beamter um die Heilung seines todkranken Sohnes (Vers 47). Jesus weist auf die Tatsache hin, dass die Menschen oft nur durch Zeichen und Wunder zum Glauben kommen (Vers 48), aber der Beamte bittet weiter. Jesus heilt den Sohn aus der Ferne, und der Beamte glaubt an Jesu Wort. Als der Beamte später erfährt, dass die Heilung exakt in dem Moment geschah, in dem Jesus zu ihm sprach, glaubt er zusammen mit seiner ganzen Familie (Vers 53). Diese Geschichte verdeutlicht den Glauben, der aus dem Vertrauen in Jesu Wort entsteht, ohne dass der Beamte ein sichtbares Wunder erlebt.
Zusammenfassung
Johannes Kapitel 4 zeigt, wie Jesus soziale und religiöse Barrieren durchbricht, um seine Botschaft von Heil und Erlösung zu verkünden. Im Gespräch mit der Samariterin offenbart er sich als der Messias und spricht über die wahre Anbetung im Geist und in der Wahrheit. Diese Begegnung führt viele Samariter zum Glauben an Jesus. Die Heilung des Sohnes des königlichen Beamten zeigt die Macht des Glaubens, der allein auf das Vertrauen in Jesu Wort basiert. Insgesamt zeigt das Kapitel, dass Jesus sowohl geistliche als auch physische Bedürfnisse erfüllt und dass sein Heil allen Menschen offensteht.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 68: Im Vorhof des Tempels
Auf der Grundlage von Johannes 12,20-43.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 68 basiert auf Johannes 12,20-43 und behandelt ein entscheidendes Ereignis im Leben Jesu, als Griechen den Wunsch äußerten, ihn zu sehen. Dieses Kapitel beleuchtet den Übergang von Jesu irdischem Dienst hin zu seinem bevorstehenden Opfertod am Kreuz, der nicht nur für die Juden, sondern für die gesamte Menschheit von Bedeutung sein würde. Das Verlangen der Griechen, Jesus zu sehen, symbolisiert die universelle Anziehungskraft seines Opfers und die Ausweitung des Evangeliums über das jüdische Volk hinaus.
Kommentar
Das Kapitel beginnt mit dem Wunsch der Griechen, Jesus zu sehen, was Jesus als Hinweis auf die bevorstehende Verherrlichung durch seinen Tod am Kreuz deutet. Diese Begegnung erinnert an die Weisen aus dem Morgenland, die zur Geburt Jesu kamen, und deutet darauf hin, dass Jesu Mission nun über die Grenzen Israels hinausgeht. Jesus nutzt die Gelegenheit, um seinen Tod mit einem Weizenkorn zu vergleichen, das sterben muss, um Frucht zu bringen, und unterstreicht die Notwendigkeit seines Opfers für das Heil der Welt.
Das Kapitel verdeutlicht die Bedeutung von Selbstaufopferung, sowohl im Leben Jesu als auch im Leben seiner Nachfolger. Jesus selbst spricht von seiner kommenden Erhöhung am Kreuz als dem Moment, in dem er alle Menschen zu sich ziehen wird. Trotz dieser Offenbarungen bleibt der Unglaube vieler bestehen, und sogar einige der führenden Männer fürchten sich, ihren Glauben öffentlich zu bekennen.
Zusammenfassung
Kapitel 68 schildert die letzten Momente Jesu vor seinem Kreuzestod, als er den Wunsch der Griechen, ihn zu sehen, als Zeichen für die Ausweitung seiner Mission deutet. Jesus erklärt, dass sein Tod wie das Sterben eines Weizenkorns notwendig ist, um neues Leben hervorzubringen. Das Kapitel betont die universelle Bedeutung des Opfers Jesu und die Ausweitung des Evangeliums über Israel hinaus. Es ruft zur Selbstaufopferung auf, sowohl für Christus als auch für seine Nachfolger, während es den tiefen Schmerz über den anhaltenden Unglauben vieler Menschen widerspiegelt.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 69: Auf dem Ölberg
Auf der Grundlage von Matthäus 24; Markus 13; Lukas 21,5-38.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 69 basiert auf den Schriften von Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21,5-38. Es behandelt Jesu prophetische Ankündigungen über die Zerstörung Jerusalems und seine Wiederkunft. Diese Rede, gehalten auf dem Ölberg, bietet den Jüngern und späteren Generationen Orientierung und Warnung über kommende Prüfungen und den endgültigen Triumph Gottes. Jesus belehrt seine Jünger über die Zeichen der Zeiten und ruft zur Wachsamkeit und Treue auf, angesichts der bevorstehenden Ereignisse.
Kommentar
In diesem Kapitel warnt Jesus die Jünger vor der Zerstörung Jerusalems, deutet aber gleichzeitig auf seine zweite Wiederkunft hin. Er verbindet beide Ereignisse in seinen prophetischen Ankündigungen und betont die Notwendigkeit der Wachsamkeit. Die Zeichen, die auf die Zerstörung Jerusalems hindeuten, gelten auch als Vorboten der Endzeit. Jesus spricht von falschen Propheten, Kriegen, Hungersnöten und Verfolgungen, die dem Endgericht vorausgehen. Er erinnert seine Jünger daran, sich nicht irreführen zu lassen und ihre Treue zu Gott zu bewahren, auch wenn sie verfolgt werden. Schließlich verweist er auf das unausweichliche Kommen des Menschensohnes in Macht und Herrlichkeit und ermutigt die Gläubigen, im Gebet und in der Erwartung seines Kommens standhaft zu bleiben.
Zusammenfassung
Kapitel 69 beschreibt Jesu bedeutende Rede auf dem Ölberg, in der er die Zerstörung Jerusalems und seine Wiederkunft prophezeit. Er gibt den Jüngern Zeichen für die bevorstehenden Ereignisse und ruft zur ständigen Wachsamkeit auf. Durch die Gleichsetzung von Jerusalems Fall und der Endzeit fordert Jesus die Gläubigen dazu auf, ihre Herzen zu prüfen, sich nicht täuschen zu lassen und in Treue auf seine Wiederkehr zu warten. Das Kapitel unterstreicht, dass sowohl die Zerstörung Jerusalems als auch das zweite Kommen Christi Teil des göttlichen Plans sind und Gott seine Gläubigen letztendlich retten wird.