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🗓 11.06.25 | Mehr als Seiten voller Worte | HERZANKER
🌱 Wenn die Bibel auf Christus hinweist
📖  Johannes 5,39

📖 Bibeltext

„Ihr durchsucht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen.“
– Johannes 5,39

✨ Andacht

Viele lesen die Bibel, um Antworten zu finden, Ziele zu planen oder sich moralisch zu wappnen. Doch Jesus erinnert uns: Die Schrift ist vor allem Zeuge für Ihn. Wenn wir nur Fakten und Geschichten anhäufen, verpassen wir den wahren Schatz – die Begegnung mit dem lebendigen Christus.

Echtes Bibelstudium beginnt, wenn wir nicht nur Informationen sammeln, sondern unser Herz aufmachen, Jesus zu begegnen. Dann nimmt Gottes Wort eine neue Dimension an: es wird Lebensquelle, Wegweiser und Trostspender.

📝 Geschichte Der Funke im Altpapier

Jonas war 17 und galt als der „Scanner“ der Clique: Er kannte alle Fakten, alle YouTube-Tutorials und hatte zu jeder Frage eine schnelle Internet-Antwort parat. Doch in seinem Herzen herrschte Leere. Eines Nachmittags half er seiner Großmutter im Dachboden, alte Kisten auszuräumen. Zwischen vergilbten Briefen und verstaubten Fotoalben entdeckte er eine alte, ledergebundene Bibel, deren Seiten brüchig wirkten. Neugierig schlug er sie auf – nicht, um Hausaufgaben zu machen, sondern einfach so.

Er fand einen handschriftlichen Eintrag auf Seite 397: „Hier habe ich Jesus gefunden – E.G., 1946.“ Wer mochte dieser E.G. sein, und was hatte sie erlebt? Dasselbe fragte Jonas sich, als sein Blick auf Johannes 5,39 fiel: „Ihr durchsucht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen.“

An diesem Abend lag er lange wach. In seinem Kopf spielte eine neue Melodie: Was wäre, wenn diese Seiten nicht nur Fakten, sondern eine lebendige Einladung bargen? Am nächsten Morgen stand Jonas mitten in seinem Zimmer, das Handy in der einen, die alte Bibel in der anderen Hand. Er drückte sein Ohr an die Seiten, als müsste er darauf lauschen, wie Jesus selbst zu ihm spricht.

Er begann, die Verse laut zu lesen, ohne Eile, ohne Handy daneben. Als er zu Johannes 6,35 kam – „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern“ – spürte er ein merkwürdiges Ziehen in seiner Brust, eine Mischung aus Sehnsucht und Trost. Plötzlich erschien ihm die Welt stiller: Die Kaffeemaschine in der Küche, das Summen der Glühbirne, der Fahrradklingel draußen – alles rückte in den Hintergrund.

In den folgenden Tagen setzte Jonas sein altes Bibelstudium fort, doch anders als früher. Er las Psalmverse und Evangelien nicht, um sie anderen zu präsentieren, sondern um herauszufinden, ob in diesen Zeilen tatsächlich jemand zu ihm sprach. Und tatsächlich: bei Jesaja 41,10 („Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir…“) flossen ihm Tränen. Zum ersten Mal spürte er, dass Christus nicht nur ein historischer Name war, sondern der Freund, der in seiner Angst bei ihm stand.

Seine Freunde wunderten sich, als Jonas zu den allabendlichen Zock-Sessions einfach verschwand. Er antwortete nur: „Ich habe jemanden getroffen, der mein Leben verändern will.“ Sie lachten ihn aus, doch Jonas blieb standhaft. Als sie ihn spöttisch fragten, ob er nun ein „Bible Boy“ werde, lächelte er und sagte: „Nenne es, wie du willst. Aber mein Leben hat einen Sinn bekommen.“

Eines Abends lud ihn sein bester Freund Mika ein, mit zum Skatepark zu kommen. Während Jonas zusah, wie Mika riskante Tricks zeigte, spürte er ein Unbehagen. Er erinnerte sich an die Geschichten Jesu, wie Er zu den Fischen sprach und sie in Fülle füllte. Ein Gedanke blitzte auf: „Vielleicht kann Er auch hier etwas neu füllen.“ Er zog das alte Buch aus seiner Tasche und las leise Matthäus 4,19: „Folgt mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen.“

Mika warf ihm einen spöttischen Blick zu: „Du liest dein Buch wieder?“ Jonas reichte es ihm. „Lies Psalm 23, nur eine Minute.“ Zögernd blätterte Mika um und las: „… und führet mich zum Wasser der Ruhe.“ Als er aufsah, sah er Jans Gesicht: ruhig, gewiss, lebendig. In Mika stieg eine Neugier auf, die echte Sehnsucht war. Er nickte stumm und setzte sich neben Jonas auf den Bordstein. In der Stille dieses Augenblicks spürte auch Mika, dass mehr existierte als der nächste Kick auf dem Skateboard.

In der folgenden Woche half Jonas in der Jugendgruppe der Gemeinde, Texte vorzubereiten – nicht, um sein Wissen zu zeigen, sondern um anderen die Begegnung mit Christus zu ermöglichen. Er erzählte von seiner Entdeckung auf dem Dachboden und davon, wie Johannes 5,39 ihn herausforderte: Die Schrift war nicht primär eine Lehrstunde, sondern ein Wegweiser zu Jesus.

Zum Ende des Schuljahres organisierten Jonas und Mika eine kleine Straßenaktion: Sie verteilten Lesezeichen mit Johannes 5,39 und luden Passanten zu einem kostenlosen E-Book der Bibel ein. Viele nahmen das Lesezeichen und lächelten – nicht alle lasen, aber doch einige, und drei Jugendliche sagten, sie würden gerne mehr darüber erfahren.

Eines Abends saß Jonas auf seinem Bett, hielt die alte Bibel in den Händen und flüsterte dankbar: „Danke, dass Du mehr bist als Worte auf Papier.“ Er wusste, dass sein Leben sich durch diesen Funken Begegnung verwandelt hatte – eine Begegnung, die keiner Studie, keinem Quiz, sondern einzig dem lebendigen Christus zu verdanken war.

🧠 Gedanken – Was bedeutet Johannes 5,39 für dich?

  • Ziel des Lesens: Suchst du nur Fakten oder begegnest du wirklich Jesus?

  • Herz statt Köpfen: Gottes Wort soll nicht nur dein Wissen erweitern, sondern dein Leben verwandeln.

  • Beweisführung: Die Schrift verweist nicht auf sich selbst, sondern auf Christus als die Quelle des Lebens.

💡 Impulse für heute

  1. Herzliches Lesen: Öffne deine Bibel und lade Jesus ein, dir persönlich zu begegnen – nicht für den nächsten Test, sondern für dein Herz.

  2. Ein Vers, ein Gebet: Wähle einen Vers, schreibe ihn auf eine Karte und bete ihn heute als Gebet.

  3. Teilen der Begegnung: Erzähle einem Freund von einem Moment, in dem du Gott in der Schrift erlebt hast, statt nur Fakten weiterzugeben.

🙏 Gebet

Herr Jesus,
öffne meine Augen und mein Herz, dass ich Dich in jedem Vers entdecke. Lass mich nicht nur Wissen sammeln, sondern Deine Gegenwart spüren und Dein Leben finden. Schenke mir den Mut, mich von Deiner Stimme leiten zu lassen und anderen von der Kraft Deiner Begegnung zu erzählen. Amen.