11.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Johannes Kap.5
Die Heilung eines Kranken am Teich Betesda.
1Darnach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf gen Jerusalem. 2Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der heißt auf hebräisch Bethesda und hat fünf Hallen, 3in welchen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Verdorrte, die warteten, wann sich das Wasser bewegte. 4(Denn ein Engel fuhr herab zu seiner Zeit in den Teich und bewegte das Wasser.) Welcher nun zuerst, nachdem das Wasser bewegt war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcherlei Seuche er behaftet war.
5Es war aber ein Mensch daselbst, achtunddreißig Jahre lang krank gelegen. 6Da Jesus ihn sah liegen und vernahm, daß er so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? 7Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein. 8Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin! 9Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber desselben Tages der Sabbat. 10Da sprachen die Juden zu dem, der geheilt worden war: Es ist heute Sabbat; es ziemt dir nicht, das Bett zu tragen. 11Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sprach zu mir: »Nimm dein Bett und gehe hin!« 12Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: »Nimm dein Bett und gehe hin!«? 13Der aber geheilt worden war, wußte nicht, wer es war; denn Jesus war gewichen, da so viel Volks an dem Ort war.
14Darnach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe zu, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre. 15Der Mensch ging hin und verkündigte es den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe. 16Darum verfolgten die Juden Jesum und suchten ihn zu töten, daß er solches getan hatte am Sabbat.
17Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch. 18Darum trachteten ihm die Juden nun viel mehr nach, daß sie ihn töteten, daß er nicht allein den Sabbat brach, sondern sagte auch, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich.
Die Vollmacht des Sohnes.
19Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. 20Der Vater aber hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, daß ihr euch verwundern werdet. 21Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, also auch der Sohn macht lebendig, welche er will. 22Denn der Vater richtet niemand; sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben, 23auf daß sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
24Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. 25Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die sie hören werden, die werden leben. 26Denn wie der Vater das Leben hat in ihm selber, also hat er dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in ihm selber, 27und hat ihm Macht gegeben, auch das Gericht zu halten, darum daß er des Menschen Sohn ist. 28Verwundert euch des nicht. Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, 29und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.
30Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat.
Das Zeugnis für den Sohn.
31So ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. 32Ein anderer ist’s, der von mir zeugt; und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, das er von mir zeugt. 33Ihr schicktet zu Johannes, und er zeugte von der Wahrheit. 34Ich aber nehme nicht Zeugnis von Menschen; sondern solches sage ich, auf daß ihr selig werdet. 35Er war ein brennend und scheinend Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Lichte. 36Ich aber habe ein größeres Zeugnis denn des Johannes Zeugnis; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, ebendiese Werke, die ich tue, zeugen von mir, daß mich der Vater gesandt habe. 37Und der Vater, der mich gesandt hat, derselbe hat von mir gezeugt. Ihr habt nie weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen, 38und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnend; denn ihr glaubet dem nicht, den er gesandt hat. 39Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeuget; 40und ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben haben möchtet.
41Ich nehme nicht Ehre von Menschen; 42aber ich kenne euch, daß ihr nicht Gottes Liebe in euch habt. 43Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an. So ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen. 44Wie könnet ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet? und die Ehre, die von Gott allein ist, suchet ihr nicht.
45Ihr sollt nicht meinen, daß ich euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt, der Mose, auf welchen ihr hoffet. 46Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. 47So ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Johannes Kapitel 5 beschreibt die Heilung eines langjährigen Kranken am Teich von Betesda durch Jesus und die anschließende Auseinandersetzung mit den jüdischen Autoritäten, weil das Wunder am Sabbat geschah. In diesem Kapitel offenbart Jesus seine göttliche Vollmacht, indem er deutlich macht, dass er im Einklang mit Gott dem Vater wirkt. Diese Ereignisse markieren einen Wendepunkt in der wachsenden Opposition der religiösen Führer gegen Jesus, da er nicht nur den Sabbat infrage stellt, sondern sich auch als Sohn Gottes präsentiert.
Kommentar
Die Heilung am Teich Betesda (Johannes 5:1-16)
Jesus besucht während eines jüdischen Festes Jerusalem und begegnet einem Mann, der seit 38 Jahren krank ist und am Teich Betesda liegt, wo Kranke auf die Heilung durch die Bewegung des Wassers warten (Vers 3). Der Mann klagt, dass er niemanden hat, der ihm hilft, rechtzeitig ins Wasser zu kommen, sobald es sich bewegt. Diese Szene zeigt die Hilflosigkeit und Isolation des Mannes, aber auch seine tiefe Hoffnung auf Heilung. Jesus, der von dem langen Leiden des Mannes weiß, heilt ihn mit einem einfachen Befehl: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!“ (Vers 8).
Diese Heilung am Sabbat führt zu Konflikten mit den jüdischen Autoritäten, die den Geheilten dafür tadeln, dass er am Sabbat sein Bett trägt, was als Arbeit betrachtet wurde (Vers 10). Der Geheilte weiß zunächst nicht, wer ihn geheilt hat, aber später begegnet ihm Jesus im Tempel und warnt ihn, nicht mehr zu sündigen, „damit dir nicht noch Schlimmeres widerfährt“ (Vers 14). Diese Aussage deutet an, dass das körperliche Leid des Mannes möglicherweise eine Folge von Sünde war, und dass Jesus nicht nur physische, sondern auch geistliche Heilung anbietet.
Jesu Vollmacht und seine Beziehung zum Vater (Johannes 5:17-30)
Die Reaktion der jüdischen Führer auf diese Heilung eskaliert, als Jesus ihnen antwortet: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch“ (Vers 17). Diese Aussage wird als Gotteslästerung verstanden, da Jesus sich damit auf eine Ebene mit Gott stellt, was die Führer veranlasst, ihn noch mehr zu verfolgen und sogar seinen Tod zu fordern (Vers 18).
Jesus erklärt in den folgenden Versen, dass er nichts aus eigener Initiative tut, sondern nur das, was er den Vater tun sieht (Vers 19). Er beschreibt seine einzigartige Beziehung zu Gott dem Vater, der ihm nicht nur die Macht gibt, Wunder zu tun, sondern auch das Gericht über die Welt. Jesus betont, dass der Glaube an ihn zum ewigen Leben führt und dass er eines Tages die Toten auferwecken und richten wird (Vers 28-29). Diese Lehre über das Leben, das Gericht und die Auferstehung macht deutlich, dass Jesus sowohl die Macht über das Leben als auch über das Schicksal der Menschheit besitzt.
Das Zeugnis über Jesus (Johannes 5:31-47)
Jesus spricht weiter über das Zeugnis, das seine göttliche Autorität bestätigt. Er verweist auf das Zeugnis Johannes des Täufers (Vers 33), betont aber, dass die größeren Werke, die er im Namen des Vaters tut, das stärkste Zeugnis seiner Sendung sind (Vers 36). Jesus kritisiert die jüdischen Führer scharf, weil sie die Schriften studieren, aber nicht erkennen, dass diese Schriften auf ihn hinweisen (Vers 39-40). Trotz ihres intensiven Bibelstudiums fehlt ihnen der Glaube und die Bereitschaft, zu Jesus zu kommen, um das ewige Leben zu empfangen.
Abschließend betont Jesus, dass Moses, auf den die Führer ihre Hoffnung setzen, derjenige ist, der sie anklagen wird, da Moses über den kommenden Messias geschrieben hat, und sie Jesus nicht anerkennen (Vers 45-47).
Zusammenfassung
Johannes Kapitel 5 erzählt von der Heilung eines langjährigen Kranken durch Jesus am Sabbat, was zu einem Konflikt mit den jüdischen Führern führt. Jesus offenbart in dieser Auseinandersetzung seine göttliche Vollmacht und seine einzigartige Beziehung zu Gott dem Vater. Er erklärt, dass der Glaube an ihn zum ewigen Leben führt und dass er die Macht hat, Tote zu erwecken und das Gericht zu halten. Jesus kritisiert die religiösen Führer, die zwar die Schriften studieren, aber nicht erkennen, dass diese auf ihn hinweisen. Dieses Kapitel zeigt deutlich die göttliche Autorität Jesu und markiert einen entscheidenden Moment in der wachsenden Opposition gegen ihn.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 68: Im Vorhof des Tempels
Auf der Grundlage von Johannes 12,20-43.
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Kommentar
Einleitung
Kapitel 68 basiert auf Johannes 12,20-43 und behandelt ein entscheidendes Ereignis im Leben Jesu, als Griechen den Wunsch äußerten, ihn zu sehen. Dieses Kapitel beleuchtet den Übergang von Jesu irdischem Dienst hin zu seinem bevorstehenden Opfertod am Kreuz, der nicht nur für die Juden, sondern für die gesamte Menschheit von Bedeutung sein würde. Das Verlangen der Griechen, Jesus zu sehen, symbolisiert die universelle Anziehungskraft seines Opfers und die Ausweitung des Evangeliums über das jüdische Volk hinaus.
Kommentar
Das Kapitel beginnt mit dem Wunsch der Griechen, Jesus zu sehen, was Jesus als Hinweis auf die bevorstehende Verherrlichung durch seinen Tod am Kreuz deutet. Diese Begegnung erinnert an die Weisen aus dem Morgenland, die zur Geburt Jesu kamen, und deutet darauf hin, dass Jesu Mission nun über die Grenzen Israels hinausgeht. Jesus nutzt die Gelegenheit, um seinen Tod mit einem Weizenkorn zu vergleichen, das sterben muss, um Frucht zu bringen, und unterstreicht die Notwendigkeit seines Opfers für das Heil der Welt.
Das Kapitel verdeutlicht die Bedeutung von Selbstaufopferung, sowohl im Leben Jesu als auch im Leben seiner Nachfolger. Jesus selbst spricht von seiner kommenden Erhöhung am Kreuz als dem Moment, in dem er alle Menschen zu sich ziehen wird. Trotz dieser Offenbarungen bleibt der Unglaube vieler bestehen, und sogar einige der führenden Männer fürchten sich, ihren Glauben öffentlich zu bekennen.
Zusammenfassung
Kapitel 68 schildert die letzten Momente Jesu vor seinem Kreuzestod, als er den Wunsch der Griechen, ihn zu sehen, als Zeichen für die Ausweitung seiner Mission deutet. Jesus erklärt, dass sein Tod wie das Sterben eines Weizenkorns notwendig ist, um neues Leben hervorzubringen. Das Kapitel betont die universelle Bedeutung des Opfers Jesu und die Ausweitung des Evangeliums über Israel hinaus. Es ruft zur Selbstaufopferung auf, sowohl für Christus als auch für seine Nachfolger, während es den tiefen Schmerz über den anhaltenden Unglauben vieler Menschen widerspiegelt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 69: Auf dem Ölberg
Auf der Grundlage von Matthäus 24; Markus 13; Lukas 21,5-38.
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