📅 11.November 2025
📚 GLAUBE SEINEN PROPHETEN
📖 Tägliches Bibellesen
🗺️ Josua 22 – Der Altar am Jordan – Ein Zeichen des Zeugnisses, kein Zeichen des Abfalls
✨ Wie Missverständnisse zwischen Gottes Volk entstehen – und wie wahre Gemeinschaft sie überwindet
📜 Bibeltext – Josua 22 (Luther 1912)
Josua entlässt die zweieinhalb Stämme in ihre Heimat
1Da rief Josua die Rubeniter und Gaditer und den halben Stamm Manasse 2und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gehalten, was euch Mose, der Knecht des Herrn, geboten hat, und gehorcht meiner Stimme in allem, was ich euch geboten habe. 3Ihr habt eure Brüder nicht verlassen eine lange Zeit her bis auf diesen Tag und habt gehalten an dem Gebot des Herrn, eures Gottes. 4Weil nun der Herr, euer Gott, hat eure Brüder zur Ruhe gebracht, wie er ihnen geredet hat, so wendet euch nun und ziehet hin in eure Hütten im Lande eures Erbes, das euch Mose, der Knecht des Herrn, gegeben hat jenseit des Jordans. 5Haltet aber nur an mit Fleiß, daß ihr tut nach dem Gebot und Gesetz, das euch Mose, der Knecht des Herrn, geboten hat, daß ihr den Herrn, euren Gott, liebet und wandelt auf allen seinen Wegen und seine Gebote haltet und ihm anhanget und ihm dienet von ganzem Herzen und von ganzer Seele. 6Also segnete sie Josua und ließ sie gehen; und sie gingen zu ihren Hütten.
7Dem halben Stamm Manasse hatte Mose gegeben in Basan; der andern Hälfte gab Josua unter ihren Brüdern diesseit des Jordans gegen Abend. Und da er sie ließ gehen zu ihren Hütten und sie gesegnet hatte, 8sprach er zu ihnen: Ihr kommt wieder heim mit großem Gut zu euren Hütten, mit sehr viel Vieh, Silber, Gold, Erz, Eisen und Kleidern; so teilt nun den Raub eurer Feinde mit euren Brüdern.
Errichtung eines Altars am Jordan
9Also kehrten um die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse und gingen von den Kindern Israel aus Silo, das im Lande Kanaan liegt, daß sie ins Land Gilead zögen zum Lande ihres Erbes, das sie erbten nach Befehl des Herrn durch Mose.
Der Altarbau am Jordan
10Und da sie kamen in die Kreise am Jordan, die im Lande Kanaan liegen, bauten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse daselbst am Jordan einen großen, schönen Altar.
11Da aber die Kinder Israel hörten sagen: Siehe, die Kinder Ruben, die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse haben einen Altar gebaut gegenüber dem Land Kanaan, in den Kreisen am Jordan, diesseit der Kinder Israel, 12da versammelten sie sich mit der ganzen Gemeinde zu Silo, daß sie wider sie hinaufzögen mit einem Heer.
13Und sandten zu ihnen ins Land Gilead Pinehas, den Sohn Eleasars, des Priesters, 14und mit ihm zehn oberste Fürsten unter ihren Vaterhäusern, aus jeglichem Stamm Israels einen. 15Und da sie zu ihnen kamen ins Land Gilead, redeten sie mit ihnen und sprachen: 16So läßt euch sagen die ganze Gemeinde des Herrn: Wie versündigt ihr euch also an dem Gott Israels, daß ihr euch heute kehret von dem Herrn damit, daß ihr euch einen Altar bauet, daß ihr abfallet von dem Herrn? 17Ist’s uns zu wenig an der Missetat über dem Peor, von welcher wir noch auf diesen Tag nicht gereinigt sind und kam eine Plage unter die Gemeinde des Herrn? 18Und ihr wendet euch heute von dem Herrn weg und seid heute abtrünnig geworden von dem Herrn, auf daß er heute oder morgen über die ganze Gemeinde Israel erzürne. 19Dünket euch das Land eures Erbes unrein, so kommt herüber in das Land, das der Herr hat, da die Wohnung des Herrn steht, und macht euch ansässig unter uns; und werdet nicht abtrünnig von dem Herrn und von uns, daß ihr euch einen Altar bauet außer dem Altar des Herrn, unsers Gottes. 20Versündigte sich nicht Achan, der Sohn Serahs, am Verbannten? und der Zorn kam über die ganze Gemeinde Israel, und er ging nicht allein unter über seiner Missetat.
21Da antworteten die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse und sagten zu den Häuptern über die Tausende Israels: 22Der starke Gott, der Herr, der starke Gott, der Herr, weiß es; so wisse es Israel auch: Fallen wir ab oder sündigen wider den Herrn, so helfe er uns heute nicht! 23Und so wir darum den Altar gebaut haben, daß wir uns von dem Herrn wenden wollten, Brandopfer oder Speisopfer darauf opfern oder Dankopfer darauf tun, so fordere es der Herr. 24Und so wir’s nicht vielmehr aus Sorge darum getan haben, daß wir sprachen: Heut oder morgen möchten eure Kinder zu unsern Kindern sagen: »Was geht euch der Herr, der Gott Israels, an? 25Der Herr hat den Jordan zur Grenze gesetzt zwischen uns und euch Kindern Ruben und Gad; ihr habt kein Teil am Herrn.« Damit würden eure Kinder unsre Kinder von der Furcht des Herrn weisen.
26Darum sprachen wir: Laßt uns einen Altar bauen, nicht zum Brandopfer noch zu andern Opfern, 27sondern daß er ein Zeuge sei zwischen uns und euch und unsern Nachkommen, daß wir dem Herrn Dienst tun mögen vor ihm mit unsern Brandopfern, Dankopfern und andern Opfern und eure Kinder heut oder morgen nicht sagen dürfen zu unsern Kindern: Ihr habt kein Teil an dem Herrn. 28Wenn sie aber also zu uns sagen würden oder zu unsern Nachkommen heut oder morgen, so könnten wir sagen: Sehet das Gleichnis des Altars des Herrn, den unsre Väter gemacht haben, nicht zum Brandopfer noch zu andern Opfern, sondern zum Zeugen zwischen uns und euch. 29Das sei ferne von uns, daß wir abtrünnig werden von dem Herrn, daß wir uns heute wollten von ihm wenden und einen Altar bauen zum Brandopfer und zum Speisopfer und andern Opfern, außer dem Altar des Herrn, unsers Gottes, der vor seiner Wohnung steht.
30Da aber Pinehas, der Priester, und die Obersten der Gemeinde, die Häupter über die Tausende Israels, die mit ihm waren, hörten diese Worte, die die Kinder Ruben, Gad und Manasse sagten, gefielen sie ihnen wohl. 31Und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Priesters, sprach zu den Kindern Ruben, Gad und Manasse: Heute erkennen wir, daß der Herr unter uns ist, daß ihr euch nicht an dem Herrn versündigt habt in dieser Tat. Nun habt ihr die Kinder Israel errettet aus der Hand des Herrn. 32Da zogen Pinehas, der Sohn Eleasars, des Priesters, und die Obersten aus dem Lande Gilead von den Kindern Ruben und Gad wieder ins Land Kanaan zu den Kindern Israel und sagten’s ihnen an. 33Das gefiel den Kindern Israel wohl, und lobten den Gott der Kinder Israel und sagten nicht mehr, daß sie hinauf wollten ziehen mit einem Heer wider sie, zu verderben das Land, darin die Kinder Ruben und Gad wohnten. 34Und die Kinder Ruben und Gad hießen den Altar: Daß er Zeuge sei zwischen uns, daß der Herr Gott sei.
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🔵 Einleitung
Nach der erfolgreichen Eroberung des Landes Kanaan werden die zweieinhalb Stämme – Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse – von Josua gesegnet und dürfen in ihr Erbgebiet östlich des Jordans zurückkehren. Doch ein Missverständnis um einen Altar, den sie am Jordan errichten, bringt das Volk Israel beinahe an den Rand eines Bürgerkrieges. Dieses Kapitel zeigt eindrücklich, wie leicht Eifer und Misstrauen Gemeinschaft zerstören können – und wie Versöhnung durch Gespräch und Verständnis wiederhergestellt wird.
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🟡 Kommentar
1. Treue und Entlassung der östlichen Stämme (V. 1–9):
Josua lobt Ruben, Gad und den halben Stamm Manasse für ihre Treue. Sie haben ihre Brüder nicht im Stich gelassen, sondern tapfer mitgekämpft.
Jetzt dürfen sie heimkehren – reich gesegnet an Vieh, Silber, Gold und Kleidung.
Josuas Mahnung bleibt zentral:
„Haltet an, dass ihr tut nach dem Gebot … dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet.“ (V. 5)
🟫 Lehre: Treue im Dienst endet nicht, wenn der Auftrag erfüllt ist – sie setzt sich im Alltag fort.
2. Der Altar am Jordan (V. 10):
Die Stämme errichten einen „großen, schönen Altar“ am Jordan.
Ihr Motiv bleibt zunächst unklar – doch es sorgt für Aufsehen.
🟫 Lehre: Äußere Zeichen können leicht missverstanden werden, wenn ihr Sinn nicht erklärt wird.
3. Der Eifer Israels und die drohende Spaltung (V. 11–20):
Die übrigen Stämme hören vom Altar und befürchten Abfall vom Glauben.
Sie rufen die Gemeinde in Silo zusammen – bereit zum Krieg.
Pinehas, der Sohn Eleasars, führt eine Delegation zur Klärung.
Sie erinnern an frühere Sünden (Peor, Achan) und warnen vor erneutem Zorn Gottes.
🟫 Lehre: Religiöser Eifer ist gut – aber ohne Verständnis und Gespräch kann er zerstörerisch wirken.
4. Die Antwort der östlichen Stämme (V. 21–29):
Mit beeindruckender Demut und Klarheit erklären sie:
Der Altar ist kein Opferaltar, sondern ein Zeugnisaltar – ein Symbol der Einheit zwischen den Stämmen diesseits und jenseits des Jordans.
„Der starke Gott, der HERR, weiß es … Nicht zum Opfer haben wir ihn gebaut, sondern als Zeugen.“ (V. 22–27)
🟫 Lehre: Ein sichtbares Zeichen soll die unsichtbare Einheit bewahren – nicht Spaltung fördern.
5. Versöhnung und Frieden (V. 30–34):
Pinehas und die Führer Israels erkennen die Aufrichtigkeit der Brüder und loben Gott.
Der drohende Krieg wird abgewendet.
Der Altar erhält den Namen:
„Daß er Zeuge sei zwischen uns, daß der HERR Gott sei.“ (V. 34)
🟫 Lehre: Wo Missverständnisse durch ehrliche Kommunikation geklärt werden, entsteht neuer Friede – und Gott wird geehrt.
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🟢 Zusammenfassung
Josua 22 zeigt, wie aus einem Zeichen der Einheit beinahe ein Grund zur Spaltung wurde.
Doch statt sofort zu kämpfen, suchten die Verantwortlichen das Gespräch – und Gott schenkte Versöhnung.
So wird aus einem drohenden Krieg ein Zeugnis der Einheit im Glauben.
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📢 Botschaft für uns heute
Auch heute entstehen Missverständnisse in der Gemeinde Christi – oft durch äußere Formen, Symbole oder Traditionen.
Der Schlüssel liegt nicht im Urteil, sondern im Gespräch und im Hören auf Gottes Wahrheit.
Echter Glaube zeigt sich darin, dass wir Einheit suchen, wo Trennung droht.
„Heute erkennen wir, dass der HERR unter uns ist.“ (V. 31)
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💬 Gedankenimpuls
🔹 Bin ich schnell im Urteil – oder suche ich zuerst das Gespräch?
🔹 Welche „Altäre“ in meinem Leben sind Zeugen der Einheit mit Gott und anderen?
🔹 Wie kann ich zum Frieden in meiner Gemeinschaft beitragen, statt Misstrauen zu säen?
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📆 9 – 15 November 2025
📚 GLAUBE SEINEN PROPHETEN
📖 Wöchentliches Lesen der Geist der Prophezeiung
📘 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 40
🔥 Bileam | Ein warnendes Beispiel über Kompromiss, Habsucht und geistlichen Selbstbetrug
🌐 Hier online lesen
🔵 Einleitung
Die Geschichte Bileams ist im 4. Buch Mose (Kapitel 22–24) zu finden und wird im Kapitel 40 des Buches „Patriarchen und Propheten“ ausführlich kommentiert. Es ist die Geschichte eines Mannes, der Gottes Stimme kannte, aber seinem Herzen folgte – ein prophetisches Drama zwischen Berufung und Bestechung, Wahrheit und Täuschung.
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🟡 Kommentar
1. Die Angst der Moabiter (Einleitung)
Die Israeliten lagern an der Grenze Kanaans. Moab gerät in Panik, nicht wegen realer Bedrohung, sondern aus Angst vor Gottes Macht. Balak, der König, sucht übernatürliche Hilfe – von einem zweifelhaften Propheten: Bileam.
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Lehre: Angst lässt Menschen irrationale Entscheidungen treffen, besonders wenn sie Gottes Wirken nicht verstehen.
2. Bileams innerer Zwiespalt (4. Mose 22,12)
Bileam war einst ein echter Prophet, aber von Habgier zerrüttet. Er kennt Gottes Willen – sagt aber: „Ich will noch einmal nachfragen.“
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Lehre: Wenn wir wissen, was richtig ist, aber dennoch „weiterfragen“, sind wir oft auf dem Weg zur Selbsttäuschung.
3. Der verkehrte Weg und Gottes Widerstand
Bileam will trotz göttlichem Verbot losziehen. Gott blockiert den Weg durch einen Engel, den nur die Eselin sieht. Der Prophet, geistlich blind, schlägt das Tier, bis Gott ihm die Augen öffnet.
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Lehre: Selbst Tiere erkennen manchmal Gottes Eingreifen früher als der Mensch. Wer geistlich blind ist, läuft Gefahr, Gottes Warnungen zu ignorieren – oder sie zu bekämpfen.
4. Vom Fluch zum Segen
Dreimal versucht Bileam, Israel zu verfluchen – aber Gott zwingt ihn, zu segnen. Seine berühmten Worte:
„Wie fein sind deine Zelte, Jakob!“ (4. Mose 24,5)
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Lehre: Niemand kann das verfluchen, was Gott gesegnet hat. Und selbst ein widerspenstiger Mensch kann zum Werkzeug Gottes werden – wenn auch zum eigenen Schaden.
5. Die letzte Versuchung und der tiefe Fall
Trotz göttlicher Eingriffe bleibt Bileam innerlich ungebrochen. Er sucht einen anderen Weg, Balak zu gefallen – und rät, Israel zur Sünde zu verführen (Baal-Peor). Als Folge sterben 24.000 Menschen, und auch Bileam kommt ums Leben.
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Lehre: Der Weg der Sünde beginnt mit kleinen Kompromissen. Aber er endet im Gericht.
6. Die Parallele zu Judas
Wie Judas war Bileam geistlich privilegiert, aber von Habsucht vergiftet. Beide verrieten Gottes Volk für Geld – und fanden den Tod.
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Lehre: Große Erkenntnis schützt nicht vor dem Fall. Nur tägliche Demut, echte Hingabe und Wachsamkeit tun das.
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🟢 Zusammenfassung
Bileam ist eine tragische Figur: Ein Prophet, der Gottes Stimme kannte, aber seinem Herzen folgte. Trotz klarer göttlicher Führung versuchte er, Gottes Willen zu umgehen – mit frommer Sprache und eigener Agenda. Er war geistlich blind, getrieben von Geldgier und Eitelkeit. Sein Leben endet im Gericht – nicht weil Gott ihn nicht gewarnt hätte, sondern weil er die Warnungen ignorierte.
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📢 Botschaft für uns heute
In Bileam erkennen wir eine ernste Warnung:
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Geistliche Gaben ersetzen nicht den Charakter.
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Gottes Wille ist nicht verhandelbar.
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Eine einzige bewusst gepflegte Sünde kann das Leben zerstören.
Der Weg des Gehorsams ist manchmal unbequem, aber sicher. Der Weg des Kompromisses mag glänzen – aber er endet im Abgrund.
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💬 Gedankenimpuls
🔹 Wo versuchst du, Gottes Willen an deine Wünsche anzupassen?
🔹 Gibt es eine „Eselin“ in deinem Leben, die dich aufhalten will – aber du schlägst sie?
🔹 Ist deine geistliche Vision klar – oder brauchst du, dass Gott dir erneut die Augen öffnet?
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LuxVerbi | Das Licht des Wortes. Die Klarheit des Glaubens.

