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13.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Galater Kap.5
Aufruf zur rechten Freiheit
1So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. 
2Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wo ihr euch beschneiden lasset, so nützt euch Christus nichts. 3Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden läßt, daß er das ganze Gesetz schuldig ist zu tun. 4Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen. 5Wir aber warten im Geist durch den Glauben der Gerechtigkeit, auf die man hoffen muß. 6Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. 
7Ihr liefet fein. Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen? 8Solch Überreden ist nicht von dem, der euch berufen hat. 9Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. 10Ich versehe mich zu euch in dem Herrn, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei, wer er wolle. 
11Ich aber, liebe Brüder, so ich die Beschneidung noch predige, warum leide ich denn Verfolgung? So hätte ja das Ärgernis des Kreuzes aufgehört. 12Wollte Gott, daß sie auch ausgerottet würden, die euch verstören!
13Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen! Allein sehet zu, daß ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebet; sondern durch die Liebe diene einer dem andern. 14Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.« 15So ihr euch aber untereinander beißet und fresset, so sehet zu, daß ihr nicht untereinander verzehrt werdet.
Das Leben im Geist
16Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. 17Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt. 18Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. 
19Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, 20Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, 21Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch habe zuvor gesagt und sage noch zuvor, daß, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. 22Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit23Wider solche ist das Gesetz nicht. 
24Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden. 25So wir im Geist leben, so lasset uns auch im Geist wandeln. 26Lasset uns nicht eitler Ehre geizig sein, einander zu entrüsten und zu hassen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
In Galater Kapitel 5 ruft Paulus die Gläubigen dazu auf, in der Freiheit zu bleiben, die sie durch Christus empfangen haben. Er warnt davor, sich erneut unter das Joch des Gesetzes zu begeben, insbesondere durch äußere religiöse Vorschriften wie die Beschneidung. Paulus betont, dass der wahre Glaube in der Liebe tätig wird und dass weder das Halten des Gesetzes noch äußere Rituale zur Gerechtigkeit führen. Stattdessen sollen die Gläubigen im Geist wandeln und so die Früchte des Geistes hervorbringen, die das Leben in Christus auszeichnen.
Kommentar:
Aufruf zur Freiheit (Verse 1–15):
Paulus fordert die Galater eindringlich auf, in der von Christus geschenkten Freiheit zu leben. Die Freiheit in Christus bedeutet jedoch nicht, dass man dem sündigen Fleisch nachgeben soll, sondern dass man in Liebe einander dient. Er kritisiert scharf die Praxis der Beschneidung als Mittel zur Rechtfertigung vor Gott. Wer sich darauf verlässt, muss das ganze Gesetz erfüllen und trennt sich von der Gnade Christi. Paulus erinnert daran, dass allein der Glaube zählt, der durch Liebe wirksam wird. Außerdem warnt er vor Spaltungen und Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde, die durch Egoismus und Eigennutz entstehen können.
Leben im Geist (Verse 16–26):
Paulus erklärt, dass ein Leben im Geist die sündigen Begierden des Fleisches überwindet. Er beschreibt die Gegensätzlichkeit von Fleisch und Geist – das Fleisch strebt nach sündigen Taten wie Neid, Zorn, Unzucht und Spaltung, während der Geist göttliche Eigenschaften wie Liebe, Freude, Frieden und Geduld hervorbringt. Wer Christus angehört, kreuzigt sein sündiges Fleisch und lebt durch den Heiligen Geist. Paulus ruft dazu auf, nicht nach eitler Ehre zu streben, sondern in Bescheidenheit und Nächstenliebe zu handeln.
Zusammenfassung:
In Galater 5 betont Paulus die Bedeutung der Freiheit in Christus und warnt vor einem Rückfall in gesetzliche Abhängigkeit. Er unterstreicht, dass wahre Gerechtigkeit nicht durch das Halten von Gesetzen oder Ritualen erreicht wird, sondern durch den Glauben, der in Liebe tätig ist. Paulus fordert die Gläubigen auf, im Geist zu leben, um die sündigen Begierden des Fleisches zu überwinden. Die Frucht des Geistes – Liebe, Freude, Frieden, Geduld und andere Tugenden – soll das Leben der Christen prägen. Das Kapitel endet mit der Mahnung, nicht hochmütig oder streitsüchtig zu sein, sondern in Liebe und Demut miteinander umzugehen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 87: “Zu meinem Vater und zu eurem Vater”
Auf der Grundlage von Lukas 24,50-53; Apostelgeschichte 1,9-12.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 87 „Zu meinem Vater und zu eurem Vater“ erfahren wir von dem letzten Akt des irdischen Lebens Jesu und seiner Himmelfahrt. Jesus, der den Sieg über Tod und Sünde errungen hat, bereitet sich darauf vor, zu seinem Vater im Himmel aufzusteigen. Dies ist der Moment, in dem er seine Mission auf Erden abschließt und die Verheißung seiner Gegenwart für immer in den Herzen der Gläubigen zurücklässt. Der Ort seiner Himmelfahrt – der Ölberg – ist nicht nur ein geographischer Punkt, sondern ein Ort voller Erinnerungen an Jesu Leben, Gebete und das Ringen um die Rettung der Menschheit. Die Himmelfahrt markiert den Übergang von Jesus als einem leidenden Erlöser zu dem triumphierenden König, der in den Himmel auffährt.
Kommentar:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen Akt des Sieges und der Übergabe. Nachdem Jesus seine irdische Aufgabe erfüllt hat und sich als lebendiger Erlöser offenbart hat, zieht er in die himmlischen Höhlen ein. Dieser Moment ist für die Jünger einerseits voller Trauer, da sie ihren Meister zurücklassen müssen, andererseits auch voller Hoffnung, da sie nun die Bestätigung seines Sieges über den Tod haben. Auf dem Ölberg, der für Jesus ein Ort der Gebete und Kämpfe war, vollzieht sich nun der Abschied. Doch dieser Abschied ist kein endgültiges Verlassen; vielmehr ist es der Beginn einer neuen Ära der Hoffnung. Jesus verspricht, immer bei seinen Nachfolgern zu sein, und weist darauf hin, dass er eines Tages in seiner Herrlichkeit zurückkehren wird.
Die Engel bezeugen den Jüngern, dass Jesus nicht für immer von ihnen verschwunden ist, sondern eines Tages auf die gleiche Weise zurückkehren wird, wie sie ihn in den Himmel auffahren sahen. Das Bild der himmlischen Heerscharen, die ihren König begrüßen, ist ein Symbol für den kommenden Triumph Jesu bei seiner Wiederkunft. Doch bevor dieser Moment eintritt, hebt Jesus seine Hände segnend, was für die Jünger eine Bestätigung seiner Gegenwart und der fortwährenden Verbindung mit ihnen darstellt. Die Jünger erfahren eine geistliche Erhebung und Freude, die sie durch die Verheißung der Gegenwart Christi und seine Rolle als Fürsprecher für sie bekräftigt.
Zusammenfassung:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen bewegenden Moment der Erhebung und des Sieges. Der Ölberg, ein Ort von Jesu Gebeten und Kämpfen, wird nun zum Schauplatz seines triumphalen Aufstiegs in den Himmel. Nachdem Jesus seinen Jüngern noch einmal den Trost seiner Nähe und die Verheißung seines Wiederkommens gegeben hat, wird er von einer Wolke aufgenommen, die ihn vor ihren Augen verbirgt. Die Engel verkünden den Jüngern, dass dieser Jesus in gleicher Weise wiederkommen wird. Diese Episode vermittelt den Gläubigen eine doppelte Botschaft: Einerseits den Trost und die Gewissheit der Gegenwart Christi, andererseits die Hoffnung auf seine Rückkehr in Herrlichkeit. Die Jünger kehren mit einer neuen Freude und Siegesgewissheit nach Jerusalem zurück, und ihre Herzen sind erfüllt von Lob und Dank für den lebendigen Christus, der für sie lebt und für sie eintritt.