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13.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.17
In Thessalonich
1Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie gen Thessalonich; da war eine Judenschule. 2Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten aus der Schrift, 3tat sie ihnen auf und legte es ihnen vor, daß Christus mußte leiden und auferstehen von den Toten und daß dieser Jesus, den ich [sprach er] euch verkündige, ist der Christus. 4Und etliche unter ihnen fielen ihm zu und gesellten sich zu Paulus und Silas, auch der gottesfürchtigen Griechen eine große Menge, dazu der vornehmsten Weiber nicht wenige. 
5Aber die halsstarrigen Juden neideten und nahmen zu sich etliche boshafte Männer Pöbelvolks, machten eine Rotte und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und traten vor das Haus Jasons und suchten sie zu führen vor das Volk. 6Da sie aber sie nicht fanden, schleiften sie den Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und schrieen: Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind auch hergekommen; 7die herbergt Jason. Und diese alle handeln wider des Kaisers Gebote, sagen, ein anderer sei der König, nämlich Jesus. 8Sie bewegten aber das Volk und die Obersten der Stadt, die solches hörten. 9Und da ihnen Genüge von Jason und den andern geleistet war, ließen sie sie los.
In Beröa
10Die Brüder aber fertigten alsobald ab bei der Nacht Paulus und Silas gen Beröa. Da sie dahin kamen, gingen sie in die Judenschule. 11Diese aber waren edler denn die zu Thessalonich; die nahmen das Wort auf ganz willig und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s also verhielte. 12So glaubten nun viele aus ihnen, auch der griechischen ehrbaren Weiber und Männer nicht wenige. 13Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt würde, kamen sie und bewegten auch allda das Volk. 
14Aber da fertigten die Brüder Paulus alsobald ab, daß er ginge bis an das Meer; Silas aber und Timotheus blieben da. 15Die aber Paulus geleiteten, führten ihn bis gen Athen. Und nachdem sie Befehl empfangen an den Silas und Timotheus, daß sie aufs schnellste zu ihm kämen, zogen sie hin.
In Athen
16Da aber Paulus ihrer zu Athen wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, da er sah die Stadt so gar abgöttisch. 17Und er redete zu den Juden und Gottesfürchtigen in der Schule, auch auf dem Markte alle Tage zu denen, die sich herzufanden. 18Etliche aber der Epikurer und Stoiker Philosophen stritten mit ihm. Und etliche sprachen: Was will dieser Lotterbube sagen? Etliche aber: Es sieht, als wolle er neue Götter verkündigen. (Das machte, er hatte das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung ihnen verkündigt.) 19Sie nahmen ihn aber und führten ihn auf den Gerichtsplatz und sprachen: Können wir auch erfahren, was das für eine neue Lehre sei, die du lehrst? 20Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; so wollten wir gerne wissen, was das sei. 21(Die Athener aber alle, auch die Ausländer und Gäste, waren gerichtet auf nichts anderes, denn etwas Neues zu sagen oder zu hören.) 
22Paulus aber stand mitten auf dem Gerichtsplatz und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, daß ihr in allen Stücken gar sehr die Götter fürchtet. 23Ich bin herdurchgegangen und habe gesehen eure Gottesdienste und fand einen Altar, darauf war geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch denselben, dem ihr unwissend Gottesdienst tut. 
24Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein Herr ist Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht; 25sein wird auch nicht von Menschenhänden gepflegt, als der jemands bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt. 26Und er hat gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt und vorgesehen, wie lange und wie weit sie wohnen sollen; 27daß sie den Herrn suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns. 28Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch etliche Poeten bei euch gesagt haben: »Wir sind seines Geschlechts.« 29So wir denn göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. 
30Und zwar hat Gott die Zeit der Unwissenheit übersehen; nun aber gebietet er allen Menschen an allen Enden, Buße zu tun, 31darum daß er einen Tag gesetzt hat, an welchem er richten will den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit durch einen Mann, in welchem er’s beschlossen hat und jedermann vorhält den Glauben, nachdem er ihn hat von den Toten auferweckt. 
32Da sie hörten die Auferstehung der Toten, da hatten’s etliche ihren Spott; etliche aber sprachen: Wir wollen dich davon weiter hören. 33Also ging Paulus von ihnen. 34Etliche Männer aber hingen ihm an und wurden gläubig, unter welchen war Dionysius, einer aus dem Rat, und ein Weib mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Apostelgeschichte Kapitel 17 beschreibt die Missionsreise des Apostels Paulus durch Thessalonich, Beröa und schließlich Athen. Paulus begegnet hier unterschiedlichen Reaktionen auf seine Verkündigung des Evangeliums. In Thessalonich erlebt er sowohl Annahme als auch Widerstand; in Beröa findet er ein offenes und prüfendes Publikum; und in Athen setzt er sich mit philosophischen Denkern auseinander und bringt den Athenern die Botschaft von Jesus Christus und seiner Auferstehung nahe. Dieses Kapitel beleuchtet, wie Paulus kulturell und intellektuell vielfältige Wege findet, um das Evangelium weiterzugeben, und wie unterschiedlich Menschen auf die Botschaft reagieren.
Kommentar:
In Thessalonich beginnt Paulus seine Verkündigung wie gewohnt in der Synagoge und legt dar, dass Jesus der Christus ist. Einige bekehren sich, doch die jüdischen Führer sind eifersüchtig und hetzen das Volk auf, was zur Verfolgung von Paulus’ Gastgeber Jason führt. Dies zeigt den Widerstand, dem die frühe christliche Botschaft oft begegnete, besonders wenn sie bestehende religiöse und gesellschaftliche Ordnungen infrage stellte.
In Beröa hingegen begegnen Paulus und Silas einer offenherzigeren und forschenden Gemeinde. Die Beröaner nehmen die Botschaft mit Freude an und prüfen sie täglich in der Schrift, wodurch viele zum Glauben kommen. Beröa steht damit als Vorbild für einen reflektierten Glauben, der das Evangelium nicht unkritisch, sondern prüfend und zugleich mit Offenheit annimmt.
In Athen, einem Zentrum philosophischen Denkens, wird Paulus mit Skepsis und Neugier empfangen. Er nutzt die kulturellen Gegebenheiten der Stadt, insbesondere den Altar für den „unbekannten Gott,“ um den Athenern das Evangelium zu erklären. Paulus hebt Gottes Nähe und die Notwendigkeit der Umkehr hervor und spricht von der Auferstehung Jesu. Dies führt bei den Zuhörern zu unterschiedlichen Reaktionen: Spott, Interesse und schließlich Bekehrung. Athen zeigt die Herausforderung, die christliche Botschaft in einer stark philosophisch und kulturell geprägten Gesellschaft zu präsentieren, und verdeutlicht zugleich, wie die Botschaft von Jesus Christus auch in intellektuellen Kreisen Menschen ansprechen kann.
Zusammenfassung:
In Apostelgeschichte 17 reisen Paulus und seine Begleiter nach Thessalonich, wo Paulus in der Synagoge predigt und einige zum Glauben kommen. Doch ein Aufstand führt zur Verfolgung. Sie ziehen weiter nach Beröa, wo sie ein offenes und prüfendes Publikum finden, das die Botschaft gern annimmt. Später gelangt Paulus nach Athen, wo er über den „unbekannten Gott“ spricht und die Auferstehung Jesu verkündet. Die Reaktionen der Athener sind unterschiedlich: Spott, Interesse und Glaube. Das Kapitel zeigt die Vielseitigkeit und die Herausforderungen der frühen christlichen Missionsarbeit in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 75: Jesus vor Hannas und Kaiphas
Auf der Grundlage von Matthäus 26,57-75; Matthäus 27,1; Markus 14,53-72; 15,1 ; Lukas 22,54-71; Johannes 18,13-27.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 75 beschreibt die Ereignisse, als Jesus in den Häusern von Hannas und Kaiphas vor Gericht steht. Hier wird er von den jüdischen Führern verspottet, verhöhnt und vor ein illegitimes Verfahren gestellt, das den Tod zur Folge haben soll. Der Bericht beleuchtet die tiefen Gegensätze zwischen Jesu majestätischer Haltung und der Grausamkeit seiner Gegner. Die Einsicht, wie Jesus Verachtung und Leid ohne Zorn erträgt, zeigt seinen unerschütterlichen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters und sein grenzenloses Mitgefühl für die Menschheit.
Kommentar:
In dieser Prüfungsszene wird die innere Kraft Jesu besonders deutlich. Er steht in unerschütterlicher Ruhe vor seinen Anklägern, während er beschimpft und körperlich misshandelt wird. Die Priester, die in ihrer Bosheit verfangen sind, versuchen alles, um Jesus der Gotteslästerung zu überführen und sein Wirken als aufrührerisch darzustellen. Doch Jesu Haltung, seine weise Zurückhaltung und seine Worte legen die Verderbtheit seiner Feinde bloß und führen sie letztlich selbst zur Anklage. Petrus’ Verleugnung Jesu verdeutlicht die menschliche Schwäche, die alle Gläubigen betrifft, und das Versagen, das ohne geistliche Wachsamkeit eintreten kann. Dieses Kapitel fordert dazu auf, die Bedeutung von Glaubensstärke, Gehorsam und Opferbereitschaft zu erkennen, besonders in Momenten größter Prüfung.
Zusammenfassung:
Kapitel 75 beschreibt, wie Jesus in der Nacht nach seiner Verhaftung von Hannas und Kaiphas vor Gericht gestellt wird. Während Jesus unbegründete Anklagen und Misshandlungen über sich ergehen lässt, zeigt er unerschütterliche Gelassenheit und Sanftmut. Die jüdischen Führer bemühen sich, eine Anklage gegen ihn zu konstruieren, die sowohl für die Römer als auch für das jüdische Volk akzeptabel ist, und behandeln ihn als Verbrecher, obwohl keine Schuld an ihm gefunden wird. Am Ende wird Jesus zum Tode verurteilt, während die Verachtung und Verleumdung weitergehen. Petrus, der zuvor mutig gesprochen hatte, verleugnet Jesus aus Angst. Die Ereignisse veranschaulichen Jesu bedingungslose Hingabe an seinen göttlichen Auftrag und das endgültige Scheitern der Menschen, die ihn verurteilen.