14.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.4
Kein Recht zum Richten
1Dafür halte uns jedermann: für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse. 2Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn daß sie treu erfunden werden. 3Mir aber ist’s ein Geringes, daß ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Tage; auch richte ich mich selbst nicht. 4Denn ich bin mir nichts bewußt, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist’s aber, der mich richtet. 5Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr komme, welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren; alsdann wird einem jeglichen von Gott Lob widerfahren.
Gegen die Überheblichkeit der Korinther
6Solches aber, liebe Brüder, habe ich auf mich und Apollos gedeutet um euretwillen, daß ihr an uns lernet, daß niemand höher von sich halte, denn geschrieben ist, auf daß sich nicht einer wider den andern um jemandes willen aufblase. 7Denn wer hat dich vorgezogen? Was hast du aber, das du nicht empfangen hast? So du es aber empfangen hast, was rühmst du dich denn, als ob du es nicht empfangen hättest?
8Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr herrschet ohne uns; und wollte Gott, ihr herrschtet, auf daß auch wir mit euch herrschen möchten!
9Ich halte aber dafür, Gott habe uns Apostel für die Allergeringsten dargestellt, als dem Tode übergeben. Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen. 10Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christo; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. 11Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind nackt und werden geschlagen und haben keine gewisse Stätte 12und arbeiten und wirken mit unsern eigenen Händen. Man schilt uns, so segnen wir; man verfolgt uns, so dulden wir’s; man lästert uns, so flehen wir; 13wir sind stets wie ein Fluch der Welt und ein Fegopfer aller Leute.
Paulus der Vater der Gemeinde in Korinth
14Nicht schreibe ich solches, daß ich euch beschäme; sondern ich vermahne euch als meine lieben Kinder. 15Denn ob ihr gleich zehntausend Zuchtmeister hättet in Christo, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christo Jesu durchs Evangelium. 16Darum ermahne ich euch: Seid meine Nachfolger!
17Aus derselben Ursache habe ich Timotheus zu euch gesandt, welcher ist mein lieber und getreuer Sohn in dem Herrn, daß er euch erinnere meiner Wege, die in Christo sind, gleichwie ich an allen Enden in allen Gemeinden lehre.
18Es blähen sich etliche auf, als würde ich nicht zu euch kommen. 19Ich werde aber gar bald zu euch kommen, so der Herr will, und kennen lernen nicht die Worte der Aufgeblasenen, sondern die Kraft. 20Denn das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft. 21Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder mit Liebe und sanftmütigem Geist?
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Das vierte Kapitel des ersten Korintherbriefs von Paulus richtet sich an die Gemeinde in Korinth und behandelt zentrale Themen wie Demut, Dienst und die richtige Haltung gegenüber geistlichen Leitern. Paulus reagiert auf die Überheblichkeit und Rivalität innerhalb der Gemeinde, die sich in der Korintherkirche entwickelt haben. Er betont seine Rolle als Diener Christi und appelliert an die Gläubigen, sich auf die wahre Grundlage ihres Glaubens zu besinnen, anstatt sich von menschlichem Stolz und Wettbewerb leiten zu lassen. Dieses Kapitel bietet wertvolle Einsichten in die Dynamik von Führungsrollen innerhalb der Kirche und die Notwendigkeit von Demut und Dienstbereitschaft unter den Gläubigen.
Kommentar:
1. Kein Recht zum Richten (Verse 1-5)
Paulus beginnt dieses Kapitel mit der Feststellung, dass alle Gläubigen als Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes angesehen werden. Er betont jedoch, dass es nicht seine Aufgabe ist, die Mitglieder der Gemeinde zu richten. Stattdessen überlässt er das Urteil Gott, der letztendlich alle verborgenen Dinge aufdecken wird. Diese Haltung unterstreicht die Notwendigkeit von Demut und die Vermeidung von Selbstgerechtigkeit innerhalb der Gemeinde. Paulus warnt davor, vorschnelle Urteile zu fällen, und erinnert die Korinther daran, dass nur Gott das wahre Herz und die Motive eines jeden kennt.
2. Gegen die Überheblichkeit der Korinther (Verse 6-13)
In diesem Abschnitt kritisiert Paulus die Arroganz der Korinther, die sich über die Apostel und ihre Autorität erheben. Er stellt sich und Apollos als Beispiel für Demut und dient dazu, die Korinther zu lehren, dass niemand sich über den anderen erheben sollte. Paulus betont, dass alle Segnungen und Gaben von Gott stammen und dass kein Grund zur Selbstlobung besteht. Er beschreibt seine eigenen Leiden und die der anderen Apostel, um die Gläubigen daran zu erinnern, dass wahrer Dienst oft mit Entbehrungen verbunden ist. Diese Darstellung dient dazu, die Korinther zu ermahnen, ihre Einstellung zu überdenken und sich auf den Dienst für Christus zu konzentrieren, anstatt sich auf menschliche Anerkennung zu verlassen.
3. Paulus der Vater der Gemeinde in Korinth (Verse 14-21)
Paulus bezeichnet sich selbst als den geistlichen Vater der Korinther, der sie im Evangelium gezeugt hat. Er fordert die Gemeinde auf, ihm nachzufolgen und seine Lehren zu beherzigen. Durch die Sendung von Timotheus unterstreicht Paulus die Wichtigkeit, sich an seine Wege zu halten, die im Glauben verwurzelt sind. Er warnt vor denen, die sich aufblähen und seine Autorität in Frage stellen. Paulus betont die Macht des Reiches Gottes, das nicht in Worten, sondern in Kraft besteht. Abschließend stellt er die Frage, ob er mit Strenge (Rute) oder mit Liebe und Sanftmut zu ihnen kommen soll, was die Balance zwischen Disziplin und Zuneigung in der geistlichen Führung hervorhebt.
Zusammenfassung:
In 1. Korinther Kapitel 4 appelliert Paulus an die Gemeinde in Korinth, Demut und Dienstbereitschaft zu praktizieren und sich von Überheblichkeit und Rivalität fernzuhalten. Er erinnert die Gläubigen daran, dass alle Diener Christi sind und dass das Urteil letztendlich Gott vorbehalten ist. Durch die Darstellung seiner eigenen Leiden und die der anderen Apostel ermutigt Paulus die Korinther, sich auf den wahren Dienst für das Reich Gottes zu konzentrieren, anstatt sich auf menschliche Anerkennung zu verlassen. Abschließend betont er die Bedeutung der Nachfolge und der Annahme seiner Lehren, während er die Gemeinde dazu auffordert, in Kraft und nicht nur in Worten zu leben. Dieses Kapitel unterstreicht die Werte von Demut, Hingabe und echter geistlicher Führung innerhalb der christlichen Gemeinschaft.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 79: “Es ist vollbracht!”
Hier online lesen.