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📅 15. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 10 – Heuschrecken und Finsternis – Gottes Ruf zur Buße

Wenn sich Macht und Gottes Gnade gegenüberstehen

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📜 Bibeltext – 2.Mose 10 (Luther 1912)

Die achte Plage: Heuschrecken

1Und der Herr sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao; denn ich habe sein und seiner Knechte Herz verhärtet, auf daß ich diese meine Zeichen unter ihnen tue, 2und daß du verkündigest vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder, was ich in Ägypten ausgerichtet habe und wie ich meine Zeichen unter ihnen getan habe, daß ihr wisset: Ich bin der Herr. 

3Also gingen Mose und Aaron hinein zu Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der Herr, der Hebräer Gott: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen, daß du mein Volk lassest, mir zu dienen? 4Weigerst du dich, mein Volk zu lassen, siehe, so will ich morgen Heuschrecken kommen lassen an allen Orten, 5daß sie das Land bedecken, also daß man das Land nicht sehen könne; und sie sollen fressen, was euch übrig und errettet ist vor dem Hagel, und sollen alle eure grünenden Bäume fressen auf dem Felde 6und sollen erfüllen dein Haus, aller deiner Knechte Häuser und aller Ägypter Häuser, desgleichen nicht gesehen haben deine Väter und deiner Väter Väter, seitdem sie auf Erden gewesen bis auf diesen Tag. Und er wandte sich und ging von Pharao hinaus. 

7Da sprachen die Knechte Pharaos zu ihm: Wie lange sollen wir mit diesem Manne geplagt sein? Laß die Leute ziehen, daß sie dem Herrn, ihrem Gott, dienen. Willst du zuvor erfahren, daß Ägypten untergegangen sei? 8Mose und Aaron wurden wieder zu Pharao gebracht; der sprach zu ihnen: Gehet hin und dienet dem Herrn, eurem Gott. Welche sind es aber, die hinziehen sollen? 9Mose sprach: Wir wollen ziehen mit jung und alt, mit Söhnen und Töchtern, mit Schafen und Rindern; denn wir haben ein Fest des Herrn. 10Er sprach zu ihnen: O ja, der Herr sei mit euch! Sollte ich euch und eure Kinder dazu ziehen lassen? Sehet da, ob ihr nicht Böses vorhabt! 11Nicht also, sondern ihr Männer ziehet hin und dienet dem Herrn; denn das habt ihr auch gesucht. Und man stieß sie heraus von Pharao. 

12Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand über Ägyptenland, daß Heuschrecken auf Ägyptenland kommen und fressen alles Kraut im Lande auf samt allem dem, was der Hagel übriggelassen hat. 13Mose reckte seinen Stab über Ägyptenland; und der Herr trieb einen Ostwind ins Land den ganzen Tag und die ganze Nacht; und des Morgens führte der Ostwind die Heuschrecken her. 14Und sie kamen über ganz Ägyptenland und ließen sich nieder an allen Orten in Ägypten, so sehr viel, daß zuvor desgleichen nie gewesen ist noch hinfort sein wird. 15Denn sie bedeckten das Land und verfinsterten es. Und sie fraßen alles Kraut im Lande auf und alle Früchte auf den Bäumen, die der Hagel übriggelassen hatte, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und am Kraut auf dem Felde in ganz Ägyptenland. 

16Da forderte Pharao eilend Mose und Aaron und sprach: Ich habe mich versündigt an dem Herrn, eurem Gott, und an euch; 17vergebt mir meine Sünde nur noch diesmal und bittet den Herrn, euren Gott, daß er doch nur diesen Tod von mir wegnehme. 18Und er ging aus von Pharao und bat den Herrn. 19Da wendete der Herr den Wind, also daß er sehr stark aus Westen ging und hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer, daß nicht eine übrigblieb an allen Orten Ägyptens. 20Aber der Herr verstockte Pharaos Herz, daß er die Kinder Israel nicht ließ.

Die neunte Plage: Finsternis

21Der Herr sprach zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, daß es so finster werde in Ägyptenland, daß man’s greifen mag. 22Und Mose reckte seine Hand gen Himmel; da ward eine dicke Finsternis in ganz Ägyptenland drei Tage, 23daß niemand den andern sah noch aufstand von dem Ort, da er war, in drei Tagen. Aber bei allen Kindern Israel war es licht in ihren Wohnungen. 

24Da forderte Pharao Mose und sprach: Ziehet hin und dienet dem Herrn; allein eure Schafe und Rinder laßt hier; laßt auch eure Kindlein mit euch ziehen. 25Mose sprach: Du mußt uns auch Opfer und Brandopfer geben, die wir unserm Gott, dem Herrn, tun mögen. 26Unser Vieh soll mit uns gehen und nicht eine Klaue dahintenbleiben; denn von demselben werden wir nehmen zum Dienst unsers Gottes, des Herrn. Denn wir wissen nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis daß wir dahin kommen. 

27Aber der Herr verstockte das Herz Pharaos, daß er sie nicht lassen wollte. 28Und Pharao sprach zu ihm: Gehe von mir und hüte dich, daß du nicht mehr vor meine Augen kommst; denn welches Tages du vor meine Augen kommst, sollst du sterben. 29Mose antwortete: Wie du gesagt hast; ich will nicht mehr vor deine Augen kommen.

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🔵 Einleitung

Kapitel 10 des 2. Mose führt uns weiter in den Kampf zwischen dem Gott Israels und dem starrsinnigen Pharao. Nachdem Blut, Frösche, Stechmücken, Ungeziefer und Hagel keine Umkehr bewirken konnten, steigert sich Gottes Gericht in zwei letzten Plagen: Heuschrecken und drei Tage Finsternis. Doch trotz der immer drastischeren Zeichen verhärtet sich Pharaos Herz weiter.

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🟡 Kommentar

  1. Auftrag und Absicht (Verse 1–2)

    • Gott kündigt Moses an, dass er Pharaos Herz bereits verhärtet hat, um seine Zeichen deutlich zu tun – und für die nachfolgenden Generationen das Handeln Gottes in Ägypten zu bezeugen.

  2. Erneute Aufforderung zur Freilassung (Verse 3–6)

    • Moses und Aaron fordern Pharao: Entweder demütige dich und lass das Volk ziehen, oder morgen wird eine Heuschreckenplage das Land bedecken.

    • Drohung: Heuschrecken fressen alles Grün, was der Hagel verschont hat, und verhüllen das Land so dicht, dass man nichts mehr sieht.

  3. Verhandlung und Täuschungsversuch (Verse 7–11)

    • Pharaos Diener drängen ihn, die Israeliten ziehen zu lassen, bevor Ägypten untergeht.

    • Pharao erlaubt vorerst nur den Männern, doch Moses besteht auf dem Zug von Jung und Alt samt Vieh, denn sie feiern ein Fest für den Herrn.

    • Pharao wirft sie schließlich kurzerhand hinaus.

  4. Ausführung der Heuschreckenplage (Verse 12–15)

    • Moses reckt den Stab, und ein Ostwind bringt ungeheure Schwärme heran.

    • Heuschrecken bedecken das Land, verfinstern die Sonne und fressen alles grüne Kraut und Blattwerk auf – ein beispielloses Unheil.

  5. Kehre und Bittgebet (Verse 16–19)

    • Pharao gesteht seine Schuld und bittet um Vergebung; Moses betet, und ein Westwind vertreibt die Heuschrecken ins Schilfmeer.

    • Doch erneut verhärtet Gott Pharaos Herz, sodass er die Israeliten nicht gehen lässt.

  6. Vierte Plage: Drei Tage Finsternis (Verse 20–23)

    • Gott fordert Moses auf, seine Hand gen Himmel zu recken: Über ganz Ägypten fällt dichte Finsternis für drei Tage.

    • Israel aber hat Licht in seinen Wohnstätten – ein deutliches Zeichen der Unterscheidung.

  7. Letzte Verhandlungen und endgültiges Verharren (Verse 24–29)

    • Pharao willigt ein, Israel ziehen zu lassen, verlangt aber, dass Schafe und Rinder zurückbleiben.

    • Moses pocht darauf, dass Vieh, Brandopfer und die ganze Volksgemeinde mitzieht – andernfalls kann Israel nicht richtig opfern.

    • Pharao verweigert ein weiteres Mal und droht Moses mit dem Tod, falls er noch einmal erscheint.

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🟢 Zusammenfassung

Gott sendet die neunte und zehnte Plage – Heuschrecken und Finsternis – als Höhepunkte seiner Gerichte über Ägypten. Jede Plage demonstriert seine Macht über Natur und Götter, unterscheidet sein Volk und lädt zur Umkehr. Doch Pharaos wiederholtes Abweisen offenbart, dass nicht mangelnde Zeichen, sondern ein hartes Herz entscheidend ist.

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🔴 Botschaft für uns heute

Auch wir können uns in Lebenskrisen durch Krisen – Verlust, Krankheit, Dunkelheit – zu einer Entscheidung herausfordern lassen. Gottes „Plagen“ sind oft Weckrufe, die uns einladen, unser Herz zu prüfen und umzukehren. Entscheidend ist nicht die Härte der Prüfung, sondern unsere innere Bereitschaft, Gottes Stimme zu hören und ihm zu vertrauen.

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💡Gedankenimpuls

  • In welchen Lebensbereichen erlebst du gerade „Dunkelheit“ oder „Heuschrecken“?

  • Führt dich diese Situation näher zu Gott oder verhärtet sie dein Herz noch mehr?

  • Wo ist dein persönlicher „Ort des Lichts“ – ein Moment oder Raum, in dem du Gottes Gegenwart und Ermutigung erfährst?

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📆 15 – 21 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 12

Abraham in Kanaan

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Nach seiner Rückkehr aus Ägypten lässt sich Abraham erneut in Kanaan nieder. Reich an Vieh, Silber und Gold, zeigt sich bald: wahrer Wohlstand fordert selbstlose Haltung und unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Abraham demonstriert, wie Glaube, Güte und Gottesfurcht nicht nur ihn, sondern sein Umfeld und sein ganzes Erbe prägen.

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🟡 Kommentar

  1. Rückkehr, Trennung von Lot und demütige Selbstlosigkeit

    • 13,2–13,12: Abraham kehrt „sehr reich“ heim, teilt das Land freundschaftlich mit Lot. Obwohl Gott ihm das ganze Gebiet zugesprochen hat, überlässt er Lot die Wahl (vgl. 1 Mo 13,8–9). Lot wählt das fruchtbare Jordantal und übersieht geistliche Risiken. Abraham zieht sich demütig nach Hebron zurück und errichtet seinen Altar in Mamre.

  2. Patriarch als Lichtträger: Zeugnis in Kanaan

    • 13,13–17: In seinem einfachen Hirtenleben im Hochland lebt Abraham Glauben vor: Gastfreundschaft, gottesfürchtige Gespräche, Vertrauen auf Gottes Bewahrung. Seine Persönlichkeit übt eine unschuldige, doch wirksame Anziehung auf die heidnischen Fürsten aus.

  3. Krieg zur Rettung des Neffen: Gerechtigkeit und Edelmut

    • 14,1–16: Nach der Gefangenschaft Lots zieht Abraham mit 318 getreuen Knechten gegen die mächtigen Elamiter. Er befreit Lot und seine Familie, ohne an der reichen Beute habgierig teilzunehmen (1 Mo 14,22–23). Sein Handeln bezeugt, dass Glaube keine Feigheit ist und gerecht eroberte Freiheit nicht zum Eigennutz dienen darf.

  4. Bundesschluss mit Gott: Sternenglaube und Opferzeremonie

    • 15,1–21: Nach quälenden Zweifeln an der Verheißung eines Erben zeigt Abraham tiefen Glauben: Er betrachtet den Sternenhimmel und glaubt Gottes Wort, dass seine Nachkommen so zahlreich sein würden (15,5–6). Im Bundesschluss durchschreitet er als Zeichen bedingungslosen Gehorsams die geopferten Tiere, während Gott selbst als Feuerflamme zwischen den Opfern erscheint (15,17–18).

  5. Bund der Beschneidung und Namensänderung

    • 17,1–27: Gott erneuert und bestätigt den Bund, gibt Abraham und Sara neue Namen („Vater vieler Völker“, „Fürstin“) und stiftet die Beschneidung als ewiges Siegel des Glaubens (Römer 4,11).

  6. Gastfreundschaft und Fürbitte: Vom Zelt zur Interzession

    • 18,1–33: In Mamres Eichenhain ehrt Abraham drei himmlische Besucher mit vorbildlicher Gastfreundschaft (Hebr 13,2). Er erfährt Gottes Plan gegen Sodom und tritt in mutiger Fürbitte für die Gerechten ein (1 Mo 18,23–33), bis Gott zusagt, die Stadt bei kaum zehn Gerechten zu verschonen.

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🟢 Zusammenfassung

Abrahams Leben in Kanaan zeigt die Facetten echten Glaubens: selbstlose Weite (Trennung von Lot), überzeugendes Zeugnis (Hirtenleben), tapfere Gerechtigkeit (Befreiung Lots), standhafter Bundesglaube (Sternenzählung und Beschneidung) sowie leidenschaftliche Fürbitte (Sodom). Immer wieder bezeugt er, dass Gottes Segnung und Berufung ein Leben in Demut, Gehorsam und tätiger Liebe voraussetzen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Selbstlose Großmut schafft Frieden und gibt Gott Gelegenheit zu segnen.

  • Zeugnis durch Lebensführung berührt mehr als Worte allein.

  • Glaubensschritte – auch im Zweifel – führen zu neuen Verheißungen.

  • Familienbund & Gemeinde leben von sichtbaren Zeichen und beständigem Gehorsam.

  • Fürbitte & Gastfreundschaft sind Ausdruck eines Herzens, das Gottes Liebe widerspiegelt.

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💬 Gedankenimpuls

  1. Wo darf ich heute wie Abraham selbstlos auf mein Recht verzichten, um Frieden zu stiften?

  2. In welchem „Hochland“ meiner Gewohnheiten leuchte ich als biblisches Zeugnis?

  3. Welche Schritte des Glaubens–Sternenzählens könnte ich wagen, auch wenn meine Umstände zweifelhaft erscheinen?

  4. Wie praktiziere ich im Alltag echte Gastfreundschaft und Fürbitte, wie es Abraham vorlebte?