15.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.5
Ausschluss der Unzüchtigen aus der Gemeinde
1Es geht eine gemeine Rede, daß Hurerei unter euch ist, und eine solche Hurerei, davon auch die Heiden nicht zu sagen wissen: daß einer seines Vaters Weib habe. 2Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß, der das Werk getan hat, von euch getan würde? 3Ich zwar, der ich mit dem Leibe nicht da bin, doch mit dem Geist gegenwärtig, habe schon, als sei ich gegenwärtig, beschlossen über den, der solches also getan hat: 4in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi, in eurer Versammlung mit meinem Geist und mit der Kraft unsers Herrn Jesu Christi, 5ihn zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des Herrn Jesu.
6Euer Ruhm ist nicht fein. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert? 7Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert. 8Darum lasset uns Ostern halten nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern in dem Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit.
9Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern. 10Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen; sonst müßtet ihr die Welt räumen. 11Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt nichts mit ihnen zu schaffen haben, so jemand sich läßt einen Bruder nennen, und ist ein Hurer oder ein Geiziger oder ein Abgöttischer oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit dem sollt ihr auch nicht essen. 12Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie sollte richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? 13Gott aber wird, die draußen sind, richten. Tut von euch selbst hinaus, wer da böse ist.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Das fünfte Kapitel des ersten Korintherbriefs thematisiert den Umgang mit schwerwiegender Sünde innerhalb der Gemeinde. Paulus befasst sich mit einem Fall von Unzucht, der sogar für nichtchristliche Maßstäbe unerhört ist. Er mahnt die Korinther, nicht stolz oder gleichgültig zu sein, sondern entschlossen gegen diese Sünde vorzugehen, um die Reinheit und Heiligkeit der Gemeinschaft zu bewahren. Das Kapitel bietet wertvolle Einblicke in die Notwendigkeit von geistlicher Disziplin, den Schutz der Gemeinde und die Bedeutung von Heiligkeit im christlichen Leben.
Kommentar:
Entschlossener Umgang mit Sünde (Verse 1-5)
Paulus spricht von einer ungeheuerlichen Sünde innerhalb der Gemeinde: Ein Mann hat die Frau seines Vaters. Er kritisiert die Korinther für ihren Stolz und ihre Gleichgültigkeit, anstatt Trauer zu empfinden und Maßnahmen zu ergreifen. Paulus fordert die Gemeinde auf, in der Vollmacht Christi zu handeln und den Täter aus der Gemeinschaft auszuschließen. Diese drastische Maßnahme, „ihn dem Satan zu übergeben“, dient nicht nur der Reinigung der Gemeinde, sondern auch dem Ziel, den Sünder zur Umkehr und geistlichen Rettung zu führen.
Das Bild vom Sauerteig (Verse 6-8)
Paulus verwendet das Bild des Sauerteigs, um zu verdeutlichen, wie eine kleine Sünde die gesamte Gemeinschaft beeinflussen kann. Der alte Sauerteig steht für Bosheit und Sünde, die aus der Gemeinde entfernt werden müssen, damit sie „ungesäuert“ bleibt – ein Bild für Heiligkeit und Reinheit. Christus, das geopferte Osterlamm, ist die Grundlage dieser Reinheit, und die Gemeinde wird aufgefordert, in Lauterkeit und Wahrheit zu leben.
Abgrenzung von sündhaften Brüdern (Verse 9-13)
Paulus unterscheidet zwischen der Beziehung zu ungläubigen Sündern und solchen, die sich Christen nennen, aber im fortwährenden sündhaften Verhalten verharren. Während der Kontakt zu Menschen außerhalb der Gemeinde unvermeidlich ist, ruft Paulus dazu auf, sündhafte „Brüder“ nicht zu tolerieren, um die Reinheit der Gemeinde zu bewahren. Der Ausschluss eines solchen Mitglieds soll die Gemeinschaft schützen und das göttliche Gericht anerkennen, das denen vorbehalten ist, die außerhalb der Gemeinde stehen.
Zusammenfassung:
Im fünften Kapitel des ersten Korintherbriefs fordert Paulus die Gemeinde auf, entschlossen gegen schwerwiegende Sünde in ihren Reihen vorzugehen. Er betont die Verantwortung der Gemeinschaft, ihre Reinheit zu bewahren, und verwendet das Bild des Sauerteigs, um die Auswirkung von Sünde zu illustrieren. Durch den Ausschluss des Sünders soll nicht nur die Gemeinde geschützt, sondern auch der Einzelne zur Umkehr geführt werden. Paulus macht klar, dass geistliche Disziplin ein Ausdruck der Heiligkeit der Kirche und ihrer Verantwortung vor Gott ist. Dieses Kapitel erinnert die Gläubigen daran, die Heiligkeit der Gemeinde zu wahren, die Grenzen der Toleranz zu beachten und in Lauterkeit und Wahrheit zu leben.
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Kapitel 80: In Josephs Grab
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