16.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.6
Rechtssachen unter Christen
1Wie darf jemand unter euch, so er einen Handel hat mit einem andern, hadern vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? 2Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? So nun die Welt soll von euch gerichtet werden, seid ihr denn nicht gut genug, geringe Sachen zu richten? 3Wisset ihr nicht, daß wir über die Engel richten werden? Wie viel mehr über die zeitlichen Güter.
4Ihr aber, wenn ihr über zeitlichen Gütern Sachen habt, so nehmt ihr die, so bei der Gemeinde verachtet sind, und setzet sie zu Richtern. 5Euch zur Schande muß ich das sagen: Ist so gar kein Weiser unter euch, auch nicht einer, der da könnte richten zwischen Bruder und Bruder? 6sondern ein Bruder hadert mit dem andern, dazu vor den Ungläubigen. 7Es ist schon ein Fehl unter euch, daß ihr miteinander rechtet. Warum laßt ihr euch nicht lieber Unrecht tun? warum laßt ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8Sondern ihr tut Unrecht und übervorteilt, und solches an den Brüdern!
9Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten werden das Reich Gottes nicht ererben? Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder 10noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben. 11Und solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unsers Gottes.
Der Leib ein Tempel des Heiligen Geistes
12Ich habe es alles Macht; es frommt aber nicht alles. Ich habe es alles Macht; es soll mich aber nichts gefangennehmen. 13Die Speise dem Bauche und der Bauch der Speise; aber Gott wird diesen und jene zunichte machen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. 14Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird uns auch auferwecken durch seine Kraft.
15Wisset ihr nicht, daß eure Leiber Christi Glieder sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! 16Oder wisset ihr nicht, daß wer an der Hure hangt, der ist ein Leib mit ihr? Denn »es werden«, spricht er, »die zwei ein Fleisch sein.« 17Wer aber dem Herrn anhangt, der ist ein Geist mit ihm. 18Fliehet die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außer seinem Leibe; wer aber hurt, der sündigt an seinem eigenen Leibe. 19Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? 20Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Das sechste Kapitel des ersten Korintherbriefs spricht zwei zentrale Themen an, die für das christliche Leben und die Gemeinschaft von zentraler Bedeutung sind: der Umgang mit Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde und die Heiligkeit des Leibes als Tempel des Heiligen Geistes. Paulus richtet sich mit Nachdruck an die Korinther, um ihnen ihre Berufung zur Heiligkeit und Einheit in Christus vor Augen zu führen. Er mahnt sie, ihr Verhalten sowohl im Umgang miteinander als auch in ihrer persönlichen Lebensführung an der Gnade und Gerechtigkeit Gottes auszurichten. Dieses Kapitel ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass Christen in ihrer gesamten Lebensführung die Herrschaft Christi widerspiegeln sollen.
Kommentar
Paulus stellt den Korinthern in den ersten Versen des Kapitels die Frage, wie es möglich sein kann, dass Streitigkeiten zwischen Gläubigen vor weltlichen Gerichten ausgetragen werden, anstatt sie in der Gemeinschaft der Gläubigen zu lösen. Er betont, dass die Heiligen, die einst die Welt und sogar Engel richten werden, fähig sein sollten, über alltägliche Angelegenheiten zu urteilen. Indem er auf die geistliche Berufung der Gläubigen hinweist, kritisiert Paulus scharf die Praxis, weltliche Richter zu bemühen, und stellt die rhetorische Frage, ob es wirklich keinen Weisen in der Gemeinde gibt, der solche Konflikte schlichten könnte. Sein Appell zielt darauf ab, die Korinther zu einer Haltung der Demut und Nachsicht zu bewegen. Statt vor Gericht zu streiten, sollten sie lieber Unrecht erdulden oder benachteiligt werden, als das Zeugnis der christlichen Gemeinschaft zu gefährden.
Im zweiten Teil des Kapitels lenkt Paulus den Blick auf die persönliche Heiligkeit der Gläubigen. Er erinnert sie daran, dass ihr Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, den sie von Gott empfangen haben. Indem er die Verbindlichkeit ihrer Erlösung durch Jesus Christus betont, fordert Paulus die Gläubigen auf, Gott durch ihre Lebensweise zu ehren. Besonders die Warnung vor sexueller Unmoral wird hervorgehoben. Paulus erläutert, dass sexuelle Sünde nicht nur gegen andere, sondern auch gegen den eigenen Leib gerichtet ist, der Christus gehört. Diese Ermahnung wird mit der Vorstellung verknüpft, dass Gläubige „teuer erkauft“ sind und deshalb sowohl in ihrem Körper als auch in ihrem Geist Gott verherrlichen sollen.
Das Kapitel ruft dazu auf, sowohl die Gemeinschaft als auch die persönliche Integrität zu bewahren. Es zeigt die hohe Berufung der Gläubigen, ein Leben zu führen, das die Gnade Gottes widerspiegelt, und verdeutlicht die Konsequenzen, wenn diese Berufung ignoriert wird.
Zusammenfassung
1.Korinther 6 erinnert die Gläubigen daran, ihre Konflikte innerhalb der christlichen Gemeinschaft zu lösen, anstatt vor weltliche Gerichte zu ziehen. Paulus betont die Berufung der Gläubigen, als Heilige zu leben, die einst die Welt richten werden. Er stellt fest, dass es besser ist, Unrecht zu ertragen, als das Zeugnis der Gemeinde zu beschädigen. Im zweiten Teil warnt Paulus eindringlich vor sexueller Unmoral und hebt hervor, dass der Leib der Gläubigen ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Gläubige sollen ihre Körper und Geister als Eigentum Gottes betrachten, da sie durch Christus teuer erkauft wurden. Das Kapitel fordert die Gemeinde zu einem heiligen, gottesfürchtigen Lebensstil auf, der die Einheit und Reinheit der Gläubigen widerspiegelt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 80: In Josephs Grab
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