17.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.7
Ehe und Ehelosigkeit
1Wovon ihr aber mir geschrieben habt, darauf antworte ich: Es ist dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre. 2Aber um der Hurerei willen habe ein jeglicher sein eigen Weib, und eine jegliche habe ihren eigenen Mann. 3Der Mann leiste dem Weibe die schuldige Freundschaft, desgleichen das Weib dem Manne. 4Das Weib ist ihres Leibes nicht mächtig, sondern der Mann. Desgleichen der Mann ist seines Leibes nicht mächtig, sondern das Weib. 5Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn aus beider Bewilligung eine Zeitlang, daß ihr zum Fasten und Beten Muße habt; und kommt wiederum zusammen, auf daß euch der Satan nicht versuche um eurer Unkeuschheit willen.
6Solches sage ich aber aus Vergunst und nicht aus Gebot. 7Ich wollte aber lieber, alle Menschen wären, wie ich bin; aber ein jeglicher hat seine eigene Gabe von Gott, einer so, der andere so.
8Ich sage zwar den Ledigen und Witwen: Es ist ihnen gut, wenn sie auch bleiben wie ich. 9So sie aber sich nicht mögen enthalten, so laß sie freien; es ist besser freien denn Brunst leiden.
Ehescheidung
10Den Ehelichen aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, daß das Weib sich nicht scheide von dem Manne – 11so sie sich aber scheidet, daß sie ohne Ehe bleibe oder sich mit dem Manne versöhne – und daß der Mann das Weib nicht von sich lasse.
12Den andern aber sage ich, nicht der Herr: So ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und sie läßt es sich gefallen, bei ihm zu wohnen, der scheide sich nicht von ihr. 13Und so ein Weib einen ungläubigen Mann hat, und er läßt es sich gefallen, bei ihr zu wohnen, die scheide sich nicht von ihm. 14Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durchs Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. 15So aber der Ungläubige sich scheidet, so laß ihn sich scheiden. Es ist der Bruder oder die Schwester nicht gefangen in solchen Fällen. Im Frieden aber hat uns Gott berufen. 16Denn was weißt du, Weib, ob du den Mann werdest selig machen? Oder du, Mann, was weißt du, ob du das Weib werdest selig machen?
Gottes Ruf und der Stand der Berufenen
17Doch wie einem jeglichen Gott hat ausgeteilt, wie einen jeglichen der Herr berufen hat, also wandle er. Und also schaffe ich’s in allen Gemeinden. 18Ist jemand beschnitten berufen, der halte an der Beschneidung. Ist jemand unbeschnitten berufen, der lasse sich nicht beschneiden. 19Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern Gottes Gebote halten. 20Ein jeglicher bleibe in dem Beruf, darin er berufen ist.
21Bist du als Knecht berufen, sorge dich nicht; doch, kannst du frei werden, so brauche es viel lieber. 22Denn wer als Knecht berufen ist in dem Herrn, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen, wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. 23Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. 24Ein jeglicher, liebe Brüder, worin er berufen ist, darin bleibe er bei Gott.
Von den Unverheirateten
25Von den Jungfrauen aber habe ich kein Gebot des Herrn; ich sage aber meine Meinung, als der ich Barmherzigkeit erlangt habe von dem Herrn, treu zu sein. 26So meine ich nun, solches sei gut um der gegenwärtigen Not willen, es sei dem Menschen gut, also zu sein. 27Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht, los zu werden; bist du los vom Weibe, so suche kein Weib. 28So du aber freist, sündigst du nicht; und so eine Jungfrau freit, sündigt sie nicht. Doch werden solche leibliche Trübsal haben; ich verschonte aber euch gern.
29Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Weiter ist das die Meinung: Die da Weiber haben, daß sie seien, als hätten sie keine; und die da weinen, als weinten sie nicht; 30und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die da kaufen, als besäßen sie es nicht;
31und die diese Welt gebrauchen, daß sie dieselbe nicht mißbrauchen. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
32Ich wollte aber, daß ihr ohne Sorge wäret. Wer ledig ist, der sorgt, was dem Herrn angehört, wie er dem Herrn gefalle; 33wer aber freit, der sorgt, was der Welt angehört, wie er dem Weibe gefalle. Es ist ein Unterschied zwischen einem Weibe und einer Jungfrau: 34welche nicht freit, die sorgt, was dem Herrn angehört, daß sie heilig sei am Leib und auch am Geist; die aber freit, die sorgt, was der Welt angehört, wie sie dem Manne gefalle. 35Solches aber sage ich zu eurem Nutzen; nicht, daß ich euch einen Strick um den Hals werfe, sondern dazu, daß es fein zugehe und ihr stets und unverhindert dem Herrn dienen könnet.
36So aber jemand sich läßt dünken, es wolle sich nicht schicken mit seiner Jungfrau, weil sie eben wohl mannbar ist, und es will nicht anders sein, so tue er, was er will; er sündigt nicht, er lasse sie freien. 37Wenn einer aber sich fest vornimmt, weil er ungezwungen ist und seinen freien Willen hat, und beschließt solches in seinem Herzen, seine Jungfrau also bleiben zu lassen, der tut wohl. 38Demnach, welcher verheiratet, der tut wohl; welcher aber nicht verheiratet, der tut besser. 39Ein Weib ist gebunden durch das Gesetz, solange ihr Mann lebt; so aber ihr Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will, nur, daß es in dem Herrn geschehe. 40Seliger ist sie aber, wo sie also bleibt, nach meiner Meinung. Ich halte aber dafür, ich habe auch den Geist Gottes.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Korinther Kapitel 7 bietet eine umfassende Betrachtung zu den Themen Ehe, Ehelosigkeit und die Berufung eines Christen in verschiedenen Lebensständen. Paulus antwortet auf Fragen der Korinther und gibt weise Ratschläge, die sowohl die konkrete Situation der Gemeinde als auch grundlegende geistliche Prinzipien betreffen. Er diskutiert die Bedeutung der Ehe als Schutz vor Unmoral, lobt die Ehelosigkeit als Möglichkeit, sich vollständig auf den Herrn zu konzentrieren, und betont die Wichtigkeit, in der jeweiligen Berufung zu bleiben, in der ein Mensch von Gott berufen wurde. Das Kapitel lehrt, wie Christen ihre Lebensumstände in Einklang mit ihrer Hingabe an Gott bringen können.
Kommentar
1. Ehe als Schutz und Ausdruck von Hingabe
Paulus erkennt die Ehe als eine legitime Institution an, die Schutz vor sexueller Unmoral bietet und auf gegenseitiger Hingabe beruht. Vers 3–4 verdeutlicht, dass Ehepartner einander in Liebe und Respekt verpflichtet sind, und betont eine wechselseitige Verantwortung. Gleichzeitig warnt Paulus davor, sich in der Ehe voneinander zu entfremden (Vers 5). Diese Worte unterstreichen die Bedeutung von Kommunikation, Einheit und gegenseitigem Dienst in der Ehe.
2. Die Ehelosigkeit als geistlicher Vorteil
Paulus spricht positiv über die Ehelosigkeit, weil sie es Gläubigen ermöglicht, sich vollständig auf den Herrn zu konzentrieren (Vers 7–8, 32–35). Er betont jedoch, dass dies eine besondere Gabe Gottes ist und nicht jeder dazu berufen ist. Ehelosigkeit ist kein Gebot, sondern eine Möglichkeit für diejenigen, die sich dazu fähig fühlen.
3. Umgang mit Ehescheidung
In Vers 10–16 geht Paulus auf die Herausforderungen ein, die entstehen, wenn ein Ehepartner gläubig ist und der andere nicht. Während er die Ehe als heilig ansieht und Scheidung vermeidet, erkennt er, dass Frieden in der Beziehung Vorrang hat, wenn der ungläubige Partner die Ehe nicht aufrechterhalten will. Paulus betont hier die Bedeutung von Liebe, Geduld und dem Versuch, den Ehepartner für den Glauben zu gewinnen.
4. Die Berufung Gottes im Lebensstand
Paulus ruft die Gläubigen dazu auf, in dem Lebensstand zu bleiben, in dem sie berufen wurden (Vers 17–24). Diese Aussage betont, dass der geistliche Zustand eines Menschen wichtiger ist als seine äußeren Umstände. Ob verheiratet, ledig oder gebunden – jeder soll seine Berufung in Christus leben.
5. Das Leben im Licht der Ewigkeit
Die Warnung in Vers 29–31 erinnert daran, dass die Zeit kurz ist und die irdischen Dinge vergänglich sind. Paulus fordert die Gläubigen auf, sich nicht zu sehr an weltliche Verpflichtungen zu binden, sondern ihr Leben auf die ewigen Werte und den Dienst für Gott auszurichten.
Zusammenfassung
Korinther Kapitel 7 gibt Antworten auf praktische Fragen zur Ehe, Ehelosigkeit und dem Leben in verschiedenen Berufungen. Paulus betont die gegenseitige Verantwortung in der Ehe und lobt die Ehelosigkeit für ihre geistlichen Vorteile, ohne sie zur Pflicht zu machen. Er mahnt zur Einheit in der Ehe, selbst bei gemischten Glaubensverhältnissen, und betont die Wichtigkeit, in Frieden und in der Berufung Gottes zu leben. Das Kapitel fordert die Gläubigen auf, ihr Leben im Licht der Ewigkeit zu betrachten und alles – Ehe, Ehelosigkeit oder Berufung – für die Ehre Gottes auszurichten.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 80: In Josephs Grab
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