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19.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Johannes Kap.13
Die Fußwaschung.
1Vor dem Fest aber der Ostern, da Jesus erkannte, daß seine Zeit gekommen war, daß er aus dieser Welt ginge zum Vater: wie er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. 2Und bei dem Abendessen, da schon der Teufel hatte dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, ins Herz gegeben, daß er ihn verriete, 3und Jesus wußte, daß ihm der Vater hatte alles in seine Hände gegeben und daß er von Gott gekommen war und zu Gott ging: 4stand er vom Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. 5Darnach goß er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, damit er umgürtet war. 
6Da kam er zu Simon Petrus; und der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir meine Füße waschen? 7Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. 8Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Teil mit mir. 9Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! 10Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, der bedarf nichts denn die Füße waschen, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. 11(Denn er wußte seinen Verräter wohl; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.)
12Da er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach abermals zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe? 13Ihr heißet mich Meister und Herr und saget recht daran, denn ich bin es auch.14So nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen.15Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe.16Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch der Apostel größer denn der ihn gesandt hat.17So ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr’s tut
18Nicht sage ich von euch allen; ich weiß, welche ich erwählt habe. Aber es muß die Schrift erfüllt werden: »Der mein Brot isset, der tritt mich mit Füßen.« 19Jetzt sage ich’s euch, ehe denn es geschieht, auf daß, wenn es geschehen ist, ihr glaubet, daß ich es bin. 20Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer aufnimmt, so ich jemand senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Jesus und der Verräter.
21Da Jesus solches gesagt hatte, ward er betrübt im Geist und zeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 22Da sahen sich die Jünger untereinander an, und ward ihnen bange, von welchem er redete. 23Es war aber einer unter seinen Jüngern, der zu Tische saß an der Brust Jesu, welchen Jesus liebhatte. 24Dem winkte Simon Petrus, daß er forschen sollte, wer es wäre, von dem er sagte. 
25Denn derselbe lag an der Brust Jesu, und er sprach zu ihm: Herr, wer ist’s? 26Jesus antwortete: Der ist’s, dem ich den Bissen eintauche und gebe. Und er tauchte den Bissen ein und gab ihn Judas, Simons Sohn, dem Ischariot. 27Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn. Da sprach Jesus zu ihm: Was du tust, das tue bald! 
28Das aber wußte niemand am Tische, wozu er’s ihm sagte. 29Etliche meinten, dieweil Judas den Beutel hatte, Jesus spräche zu ihm: Kaufe, was uns not ist auf das Fest! oder daß er den Armen etwas gäbe. 30Da er nun den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Und es war Nacht.
Die Verherrlichung und das neue Gebot.
31Da er aber hinausgegangen war, spricht Jesus: Nun ist des Menschen Sohn verklärt, und Gott ist verklärt in ihm. 32Ist Gott verklärt in ihm, so wird ihn Gott auch verklären in sich selbst und wird ihn bald verklären. 33Liebe Kindlein, ich bin noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen; und wie ich zu den Juden sagte: »Wo ich hingehe, da könnet ihr nicht hin kommen«, sage ich jetzt auch euch. 
34Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, auf daß auch ihr einander liebhabet.35Dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.
Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus.
36Spricht Simon Petrus zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hin gehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; aber du wirst mir nachmals folgen. 37Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen. 38Jesus antwortete ihm: Solltest du dein Leben für mich lassen? Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Johannes 13 beschreibt einen bedeutenden Wendepunkt im Leben Jesu und seiner Jünger. In diesem Kapitel bereitet Jesus sie auf sein bevorstehendes Leiden, seine Verherrlichung und seinen Tod vor. Es beginnt mit der symbolträchtigen Fußwaschung, in der Jesus seine Jünger lehrt, einander in Demut zu dienen. Weiter offenbart er, dass einer von ihnen ihn verraten wird, und schließlich gibt er das „neue Gebot“ der Liebe, das alle seine Jünger kennzeichnen soll. Dieses Kapitel ist geprägt von tiefen Lektionen über Demut, Verrat und bedingungslose Liebe, die Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gibt.
Kommentar
Johannes 13 enthält mehrere tiefgründige Lehren und Ereignisse, die die zentrale Botschaft von Jesu Dienst zusammenfassen: Demut, Liebe und Hingabe bis zum Äußersten. Die Fußwaschung ist nicht nur ein symbolischer Akt der Reinigung, sondern ein machtvolles Beispiel dafür, dass wahre Größe im Dienen liegt. Jesus, der Herr und Meister, nimmt die niedrigste Position ein, um seinen Jüngern zu zeigen, dass wahre Nachfolge Selbstaufopferung und Liebe erfordert. Diese Geste verdeutlicht auch die Notwendigkeit der inneren Reinigung und den Zusammenhang zwischen äußeren Handlungen und innerem Wandel.
Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Kapitel ist der Verrat durch Judas. Es zeigt die Tragik des freien Willens: Trotz der Nähe zu Jesus und all der Gnade, die er erfahren hat, wendet sich Judas von ihm ab. Dies erinnert uns daran, dass der Glaube nicht nur äußerliche Zugehörigkeit erfordert, sondern auch eine tiefe innere Entscheidung.
Das „neue Gebot“ der Liebe, das Jesus seinen Jüngern gibt, ist das Herzstück der christlichen Gemeinschaft. Diese Liebe soll selbstlos und aufopfernd sein, so wie Jesus seine Liebe zu ihnen bis zum Äußersten zeigt. Die Betonung auf die Liebe als Kennzeichen der Jüngerschaft ist eine Herausforderung und ein Aufruf zur Nachahmung. Es ist die Liebe, die die Welt erkennen lässt, dass wir Jesu Jünger sind – eine Liebe, die bereit ist, zu dienen, zu vergeben und sich für andere hinzugeben.
Schließlich ist die Ankündigung von Petrus’ Verleugnung ein weiteres Beispiel für menschliche Schwäche. Petrus, der voller Eifer seine Loyalität erklärt, wird später in seiner Angst versagen. Doch dies zeigt auch, dass Jesus um unsere Schwächen weiß und dennoch seine Liebe und Barmherzigkeit anbietet. Insgesamt fordert Johannes 13 die Leser auf, in Demut zu leben, einander zu lieben und sich der Gnade Jesu zu vertrauen, selbst in Momenten des Versagens.
Johannes 13 ist ein kraftvolles Kapitel, das eine tiefe theologische und praktische Bedeutung für das Leben der Gläubigen hat. Die Fußwaschung, mit der das Kapitel beginnt, ist ein beeindruckendes Beispiel für Jesu Demut und seine Liebe zu seinen Jüngern. Obwohl er sich seiner göttlichen Macht und Autorität bewusst ist, zeigt er, dass wahre Größe im Dienen liegt. Diese Handlung ist eine deutliche Lektion für seine Nachfolger, dass sie, unabhängig von ihrer Position, bereit sein müssen, einander mit derselben Selbstlosigkeit zu dienen.
Die Offenbarung des bevorstehenden Verrats durch Judas zeigt die Tragik menschlicher Untreue. Trotz all der Zeit, die Judas mit Jesus verbracht hat, und der Nähe zu ihm, hat sich sein Herz von Satan beeinflussen lassen. Diese Szene erinnert uns daran, dass Nähe zu religiösen Dingen nicht immer bedeutet, dass man im Herzen wirklich verändert ist. Judas steht hier als Symbol für den Verrat, aber auch als Mahnung an alle, die den wahren Ruf Christi ignorieren.
Das neue Gebot der Liebe, das Jesus seinen Jüngern gibt, stellt die Liebe als zentrales Merkmal des christlichen Lebens heraus. Jesus fordert nicht nur eine allgemeine Nächstenliebe, sondern eine tiefe, opferbereite Liebe, die er selbst ihnen vorgelebt hat. Diese Liebe, die sich durch Hingabe und Dienst auszeichnet, ist das Kennzeichen derer, die zu ihm gehören. Sie wird als das Erkennungsmerkmal seiner Jünger genannt, das sie in der Welt unterscheiden soll.
Zusammenfassung:
Johannes 13 beginnt mit der Fußwaschung, bei der Jesus ein starkes Zeichen der Demut und des Dienens gibt. Er betont, dass die Jünger einander genauso dienen sollen, wie er es ihnen vorgemacht hat. Im weiteren Verlauf offenbart Jesus, dass einer seiner Jünger ihn verraten wird, und zeigt auf Judas, bevor dieser hinausgeht, um seinen Verrat zu vollziehen. Danach spricht Jesus über seine bevorstehende Verherrlichung und gibt seinen Jüngern das Gebot, einander zu lieben. Er erklärt, dass die Liebe das Zeichen sein wird, an dem die Welt seine Jünger erkennt. Das Kapitel endet mit der Ankündigung, dass Petrus ihn dreimal verleugnen wird, bevor der Hahn kräht.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 70: Der Geringste dieser meiner Brüder
Auf der Grundlage von Matthäus 25,31-46.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 70 behandelt das Gleichnis vom großen Gericht, in dem Jesus beschreibt, wie er bei seiner Wiederkunft die Menschen in zwei Gruppen trennt: die „Schafe“ zur Rechten und die „Böcke“ zur Linken. Die ewige Bestimmung eines jeden wird nicht nach Größe oder Bedeutung ihrer Taten beurteilt, sondern nach der Barmherzigkeit, die sie gegenüber den „geringsten Brüdern“ – den Bedürftigen – gezeigt haben. Es geht um die praktische Liebe, die im Dienst an den Mitmenschen Christus selbst dient.
Kommentar
Dieses Gleichnis illustriert eine zentrale Botschaft Jesu: dass die wahren Zeichen des Glaubens in praktischer Barmherzigkeit und Fürsorge für die Notleidenden liegen. Jesus stellt klar, dass die Menschen durch ihre Handlungen gegenüber den Schwächsten und Bedürftigsten beurteilt werden. Er identifiziert sich mit den Hungrigen, Durstigen, Fremden, Kranken und Gefangenen und erklärt, dass jede Hilfe, die diesen Menschen gegeben wird, als Dienst an ihm selbst betrachtet wird.
Es wird deutlich, dass nicht die theologische Kenntnis oder der Status im Vordergrund steht, sondern das Herz des Dienens und der Mitmenschlichkeit. Diejenigen, die spontan und liebevoll handeln, werden belohnt, während diejenigen, die selbstsüchtig leben und die Not anderer ignorieren, verdammt werden. Die überraschende Reaktion der Gerechten, die nicht einmal wussten, dass sie Jesus gedient haben, zeigt, dass echte Nächstenliebe von Herzen kommt und nicht nach Anerkennung strebt.
Das Gleichnis ist auch eine Herausforderung an jene, die in Wohlstand leben. Jesus weist darauf hin, dass Wohlstand Verantwortung mit sich bringt und dass Gott von den Reichen erwartet, dass sie für die Bedürftigen sorgen. Doch allzu oft verharren die Reichen in Selbstsucht und isolieren sich von der Not der Armen.
Zusammenfassung
Kapitel 70, basierend auf Matthäus 25,31-46, zeigt, dass das ewige Schicksal der Menschen von ihrer praktischen Liebe und Barmherzigkeit gegenüber den Bedürftigen abhängt. Jesus identifiziert sich mit den Schwächsten und erklärt, dass jeder Dienst an ihnen ein Dienst an ihm selbst ist. Dieses Gleichnis fordert Christen auf, die Liebe Christi im Alltag zu leben, indem sie den Bedürftigen helfen und in ihrer Barmherzigkeit wahre Nachfolge zeigen. Die Liebe zum Nächsten wird hier als das wichtigste Zeichen eines lebendigen Glaubens dargestellt.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 71: Aller Diener
Auf der Grundlage von Lukas 22,7-18; Johannes 13,1-17.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 71 beschreibt den letzten Abend Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod. Während des letzten Passahmahls offenbart Jesus seinen Jüngern in einer demütigen Handlung, wie wahre Größe im Dienst an anderen besteht. Das Kapitel thematisiert die Fußwaschung als Beispiel für Demut und selbstlosen Dienst, die Jesus seinen Nachfolgern hinterlassen hat. Die Szene spielt sich in einer Atmosphäre des Kummers ab, da Jesus sich seines bevorstehenden Opfers bewusst ist.
Kommentar
Im oberen Raum eines Hauses in Jerusalem bereitete sich Jesus darauf vor, das Passah mit seinen Jüngern zu feiern. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war, und dass er das wahre Opferlamm sein würde. In dieser entscheidenden Nacht wollte er seine Jünger lehren, was wahre Größe und Nachfolge bedeuten. Während die Jünger weiterhin über ihre eigenen Positionen und Überlegenheit stritten, entschied sich Jesus, ihnen ein kraftvolles Beispiel der Demut und Liebe zu geben. Anstatt über ihre Fehler zu predigen, wusch er ihnen die Füße, eine Aufgabe, die normalerweise einem Diener vorbehalten war. Diese Handlung zeigte, dass wahre Führung und Größe nicht darin bestehen, sich dienen zu lassen, sondern selbst zu dienen.
Die Fußwaschung wurde zu einem Symbol für die Reinigung des Herzens. Auch wenn die Jünger äußerlich gereinigt waren, brauchten sie immer noch die geistliche Reinigung von Stolz, Eifersucht und Zwietracht. Petrus, der zunächst entsetzt war, als Jesus ihm die Füße waschen wollte, verstand später die tiefere Bedeutung dieser Handlung: Es ging um die innere Reinigung, die nur durch Jesus möglich ist.
Jesus nutzte diesen Moment, um den Jüngern klarzumachen, dass wahre Nachfolge darin besteht, anderen zu dienen, so wie er es tat. Durch seinen Dienst gab er ein Beispiel, dem sie folgen sollten: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe“ (Johannes 13,15). Jesus lehrte, dass Demut, Liebe und Selbstlosigkeit die Schlüssel zur wahren Gemeinschaft und zur Nachfolge sind.
Zusammenfassung
Kapitel 71 behandelt den letzten Abend Jesu mit seinen Jüngern, bei dem er ihnen durch die Fußwaschung ein bleibendes Beispiel der Demut und des Dienens gibt. Jesus zeigt, dass wahre Größe nicht in Macht oder Position liegt, sondern im selbstlosen Dienst an anderen. Diese Lektion, die er durch seine Tat der Fußwaschung vermittelt, wird zu einer grundlegenden Lehre des christlichen Lebens: „Durch die Liebe diene einer dem andern.“ Jesu Beispiel ermutigt uns, unsere Herzen für seine reinigende Gnade zu öffnen und in Liebe und Demut unseren Mitmenschen zu dienen.