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📅 20. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 15 – Lobpreis, Prüfung und Versorgung in der Wüste

Gottes Sieg besingen – Gottes Wege verstehen – Gottes Treue erleben

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📜 Bibeltext – 2.Mose 15 (Luther 1912)

Moses Lobgesang

1Da sang Mose und die Kinder Israel dies Lied dem Herrn und sprachen: Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt. 2Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will ihn preisen; er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben. 

3Der Herr ist der rechte Kriegsmann; Herr ist sein Name. 4Die Wagen Pharaos und seine Macht warf er ins Meer; seine auserwählten Hauptleute versanken im Schilfmeer. 5Die Tiefe hat sie bedeckt; sie fielen zu Grund wie die Steine. 6Herr, deine rechte Hand tut große Wunder; Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen. 7Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt; denn da du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln. 8Durch dein Blasen taten sich die Wasser empor, und die Fluten standen in Haufen; die Tiefe wallte voneinander mitten im Meer. 9Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und erhaschen und den Raub austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen; ich will mein Schwert ausziehen, und meine Hand soll sie verderben. 10Da ließest du deinen Wind blasen, und das Meer bedeckte sie, und sie sanken unter wie Blei im mächtigen Wasser. 

11Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig sei? 12Da du deine rechte Hand ausrecktest, verschlang sie die Erde. 13Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöset hast, und hast sie geführt durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung. 14Da das die Völker hörten, erbebten sie; Angst kam die Philister an; 15da erschraken die Fürsten Edoms; Zittern kam die Gewaltigen Moabs an; alle Einwohner Kanaans wurden feig. 16Es fällt auf sie Erschrecken und Furcht durch deinen großen Arm, daß sie erstarren wie die Steine, bis dein Volk, Herr, hindurchkomme, bis das Volk hindurchkomme, das du erworben hast. 17Du bringst sie hinein und pflanzest sie auf dem Berge deines Erbteils, den du, Herr, dir zur Wohnung gemacht hast, zu deinem Heiligtum, Herr, das deine Hand bereitet hat. 18Der Herr wird König sein immer und ewig. 

19Denn Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen und Reitern; und der Herr ließ das Meer wieder über sie fallen. Aber die Kinder Israel gingen trocken mitten durchs Meer. 

20Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm eine Pauke in ihre Hand, und alle Weiber folgten ihr nach hinaus mit Pauken im Reigen. 21Und Mirjam sang ihnen vor: Laßt uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt.

Israel in Mara und Elim

22Mose ließ die Kinder Israel ziehen vom Schilfmeer hinaus zu der Wüste Sur. Und sie wanderten drei Tage in der Wüste, daß sie kein Wasser fanden. 23Da kamen sie gen Mara; aber sie konnten das Wasser zu Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher hieß man den Ort Mara. 24Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? 25Er schrie zu dem Herrn, und der Herr wies ihm einen Baum; den tat er ins Wasser, da ward es süß. Daselbst stellte er ihnen ein Gesetz und ein Recht und versuchte sie 26und sprach: Wirst du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und zu Ohren fassen seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich der Krankheiten keine auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn Ich bin der Herr, dein Arzt

27Und sie kamen gen Elim, da waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmbäume, und sie lagerten sich daselbst ans Wasser.

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🔵 Einleitung

Nach dem gewaltigen Durchzug durch das Schilfmeer steht das Volk Israel auf der anderen Seite – frei, gerettet und staunend. Kapitel 15 ist eine Antwort auf dieses überwältigende Erlebnis: Es beginnt mit einem Lobgesang, in dem Mose, Mirjam und das Volk Gottes Größe preisen. Doch die Freude wird schnell durch die Realität der Wüste abgelöst: Drei Tage ohne Wasser, dann bitteres Wasser bei Mara, das durch Gottes Eingreifen süß wird. Der Wechsel von Triumph zu Prüfung offenbart viel über Gottes Erziehung und Führung.

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🟡 Kommentar

1. Der Lobgesang des Mose (Verse 1–18)

  • Gottes Sieg feiern: Mose beginnt mit einem machtvollen Lied – ein poetischer Lobpreis, der Gottes Eingreifen als Kriegsheld und Retter feiert. Der Fokus liegt nicht auf Israel, sondern auf Gott.

    • „Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt“ – Der Feind ist besiegt.

    • „Der Herr ist meine Stärke“ – Gott ist nicht nur Retter, sondern Beziehungspartner.

  • Theologische Tiefe: Das Lied bezeugt Gottes Souveränität über Natur und Völker.

    • Die Feinde versinken „wie Blei“, die Wasser „standen wie Mauern“ – poetische Bilder für Gottes Macht.

    • „Herr, wer ist dir gleich?“ – Eine Frage, die Ehrfurcht ausdrückt und Götzen verhöhnt.

  • Prophetischer Ausblick: Die letzten Verse schauen in die Zukunft – auf das verheißene Land, das Heiligtum und die ewige Königsherrschaft Gottes („Der Herr wird König sein immer und ewig“).

2. Der Lobpreis der Mirjam (Verse 20–21)

  • Frauenlob: Mirjam, Prophetin und Schwester Aarons, nimmt eine führende Rolle ein.

  • Tanz und Musik: Der Lobpreis ist körperlich, gemeinschaftlich und fröhlich. Der Refrain ihres Liedes nimmt den Anfang des Moses-Liedes auf.

3. Die erste Wüstenprüfung – Mara (Verse 22–26)

  • Ernüchterung nach dem Triumph: Nur drei Tage nach dem großen Lobpreis beginnt das Volk zu murren – das Wasser ist bitter.

  • Gottes Antwort: Er zeigt Mose einen Baum (symbolisch für Christus, das Kreuz?), der das Wasser süß macht.

  • Geistliche Lektion: Gott verbindet das Wunder mit einem Gebot – Gehorsam und Treue sollen künftig das Leben leiten.

    • „Ich bin der Herr, dein Arzt“ – Gottes Heilung geht über das Physische hinaus, sie betrifft Herz und Leben.

4. Die Oase Elim (Vers 27)

  • Segen nach der Prüfung: Elim ist ein Ort der Erholung – 12 Quellen (für die Stämme Israels), 70 Palmen (für die Ältesten?). Gott schenkt Erfrischung nach dem Gehorsam.

  • Ruhen bei Gott: Elim erinnert daran, dass Gott seine Kinder nicht in der Wüste verdursten lässt.

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🟢 Zusammenfassung

  1. Mose 15 ist ein Kapitel des Übergangs: Vom Jubel der Befreiung zum Ernst der Wüstenwanderung. Es beginnt mit einem Lied des Sieges – Gott wird gefeiert als mächtiger Retter und König. Doch dann folgt die erste Glaubensprüfung. Bitteres Wasser, Murren, göttliche Antwort – und eine Lektion in Vertrauen und Gehorsam. Schließlich die Oase – ein Zeichen der Fürsorge Gottes. Das Kapitel zeigt: Der Gott, der das Meer teilt, ist auch der Gott, der Wasser gibt.

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🔴 Botschaft für uns heute

Gott will nicht nur gefeiert werden, wenn er große Wunder tut. Er will, dass wir ihm auch vertrauen, wenn das Wasser bitter ist. Unser Glaube wird nicht in der Lobpreiszeit, sondern in der Wüste geprüft. Doch der Gott, der rettet, ist auch der Gott, der heilt. Er kennt unsere Not, hört unser Murren – und antwortet mit Gnade. Wenn wir seine Stimme hören und seinen Wegen folgen, wird er uns leiten, versorgen und bewahren.

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💡Gedankenimpuls

Wo stehst du gerade – am Ufer des Lobes oder am Rand von Mara?
Ist dein Glaube noch voller Gesang – oder ist das Wasser bitter geworden?
Was wäre, wenn du Gott zutraust, aus dem Bitteren wieder Süßes zu machen?
Glaubst du, dass der Gott des Sieges auch der Gott deiner Wüste ist?

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📆 15 – 21 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 12

Abraham in Kanaan

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Nach seiner Rückkehr aus Ägypten lässt sich Abraham erneut in Kanaan nieder. Reich an Vieh, Silber und Gold, zeigt sich bald: wahrer Wohlstand fordert selbstlose Haltung und unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Abraham demonstriert, wie Glaube, Güte und Gottesfurcht nicht nur ihn, sondern sein Umfeld und sein ganzes Erbe prägen.

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🟡 Kommentar

  1. Rückkehr, Trennung von Lot und demütige Selbstlosigkeit

    • 13,2–13,12: Abraham kehrt „sehr reich“ heim, teilt das Land freundschaftlich mit Lot. Obwohl Gott ihm das ganze Gebiet zugesprochen hat, überlässt er Lot die Wahl (vgl. 1 Mo 13,8–9). Lot wählt das fruchtbare Jordantal und übersieht geistliche Risiken. Abraham zieht sich demütig nach Hebron zurück und errichtet seinen Altar in Mamre.

  2. Patriarch als Lichtträger: Zeugnis in Kanaan

    • 13,13–17: In seinem einfachen Hirtenleben im Hochland lebt Abraham Glauben vor: Gastfreundschaft, gottesfürchtige Gespräche, Vertrauen auf Gottes Bewahrung. Seine Persönlichkeit übt eine unschuldige, doch wirksame Anziehung auf die heidnischen Fürsten aus.

  3. Krieg zur Rettung des Neffen: Gerechtigkeit und Edelmut

    • 14,1–16: Nach der Gefangenschaft Lots zieht Abraham mit 318 getreuen Knechten gegen die mächtigen Elamiter. Er befreit Lot und seine Familie, ohne an der reichen Beute habgierig teilzunehmen (1 Mo 14,22–23). Sein Handeln bezeugt, dass Glaube keine Feigheit ist und gerecht eroberte Freiheit nicht zum Eigennutz dienen darf.

  4. Bundesschluss mit Gott: Sternenglaube und Opferzeremonie

    • 15,1–21: Nach quälenden Zweifeln an der Verheißung eines Erben zeigt Abraham tiefen Glauben: Er betrachtet den Sternenhimmel und glaubt Gottes Wort, dass seine Nachkommen so zahlreich sein würden (15,5–6). Im Bundesschluss durchschreitet er als Zeichen bedingungslosen Gehorsams die geopferten Tiere, während Gott selbst als Feuerflamme zwischen den Opfern erscheint (15,17–18).

  5. Bund der Beschneidung und Namensänderung

    • 17,1–27: Gott erneuert und bestätigt den Bund, gibt Abraham und Sara neue Namen („Vater vieler Völker“, „Fürstin“) und stiftet die Beschneidung als ewiges Siegel des Glaubens (Römer 4,11).

  6. Gastfreundschaft und Fürbitte: Vom Zelt zur Interzession

    • 18,1–33: In Mamres Eichenhain ehrt Abraham drei himmlische Besucher mit vorbildlicher Gastfreundschaft (Hebr 13,2). Er erfährt Gottes Plan gegen Sodom und tritt in mutiger Fürbitte für die Gerechten ein (1 Mo 18,23–33), bis Gott zusagt, die Stadt bei kaum zehn Gerechten zu verschonen.

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🟢 Zusammenfassung

Abrahams Leben in Kanaan zeigt die Facetten echten Glaubens: selbstlose Weite (Trennung von Lot), überzeugendes Zeugnis (Hirtenleben), tapfere Gerechtigkeit (Befreiung Lots), standhafter Bundesglaube (Sternenzählung und Beschneidung) sowie leidenschaftliche Fürbitte (Sodom). Immer wieder bezeugt er, dass Gottes Segnung und Berufung ein Leben in Demut, Gehorsam und tätiger Liebe voraussetzen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Selbstlose Großmut schafft Frieden und gibt Gott Gelegenheit zu segnen.

  • Zeugnis durch Lebensführung berührt mehr als Worte allein.

  • Glaubensschritte – auch im Zweifel – führen zu neuen Verheißungen.

  • Familienbund & Gemeinde leben von sichtbaren Zeichen und beständigem Gehorsam.

  • Fürbitte & Gastfreundschaft sind Ausdruck eines Herzens, das Gottes Liebe widerspiegelt.

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💬 Gedankenimpuls

  1. Wo darf ich heute wie Abraham selbstlos auf mein Recht verzichten, um Frieden zu stiften?

  2. In welchem „Hochland“ meiner Gewohnheiten leuchte ich als biblisches Zeugnis?

  3. Welche Schritte des Glaubens–Sternenzählens könnte ich wagen, auch wenn meine Umstände zweifelhaft erscheinen?

  4. Wie praktiziere ich im Alltag echte Gastfreundschaft und Fürbitte, wie es Abraham vorlebte?