20.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.10
Das warnende Beispiel Israels
1Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten, daß unsre Väter sind alle unter der Wolke gewesen und sind alle durchs Meer gegangen 2und sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und mit dem Meer 3und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen 4und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus. 5Aber an ihrer vielen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden niedergeschlagen in der Wüste.
6Das ist aber uns zum Vorbilde geschehen, daß wir nicht uns gelüsten lassen des Bösen, gleichwie jene gelüstet hat. 7Werdet auch nicht Abgöttische, gleichwie jener etliche wurden, wie geschrieben steht: »Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu spielen.« 8Auch lasset uns nicht Hurerei treiben, wie etliche unter jenen Hurerei trieben, und fielen auf einen Tag dreiundzwanzigtausend. 9Lasset uns aber auch Christum nicht versuchen, wie etliche von jenen ihn versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht. 10Murret auch nicht, gleichwie jener etliche murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. 11Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist.
12Darum, wer sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle. 13Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr’s könnet ertragen.
Die Unvereinbarkeit von Abendmahl und Götzendienst
14Darum, meine Liebsten, fliehet von dem Götzendienst! 15Als mit den Klugen rede ich; richtet ihr, was ich sage. 16Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? 17Denn ein Brot ist’s, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind.
18Sehet an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer essen, sind die nicht in der Gemeinschaft des Altars? 19Was soll ich denn nun sagen? Soll ich sagen, daß der Götze etwas sei oder daß das Götzenopfer etwas sei? 20Aber ich sage: Was die Heiden opfern, das opfern sie den Teufeln, und nicht Gott. Nun will ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein sollt. 21Ihr könnt nicht zugleich trinken des Herrn Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnt nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches des Herrn und des Tisches der Teufel.
22Oder wollen wir dem Herrn trotzen? Sind wir stärker denn er?
Rücksicht auf das Gewissen
23Ich habe es zwar alles Macht; aber es frommt nicht alles. Ich habe es alles Macht; aber es bessert nicht alles. 24Niemand suche das Seine, sondern ein jeglicher, was des andern ist. 25Alles, was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esset, und forschet nicht, auf daß ihr das Gewissen verschonet. 26Denn »die Erde ist des Herrn und was darinnen ist.« 27So aber jemand von den Ungläubigen euch ladet und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgetragen wird, und forschet nicht, auf daß ihr das Gewissen verschonet. 28Wo aber jemand würde zu euch sagen: »Das ist Götzenopfer«, so esset nicht, um des willen, der es anzeigte, auf daß ihr das Gewissen verschonet. 29Ich sage aber vom Gewissen, nicht deiner selbst, sondern des andern. Denn warum sollte ich meine Freiheit lassen richten von eines andern Gewissen? 30So ich’s mit Danksagung genieße, was sollte ich denn verlästert werden über dem, dafür ich danke?
31Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre. 32Gebet kein Ärgernis weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes; 33gleichwie ich auch jedermann in allerlei mich gefällig mache und suche nicht, was mir, sondern was vielen frommt, daß sie selig werden.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Korinther Kapitel 10 bietet uns eine eindringliche Ermahnung, wie wir aus den Fehlern des Volkes Israel in der Wüste lernen können. Der Apostel Paulus verwendet Beispiele aus der Geschichte Israels, um die Gläubigen in Korinth und uns heute vor geistlichem Stolz, Götzendienst und Versuchungen zu warnen. Gleichzeitig zeigt er auf, wie die Treue Gottes uns in Versuchungen beisteht und wie unser Handeln stets auf die Ehre Gottes ausgerichtet sein sollte. Das Kapitel verbindet Warnungen mit einer tiefen theologischen Reflexion über das Abendmahl und unsere Gemeinschaft mit Christus.
Kommentar
Das warnende Beispiel Israels (Verse 1–13):
Paulus erinnert die Korinther an die Geschichte Israels und betont, dass die Ereignisse in der Wüste als Vorbilder und Warnungen für uns dienen. Die Israeliten erlebten Gottes Führung (die Wolke und das Meer) und Versorgung (geistliche Speise und Trank), doch viele fielen wegen Unglaubens und Ungehorsams. Dies ist eine Mahnung, nicht selbstsicher zu werden und zu denken, man stehe über Versuchungen (Vers 12). Stattdessen sollen wir uns bewusst sein, dass Gott uns nicht über unsere Kräfte hinaus versucht, sondern immer einen Ausweg gibt (Vers 13).
Die Unvereinbarkeit von Abendmahl und Götzendienst (Verse 14–22):
Paulus fordert die Korinther auf, Götzendienst zu meiden, da es unmöglich ist, gleichzeitig an der Gemeinschaft des Herrn und an der Gemeinschaft mit Dämonen teilzunehmen. Das Abendmahl ist Ausdruck unserer Einheit mit Christus und mit der Gemeinde. Wer den Götzendienst praktiziert, stellt diese Gemeinschaft infrage und provoziert Gottes Eifersucht (Vers 22). Dies unterstreicht die Heiligkeit und Exklusivität unserer Beziehung zu Gott.
Rücksicht auf das Gewissen (Verse 23–33):
Hier lenkt Paulus den Fokus auf das alltägliche Leben und die Rücksichtnahme auf das Gewissen anderer. Zwar ist vieles erlaubt, doch nicht alles dient dem Aufbau der Gemeinschaft. Paulus ermutigt die Korinther, bei Entscheidungen nicht nur an ihre eigene Freiheit, sondern auch an das Gewissen anderer zu denken. Das oberste Ziel bleibt, Gott zu ehren, indem wir alles, was wir tun, mit dieser Absicht tun (Vers 31).
Zusammenfassung
Korinther 10 ist eine eindringliche Warnung, die aus den Fehlern Israels in der Wüste lehrt. Paulus ermutigt uns, Versuchungen standzuhalten, Götzendienst zu meiden und unser Handeln stets in den Dienst Gottes und unserer Mitmenschen zu stellen. Die Kapitelbotschaft ist klar: Unsere Freiheit als Christen muss durch Liebe, Rücksichtnahme und das Streben nach Gottes Ehre geprägt sein. „Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre“ (Vers 31) bleibt der Leitgedanke dieses Abschnitts.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 80: In Josephs Grab
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