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23.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.11
Das Vaterunser.
1Und es begab sich, daß er war an einem Ort und betete. Und da er aufgehört hatte, sprach seiner Jünger einer zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.
2Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. 
3Gib uns unser täglich Brot immerdar. 
4Und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. 
Der bittende Freund.
5Und er sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, der einen Freund hat und ginge zu ihm zu Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leihe mir drei Brote; 
6denn es ist mein Freund zu mir gekommen von der Straße, und ich habe nicht, was ich ihm vorlege; – 
7und er drinnen würde antworten und sprechen: Mache mir keine Unruhe! die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kindlein sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir geben. 
8Ich sage euch: Und ob er nicht aufsteht und gibt ihm, darum daß er sein Freund ist, so wird er doch um seines unverschämten Geilens willen aufstehen und ihm geben, wieviel er bedarf.
9Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 
10Denn wer da bittet, der nimmt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 
11Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater ums Brot, der ihm einen Stein dafür biete? und, so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch biete? 
12oder, so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür biete? 
13So denn ihr, die ihr arg seid, könnet euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
Jesus und die bösen Geister.
14Und er trieb einen Teufel aus, der war stumm. Und es geschah, da der Teufel ausfuhr, da redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich.
15Etliche aber unter ihnen sprachen: Er treibt die Teufel aus durch Beelzebub, den Obersten der Teufel. 
16Die andern aber versuchten ihn und begehrten ein Zeichen von ihm vom Himmel. 
17Er aber erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Ein jeglich Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüst; und ein Haus fällt über das andere. 
18Ist denn der Satanas auch mit sich selbst uneins, wie will sein Reich bestehen? dieweil ihr sagt, ich treibe die Teufel aus durch Beelzebub. 
19So aber ich die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus? Darum werden sie eure Richter sein. 
20So ich aber durch Gottes Finger die Teufel austreibe, so kommt ja das Reich Gottes zu euch. 
21Wenn ein starker Gewappneter seinen Palast bewahrt, so bleibt das Seine mit Frieden. 
22Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seinen Harnisch, darauf er sich verließ, und teilt den Raub aus. 
23Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. 
Von der Rückkehr des bösen Geistes.
24Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausfährt, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; so spricht er: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. 
25Und wenn er kommt, so findet er’s gekehrt und geschmückt. 
26Dann geht er hin und nimmt sieben Geister zu sich, die ärger sind denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie da, und es wird hernach mit demselben Menschen ärger denn zuvor.
Eine Seligpreisung Jesu.
27Und es begab sich, da er solches redete, erhob ein Weib im Volk die Stimme und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast. 
28Er aber sprach: Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
Ablehnung der Zeichenforderung.
29Das Volk aber drang hinzu. Da fing er an und sagte: Dies ist eine arge Art; sie begehrt ein Zeichen, und es wird ihr kein Zeichen gegeben denn nur das Zeichen des Propheten Jona. 
30Denn wie Jona ein Zeichen war den Niniviten, also wird des Menschen Sohn sein diesem Geschlecht. 
31Die Königin von Mittag wird auftreten vor dem Gericht mit den Leuten dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von der Welt Ende, zu hören die Weisheit Salomos. Und siehe, hier ist mehr als Salomo. 
32Die Leute von Ninive werden auftreten vor dem Gericht mit diesem Geschlecht und werden’s verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona.
Bildworte vom Licht.
33Niemand zündet ein Licht an und setzt es an einen heimlichen Ort, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, auf daß, wer hineingeht, das Licht sehe.
34Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein ganzer Leib licht; so aber dein Auge ein Schalk ist, so ist auch dein Leib finster. 
35So schaue darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei. 
36Wenn nun dein Leib ganz licht ist, daß er kein Stück von Finsternis hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn ein Licht mit hellem Blitz dich erleuchtet.
Weherufe gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten.
37Da er aber in der Rede war, bat ihn ein Pharisäer, daß er mit ihm das Mittagsmahl äße. Und er ging hinein und setzte sich zu Tische. 
38Da das der Pharisäer sah, verwunderte er sich, daß er sich nicht vor dem Essen gewaschen hätte.
39Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer haltet die Becher und Schüsseln auswendig reinlich; aber euer Inwendiges ist voll Raubes und Bosheit. 
40Ihr Narren, meinet ihr, daß es inwendig rein sei, wenn’s auswendig rein ist? 
41Doch gebt Almosen von dem, was da ist, siehe, so ist’s euch alles rein. 
42Aber weh euch Pharisäern, daß ihr verzehntet die Minze und Raute und allerlei Kohl, und geht vorbei an dem Gericht und an der Liebe Gottes! Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. 
43Weh euch Pharisäern, daß ihr gern obenan sitzet in den Schulen und wollt gegrüßt sein auf dem Markte! 
44Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr seid wie die verdeckten Totengräber, darüber die Leute laufen, und kennen sie nicht! 
45Da antwortete einer von den Schriftgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit den Worten schmähest du uns auch. 
46Er aber sprach: Und weh auch euch Schriftgelehrten! denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr rühret sie nicht mit einem Finger an. 
47Weh euch! denn ihr bauet der Propheten Gräber; eure Väter aber haben sie getötet. 
48So bezeuget ihr und williget in eurer Väter Werke; denn sie töteten sie, so bauet ihr ihre Gräber. 
49Darum spricht die Weisheit Gottes: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und derselben werden sie etliche töten und verfolgen; 
50auf daß gefordert werde von diesem Geschlecht aller Propheten Blut, das vergossen ist, seit der Welt Grund gelegt ist, 
51von Abels Blut an bis auf das Blut des Zacharias, der umkam zwischen dem Altar und Tempel. Ja, ich sage euch: Es wird gefordert werden von diesem Geschlecht. 
52Weh euch Schriftgelehrten! denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und wehret denen, die hinein wollen. 
53Da er aber solches zu ihnen sagte, fingen an die Schriftgelehrten und Pharisäer, hart auf ihn zu dringen und ihm mit mancherlei Fragen zuzusetzen, 
54und lauerten auf ihn und suchten, ob sie etwas erjagen könnten aus seinem Munde, daß sie eine Sache wider ihn hätten.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Lukas Kapitel 11 ist ein bedeutendes Kapitel, in dem Jesus nicht nur das Vaterunser lehrt, sondern auch grundlegende Prinzipien über das Gebet, die göttliche Versorgung und den Umgang mit dem Bösen erklärt. Seine Worte und Taten dienen als tiefe Lehre über Gottes Wille und die wahre Beziehung zwischen Mensch und Schöpfer. Das Kapitel bietet zudem eine kritische Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Schriftgelehrten und deckt die Heuchelei und falsche Frömmigkeit dieser religiösen Führer auf.
Kommentar:
Das Vaterunser, wie es in Lukas 11 präsentiert wird, ist nicht nur eine formelle Anweisung zum Gebet, sondern ein tiefer Ausdruck des Vertrauens auf Gottes Willen und Fürsorge. Es bringt die essentiellen Bedürfnisse des Menschen zum Ausdruck – geistig und physisch – und betont Vergebung, Schutz vor Versuchung und die Sehnsucht nach Gottes Reich. Das anschließende Gleichnis des bittenden Freundes zeigt, dass Gott bereit ist, Gebete zu erhören, besonders wenn sie in Beständigkeit und Vertrauen vorgetragen werden. Jesus lehrt, dass Gottes Liebe größer ist als menschliche Liebe und dass der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben wird, die darum bitten.
Der zweite Teil des Kapitels bringt Jesu Auseinandersetzung mit bösen Geistern und die Vorwürfe gegen ihn, er würde durch Beelzebub Teufel austreiben. Jesus weist diese Beschuldigung entschieden zurück, indem er die Absurdität der Idee aufzeigt, dass Satan gegen sich selbst arbeiten würde. Seine Lehren über die Rückkehr böser Geister mahnen, dass ein leerer Glaube ohne ständige Bindung an Gott gefährlich ist.
Schließlich richtet Jesus in scharfen Worten Weherufe gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten. Diese Führer, die äußerlich Frömmigkeit demonstrieren, vernachlässigen die wesentlichen Aspekte der Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit. Ihre Heuchelei und ihr Streben nach Anerkennung und Macht werden scharf verurteilt, und Jesus deckt ihre innerliche Verderbtheit auf.
Zusammenfassung:
Lukas 11 beginnt mit einer Lehre über das Gebet, die uns das Vaterunser schenkt und zeigt, wie wir Gott um Versorgung, Vergebung und Schutz bitten sollen. Es betont die Notwendigkeit des Vertrauens auf Gottes Großzügigkeit und die Einladung, beständig im Gebet zu bleiben. Im weiteren Verlauf des Kapitels stellt Jesus klar, dass wahre göttliche Macht nicht durch Täuschung oder Heuchelei wirkt, sondern durch die direkte Verbindung zu Gott. Die scharfe Kritik an den religiösen Führern zeigt, dass äußerliche Frömmigkeit ohne innere Reinheit und Liebe wertlos ist. Jesus ruft zu einem Leben auf, das durch Gerechtigkeit, Liebe und authentische Hingabe an Gott geprägt ist.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 65: Der Tempel wird wieder gereinigt
Auf der Grundlage von Matthäus 21,12-16.23-46; Markus 11,15-19.27-33; Markus 2,1-12; Lukas 19,45-48; Lukas 20,1-19.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 65 erleben wir ein zentrales Ereignis aus dem Leben Jesu, bei dem er erneut den Tempel von unheiligen Geschäften reinigt. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit des Tempels als Ort der Anbetung und zeigt Jesu Engagement für den wahren Gottesdienst. Gleichzeitig offenbart sich Jesus als göttlicher König und Richter, der gegen Heuchelei und Korruption im Tempel kämpft, während die jüdischen Obersten immer mehr Feindschaft gegen ihn entwickeln.
Kommentar:
Die Tempelreinigung ist ein kraftvolles Symbol für Reinheit und Respekt im Gottesdienst. Jesus zeigt, dass wahre Anbetung nicht in äußerlichen Ritualen, sondern im Gehorsam und in einem aufrichtigen Herzen besteht. Durch das Vertreiben der Händler und die Heilung der Kranken inmitten des Tempels offenbart er den Kontrast zwischen seiner Mission der Heilung und der Gewinnsucht der religiösen Führer. Diese Handlung Jesu stellt eine tiefgreifende Warnung an alle Gläubigen dar, Gott nicht nur durch Rituale zu ehren, sondern durch das Leben, das Liebe, Gerechtigkeit und Nächstenliebe verkörpert. Die Heuchelei der Priester, die Jesu Autorität ablehnten, ist ein Beispiel dafür, wie die religiöse Elite geistliche Wahrheiten verwerfen kann.
Zusammenfassung:
Die zweite Tempelreinigung verdeutlicht Jesu Rolle als göttlicher König und Richter, der den Tempel von Korruption reinigt und ihn zu einem Ort der wahren Anbetung zurückführt. Seine Handlung zeigt, dass Gott Gehorsam und aufrichtiges Herz über rituelle Opfer schätzt. Die Reaktion der religiösen Führer, die sich gegen ihn wendeten, symbolisiert die Ablehnung der göttlichen Wahrheit und stellt eine ernste Warnung dar. Jesu lehrreiche Gleichnisse, wie das vom Eckstein, fordern zur Umkehr auf und zeigen, dass Christus die zentrale Grundlage unseres Glaubens ist – der Fels, auf dem wir bauen müssen.