
25.06.25 | Der Sabbat – Ein Geschenk, das verändert | HERZANKER
Warum der Ruhetag mehr ist als nur eine Pause
2. Mose 20,8–11
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📖 Bibeltext
„Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tag, wenn du den Sabbat ‚Lust‘ nennst und den heiligen Tag des HERRN ‚geehrt‘, wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Wege gehst und nicht deine Geschäfte treibst oder eitle Worte redest, dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich über die Höhen des Landes gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des HERRN Mund hat’s geredet.“
Jesaja 58,13-14
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🌿 Einleitung
Was wäre, wenn dir jemand jede Woche ein besonderes Geschenk geben würde – voller Ruhe, Freude, Nähe zu Gott und neuer Kraft? Und was, wenn dieses Geschenk Woche für Woche unbeachtet in der Ecke liegen würde? Der Sabbat ist genau so ein Geschenk. In Jesaja 58,13-14 lädt Gott uns ein, den Sabbat anders zu sehen – nicht als Last, sondern als ein Fest. Eine Zeit, in der wir uns wieder auf das konzentrieren, was wirklich zählt.
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Andacht
Der Sabbat ist nicht einfach nur ein freier Tag oder ein religiöses Ritual. Er ist ein heiliges Geschenk – eine Einladung Gottes, Zeit mit Ihm zu verbringen, zur Ruhe zu kommen und aufzutanken. Jesaja 58 zeigt, worum es wirklich geht: Nicht darum, sich nur äußerlich zurückzuhalten, sondern darum, eine neue Haltung gegenüber dem Sabbat zu entwickeln.
„Wenn du den Sabbat Lust nennst“ – wie klingt das für dich? Vielleicht fremd, weil wir das Wort „Lust“ oft mit etwas anderem verbinden. Aber hier meint es: Freude, Sehnsucht, tiefe Erfüllung. Gott lädt dich ein, den Sabbat zu einem Höhepunkt deiner Woche zu machen – eine Zeit, auf die du dich freust, nicht eine Pflicht, die man erfüllen muss.
Und dann verspricht Gott etwas Wunderschönes: Wenn wir lernen, den Sabbat mit dieser Haltung zu leben, dann wird unser Herz erfüllt – mit „Lust am Herrn“. Und nicht nur das – Gott selbst sagt: „Ich will dich über die Höhen des Landes gehen lassen.“ Ein poetisches Bild für Sieg, Freiheit, Überfluss, geistliche Höhe.
Ellen White schreibt dazu in Testimonies for the Church, Band 6, S. 349:
„Der Sabbat ist ein Zeichen zwischen Gott und seinem Volk. Wer ihn heilig hält, gibt damit zu erkennen, dass er Gott als Schöpfer und Erlöser anerkennt. Der Sabbat ist ein Band, das die Menschen mit dem Himmel verbindet.“
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📝 Geschichte – „Jakobs Entscheidung“
Jakob war 16, als sein Leben auf den Kopf gestellt wurde. Seine Eltern zogen in eine andere Stadt, er musste auf eine neue Schule gehen, neue Freunde finden, sich neu orientieren. In dieser Zeit war es der Sport, der ihm Halt gab. Fußballtraining – viermal die Woche, Spiele meistens am Samstag. Es lief gut – richtig gut. Sein Trainer sprach sogar von einem regionalen Kader.
Doch dann kam der Punkt, wo Jakob entscheiden musste: Entweder das Training – oder der Sabbat. Die Spiele lagen fast immer auf dem Ruhetag. Er wusste, was seine Eltern und die Gemeinde über den Sabbat glaubten. Aber jetzt war es seine Entscheidung.
Jakob rang mit sich. Wochenlang. Er betete, las Bibeltexte, sprach mit seiner Familie. Schließlich entschied er sich: Er würde den Sabbat halten – ganz bewusst, nicht aus Zwang, sondern weil er spürte: Gott hat ihn eingeladen.
Er stieg aus dem Verein aus. Es tat weh. Doch an den Sabbaten, die darauf folgten, spürte er etwas, das er vorher selten erlebt hatte: echten Frieden. Kein Leistungsdruck. Keine Angst, Fehler zu machen. Nur Zeit mit Gott. Er fing an, in der Gemeinde mitzuarbeiten, engagierte sich in der Jugend, entdeckte seine Leidenschaft für Musik. Jahre später sagte er: „Ich habe den Fußball losgelassen – und Gott hat mir etwas Besseres geschenkt.“
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🧠 Gedanken – Was bedeutet das für dich?
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Ist der Sabbat für dich ein Geschenk – oder eher ein Verbot?
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Nimmst du dir wirklich Zeit, an diesem Tag Gott zu begegnen?
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Gibt es Dinge, die du loslassen solltest, um den Sabbat intensiver zu erleben?
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💡 Impulse für heute
💬 Stell dir heute diese Fragen:
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Wie würde mein Sabbat aussehen, wenn ich ihn als „Lust am Herrn“ verstehen würde?
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Welche Dinge lenken mich am Sabbat ab – und wie kann ich sie bewusst zur Seite legen?
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Gibt es etwas, was ich tun kann, um den Sabbat für mich (und vielleicht auch für andere) zu einem echten Fest zu machen?
📝 Konkrete Idee für die Woche:
Plane deinen nächsten Sabbat bewusst. Mach dir vorher Gedanken, was dir helfen könnte, Gott zu begegnen – sei es ein Spaziergang, eine Lobpreiszeit, ein Besuch bei jemandem, der Ermutigung braucht. Mach den Sabbat zu einem Tag, der dich neu füllt.
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Gebet
Lieber Himmlischer Vater,
du hast uns den Sabbat als Geschenk gegeben – als Zeit für Ruhe, für Gemeinschaft mit dir, für neue Freude. Hilf mir, den Sabbat nicht als Pflicht, sondern als Vorrecht zu sehen. Vergib mir, wo ich deine Einladung überhöre oder deinen Tag mit eigenen Plänen fülle. Lehre mich, dich an diesem Tag neu zu entdecken, meine „Lust am Herrn“ zu finden. Führe mich auf die Höhen, die du verheißen hast. Amen.