
📅 26. Juni 2025
📖 TÄGLICHES BIBELLESEN
✨ 2. Mose 21 – Gerechtigkeit, Verantwortung und Mitgefühl im Gesetz Gottes
⛺ Was das alttestamentliche Gesetz über Gottes Werte und unseren Umgang mit anderen lehrt
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📜 Bibeltext – 2.Mose 21 (Luther 1912)
Rechte hebräischer Sklaven
1Dies sind die Rechte, die du ihnen sollst vorlegen:
2So du einen hebräischen Knecht kaufst, der soll dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr soll er frei ausgehen umsonst. 3Ist er ohne Weib gekommen, so soll er auch ohne Weib ausgehen; ist er aber mit Weib gekommen, so soll sein Weib mit ihm ausgehen. 4Hat ihm aber sein Herr ein Weib gegeben, und er hat Söhne oder Töchter gezeugt, so soll das Weib und die Kinder seines Herrn sein, er aber soll ohne Weib ausgehen. 5Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen Herrn lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei werden, 6so bringe ihn sein Herr vor die »Götter« und halte ihn an die Tür oder den Pfosten und bohre ihm mit einem Pfriemen durch sein Ohr, und er sei sein Knecht ewig.
7Verkauft jemand seine Tochter zur Magd, so soll sie nicht ausgehen wie die Knechte. 8Gefällt sie aber ihrem Herrn nicht und will er sie nicht zur Ehe nehmen, so soll er sie zu lösen geben. Aber unter ein fremdes Volk sie zu verkaufen hat er nicht Macht, weil er sie verschmäht hat. 9Vertraut er sie aber seinem Sohn, so soll er Tochterrecht an ihr tun. 10Gibt er ihm aber noch eine andere, so soll er ihr an ihrer Nahrung, Kleidung und Eheschuld nichts abbrechen. 11Tut er diese drei nicht, so soll sie frei ausgehen ohne Lösegeld.
Vergehen gegen Leib und Leben
12Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll des Todes sterben. 13Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern Gott hat ihn lassen ungefähr in seine Hände fallen, so will ich dir einen Ort bestimmen, dahin er fliehen soll. 14Wo aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit List erwürgt, so sollst du denselben von meinem Altar nehmen, daß man ihn töte.
15Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.
16Wer einen Menschen stiehlt, es sei, daß er ihn verkauft oder daß man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben.
17Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.
18Wenn Männer miteinander hadern und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit einer Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bette liegt: 19kommt er auf, daß er ausgeht an seinem Stabe, so soll, der ihn schlug, unschuldig sein, nur daß er ihm bezahle, was er versäumt hat, und das Arztgeld gebe.
20Wer seinen Knecht oder seine Magd schlägt mit einem Stabe, daß sie sterben unter seinen Händen, der soll darum gestraft werden. 21Bleibt er aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht darum gestraft werden; denn es ist sein Geld.
22Wenn Männer hadern und verletzen ein schwangeres Weib, daß ihr die Frucht abgeht, und ihr kein Schade widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wieviel des Weibes Mann ihm auflegt, und er soll’s geben nach der Schiedsrichter Erkennen.
23Kommt ihr aber ein Schade daraus, so soll er lassen Seele um Seele, 24Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, 25Brand um Brand, Wunde um Wunde, Beule um Beule.
26Wenn jemand seinen Knecht oder seine Magd in ein Auge schlägt und verderbt es, der soll sie frei loslassen um das Auge. 27Desgleichen, wenn er seinem Knecht oder seiner Magd einen Zahn ausschlägt, soll er sie frei loslassen um den Zahn.
Schaden durch Tiere – Verlust von Tieren
28Wenn ein Ochse einen Mann oder ein Weib stößt, daß sie sterben, so soll man den Ochsen steinigen und sein Fleisch nicht essen; so ist der Herr des Ochsen unschuldig. 29Ist aber der Ochse zuvor stößig gewesen, und seinem Herrn ist’s angesagt, und hat ihn nicht verwahrt, und er tötet darüber einen Mann oder ein Weib, so soll man den Ochsen steinigen, und sein Herr soll sterben. 30Wird man aber ein Lösegeld auf ihn legen, so soll er geben, sein Leben zu lösen, was man ihm auflegt. 31Desgleichen soll man mit ihm handeln, wenn er Sohn oder Tochter stößt. 32Stößt er aber einen Knecht oder eine Magd, so soll er ihrem Herrn dreißig Silberlinge geben, und den Ochsen soll man steinigen.
Schutz des Eigentums
33So jemand eine Grube auftut oder gräbt eine Grube und deckt sie nicht zu, und es fällt ein Ochs oder Esel hinein, 34so soll’s der Herr der Grube mit Geld dem andern wiederbezahlen; das Aas aber soll sein sein. 35Wenn jemandes Ochse eines andern Ochsen stößt, daß er stirbt, so sollen sie den lebendigen Ochsen verkaufen und das Geld teilen und das Aas auch teilen. 36Ist’s aber kund gewesen, daß der Ochse zuvor stößig gewesen ist, und sein Herr hat ihn nicht verwahrt, so soll er einen Ochsen für den andern vergelten und das Aas haben.
37Wenn jemand einen Ochsen oder ein Schaf stiehlt und schlachtet’s oder verkauft’s, der soll fünf Ochsen für einen Ochsen wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf.
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🔵 Einleitung
Die Gesetze des Alten Testaments – besonders im Buch 2. Mose – wirken auf uns oft fremd, streng oder sogar hart. Doch hinter diesen Regelungen steckt eine tiefe Botschaft: Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit, des Schutzes und der Ordnung. In 2. Mose 21 geht es um alltägliche Lebenssituationen im alten Israel: Sklaverei, körperliche Verletzungen, Totschlag, Verantwortung für Tiere und Eigentum. Diese Vorschriften mögen weit entfernt von unserer heutigen Rechtsordnung erscheinen, aber sie zeigen Gottes Interesse an Fairness, Schutz der Schwachen und persönlicher Verantwortung.
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🟡 Kommentar
1. Vers 1–11: Regelungen für Knechte und Mägde
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Gott setzt klare zeitliche Grenzen für die Knechtschaft (Vers 2).
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Rechte von Ehepartnern und Familien werden berücksichtigt.
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Auch Frauen, die als Mägde verkauft wurden, werden durch das Gesetz geschützt.
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Selbst in dieser Form der Abhängigkeit soll Würde, Schutz und Mitmenschlichkeit gewahrt bleiben.
2. Vers 12–27: Körperverletzung, Totschlag und Entschädigung
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Unterschied zwischen vorsätzlichem Mord und versehentlicher Tötung (Vers 12–14).
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Die Todesstrafe ist für schwere Vergehen wie Mord, Elternmisshandlung oder Entführung vorgesehen.
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Körperverletzungen ziehen gerechte Entschädigung nach sich (z. B. Arztkosten, Schadenersatz).
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Prinzip „Auge um Auge“ (Vers 23–25) ist kein Aufruf zur Rache, sondern zur Verhältnismäßigkeit – Strafe soll gerecht, nicht übertrieben sein.
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Schutz für Knechte bei bleibenden Schäden (Vers 26–27).
3. Vers 28–36: Verantwortung im Umgang mit Tieren
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Auch Tiere können gefährlich sein – wer sie kennt und nicht handelt, trägt die Verantwortung.
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Eigentum verpflichtet: Schäden durch Tiere oder Gruben müssen ersetzt werden.
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Auch hier wird klar: Schutz des Lebens, des Eigentums und gerechte Wiedergutmachung stehen im Zentrum.
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🟢 Zusammenfassung
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Mose 21 zeigt, dass Gott ein Gott der Ordnung und Gerechtigkeit ist. Seine Gebote greifen tief in das alltägliche Leben ein – nicht, um zu kontrollieren, sondern um zu schützen: die Schwachen, die Verletzten, die Ausgebeuteten. Jede Regelung steht unter dem Zeichen von Verantwortung und Respekt. Auch wenn manche Vorschriften zeitgebunden sind, zeigen sie einen ewigen Kern: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Fürsorge.
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📢 Botschaft für uns heute
Auch wenn wir heute nicht mehr unter dem mosaischen Gesetz stehen, bleibt der ethische Anspruch gültig:
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Wie gehen wir mit anderen um – besonders mit Menschen in schwächerer Position?
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Sind wir bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn wir Schaden verursachen?
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Leben wir gerecht, selbstlos und barmherzig im Alltag?
Die Texte erinnern uns daran: Gott ist nicht nur am Gottesdienst interessiert, sondern an unserem Charakter, unserem Handeln und unserem Umgang mit anderen – jeden Tag.
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💡 Gedankenimpuls
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Wo bin ich versucht, Verantwortung zu vermeiden oder Fehler zu vertuschen?
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Wie reagiere ich auf Ungerechtigkeit – in meiner Familie, Gemeinde oder Gesellschaft?
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Was bedeutet „Gerechtigkeit“ in meiner Lebensrealität – und wie kann ich sie aktiv leben?
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📆 22 – 28 Juni 2025
📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG
📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 13
✨ Die Glaubensprüfung
📖 Hier online lesen
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🔵 Einleitung
Abraham – der Vater des Glaubens. Und doch: sein Glaube war kein statischer Besitz, sondern ein Weg, geformt durch Herausforderungen, Zweifel und göttliche Prüfungen. In Kapitel 13 von Patriarchen und Propheten wird deutlich: echter Glaube bewährt sich nicht im Leichten, sondern im Schweren.
Gott prüfte Abraham mit einer Forderung, die kaum zu begreifen war: Opfere deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst. Diese Geschichte ist keine bloße Erzählung über einen Mann vor langer Zeit – sie ist ein Spiegel für unseren eigenen Glaubensweg.
🟡 Kommentar
1. Der Beginn des Zweifels (Hagar und Ismael)
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Abraham nimmt Gottes Verheißung an – aber wartet nicht in Geduld.
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Saras Vorschlag, Hagar zur Frau zu nehmen, ist menschliche Lösung für göttliche Verheißung.
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Folgen: Unruhe, Eifersucht, Zerbruch in der Familie, Spott und Ablehnung.
➡️ Lehre: Wenn wir Gottes Zeitplan mit unseren Methoden ersetzen, entstehen Konflikte, nicht Lösungen.
2. Gottes Verheißung bleibt bestehen (Isaak wird geboren)
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Trotz menschlicher Fehler erneuert Gott seine Zusage.
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Isaak – das Kind des Wunders – wird zum Mittelpunkt der Verheißung.
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Ismael und Hagar werden fortgeschickt – mit göttlichem Trost, aber nicht ohne Schmerz.
➡️ Lehre: Gottes Pläne setzen sich durch, selbst wenn unser Weg Umwege macht. Seine Treue bleibt bestehen.
3. Die große Prüfung – Opferung Isaaks
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Abraham bekommt den schwersten Befehl: Opfere deinen Sohn.
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Innere Kämpfe, Stille, Gebet, keine Ausreden – nur Gehorsam.
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Isaak zeigt bereitwilligen Gehorsam – er wird nicht gezwungen, sondern vertraut.
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Im letzten Moment greift Gott ein: Ein Widder wird anstelle Isaaks geopfert.
➡️ Lehre:
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Glaube ohne Werke ist tot. (Jak 2,17)
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Gott prüft, um zu festigen – nicht zu zerstören.
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Gehorsam wird belohnt – selbst wenn wir nicht alles verstehen.
4. Gottes Bund und prophetische Bedeutung
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Gott bestätigt seinen Bund mit Abraham durch einen Eid.
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Der Widder als Ersatzopfer weist prophetisch auf Christus hin.
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Die Engel verstehen den Erlösungsplan durch diese Szene tiefer (vgl. 1. Petrus 1,10-12).
➡️ Lehre: Diese Geschichte ist ein prophetischer Schatten auf Golgatha.
Gott gab, was Abraham nicht geben musste – seinen einzigen Sohn.
🟢 Zusammenfassung
Kapitel 13 zeigt: Glaube bedeutet nicht, nie zu zweifeln – sondern trotz Zweifel zu vertrauen. Abrahams Leben ist ein Weg von der Ungeduld zur Hingabe, von menschlichen Lösungen zu göttlichem Gehorsam.
Der höchste Beweis seines Glaubens war nicht Worte, sondern Tat. Und in diesem Gehorsam offenbart sich Gottes Gnade: Er rettet – durch ein Opfer, das er selbst bereitet.
📢 Botschaft für uns heute
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Gott prüft nicht, um zu zerstören, sondern um zu stärken.
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Echter Glaube zeigt sich im Handeln, nicht im Reden.
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Gehorsam gegenüber Gott kann Opfer kosten – aber nie umsonst sein.
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Gottes Zeitplan ist besser als unser eigenes Drängen.
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Unser Vertrauen in Gott wird oft genau dann sichtbar, wenn wir nichts mehr verstehen.
💬 Gedankenimpuls
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Was würdest du tun, wenn Gott dich um etwas „Unverständliches“ bittet?
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Gibt es in deinem Leben „Ismaels“ – menschliche Lösungen, die Gottes Verheißungen ersetzen sollen?
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Worin zeigt sich heute dein Gehorsam – auch wenn niemand zusieht?
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Kennst du den Gott, der für dich „einen Widder“ bereithält – die Lösung, wenn du bereit bist zu vertrauen?