27.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Römer Kap.3
Gottes unwandelbare Treue
1Was haben denn die Juden für Vorteil, oder was nützt die Beschneidung? 2Fürwahr sehr viel. Zum ersten: ihnen ist vertraut, was Gott geredet hat. 3Daß aber etliche nicht daran glauben, was liegt daran? Sollte ihr Unglaube Gottes Glauben aufheben? 4Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß Gott sei wahrhaftig und alle Menschen Lügner; wie geschrieben steht: »Auf daß du gerecht seist in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst.«
5Ist’s aber also, daß unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit preist, was wollen wir sagen? Ist denn Gott auch ungerecht, daß er darüber zürnt? (Ich rede also auf Menschenweise.) 6Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? 7Denn so die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seinem Preis, warum sollte ich denn noch als ein Sünder gerichtet werden 8und nicht vielmehr also tun, wie wir gelästert werden und wie etliche sprechen, daß wir sagen: »Lasset uns Übles tun, auf daß Gutes daraus komme«? Welcher Verdammnis ist ganz recht.
Die Schuld aller vor Gott
9Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind, 10wie denn geschrieben steht: »Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer. 11Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage. 12Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer. 13Ihr Schlund ist ein offnes Grab; mit ihren Zungen handeln sie trüglich. Otterngift ist unter ihren Lippen; 14ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. 15Ihre Füße sind eilend, Blut zu vergießen; 16auf ihren Wegen ist eitel Schaden und Herzeleid, 17und den Weg des Friedens wissen sie nicht. 18Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.«
19Wir wissen aber, daß, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde und alle Welt Gott schuldig sei; 20darum, daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Die Rechtfertigung allein durch Glauben
21Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. 22Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. 23Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, 24und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Christum Jesum geschehen ist,
25welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld; 26auf daß er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt; auf daß er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum.
27Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz. 28So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. 29Oder ist Gott allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich, auch der Heiden Gott. 30Sintemal es ist ein einiger Gott, der da gerecht macht die Beschnittenen aus dem Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben. 31Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir richten das Gesetz auf.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Römer Kapitel 3 ist ein zentrales Kapitel im Brief des Paulus, das die universelle Sündhaftigkeit der Menschheit und die Möglichkeit der Rechtfertigung durch den Glauben an Jesus Christus behandelt. Nachdem Paulus in den vorherigen Kapiteln die Rolle des Gesetzes und die Ungerechtigkeit aller Menschen sowohl unter den Juden als auch unter den Heiden dargelegt hat, wendet er sich nun der Frage zu, wie Menschen vor Gott gerechtfertigt werden können. Dieses Kapitel betont die Unveränderlichkeit von Gottes Treue und die Notwendigkeit der Gnade, um Erlösung zu erlangen. Paulus argumentiert, dass weder die Beschneidung noch das Befolgen des Gesetzes ausreichen, sondern dass die Rechtfertigung allein durch den Glauben erfolgt.
Kommentar
Gottes Unveränderliche Treue (Verse 1–8): Paulus beginnt mit der Frage nach dem Vorteil der Juden und der Nützlichkeit der Beschneidung. Er bestätigt, dass es einen großen Vorteil gibt, nämlich das Vertrauen auf das, was Gott gesprochen hat. Allerdings kritisiert er diejenigen, die trotz ihres Wissens und Vertrauens nicht an Gott glauben. Paulus betont, dass Gottes Gerechtigkeit nicht durch den Unglauben der Menschen aufgehoben wird. Er unterstreicht, dass Gott treu ist und dass alle Menschen letztlich als Lügner dastehen würden, wenn nicht Gottes Wahrheit bestehen bliebe. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Gottes Gerechtigkeit, um das Gleichgewicht zwischen Gottes Treue und menschlicher Sünde zu wahren.
Die Schuld Aller vor Gott (Verse 9–20): In diesem Abschnitt stellt Paulus klar, dass sowohl Juden als auch Heiden unter der Sünde stehen. Er zitiert aus den Schriften, um zu zeigen, dass niemand gerecht ist, keiner versteht, keiner nach Gott fragt und keiner Gutes tut. Diese universelle Sündhaftigkeit macht deutlich, dass alle Menschen vor Gott schuldig sind. Paulus argumentiert, dass das Gesetz dazu dient, die Sünde zu erkennen, aber niemand kann durch die Werke des Gesetzes vor Gott gerecht werden. Dies führt zur Erkenntnis, dass die menschliche Anstrengung unzureichend ist, um die Trennung zwischen Gott und Mensch zu überbrücken.
Die Rechtfertigung allein durch den Glauben (Verse 21–31): Paulus stellt die zentrale Lehre der Rechtfertigung durch den Glauben dar. Er erklärt, dass die Gerechtigkeit Gottes offenbart wird durch das Gesetz und die Propheten, aber diese Gerechtigkeit kommt durch den Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Unabhängig von Geschlecht oder Herkunft sind alle Sünder und mangeln an dem Ruhm, den sie bei Gott haben sollten. Dennoch werden sie durch Gottes Gnade und die Erlösung durch Jesus Christus gerechtfertigt, ohne Verdienst. Paulus betont, dass Gott Jesus als Sühneopfer präsentiert hat, um die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, zu erfüllen, indem er die Sünde vergibt. Er widerlegt die Behauptung, dass der Glaube das Gesetz aufhebt, und erklärt, dass der Glaube das Gesetz bestätigt, indem er die Gerechtigkeit unabhängig von den Gesetzeswerken ermöglicht.
Zusammenfassung
Römer Kapitel 3 behandelt die grundlegende Frage der Rechtfertigung vor Gott angesichts der universellen Sündhaftigkeit der Menschheit. Paulus betont, dass weder die Zugehörigkeit zum Volk Israel noch die Befolgung des Gesetzes ausreichen, um vor Gott gerecht zu sein. Stattdessen ist die Rechtfertigung allein durch den Glauben an Jesus Christus möglich. Dieses Kapitel unterstreicht die unveränderliche Treue Gottes und die Notwendigkeit seiner Gnade, um die Trennung zwischen Gott und Mensch zu überwinden. Paulus zeigt auf, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Hintergrund, unter der Sünde stehen und daher auf Gottes Gnade angewiesen sind, um gerechtfertigt zu werden. Die zentrale Botschaft ist, dass der Glaube an Christus der einzige Weg zur Erlösung ist, der das Gesetz nicht aufhebt, sondern seine wahre Bedeutung und Notwendigkeit bestätigt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 77: Bei Pilatus
Auf der Grundlage von Matthäus 27,2.11-31; Markus 15,1-20 ; Lukas 23,1-25; Johannes 18,28-40; Johannes 19,1-16.
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