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28.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Römer Kap.4
Abraham der Vater des Glaubens
1Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, daß er gefunden habe nach dem Fleisch? 2Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott. 3Was sagt denn die Schrift? »Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.« 4Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. 5Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. 
6Nach welcher Weise auch David sagt, daß die Seligkeit sei allein des Menschen, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke, da er spricht: 7»Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind und welchen ihre Sünden bedeckt sind! 8Selig ist der Mann, welchem Gott die Sünde nicht zurechnet!«
9Nun diese Seligkeit, geht sie über die Beschnittenen oder auch über die Unbeschnittenen? Wir müssen ja sagen, daß Abraham sei sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. 10Wie ist er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Nicht, als er beschnitten, sondern als er unbeschnitten war. 11Das Zeichen aber der Beschneidung empfing er zum Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er hatte, als er noch nicht beschnitten war, auf daß er würde ein Vater aller, die da glauben und nicht beschnitten sind, daß ihnen solches auch gerechnet werde zur Gerechtigkeit; 12und würde auch ein Vater der Beschneidung, derer, die nicht allein beschnitten sind, sondern auch wandeln in den Fußtapfen des Glaubens, welcher war in unserm Vater Abraham, als er noch nicht beschnitten war. 
13Denn die Verheißung, daß er sollte sein der Welt Erbe, ist nicht geschehen Abraham oder seinem Samen durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. 14Denn wo die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist abgetan. 15Sintemal das Gesetz nur Zorn anrichtet; denn wo das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung. 16Derhalben muß die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, auf daß sie sei aus Gnaden und die Verheißung fest bleibe allem Samen, nicht dem allein, der unter dem Gesetz ist, sondern auch dem, der des Glaubens Abrahams ist, welcher ist unser aller Vater 17(wie geschrieben steht: »Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler Völker«) vor Gott, dem er geglaubt hat, der da lebendig macht die Toten und ruft dem, was nicht ist, daß es sei. 18Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war, auf daß er würde ein Vater vieler Völker, wie denn zu ihm gesagt ist: »Also soll dein Same sein.« 19Und er ward nicht schwach im Glauben, sah auch nicht an seinen eigenen Leib, welcher schon erstorben war (weil er fast hundertjährig war), auch nicht den erstorbenen Leib der Sara; 20denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben und gab Gott die Ehre 21und wußte aufs allergewisseste, daß, was Gott verheißt, das kann er auch tun. 22Darum ist’s ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. 23Das ist aber nicht geschrieben allein um seinetwillen, daß es ihm zugerechnet ist, 24sondern auch um unsertwillen, welchen es soll zugerechnet werden, so wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, 25welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Gerechtigkeit willen auferweckt.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Römer Kapitel 4 widmet sich der zentralen Rolle des Glaubens für die Gerechtigkeit vor Gott und nutzt Abraham als paradigmatisches Beispiel. Paulus argumentiert, dass Abrahams Rechtfertigung nicht durch das Gesetz oder durch Werke geschah, sondern allein durch seinen Glauben. Dieses Kapitel verdeutlicht, dass der Glaube universell ist und sowohl Juden als auch Heiden einschließt. Paulus zeigt auf, dass Abraham nicht nur der Vater Israels, sondern aller Gläubigen ist, die Gottes Verheißungen durch den Glauben annehmen.
Kommentar
Abraham als Vorbild des Glaubens (Verse 1–5): Paulus beginnt mit der Feststellung, dass Abraham nicht durch Werke gerechtfertigt wurde. Stattdessen wurde ihm sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. Dies widerspricht der Idee, dass Gerechtigkeit ein Verdienst durch Werke ist, und unterstreicht, dass sie allein aus Gnade durch den Glauben kommt. Paulus betont, dass Glaube an den Gott, der die Gottlosen rechtfertigt, der Schlüssel zur Gerechtigkeit ist.
David und die Seligkeit des Vergebenen (Verse 6–8): Paulus zitiert David, um zu zeigen, dass die Vergebung der Sünden ein Akt der Gnade ist und nicht von den Werken abhängt. Die Seligkeit, die David beschreibt, besteht darin, dass Gott dem Menschen seine Sünden nicht anrechnet. Dies unterstreicht, dass Gerechtigkeit von Gott geschenkt und nicht durch menschliche Anstrengung erlangt wird.
Gerechtigkeit unabhängig von der Beschneidung (Verse 9–12): Paulus betont, dass Abraham die Gerechtigkeit des Glaubens empfing, bevor er beschnitten wurde. Die Beschneidung war lediglich ein Zeichen und ein Siegel dieser Gerechtigkeit, die er bereits durch den Glauben hatte. Dadurch wird Abraham zum Vater aller, die glauben – sowohl der Beschnittenen als auch der Unbeschnittenen. Dies unterstreicht die Universalität des Glaubens.
Die Verheißung und der Glaube (Verse 13–17): Paulus macht klar, dass die Verheißung, Abraham zum Erben der Welt zu machen, nicht durch das Gesetz, sondern durch den Glauben gegeben wurde. Das Gesetz bringt Zorn und Übertretung, während der Glaube die Verheißung sichert. Der Glaube Abrahams zeigt, dass Gottes Verheißungen auf Gnade beruhen und für alle gelten, die den Glauben Abrahams teilen.
Abrahams unerschütterlicher Glaube (Verse 18–22): Paulus lobt Abrahams Glauben, der trotz der scheinbaren Unmöglichkeit der Verheißung, ein Vater vieler Völker zu werden, nicht wankte. Abraham vertraute darauf, dass Gott die Macht hat, seine Verheißungen zu erfüllen. Sein Glaube wurde ihm deshalb zur Gerechtigkeit angerechnet.
Die Bedeutung für die Gläubigen (Verse 23–25): Paulus schließt mit der Feststellung, dass Abrahams Glaube nicht nur für ihn, sondern auch für uns als Beispiel gilt. Die Gerechtigkeit wird uns angerechnet, wenn wir an den glauben, der Jesus von den Toten auferweckt hat. Die Auferstehung Jesu ist der entscheidende Beweis für unsere Rechtfertigung und die Erfüllung von Gottes Verheißung.
Zusammenfassung
Römer Kapitel 4 hebt die zentrale Rolle des Glaubens für die Gerechtigkeit hervor, unabhängig von Werken, Gesetz oder Beschneidung. Abraham wird als Vater des Glaubens dargestellt, dessen Gerechtigkeit allein durch seinen Glauben an Gottes Verheißungen begründet war. Paulus zeigt, dass diese Gerechtigkeit nicht nur für Juden, sondern für alle Gläubigen gilt. Die Verheißung Gottes beruht auf Gnade und wird durch Glauben angenommen. Dieses Kapitel ermutigt dazu, auf Gottes Macht und Treue zu vertrauen, wie Abraham es tat, und zeigt, dass die Auferstehung Jesu die Grundlage unserer Rechtfertigung ist.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 77: Bei Pilatus
Auf der Grundlage von Matthäus 27,2.11-31; Markus 15,1-20 ; Lukas 23,1-25; Johannes 18,28-40; Johannes 19,1-16.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das Kapitel über Jesu Verhandlung vor Pilatus ist ein Höhepunkt der Evangelien, in dem göttliche Wahrheit und menschliche Schwäche aufeinandertreffen. Pilatus steht vor der Herausforderung, zwischen Gerechtigkeit und seinen eigenen Interessen zu wählen, während die jüdischen Führer ihren Hass durch Lügen und Manipulation ausdrücken. Die Geschichte offenbart tiefgreifende Lektionen über Macht, Heuchelei und die Standhaftigkeit Christi.
Kommentar:
Die Rolle von Pilatus:
Pilatus, der römische Statthalter, erscheint schwach und unentschlossen, hin- und hergerissen zwischen seiner Erkenntnis von Jesu Unschuld und seinem Wunsch, den Forderungen der jüdischen Anführer nachzugeben. Seine Unfähigkeit, nach seinen Überzeugungen zu handeln, führt nicht nur zur Verurteilung Christi, sondern auch zu seiner eigenen moralischen und politischen Niederlage. Pilatus‘ Handeln zeigt, wie gefährlich es ist, Prinzipien zugunsten persönlicher Vorteile zu opfern.
Die Haltung Jesu:
Jesus bleibt während der gesamten Verhandlung ruhig und majestätisch. Seine Stille ist beredter als Worte, und sein Verhalten spiegelt seine völlige Hingabe an den göttlichen Plan wider. Er bietet Pilatus die Möglichkeit, die Wahrheit zu erkennen, aber dieser verpasst die Gelegenheit. Jesu Geduld und Sanftmut stehen im starken Kontrast zu den Schreien der Priester und der Volksmenge.
Die Verantwortung der jüdischen Führer:
Die Priester und Obersten nutzen Lügen und falsche Anklagen, um ihren Willen durchzusetzen. Sie schreien: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Matthäus 27,25), ohne die weitreichenden Konsequenzen ihrer Worte zu begreifen. Ihre Ablehnung Christi bringt sie und ihr Volk unter eine Last, die sich durch die Geschichte zieht.
Barabbas oder Jesus:
Die Wahl zwischen Barabbas und Jesus ist symbolisch für die Entscheidung, die jeder Mensch treffen muss. Barabbas, ein Mörder und Rebell, wird bevorzugt, während Jesus, der Erlöser, verworfen wird. Diese Wahl spiegelt die Tragödie wider, wenn Menschen die Wahrheit ablehnen, um sich für das Falsche zu entscheiden.
Die Folgen:
Pilatus versucht, sich von der Schuld zu distanzieren, indem er seine Hände in Unschuld wäscht, aber seine Verantwortung bleibt. Die Entscheidung, Christus zu verurteilen, wird zu einem Wendepunkt, der die menschliche Geschichte für immer verändert. Gleichzeitig zeigt die Geschichte die Erfüllung des göttlichen Plans, durch Jesu Tod die Welt zu retten.
Zusammenfassung:
Das Kapitel über Jesu Verhandlung vor Pilatus offenbart die tiefen Abgründe menschlicher Sünde und die erhabene Größe göttlicher Gnade. Pilatus‘ Schwäche, die Heuchelei der jüdischen Führer und die Wahl der Volksmenge lehren uns, dass die Ablehnung der Wahrheit verheerende Folgen hat. Jesus steht jedoch fest als Verkörperung von Gnade und Wahrheit, der den Plan der Erlösung erfüllt, selbst angesichts von Verrat und Ungerechtigkeit. Dieses Kapitel fordert uns heraus, in unserem Leben mutig für die Wahrheit einzutreten und Jesu Beispiel von Geduld und Hingabe zu folgen.