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29.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.17
Von Verführung zum Abfall. Von der Vergebung.
1Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; weh aber dem, durch welchen sie kommen! 
2Es wäre ihm besser, daß man einen Mühlstein an seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer, denn daß er dieser Kleinen einen ärgert. 
3Hütet euch! So dein Bruder an dir sündigt, so strafe ihn; und so es ihn reut, vergib ihm. 
4Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigen würde und siebenmal des Tages wiederkäme zu dir und spräche: Es reut mich! so sollst du ihm vergeben.
Von der Kraft des Glaubens.
5Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! 
6Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn und sagt zu diesem Maulbeerbaum: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer! so wird er euch gehorsam sein. 
Vom Knechtslohn.
7Welcher ist unter euch, der einen Knecht hat, der ihm pflügt oder das Vieh weidet, wenn er heimkommt vom Felde, daß er ihm sage: Gehe alsbald hin und setze dich zu Tische? 
8Ist’s nicht also, daß er zu ihm sagt: Richte zu, was ich zu Abend esse, schürze dich und diene mir, bis ich esse und trinke; darnach sollst du auch essen und trinken? 
9Danket er auch dem Knechte, daß er getan hat, was ihm befohlen war? Ich meine es nicht. 
10Also auch ihr; wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
Die zehn Aussätzigen.
11Und es begab sich, da er reiste gen Jerusalem, zog er mitten durch Samarien und Galiläa. 
12Und als er in einen Markt kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne 
13und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesu, lieber Meister, erbarme dich unser! 
14Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern! Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie rein. 
15Einer aber unter ihnen, da er sah, daß er geheilt war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme 
16und fiel auf sein Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 
17Jesus aber antwortete und sprach: Sind ihrer nicht zehn rein geworden? Wo sind aber die neun! 
18Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte und gäbe Gott die Ehre, denn dieser Fremdling? 
19Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen!
Vom Kommen des Gottesreiches.
20Da er aber gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; 
21man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch. 
22Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, daß ihr werdet begehren zu sehen einen Tag des Menschensohnes, und werdet ihn nicht sehen. 
23Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier! siehe da! Gehet nicht hin und folget auch nicht. 
24Denn wie der Blitz oben vom Himmel blitzt und leuchtet über alles, was unter dem Himmel ist, also wird des Menschen Sohn an seinem Tage sein. 
25Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 
26Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird’s auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: 
27sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen sich freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. 
28Desgleichen wie es geschah zu den Zeiten Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 
29an dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. 
30Auf diese Weise wird’s auch gehen an dem Tage, wenn des Menschen Sohn soll offenbart werden. 
31An dem Tage, wer auf dem Dache ist und sein Hausrat in dem Hause, der steige nicht hernieder, ihn zu holen. Desgleichen wer auf dem Felde ist, der wende nicht um nach dem, was hinter ihm ist. 
32Gedenket an des Lot Weib! 
33Wer da sucht, seine Seele zu erhalten, der wird sie verlieren; und wer sie verlieren wird, der wird ihr zum Leben helfen. 
34Ich sage euch: In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden. 
35Zwei werden mahlen miteinander; eine wird angenommen, die andere wird verlassen werden. 
36Zwei werden auf dem Felde sein; einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden. 
37Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Herr, wo? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Adler.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Lukas 17 bietet eine Vielzahl von Lehren Jesu an seine Jünger, die über wichtige Themen wie Vergebung, Glauben, Demut, Dankbarkeit und die Ankunft des Reiches Gottes sprechen. Die Kapitel behandeln sowohl alltägliche Herausforderungen des Glaubenslebens als auch die ernste Warnung vor dem kommenden Gericht und die Hoffnung auf das Reich Gottes. Jesu Worte sind eine Mischung aus Weisungen für das Leben im Hier und Jetzt sowie prophetischen Hinweisen auf die Zukunft.
Kommentar:
Das Kapitel beginnt mit der Warnung vor Verführung zum Bösen und der Dringlichkeit der Vergebung. Jesus betont, dass Versuchungen unvermeidlich sind, aber das Verhalten jener, die andere zum Fall bringen, ernsthafte Konsequenzen hat. Es zeigt, wie wichtig es ist, einander zu vergeben, auch wenn die Verfehlungen wiederholt auftreten, was die Barmherzigkeit in den Mittelpunkt des christlichen Lebens stellt. Der Abschnitt über die Kraft des Glaubens vermittelt, dass schon der kleinste Glaube erstaunliche Wirkungen haben kann, während das Gleichnis vom Knecht daran erinnert, dass Demut und Pflichterfüllung für die Nachfolger Jesu selbstverständlich sein sollten.
Das Wunder der Heilung der zehn Aussätzigen verdeutlicht die Bedeutung von Dankbarkeit, wobei nur ein geheilter Samariter zu Jesus zurückkehrt, um Gott zu danken. Diese Episode weist auf die universelle Gnade Gottes hin, die alle erreicht, aber auch darauf, dass nur wenige die volle Erkenntnis und Dankbarkeit zeigen.
Der letzte Abschnitt, der sich mit dem Kommen des Reiches Gottes befasst, unterstreicht, dass dieses Reich nicht mit sichtbaren Zeichen kommt, sondern „inwendig“ in den Gläubigen ist. Jesus warnt seine Jünger vor falschen Propheten und erklärt, dass das Ende unerwartet und plötzlich kommen wird, ähnlich wie zu den Zeiten von Noah und Lot, als die Menschen inmitten ihrer alltäglichen Aktivitäten vom Gericht überrascht wurden.
Zusammenfassung:
In Lukas 17 lehrt Jesus seine Jünger grundlegende Prinzipien des christlichen Lebens wie Vergebung, Demut und Glauben. Er warnt vor den Gefahren der Verführung zum Bösen und ruft zur unermüdlichen Vergebung auf. Durch das Beispiel der Heilung der Aussätzigen erinnert er an die Bedeutung der Dankbarkeit. Schließlich gibt er prophetische Einblicke in das Kommen des Reiches Gottes und betont, dass es keine äußeren Zeichen geben wird, sondern dass es im Herzen der Gläubigen gegenwärtig ist. Der Tag des Herrn wird unerwartet kommen, und daher mahnt Jesus zur Wachsamkeit und Bereitschaft.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 66: Kampf
Auf der Grundlage von Matthäus 22,15-46; Markus 12,13-40; Lukas 20,20-47.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 66 beschreibt die zunehmende Konfrontation zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit, basierend auf den Berichten in Matthäus 22, Markus 12 und Lukas 20. Diese Auseinandersetzungen zeigen die Versuche der Pharisäer, Herodianer und Sadduzäer, Jesus durch trickreiche Fragen in Verlegenheit zu bringen und ihn zu Fall zu bringen. Jesus begegnet diesen Herausforderungen mit Weisheit und Autorität und legt fundamentale Prinzipien für das Verhältnis von Mensch zu Gott und zur weltlichen Obrigkeit dar.
Kommentar:
In diesem Kapitel versuchen die Pharisäer und ihre Verbündeten, Jesus mit einer Frage zur Steuerpflicht gegenüber dem römischen Kaiser in eine Falle zu locken. Jesus entlarvt ihre Heuchelei und gibt eine tiefgründige Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“. Er trennt die weltlichen Pflichten von den göttlichen, ohne jedoch die Loyalität gegenüber Gott zu schmälern. Dies zeigt die Dualität der Verantwortungen eines Gläubigen in der Welt.
Danach greifen die Sadduzäer an, indem sie eine Frage über die Auferstehung stellen, die sie selbst leugnen. Jesu Antwort hebt die spirituelle Natur des ewigen Lebens hervor und widerlegt ihre materialistische Sichtweise. Er betont, dass im Reich Gottes andere Prinzipien gelten als in der irdischen Existenz. Der Disput verdeutlicht den Unterschied zwischen äußerlichem Ritus und wahrem geistlichem Verständnis.
Schließlich stellt ein Schriftgelehrter Jesus eine Frage über das höchste Gebot im Gesetz. Jesus fasst die Gebote Gottes in zwei zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Dies ist die Essenz der göttlichen Gebote, und es zeigt, dass alle Gebote auf Liebe basieren. Diese Aussage hebt den inneren Kern des Gesetzes hervor und betont, dass Gehorsam nur durch Liebe wirklich erfüllt werden kann.
Zusammenfassung:
Kapitel 66 schildert die Konflikte zwischen Jesus und den religiösen Führern, die versuchten, ihn durch hinterlistige Fragen zu Fall zu bringen. Jesus durchkreuzt ihre Pläne mit klaren, weisheitsvollen Antworten, die tiefere Wahrheiten offenbaren: die Balance zwischen weltlicher und göttlicher Autorität, die Realität der Auferstehung und die Essenz der göttlichen Gebote, die in der Liebe zu Gott und dem Nächsten wurzeln. Am Ende dieser Auseinandersetzungen bleiben die religiösen Führer sprachlos, während Jesu Lehren weiterhin von Wahrheit und Klarheit zeugen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 67: “Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer …”
Auf der Grundlage von Matthäus 23; Markus 12,41-44; Lukas 20,45-47; Lukas 21,1-4.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 67 beschreibt Jesu letzten Tag, an dem er im Tempel lehrt, und seine kraftvolle Verurteilung der Heuchelei und Scheinheiligkeit der religiösen Führer. Jesus spricht mutige Worte aus, in denen er die Pharisäer und Schriftgelehrten wegen ihres falschen, selbstsüchtigen Glaubenslebens anprangert und gleichzeitig die Demut und wahre Frömmigkeit lobt. Die Menge, die ihn beobachtet, ist von seinen Worten bewegt, während die religiösen Führer bloßgestellt und gedemütigt werden.
Kommentar:
Jesu scharfe Worte gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten betonen ihre Heuchelei, ihren Machtmissbrauch und ihre egoistischen Motive. Obwohl sie äußerlich fromm wirken und religiöse Pflichten betonen, halten sie sich selbst nicht an diese Regeln. Jesus prangert ihre Liebe zu Titeln, Ehren und äußerlicher Anerkennung an und stellt die wahre Frömmigkeit in den Vordergrund, die sich durch Demut, Barmherzigkeit und das Dienen zeigt.
Die Episode der armen Witwe, die ihre letzten Münzen in den Tempel wirft, hebt die Bedeutung des selbstlosen Opfers hervor. Während die Reichen aus ihrem Überfluss spenden, gibt die Witwe alles, was sie hat. Dies zeigt, dass Gott nicht den materiellen Wert eines Opfers bewertet, sondern das Herz und die Absicht dahinter.
Am Ende warnt Jesus vor dem geistlichen Verfall der religiösen Führung, der zur Zerstörung Jerusalems führen wird. Seine Klage über Jerusalem zeigt die tiefe Trauer Gottes über die Verstocktheit seines Volkes, das seine Propheten und schließlich auch seinen Messias ablehnt.
Zusammenfassung:
Kapitel 67 offenbart die scharfe Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit. Er verurteilt ihre Heuchelei und ihren Machtmissbrauch und stellt klar, dass wahre Größe im Dienen und in der Demut liegt. Die Geschichte der armen Witwe zeigt, dass Gott das Herz und die Opferbereitschaft seiner Anhänger wertschätzt, während Jesus das drohende Gericht über Jerusalem prophezeit. Dieses Kapitel ist ein eindringlicher Aufruf zur inneren Umkehr, zur echten Frömmigkeit und zur Erfüllung von Gottes Geboten mit Liebe und Barmherzigkeit.