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30.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.3
Die Heilung eines Mannes am Sabbat.
1Und er ging abermals in die Schule. Und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. 
2Und sie lauerten darauf, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, auf daß sie eine Sache wider ihn hätten. 
3Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Tritt hervor! 
4Und er sprach zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben erhalten oder töten? Sie aber schwiegen still. 
5Und er sah sie umher an mit Zorn und ward betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und die Hand ward ihm gesund wie die andere. 
6Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald einen Rat mit des Herodes Dienern über ihn, wie sie ihn umbrächten.
Zulauf des Volkes und viele Heilungen.
7Aber Jesus entwich mit seinen Jüngern an das Meer; und viel Volks folgte ihm nach aus Galiläa und aus Judäa 
8und von Jerusalem und aus Idumäa und von jenseit des Jordans, und die um Tyrus und Sidon wohnen, eine große Menge, die seine Taten hörten, und kamen zu ihm. 
9Und er sprach zu seinen Jüngern, daß sie ihm ein Schifflein bereithielten um des Volks willen, daß sie ihn nicht drängten. 
10Denn er heilte ihrer viele, also daß ihn überfielen alle, die geplagt waren, auf daß sie ihn anrührten. 
11Und wenn ihn die unsaubern Geister sahen, fielen sie vor ihm nieder, schrieen und sprachen: Du bist Gottes Sohn! 
12Und er bedrohte sie hart, daß sie ihn nicht offenbar machten.
Die Berufung der Zwölf.
13Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. 
14Und er ordnete die Zwölf, daß sie bei ihm sein sollten und daß er sie aussendete, zu predigen, 
15und daß sie Macht hätten, die Seuchen zu heilen und die Teufel auszutreiben. 
16Und gab Simon den Namen Petrus; 
17und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und gab ihnen den Namen Bnehargem, das ist gesagt: Donnerskinder; 
18und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon von Kana 
19und Judas Ischariot, der ihn verriet.
Jesus und seine Angehörigen.
20Und sie kamen nach Hause; und da kam abermals das Volk zusammen, also daß sie nicht Raum hatten, zu essen. 
21Und da es die Seinen hörten, gingen sie aus und wollten ihn halten; denn sie sprachen: Er ist von Sinnen.
Jesus und die bösen Geister.
22Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den obersten Teufel treibt er die Teufel aus. 
23Und er rief sie zusammen und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan den andern austreiben? 
24Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. 
25Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen. 
26Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. 
27Es kann niemand einem Starken in sein Haus fallen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde und alsdann sein Haus beraube. 
28Wahrlich ich sage euch: Alle Sünden werden vergeben den Menschenkindern, auch die Gotteslästerungen, womit sie Gott lästern; 
29wer aber den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist schuldig des ewigen Gerichts. 
30Denn sie sagten: Er hat einen unsaubern Geist.
Jesu wahre Verwandte.
31Und es kam seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. 
32Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen fragen nach dir. 
33Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? 
34Und er sah rings um sich auf die Jünger, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und meine Brüder! 
35Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Das dritte Kapitel des Markus-Evangeliums zeigt, wie Jesus zunehmend in Konflikt mit den religiösen Autoritäten seiner Zeit gerät. Es beleuchtet seine unermüdliche Tätigkeit, Menschen zu heilen und das Evangelium zu verkünden, während er gleichzeitig mit Misstrauen und Widerstand vonseiten der Pharisäer und Schriftgelehrten konfrontiert wird. Diese Spannungen gipfeln in einer direkten Auseinandersetzung über die Auslegung des Sabbats, die Berufung der Zwölf Apostel und die Verteidigung Jesu gegen den Vorwurf, er würde durch die Macht des Teufels wirken. Das Kapitel endet mit einer bemerkenswerten Erklärung Jesu über die wahre Natur seiner Familie.
Kommentar
Die Heilung eines Mannes am Sabbat verdeutlicht die zunehmende Konfrontation zwischen Jesus und den Pharisäern. Jesus stellt die Heiligkeit des Sabbats infrage, indem er zeigt, dass das Wohlergehen des Menschen über religiösen Regeln steht. Seine Frage „Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben erhalten oder töten?“ entlarvt die Härte und den Starrsinn seiner Gegner, die lieber an ihren Traditionen festhalten als ein menschliches Leben zu retten. Die Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand wird somit zu einem Symbol für Jesu Prioritätensetzung: die Liebe und das Mitgefühl stehen über den gesetzlichen Vorschriften.
In der Berufung der Zwölf sehen wir, wie Jesus seine Mission durch die Auswahl seiner engsten Vertrauten strukturiert. Diese Männer, von denen einige Fischer oder Zöllner waren, werden ausgesandt, um das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken zu heilen. Besonders bemerkenswert ist die Vergabe neuer Namen, wie Simon, der zu Petrus wird, oder die Zebedäussöhne, die den Namen „Donnerskinder“ erhalten. Diese Namensgebungen deuten auf die bedeutende Rolle hin, die diese Männer in der frühen Kirche spielen werden.
Die Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten spitzt sich zu, als diese behaupten, Jesus treibe durch Beelzebub, den Fürsten der Dämonen, die Teufel aus. Jesus widerlegt diese Anschuldigung, indem er die Absurdität einer solchen Behauptung aufzeigt: „Wie kann ein Satan den andern austreiben?“ Er betont, dass ein Reich oder Haus, das in sich gespalten ist, nicht bestehen kann. Diese Lehre über die Einheit und die Macht des Reiches Gottes wird durch die Warnung vor der Sünde wider den Heiligen Geist unterstrichen, die als unverzeihlich gilt, weil sie die Macht Gottes bewusst und vorsätzlich verleugnet.
Schließlich legt Jesus in der Frage nach seiner wahren Verwandtschaft dar, dass die Zugehörigkeit zu seiner Familie nicht durch biologische Verbindungen, sondern durch den Gehorsam gegenüber Gottes Willen definiert wird. Dies verdeutlicht erneut den radikalen Anspruch Jesu, dass das Reich Gottes alle traditionellen sozialen Bindungen und Normen übersteigt.
Zusammenfassung
Markus Kapitel 3 zeigt Jesus als eine kraftvolle und kontroverse Figur, die die bestehenden religiösen Normen herausfordert und eine neue Gemeinschaft aufbaut, die auf dem Gehorsam gegenüber Gottes Willen basiert. Durch die Heilung eines Mannes am Sabbat und die Berufung der Zwölf stellt Jesus klar, dass Mitgefühl und Verkündigung des Evangeliums wichtiger sind als die starren Regeln der religiösen Traditionen. Seine Auseinandersetzungen mit den Schriftgelehrten und seine Lehren über die wahre Natur der Familie betonen die Radikalität seiner Botschaft und die Notwendigkeit eines echten Glaubens, der sich in Taten der Liebe und des Gehorsams gegenüber Gott ausdrückt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 58: “Lazarus, komm heraus!”
Auf der Grundlage von Lukas 10,38-42; Johannes 11,1-44.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel „Lazarus, komm heraus!“ beschreibt eine der kraftvollsten und symbolträchtigsten Episoden im Dienst Jesu. Die Auferweckung des Lazarus aus dem Tode ist nicht nur ein bemerkenswertes Wunder, sondern auch ein tiefes Zeugnis der göttlichen Autorität und der Liebe Jesu zu seinen Freunden. Es ist ein Kapitel, das Glauben, Hoffnung und das Wesen der göttlichen Vorsehung in außergewöhnlicher Weise zusammenführt.
Lazarus und die Familie in Bethanien:
Lazarus, zusammen mit seinen Schwestern Maria und Martha, gehört zu den treuesten Anhängern Jesu. Die enge Bindung, die zwischen ihnen und Jesus besteht, geht weit über das hinaus, was man in einer bloßen Lehrer-Schüler-Beziehung erwarten würde. Das Haus in Bethanien, das Heim von Lazarus und seinen Schwestern, dient Jesus oft als Zufluchtsort, ein Ort des Friedens und der Freundschaft, wo er sich von den Strapazen seines öffentlichen Wirkens erholen kann. Diese tiefe emotionale Verbindung wird besonders deutlich, als Lazarus krank wird und schließlich stirbt.
Jesu Reaktion auf den Tod von Lazarus:
Interessanterweise zögert Jesus, nach Bethanien zu kommen, als er von der Krankheit Lazarus‘ erfährt. Dies erscheint zunächst unverständlich, insbesondere für die Jünger, die Jesu große Zuneigung zu Lazarus und seiner Familie kennen. Doch Jesu Verzögerung ist absichtlich und dient einem größeren Zweck: der Verherrlichung Gottes und der Stärkung des Glaubens seiner Jünger. Jesus weiß, dass das bevorstehende Wunder, die Auferweckung von Lazarus, einen überwältigenden Beweis für seine göttliche Macht und seine Identität als der Messias liefern wird.
Der Dialog mit Martha und Maria:
Als Jesus schließlich in Bethanien ankommt, wird er von Martha begrüßt, die ihren Glauben an ihn bekräftigt, aber dennoch betrübt ist über den Tod ihres Bruders. Jesus nutzt diesen Moment, um Marthas und auch Marias Glauben zu stärken, indem er ihnen mitteilt, dass er selbst „die Auferstehung und das Leben“ ist. Diese Worte sind von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur auf die bevorstehende Auferweckung Lazarus’ hinweisen, sondern auch auf die tiefere Wahrheit, dass in Jesus das ewige Leben selbst verkörpert ist.
Die Auferweckung von Lazarus:
Der Höhepunkt des Kapitels ist zweifellos die Szene, in der Jesus Lazarus aus dem Grab ruft. Diese Handlung ist von einer solchen Macht und Majestät, dass sie jeden Zweifel an Jesu göttlicher Natur beseitigt. Das Wunder ist ein symbolischer Akt, der auf die zukünftige Auferstehung aller Gläubigen hinweist und zeigt, dass Jesus über Leben und Tod herrscht. Die Reaktion der Anwesenden – eine Mischung aus Erstaunen, Freude und Dankbarkeit – unterstreicht die tiefe emotionale und spirituelle Wirkung dieses Wunders.
Die Bedeutung für den Glauben:
Die Auferweckung von Lazarus ist nicht nur ein physisches Wunder, sondern auch ein geistliches Zeichen. Sie zeigt, dass der Glaube an Jesus eine lebendige Hoffnung auf das ewige Leben bietet, eine Hoffnung, die durch den Tod hindurch reicht. Jesus demonstriert hier, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass durch ihn das Leben triumphiert. Für die Jünger und alle Anwesenden wird deutlich, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes ist, der gekommen ist, um das Reich Gottes auf Erden zu etablieren.
Die tiefe Menschlichkeit Jesu:
Besonders bewegend ist die Darstellung von Jesu tiefem Mitgefühl. Obwohl er weiß, dass er Lazarus wieder zum Leben erwecken wird, weint er mit den Trauernden. Diese Tränen offenbaren Jesu volle Menschlichkeit und seine Fähigkeit, echten Schmerz und Verlust zu empfinden. Es ist ein Bild von Jesus, das ihn uns besonders nahe bringt: Der göttliche Heiland, der gleichzeitig voll und ganz Mensch ist, mit uns leidet und unsere Not versteht.
Schlussgedanken:
Das Kapitel „Lazarus, komm heraus!“ verdeutlicht, dass Jesu Handlungen und Worte stets auf ein tieferes, göttliches Ziel ausgerichtet sind – die Offenbarung seiner Natur und seiner Mission, das Leben zu bringen, das über den Tod hinausgeht. Lazarus‘ Auferweckung ist ein Vorläufer der endgültigen Auferstehung und ein kraftvolles Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. Es erinnert uns daran, dass in Zeiten des Leidens und der Dunkelheit der Glaube an Christus uns zu einem neuen Leben führen kann, das über unsere gegenwärtige Realität hinausgeht.