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31.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Offenbarung Kap.6
Die Öffnung der ersten sechs Siegel
1Und ich sah, daß das Lamm der Siegel eines auftat; und ich hörte der vier Tiere eines sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm! 2Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der daraufsaß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und daß er siegte.
3Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere Tier sagen: Komm! 4Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot. Und dem, der daraufsaß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde und daß sie sich untereinander erwürgten; und ihm ward ein großes Schwert gegeben.
5Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der daraufsaß, hatte eine Waage in seiner Hand. 6Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Maß Weizen um einen Groschen und drei Maß Gerste um einen Groschen; und dem Öl und Wein tu kein Leid!
7Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tiers sagen: Komm! 8Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der daraufsaß, des Name hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben, zu töten den vierten Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die Tiere auf Erden.
9Und da es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die erwürgt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. 10Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? 11Und ihnen wurde gegeben einem jeglichen ein weißes Kleid, und ward zu ihnen gesagt, daß sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis daß vollends dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet werden gleich wie sie.
12Und ich sah, daß es das sechste Siegel auftat, und siehe, da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut; 13Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von großem Wind bewegt wird. 14Und der Himmel entwich wie ein zusammengerolltes Buch; und alle Berge und Inseln wurden bewegt aus ihren Örtern. 15Und die Könige auf Erden und die Großen und die Reichen und die Hauptleute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an den Bergen 16und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallet über uns und verberget uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! 
17Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
🟦 Einleitung
Kapitel 6 der Offenbarung gehört zu den eindrucksvollsten und zugleich erschütterndsten Abschnitten der Bibel. Hier beginnt das Lamm – Jesus Christus – das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen, das Gottes Plan für das Gericht und die Vollendung der Geschichte enthält. Die ersten sechs Siegel offenbaren eine dramatische Abfolge von Ereignissen: Kriege, Unfrieden, wirtschaftliche Not, Tod, Verfolgung und kosmische Erschütterungen. Doch mitten in allem Chaos wird deutlich: Es ist das Lamm, das die Kontrolle hat.

🟨 Kommentar
  1. Die ersten vier Siegel – Die vier apokalyptischen Reiter (Verse 1–8)
Die ersten vier Siegel bringen jeweils ein Pferd mit Reiter hervor – Bilder für große Mächte und globale Entwicklungen:
  • Weißes Pferd: Eroberung und Sieg – möglicherweise ein Bild für Macht, Ideologie oder sogar einen trügerischen Frieden.
  • Rotes Pferd: Krieg – der Frieden wird von der Erde genommen, Gewalt nimmt überhand.
  • Schwarzes Pferd: Wirtschaftliche Not – symbolisiert durch eine Waage, teure Lebensmittelpreise und selektiver Schutz von Luxusgütern wie Öl und Wein.
  • Fahles Pferd: Tod – Tod und Hölle folgen ihm, und ein Viertel der Erde wird durch verschiedene Mittel des Todes heimgesucht.
🔍 Bedeutung: Diese Reiter stehen für die grundlegenden Leiden der Menschheit – politische Machtgier, Krieg, Ungerechtigkeit, Tod. Doch sie kommen nicht aus dem Nichts: Sie werden vom Lamm entfesselt. Das zeigt: Auch in schweren Zeiten geschieht nichts ohne Gottes Wissen und Zulassung.
  1. Das fünfte Siegel – Die Stimmen der Märtyrer (Verse 9–11)
Unter dem Altar sieht Johannes die Seelen derer, die für ihren Glauben gestorben sind. Sie rufen nach Gerechtigkeit und Gericht. Doch Gott sagt ihnen: Noch ist die Zeit nicht gekommen. Sie sollen ruhen – in weißen Kleidern der Gerechtigkeit – bis auch die letzten ihrer Brüder den Weg des Martyriums gegangen sind.
🔍 Bedeutung: Inmitten von Leid und Ungerechtigkeit ruft der Himmel zur Geduld. Gottes Gericht verzögert sich – nicht aus Schwäche, sondern aus Gnade. Die Treue der Märtyrer wird nicht vergessen, sondern geehrt.
  1. Das sechste Siegel – Kosmische Erschütterung und die Furcht der Welt (Verse 12–17)
Beim Öffnen des sechsten Siegels erschüttert ein gewaltiges Erdbeben Himmel und Erde. Sonne und Mond verändern sich, die Sterne fallen, der Himmel verschwindet, Berge und Inseln werden bewegt. Die Mächtigen der Welt – Könige, Reiche, Herrscher – verstecken sich voller Angst vor dem Zorn des Lammes.
🔍 Bedeutung: Der Tag des Zorns ist nicht ein blinder Ausbruch von Wut, sondern der Moment, in dem Gottes Gerechtigkeit sichtbar wird. Die Menschen erkennen: Wir stehen vor dem lebendigen Gott – und nichts kann uns retten außer Gnade.

🟩 Zusammenfassung
Offenbarung 6 zeigt die Realität einer gefallenen Welt – geprägt von Unruhe, Krieg, wirtschaftlicher Ungerechtigkeit, Tod und Verfolgung. Aber diese Katastrophen geschehen nicht chaotisch. Das Lamm – Christus – ist es, der die Siegel öffnet. Er steht über der Geschichte.
Die ersten sechs Siegel erinnern uns: Die Welt bewegt sich auf einen Wendepunkt zu, wo Gott Gerechtigkeit schaffen wird. Der Ruf der Märtyrer zeigt die Spannung zwischen Geduld und Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Und am Ende fragt die Welt: „Wer kann bestehen?“ – eine Frage, auf die Kapitel 7 die Antwort vorbereitet.

🟥 Botschaft für uns heute
In einer Welt voller Krisen, Unsicherheit und scheinbarer Orientierungslosigkeit erinnert uns Offenbarung 6: Gott hat die Kontrolle – auch wenn alles zerbricht.
Der Glaube ruft nicht dazu auf, alle Katastrophen zu erklären, sondern dem Lamm zu vertrauen, das die Geschichte lenkt.
Für uns heute bedeutet das:
  • Lass dich nicht von Angst beherrschen – Christus ist Sieger.
  • Lebe wachsam – die Geschichte steuert auf ein Ziel zu.
  • Bleibe standhaft im Glauben – selbst wenn Verfolgung oder Ablehnung kommen.
  • Halte an der Hoffnung fest – Gottes Gerechtigkeit wird sich durchsetzen.
  • Und vor allem: Stelle dir selbst die Frage, die die Welt am Ende stellt:
    👉 „Wer kann bestehen?“ – Und dann antworte im Glauben:
    Nur der, der sich dem Lamm anvertraut.
„Der HERR kennt die Seinen.“ (2. Timotheus 2,19)

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 11: Das Gebet als Gnadengabe

Hier online lesen.

 

Kommentar
🟦 Einleitung
Gebet ist mehr als eine religiöse Pflicht oder ein flüchtiger Hilferuf in Not – es ist die Brücke zwischen dem menschlichen Herzen und dem Thron Gottes. In Kapitel 11 erkennen wir, dass Gebet nicht nur möglich ist, sondern eine Gnadengabe, ein unvergleichliches Vorrecht und Mittel zur Gemeinschaft mit dem allmächtigen, liebenden Vater. Diese Gabe bleibt jedoch oft ungenutzt – zur Schwächung unseres Glaubenslebens.
🟨 Kommentar
1.Die Notwendigkeit des Gebets (Absätze 1–4)
  • Gott spricht auf vielfältige Weise zu uns – durch Natur, Wort, Vorsehung, Geist.
  • Doch ohne unser persönliches Antworten im Gebet bleibt diese Beziehung unvollständig.
  • Gebet ist mehr als Reden – es ist Öffnung des Herzens und Bewegung hin zu Gott.
2.Jesu Vorbild im Gebet (Absätze 5–6)
  • Jesus selbst – sündlos und göttlich – fühlte das Bedürfnis nach Gebet.
  • Er suchte den Vater in der Einsamkeit, trug unsere Schwächen, und war uns in der Fürbitte ein Vorbild.
  • Wenn der Sohn Gottes betete – wie viel mehr brauchen wir das Gebet!
3.Gottes Bereitschaft zu erhören (Absätze 7–10)
  • Gott sehnt sich danach, uns zu segnen – und wir beten so wenig!
  • Die Engel verstehen diese Zurückhaltung kaum – denn sie erleben Gebet als höchste Freude.
  • Ohne Gebet verlieren wir die Verbindung zum Himmel und sind Versuchungen schutzlos ausgesetzt.
4.Bedingungen für Gebetserhörung (Absätze 11–18)
  • Ehrliches Verlangen nach Gott, Reue, Bekenntnis, Vergebung gegenüber anderen.
  • Glaube ist essenziell – auch wenn sichtbare Antworten ausbleiben.
  • Gott hört – und antwortet zur rechten Zeit auf die wahren Bedürfnisse unserer Herzen.
5.Die Kraft des persönlichen und fortwährenden Gebets (Absätze 19–25)
  • Gebet im stillen Kämmerlein hat besonderen Wert.
  • Ständige Herzensverbindung mit Gott ist möglich – mitten im Alltag.
  • Beispiele wie Henoch oder Nehemia zeigen: wahres Gebet ist ununterbrochene Lebenshaltung.
6.Die Gefahr vernachlässigten Gebets (Absätze 26–30)
  • Gebetsmangel führt zur Entfremdung von Gott, zur Schwächung des Glaubenslebens.
  • Wir sollen die Gemeinschaft der Gläubigen, Andacht und Dienst verbinden.
  • Wer sich isoliert oder nur betet ohne zu handeln, verliert die Freude am Gebet.
7.Die Freude am Gebet und Lobpreis (Absätze 31–Ende)
  • Dank sollte ein zentraler Bestandteil des Gebetslebens sein.
  • Gott will, dass unser Gottesdienst von Freude, Vertrauen und Liebe geprägt ist – nicht von Furcht.
  • Lobpreis und Dank öffnen das Herz für neue Segnungen.
🟩 Zusammenfassung
Das Gebet ist eine heilige Gnadengabe, durch die wir in inniger Gemeinschaft mit Gott stehen können. Es ist der „Schlüssel in der Hand des Glaubens“, der die Schatzkammer des Himmels öffnet. Gebet ist unverzichtbar für das geistliche Leben, doch seine Kraft entfaltet sich nur unter bestimmten Bedingungen: Demut, Glaube, Vergebung und Beständigkeit. Christus selbst war uns darin ein vollkommenes Vorbild – und lädt uns ein, im Gebet Kraft, Trost und göttliche Nähe zu finden.
🟥 Botschaft für uns heute
In einer Welt voller Lärm, Ablenkung und Unsicherheit bleibt das Gebet unsere direkte Leitung zum Himmel.
📜 „Bittet, so wird euch gegeben…“ (Matthäus 7,7)
Gott wartet darauf, mit uns Gemeinschaft zu haben – nicht als ferner Richter, sondern als liebevoller Vater. Das Gebet verändert nicht Gott, sondern uns: unser Vertrauen wächst, unser Blick klärt sich, unser Herz wird still und empfänglich für das Wirken seines Geistes.
👉 Was heißt das für dich heute?
  • Nimm dir Zeit für das stille Gebet. Nicht als Pflicht, sondern als Quelle von Trost und Kraft.
  • Bleibe im Alltag in Verbindung mit Gott. Lass dein Herz oft zu ihm sprechen – im Gedanken, im Flüstern, in der Stille.
  • Vertraue auf seine Antwort – auch wenn sie anders kommt als erwartet.
  • Vergib anderen. Wie können wir Gott um Gnade bitten, wenn wir selbst Unversöhnlichkeit pflegen?
  • Lobe Gott! Der Dank verwandelt unser Herz – und macht uns empfänglich für weitere Segnungen.
🌿 Das Gebet ist nicht nur Reden mit Gott – es ist Leben mit Gott.
Lass uns lernen, im Licht dieser Gnadengabe zu leben.