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📅 4. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 49 – Gesegnet mit offenen Augen – Jakobs letzter Blick

🌍 Gottes Pläne mit unvollkommenen Menschen – und was das mit dir zu tun hat

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📜 Bibeltext – 1.Mose 49 (Luther 1912)

Jakobs Segen über seine Söhne

1Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich euch verkündige, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten. 2Kommet zuhauf und höret zu, ihr Kinder Jakobs, und höret euren Vater Israel. 

3Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft, und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht. 4Er fuhr leichtfertig dahin wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste sein; denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett entweiht mit dem Aufsteigen. 

5Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen. 6Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erwürgt, und in ihrem Mutwillen haben sie den Ochsen verlähmt. 7Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er so störrig ist. Ich will sie zerteilen in Jakob und zerstreuen in Israel. 

8Juda, du bist’s; dich werden deine Brüder loben. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Halse sein; vor dir werden deines Vaters Kinder sich neigen. 9Juda ist ein junger Löwe. Du bist hoch gekommen, mein Sohn, durch große Siege. Er ist niedergekniet und hat sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will sich wider ihn auflehnen? 10Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden die Völker anhangen. 11Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und seiner Eselin Sohn an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Weinbeerblut. 12Seine Augen sind trübe von Wein und seine Zähne weiß von Milch. 

13Sebulon wird an der Anfurt des Meeres wohnen und an der Anfurt der Schiffe und reichen an Sidon. 

14Isaschar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Hürden. 15Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lustig ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein zinsbarer Knecht worden. 

16Dan wird Richter sein in seinem Volk wie ein ander Geschlecht in Israel. 17Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Fersen beißen, daß sein Reiter zurückfalle. 18Herr, ich warte auf dein Heil! 

19Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt sie auf der Ferse. 

20Von Asser kommt sein fettes Brot, und er wird den Königen leckere Speise geben. 

21Naphthali ist ein schneller Hirsch und gibt schöne Rede. 

22Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, daß die Zweige emporsteigen über die Mauer. 23Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und wider ihn kriegen und ihn verfolgen, 24so bleibt doch sein Bogen fest und die Arme seiner Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn, den Hirten und Stein Israels. 25Von deines Vaters Gott ist dir geholfen, und von dem Allmächtigen bist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Tiefe, die unten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. 26Die Segen deines Vaters gehen stärker denn die Segen meiner Voreltern, nach Wunsch der Hohen in der Welt, und sollen kommen auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern. 

27Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen, und des Abends wird er Beute austeilen. 

28Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist’s, was ihr Vater mit ihnen geredet hat, da er sie segnete, einen jeglichen mit einem besonderen Segen.

Jakobs Tod

29Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk; begrabt mich zu meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Ephrons, des Hethiters, 30in der zwiefachen Höhle, die gegenüber Mamre liegt, im Lande Kanaan, die Abraham kaufte samt dem Acker von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis. 31Daselbst haben sie Abraham begraben und Sara, sein Weib. Daselbst haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, sein Weib. Daselbst habe ich auch Lea begraben, 32in dem Acker und der Höhle, die von den Kindern Heth gekauft ist. 

33Und da Jakob vollendet hatte die Gebote an seine Kinder, tat er seine Füße zusammen aufs Bett und verschied und ward versammelt zu seinem Volk.

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🔵 Einleitung

Was würdest du sagen, wenn du wüsstest, dass deine letzten Worte bleiben würden – als Erinnerung, als Prophetie, als Segen?

In 1. Mose 49 steht Jakob kurz vor seinem Tod. Er ruft seine zwölf Söhne zusammen, blickt zurück – aber vor allem blickt er voraus. Was folgt, ist keine gewöhnliche Abschiedsrede: Es ist ein geistlicher Spiegel und ein prophetischer Ausblick auf das, was kommt – für jeden Stamm Israels.

Es ist erstaunlich ehrlich. Jakob beschönigt nichts. Aber in allem, was er sagt, liegt auch Hoffnung – weil Gott mitten in der Zerbrochenheit handelt.

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🟡 Kommentar

1. Vers 1–2: Ein prophetischer Rahmen

Jakob beginnt mit der Ankündigung: „Ich will euch sagen, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten.“
Diese Worte erinnern an einen Propheten. Jakob sieht weiter als den Moment. Was folgt, ist nicht nur persönlicher Segen, sondern eine göttliche Offenbarung über Israels Geschichte.

2. Verse 3–7: Schuld wird nicht verschwiegen (Ruben, Simeon, Levi)

  • Ruben (V.3–4): Als Erstgeborener hätte er Führungsrolle und Ehre bekommen – doch sein moralisches Versagen (er schlief mit der Nebenfrau seines Vaters) brachte ihn zu Fall. Jakob urteilt ehrlich: „Du sollst nicht der Oberste sein.“

  • Simeon und Levi (V.5–7): Gewalt und Zorn zeichnen sie aus. Ihr Massaker in Sichem (1. Mose 34) hat Spuren hinterlassen. Sie werden in Israel „zerstreut“ – was sich später bewahrheitet (Levi zerstreut in Priesterstädten, Simeon innerhalb Juda).

👉 Lehre: Sünde hat Konsequenzen, auch für die Zukunft. Aber: Gott schreibt auch mit Schuldigen Geschichte (z. B. Levi wird Stamm der Priester).

3. Verse 8–12: Die Verheißung durch Juda

Juda erhält eine besondere Prophetie:

  • Herrschaft: „Das Zepter wird nicht von Juda weichen…“ (V.10)

  • Messiasverheißung: „…bis der Held kommt“ – ein Hinweis auf den kommenden Christus.

  • Bildhafte Sprache: Wein, Überfluss, königliche Pracht.

👉 Lehre: Trotz seiner Vergangenheit (Judah hatte mit Tamar gesündigt), erwählt Gott ihn als Stammeslinie für den Messias. Gnade triumphiert über Vergangenheit.

4. Verse 13–27: Vielfältige Zukunftsbilder

Jeder Sohn bekommt ein individuelles „Profil“:

  • Zebulon (V.13) – maritime Expansion

  • Issachar (V.14–15) – fleißig, aber unterdrückt

  • Dan (V.16–18) – listig wie eine Schlange (vgl. später Simson)

  • Gad, Asser, Naftali – mutig, fruchtbar, poetisch

  • Joseph (V.22–26) – besonders betont: trotz Verfolgung gesegnet, stark, geliebt

  • Benjamin (V.27) – kämpferisch

👉 Beobachtung: Gottes Plan berücksichtigt Charakter, Schwächen und Berufung. Keine „Schablonen-Segnung“, sondern individuelle Wege im großen Ganzen.

5. Verse 28–33: Abschied und Verheißung

Jakob stirbt bewusst und geordnet. Er erinnert an die Verheißung: das Land Kanaan. Sein Wunsch: begraben bei Abraham, Isaak und Lea – ein Zeichen seines Glaubens an Gottes Zusage.

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🟢 Zusammenfassung

Jakobs letzter Segen ist ehrlich, prophetisch und voller geistlicher Tiefe. Er verschweigt nicht die Sünde, aber er betont Gottes souveräne Führung. Jeder Sohn wird in seiner Identität gesehen – und doch werden alle gemeinsam Teil der Geschichte Gottes.

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🔴 Botschaft für uns heute

  1. Gott kennt deinen wahren Charakter – und segnet dennoch.
    Wie Jakob seine Söhne mit Klarheit und Hoffnung ansieht, so sieht Gott auch dich. Er verschweigt nichts – aber Er verwirft dich nicht.

  2. Deine Vergangenheit bestimmt nicht deine Zukunft.
    Juda hatte Schuld auf sich geladen – doch durch ihn kommt der Messias. Gnade ist stärker als Herkunft oder Fehler.

  3. Du bist ein Teil von etwas Größerem.
    Jeder Stamm hatte eine Rolle. Auch du hast einen Platz in Gottes Plan – auch wenn du ihn noch nicht ganz siehst.

  4. Baue dein Leben auf Verheißung – nicht nur auf Erbe.
    Jakob starb im Glauben an das verheißene Land. Lebe mit Blick auf das, was Gott noch tun will – in dir und durch dich.

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📆 1 -7 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 8

Nach der Flut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Die Sintflut war vorüber. Die Wasser fielen, und die Arche kam zur Ruhe. Doch das Leben nach der Flut war kein einfaches Weitergehen – es war ein kompletter Neuanfang. In Kapitel 8 des Buches „Patriarchen und Propheten“ wird eindrucksvoll beschrieben, wie Gott nicht nur rettet, sondern auch führt, schützt und neue Verheißungen schenkt. Noah, der treue Prediger der Gerechtigkeit, steht beispielhaft für Gehorsam, Dankbarkeit und Vertrauen, auch in Zeiten tiefer Unsicherheit. Die Welt, die ihn nun erwartete, war nicht mehr dieselbe – doch Gott war derselbe geblieben: treu, mächtig und voller Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Glaube in der Prüfung (Die Monate in der Arche)

Die fünf Monate in der Arche waren eine harte Geduldsprobe. Ohne zu wissen, wann das Wasser weichen würde, blieb Noah standhaft. Er zweifelte nicht an Gottes Führung. Der Glaube trug ihn und seine Familie durch die dunkle Zeit.
Lehre: Wahres Vertrauen zeigt sich in der Stille des Wartens. Gottes Hand steuert auch dann, wenn wir es nicht sehen.

2. Der geordnete Rückweg (Die Vögel und die Geduld)

Noah suchte durch das Auslassen von Rabe und Taube nach einem Zeichen. Doch er wartete nicht ungeduldig – er verließ die Arche erst, als Gott ihn ausdrücklich dazu aufforderte.
Lehre: Auch wenn wir Hinweise sehen, soll unsere Entscheidung vom Wort Gottes geleitet sein, nicht allein von Umständen.

3. Der erste Altar (Dankbarkeit und Opfer)

Noch bevor er ein Haus für sich baute, errichtete Noah einen Altar für Gott. Er opferte von den reinen Tieren – ein Zeichen seines Glaubens an das kommende Opfer Christi.
Lehre: Wahre Dankbarkeit bringt zuerst Ehre dem, der alles gegeben hat – auch wenn das eigene Gut knapp ist.

4. Gottes Reaktion: Der neue Bund

Gott roch den „lieblichen Geruch“ des Opfers und sprach den neuen Bund aus: Keine weltweite Flut mehr. Der Regenbogen wurde Zeichen des Bundes.
Lehre: Gott gebraucht sichtbare Zeichen, um uns Seine unsichtbare Treue zu versichern. Seine Zusagen gelten für alle Generationen.

5. Veränderte Erde, veränderte Lebensweise

Die Erde war durch die Flut völlig verändert – landschaftlich und ökologisch. Gottes Erlaubnis, nun auch Fleisch zu essen, war eine Anpassung an die neue Realität.
Lehre: Gottes Gebote und Fürsorge passen sich der Situation des Menschen an, aber Sein moralischer Wille bleibt bestehen.

6. Die verborgenen Schätze der Erde und das Gericht

Die Flut begrub nicht nur Leiber, sondern auch menschlichen Stolz, Reichtum und Götzendienst. Daraus entstanden Kohle, Öl und Erze – Zeugnisse der zerstörerischen Kraft, aber auch der Gnade Gottes.
Lehre: Was der Mensch missbrauchte, verwandelte Gott in ein Zeugnis Seiner Macht und Gerechtigkeit.

7. Zukünftige Gerichte: Feuer statt Wasser

Wie einst Wasser, so wird am Ende Feuer die Erde reinigen. Vulkane, Erdbeben und Naturkatastrophen werden als Vorboten der Wiederkunft Christi geschehen.
Lehre: Gott warnt nicht, um zu erschrecken, sondern um zur Umkehr zu rufen – Seine Gnade schützt die Seinen.

8. Gottes Schutz für die Seinen

Wie Noah einst in der Arche geborgen war, werden auch die Gläubigen am Ende durch Gottes Macht geschützt. Psalm 91 wird zur persönlichen Verheißung inmitten des Chaos.
Lehre: Der sichere Ort ist nicht geografisch, sondern geistlich: unter Gottes Flügeln.

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🟢 Zusammenfassung

Noah begegnet nach der Flut einer völlig veränderten Welt. Doch inmitten von Tod und Zerstörung bleibt sein Herz auf Gott gerichtet. Sein Gehorsam, seine Dankbarkeit und sein Glaube machen ihn zu einem Vorbild für alle Zeiten. Gott wiederum begegnet ihm mit Gnade, Verheißung und Schutz. Der Regenbogen, der sich über Himmel und Thron wölbt, ist das ewige Zeichen: Gottes Bund steht. Und auch wenn zukünftige Gerichte kommen werden, wird Er die bewahren, die Ihm vertrauen.

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🔴 Botschaft für uns heute

In einer Welt, die erneut von Unsicherheit, Naturkatastrophen und moralischem Verfall geprägt ist, ruft Gott uns zu einem Leben wie das Noahs: voller Glaube, Gehorsam und Dankbarkeit. Wenn alles erschüttert wird, was wir kennen, dürfen wir wissen:

Gottes Hand ist noch immer am Steuer.

Sein Bund bleibt bestehen. Der Regenbogen am Himmel ist mehr als ein Naturphänomen – er ist ein Zeugnis Seiner Treue. Und so wie Noah inmitten des Gerichts bewahrt wurde, dürfen auch wir wissen:

Die Gerechten sind geborgen – nicht weil sie stark sind, sondern weil sie Gott vertrauen.

Darum: Lass uns Altäre der Dankbarkeit bauen, bevor wir unsere Häuser errichten. Lass uns geben, bevor wir nehmen. Lass uns glauben, bevor wir sehen.
Denn „meine Gnade soll nicht von dir weichen“, spricht der Herr, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)