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4.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.8
Die Speisung der Viertausend.
1Zu der Zeit, da viel Volks da war und hatten nichts zu essen, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: 
2Mich jammert des Volks; denn sie haben nun drei Tage bei mir beharrt und haben nichts zu essen; 
3und wenn ich sie ungegessen von mir heim ließe gehen, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn etliche sind von ferne gekommen. 
4Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Wüste, daß wir sie sättigen? 
5Und er fragte sie: Wie viel habt ihr Brote? Sie sprachen: Sieben. 
6Und er gebot dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote und dankte und brach sie und gab sie seinen Jüngern, daß sie dieselben vorlegten; und sie legten dem Volk vor. 
7Und hatten ein wenig Fischlein; und er dankte und hieß die auch vortragen. 
8Sie aßen aber und wurden satt, und hoben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe. 
9Und ihrer waren bei viertausend, die da gegessen hatten; und er ließ sie von sich.
Die Zeichenforderung der Pharisäer.
10Und alsbald trat er in ein Schiff mit seinen Jüngern und kam in die Gegend von Dalmanutha.
11Und die Pharisäer gingen heraus und fingen an, sich mit ihm zu befragen, versuchten ihn und begehrten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 
12Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was sucht doch dies Geschlecht Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben. 
13Und er ließ sie und trat wiederum in das Schiff und fuhr herüber. 
Warnung vor den Pharisäern und vor Herodes.
14Und sie hatten vergessen, Brot mit sich zu nehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Schiff denn ein Brot. 
15Und er gebot ihnen und sprach: Schauet zu und sehet euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes. 
16Und sie gedachten hin und her und sprachen untereinander: Das ist’s, daß wir nicht Brot haben. 
17Und Jesus merkte das und sprach zu ihnen: Was bekümmert ihr euch doch, daß ihr nicht Brot habt? Vernehmet ihr noch nichts und seid noch nicht verständig? Habt ihr noch ein erstarrtes Herz in euch? 
18Ihr habt Augen, und sehet nicht, und habt Ohren, und höret nicht, und denket nicht daran, 
19da ich fünf Brote brach unter fünftausend: wie viele Körbe voll Brocken hobt ihr da auf? Sie sprachen: Zwölf. 
20Da ich aber die sieben brach unter die viertausend, wie viel Körbe voll Brocken hobt ihr da auf? Sie sprachen: Sieben. 
21Und er sprach zu ihnen: Wie, vernehmet ihr denn nichts?
Die Heilung eines Blinden.
22Und er kam gen Bethsaida. Und sie brachten zu ihm einen Blinden und baten ihn, daß er ihn anrührte. 
23Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor den Flecken; und spützte in seine Augen und legte seine Hände auf ihn und fragte ihn, ob er etwas sähe. 
24Und er sah auf und sprach: Ich sehe Menschen gehen, als sähe ich Bäume. 
25Darnach legte er abermals die Hände auf seine Augen und hieß ihn abermals sehen; und er ward wieder zurechtgebracht, daß er alles scharf sehen konnte. 
26Und er schickte ihn heim und sprach: Gehe nicht hinein in den Flecken und sage es auch niemand drinnen.
Das Bekenntnis des Petrus.
27Und Jesus ging aus mit seinen Jüngern in die Märkte der Stadt Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei? 
28Sie antworteten: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer; etliche sagen, du seiest Elia; etliche, du seiest der Propheten einer. 
29Und er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist Christus! 
30Und er bedrohte sie, daß sie niemand von ihm sagen sollten.
Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung.
31Und er hob an, sie zu lehren: Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und über drei Tage auferstehen. 
32Und er redete das Wort frei offenbar. Und Petrus nahm ihn zu sich, fing an, ihm zu wehren. 
33Er aber wandte sich um und sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Gehe hinter mich, du Satan! denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. 
Von der Nachfolge.
34Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. 
35Denn wer sein Leben will behalten, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verlieret um meinet- und des Evangeliums willen, der wird’s behalten. 
36Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme an seiner Seele Schaden? 
37Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse? 
38Wer sich aber mein und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, des wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Das achte Kapitel des Markus-Evangeliums schildert eine Reihe von Wundern und Belehrungen Jesu, die tiefgreifende spirituelle Wahrheiten vermitteln. Es beginnt mit der zweiten Speisung eines großen Menschenmengen, zeigt Jesu geduldige Erziehung seiner Jünger und endet mit einer klaren Ankündigung seines Leidens und seiner Auferstehung. Die Geschehnisse verdeutlichen die Spannungen zwischen Jesu göttlicher Mission und dem Unverständnis seiner Umgebung, sowohl bei den religiösen Führern als auch bei seinen eigenen Jüngern.
Kommentar
Markus Kapitel 8 ist ein bedeutendes Kapitel im Neuen Testament, das mehrere zentrale Ereignisse im Leben Jesu umfasst. Die Speisung der Viertausend zeigt Jesu Mitgefühl und seine Fähigkeit, aus Wenigem viel zu machen, was symbolisch für die Fülle seines geistlichen Angebots steht. Gleichzeitig konfrontiert Jesus die Pharisäer, die ein Zeichen verlangen, mit ihrer Unfähigkeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Die Heilung eines Blinden zeigt Jesu Macht über körperliche und geistliche Blindheit. Schließlich bereitet Jesus seine Jünger auf das bevorstehende Leiden und seine Rolle als Messias vor, was einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Dienst markiert.
Zusammenfassung
In Markus Kapitel 8 vollbringt Jesus erneut ein Wunder der Speisung, indem er mit nur sieben Broten und einigen Fischen viertausend Menschen sättigt. Er begegnet den zweifelnden Pharisäern, die nach einem Zeichen verlangen, mit Enttäuschung und Ablehnung. Während einer Bootsfahrt belehrt Jesus seine Jünger über die geistliche Bedeutung von Ereignissen, die sie nicht verstehen. In Bethsaida heilt er einen Blinden, und anschließend bekennt Petrus Jesus als den Christus. Das Kapitel gipfelt in der ersten Ankündigung von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung, gefolgt von einer Aufforderung zur Selbstverleugnung und Nachfolge.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 59: Die Anschläge der Priester
Auf der Grundlage von Johannes 11,47-54.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 59 des Werks „Das Leben Jesu“ behandelt die dramatischen Ereignisse rund um die Auferweckung des Lazarus und deren unmittelbare Auswirkungen auf das Leben und Wirken Jesu. Diese Episode, basierend auf Johannes 11,47-54, beleuchtet die wachsende Feindseligkeit der jüdischen Priester und Führer gegenüber Jesus, die in einer entschlossenen Verschwörung gipfelt, ihn zu töten. Das Kapitel zeigt, wie ein Wunder, das Gottes Macht und Gnade offenbarte, nicht nur die Herzen vieler Menschen zum Glauben führte, sondern auch den Hass und die Ablehnung der religiösen Obrigkeit gegenüber Jesus verstärkte.
Kommentar
Die Auferweckung des Lazarus stellt einen Wendepunkt in der Beziehung zwischen Jesus und den jüdischen religiösen Führern dar. Dieses Wunder, das unwiderlegbar die göttliche Natur Jesu bezeugte, brachte die Priester und Pharisäer an den Rand ihrer Geduld. Sie waren nicht länger nur misstrauisch oder skeptisch, sondern sahen ihre Macht und ihren Einfluss ernsthaft bedroht. Besonders bemerkenswert ist die Rolle des Hohepriesters Kaiphas, dessen Worte – „Es ist euch besser, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe“ – eine prophetische Ironie in sich tragen. Kaiphas spricht diese Worte aus politischem Kalkül, um seine eigene Position zu sichern, doch in Wirklichkeit erfüllt er unbewusst die göttliche Prophezeiung über das Opfer Jesu für die Menschheit.
Dieses Kapitel offenbart die Tragik der Verblendung, in der sich die religiösen Führer befinden. Trotz der klaren Zeichen und Wunder, die Jesus vollbrachte, verschließen sie sich vor der Wahrheit und sehen ihn nur als Bedrohung für ihre Macht und ihre Traditionen. Ihr Entschluss, Jesus zu töten, ist weniger eine rationale Entscheidung als vielmehr das Resultat von Stolz, Angst und spiritueller Blindheit. Statt das Licht anzunehmen, das ihnen in Jesus Christus offenbar wurde, wählen sie den Weg der Dunkelheit, was schließlich zu ihrem eigenen Untergang führt.
Zusammenfassung
Kapitel 59 von „Das Leben Jesu“ beschreibt die unmittelbare Reaktion der jüdischen Priester und Führer auf das Wunder der Auferweckung des Lazarus. Obwohl viele Zeugen dieses Wunders zum Glauben an Jesus geführt wurden, verhärtete sich der Hass der Priester gegen ihn. Pharisäer und Sadduzäer, die zuvor in ihrer Haltung gegenüber Jesus uneinig waren, vereinten sich nun in ihrer Entschlossenheit, ihn zu töten. Der Hohepriester Kaiphas argumentierte, dass es besser sei, einen Mann zu opfern, um die Nation zu retten, wobei er unbewusst die göttliche Mission Jesu bestätigte. Die religiösen Führer, die sich in ihren Intrigen verstrickten, lehnten die göttliche Natur Jesu ab und beschlossen, ihn zu töten, um ihre eigene Macht zu sichern. Doch Jesus, der die Pläne seiner Feinde erkannte, zog sich zurück, um die Zeit seiner endgültigen Opferung nicht zu beschleunigen. Das Kapitel endet mit der Erkenntnis, dass die Welt nur für kurze Zeit die Gegenwart ihres Erlösers ertragen konnte, obwohl sein Leben geprägt war von selbstlosem Dienst und Leiden für die Menschheit.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 60: Das Gesetz des neuen Königreichs
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beleuchtet die tiefen spirituellen Lektionen, die Jesus seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem lehrte, kurz bevor er sein Leiden und Tod erlebte. In diesem Abschnitt bereitet Jesus seine Jünger auf die kommenden Ereignisse vor und offenbart ihnen das Gesetz seines neuen Königreichs, das sich grundlegend von den weltlichen Reichen unterscheidet. Anstatt Macht und Herrschaft zu suchen, ruft Jesus seine Nachfolger dazu auf, demütig zu dienen und sich für andere aufzuopfern, wodurch sie wahre Größe im Reich Gottes erlangen.
Kommentar
Dieses Kapitel bietet eine kraftvolle Reflexion über die Kontraste zwischen weltlichen Vorstellungen von Macht und dem spirituellen Ideal des Dienens im Reich Gottes. Jesus korrigiert die Ambitionen seiner Jünger, die noch immer von irdischen Vorstellungen eines messianischen Königreichs beeinflusst sind, indem er ihnen die wahre Natur seiner Herrschaft offenbart. Seine Antwort an Johannes und Jakobus, die um privilegierte Plätze in seinem Reich bitten, zeigt, dass wahre Größe im Reich Gottes nicht durch Positionen oder Titel, sondern durch Selbstaufopferung und Dienst an anderen erreicht wird.
Die Lehren, die Jesus in diesem Kapitel vermittelt, sind radikal und stellen das damalige gesellschaftliche Verständnis von Macht und Herrschaft auf den Kopf. In einer Welt, in der Rang und Einfluss oft durch Unterdrückung und Kontrolle ausgeübt werden, zeigt Jesus, dass wahre Autorität in der Bereitschaft liegt, anderen zu dienen, selbst auf Kosten des eigenen Lebens. Diese Lehre prägt nicht nur die Jünger, sondern bildet auch das Fundament der christlichen Ethik, wie sie in den frühen christlichen Gemeinden praktiziert wurde.
Die Worte Jesu erinnern uns daran, dass das Streben nach Macht und Einfluss im weltlichen Sinne nichts mit dem Wesen seines Königreichs zu tun hat. Stattdessen sind es die Demut, das Dienen und die Aufopferung, die im Reich Gottes zählen. Dies wird durch das Leben und Sterben Jesu selbst verkörpert, der den höchsten Preis zahlte, um die Menschheit zu erlösen.
Zusammenfassung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beschreibt, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem seine Jünger auf sein bevorstehendes Leiden und den wahren Charakter seines Königreichs vorbereitet. Trotz ihrer Hoffnung auf irdische Macht und Ehre, belehrt Jesus sie, dass wahre Größe im Reich Gottes durch Demut, Dienst und Selbstaufopferung erreicht wird. Johannes und Jakobus, die nach Ehrenplätzen in seinem Reich streben, werden daran erinnert, dass solche Positionen nicht durch persönliche Ambitionen, sondern durch das Leiden und das Tragen des Kreuzes erreicht werden. In einer Welt, die von Macht und Kontrolle geprägt ist, zeigt Jesus, dass die Prinzipien seines Königreichs auf Liebe und Selbstlosigkeit basieren. Diese Lehren prägen nicht nur die Jünger, sondern auch die frühe christliche Gemeinschaft, die durch den Geist der Einheit und gegenseitigen Liebe charakterisiert wird.