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📅 5. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 50 – Versöhnung und Hoffnung – Der letzte Weg Josefs

🌍 Ein würdiger Abschied, heilende Vergebung und das Vertrauen auf Gottes Verheißung

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📜 Bibeltext – 1.Mose 50 (Luther 1912)

Jakobs Bestattung

1Da fiel Joseph auf seines Vaters Angesicht und weinte über ihn und küßte ihn. 2Und Joseph befahl seinen Knechten, den Ärzten, daß sie seinen Vater salbten. Und die Ärzte salbten Israel, 3bis daß vierzig Tage um waren; denn so lange währen die Salbetage. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. 

4Da nun die Leidtage aus waren, redete Joseph mit Pharaos Gesinde und sprach: Habe ich Gnade vor euch gefunden, so redet mit Pharao und sprecht: 5Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Siehe, ich sterbe; begrabe mich in meinem Grabe, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe. So will ich nun hinaufziehen und meinen Vater begraben und wiederkommen. 6Pharao sprach: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie du ihm geschworen hast. 

7Also zog Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es zogen mit ihm alle Knechte Pharaos, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten, 8dazu das ganze Gesinde Josephs und seine Brüder und das Gesinde seines Vaters. Allein ihre Kinder, Schafe und Ochsen ließen sie im Lande Gosen. 9Und es zogen auch mit ihm hinauf Wagen und Reisige, und war ein sehr großes Heer. 

10Da sie nun an die Tenne Atad kamen, die jenseit des Jordans liegt, da hielten sie eine gar große und bittere Klage; und er trug über seinen Vater Leid sieben Tage. 11Und da die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei der Tenne Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große Klage. Daher heißt man den Ort: Der Ägypter Klage, welcher liegt jenseit des Jordans. 

12Und seine Kinder taten, wie er ihnen befohlen hatte, 13und führten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der zwiefachen Höhle des Ackers, die Abraham erkauft hatte mit dem Acker zum Erbbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, gegenüber Mamre. 14Als sie ihn nun begraben hatten, zog Joseph wieder nach Ägypten mit seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben.

Josefs Edelmut und sein Tod

15Die Brüder aber Josephs fürchteten sich, da ihr Vater gestorben war, und sprachen: Joseph möchte uns gram sein und vergelten alle Bosheit, die wir an ihm getan haben. 16Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tod und sprach: 17Also sollt ihr Joseph sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, daß sie so übel an dir getan haben. So vergib doch nun diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters. Aber Joseph weinte, da sie solches mit ihm redeten. 

18Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. 19Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich bin unter Gott. 20Ihr gedachtet’s böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte es gut zu machen, daß er täte, wie es jetzt am Tage ist, zu erhalten viel Volks. 21So fürchtet euch nun nicht; ich will euch versorgen und eure Kinder. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen. 

22Also wohnte Joseph in Ägypten mit seines Vaters Hause und lebte 110 Jahre 23und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Auch wurden dem Machir, Manasses Sohn, Kinder geboren auf den Schoß Josephs. 

Josephs Tod

24Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und Gott wird euch heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. 25Darum nahm er einen Eid von den Kindern Israel und sprach: Wenn euch Gott heimsuchen wird, so führet meine Gebeine von dannen. 

26Also starb Joseph, da er war 110 Jahre alt. Und sie salbten ihn und legten ihn in eine Lade in Ägypten.

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🔵 Einleitung

Das letzte Kapitel des 1. Buches Mose ist zugleich der Abschluss einer großen Familiengeschichte, die von Schuld, Trennung, Vergebung und Hoffnung geprägt ist. Jakobs Tod, Josefs Reaktion und die Versöhnung mit seinen Brüdern eröffnen uns tiefe Einblicke in göttliche Prinzipien: Ehrfurcht vor den Eltern, Heilung alter Wunden und das Festhalten an Gottes Verheißungen – auch im Angesicht des Todes. Dieses Kapitel stellt nicht nur ein historisches Ende dar, sondern zeigt uns ein lebendiges Vorbild des Glaubens und der Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Ein würdiges Begräbnis für Jakob (Verse 1–14)

Joseph beweist große Liebe und Respekt für seinen Vater Jakob. Er fällt über ihn, weint, küsst ihn – ein Ausdruck tiefer kindlicher Verbundenheit. Er organisiert eine ehrwürdige Bestattung, salbt den Leichnam durch ägyptische Ärzte, lässt die Ägypter siebzig Tage lang trauern, bittet um Erlaubnis vom Pharao und reist mit einem riesigen Trauerzug nach Kanaan. Die Rückführung Jakobs in das Land der Verheißung zeigt, wie wichtig die Hoffnung auf das verheißene Erbe für die Glaubensväter war.

2. Die Angst der Brüder (Verse 15–17)

Nach Jakobs Tod überkommt die Brüder Furcht. Sie befürchten Rache, weil sie Joseph einst so schlecht behandelt hatten. In ihrer Unsicherheit greifen sie zu einem Appell: „Dein Vater hat gesagt, du sollst uns vergeben.“ Ob Jakob das wirklich gesagt hat oder ob es ihre eigene Bitte ist, bleibt offen – doch es zeigt, wie sehr Schuld das Herz bedrücken kann, selbst nach Jahren.

3. Josephs Reaktion – Vergebung aus Gottes Perspektive (Verse 18–21)

Josephs Antwort gehört zu den bedeutendsten Aussagen über Vergebung in der Bibel:

„Fürchtet euch nicht; bin ich denn an Gottes Statt? Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte es gut zu machen.“
Er erkennt, dass Gottes Plan größer war als das Unrecht, das ihm widerfuhr. Seine Reaktion ist nicht nur menschlich edel, sondern tief geistlich – er tröstet seine Brüder, spricht freundlich zu ihnen und übernimmt Verantwortung für ihre Familien.

4. Josefs letzte Worte – ein Blick in die Zukunft (Verse 22–26)

Joseph bleibt in Ägypten, erlebt mehrere Generationen seiner Nachkommen und erinnert seine Familie an Gottes Verheißung: Gott wird Israel wieder ins verheißene Land führen. Er lässt sich schwören, dass man seine Gebeine dann mitnimmt – ein starkes Zeichen seines Glaubens, dass Gottes Wort erfüllt wird.
Sein Tod, seine Salbung und die Einlagerung seines Leichnams sind kein Ende, sondern ein wartendes Zeugnis der Hoffnung.

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🟢 Zusammenfassung

1.Mose 50 ist eine bewegende Zusammenfassung der biblischen Themen Ehre, Vergebung, Verantwortung und Glaube. Joseph trauert würdig um seinen Vater, versöhnt sich vollständig mit seinen Brüdern und zeigt im Sterben Vertrauen auf Gottes Treue. Die Geschichte endet mit dem Blick nach vorn – auf das, was Gott noch tun wird.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Ehre deine Eltern – auch über den Tod hinaus. Dankbarkeit, Respekt und Treue sind bleibende Werte.

  • Vergib von Herzen – selbst wenn du verletzt wurdest. Joseph zeigt, dass echte Vergebung auf Gottes Plan vertraut, nicht auf menschliche Gerechtigkeit.

  • Halte an Gottes Verheißungen fest – auch wenn sie sich (noch) nicht erfüllt haben. Joseph glaubte, dass Gott sein Volk heimführen würde – und lebte (und starb) in dieser Hoffnung.

🔑 Gottes Pläne sind größer als unsere Verletzungen. Was Menschen zum Bösen meinen, kann Gott zum Guten wenden.

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📆 1 -7 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 8

Nach der Flut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Die Sintflut war vorüber. Die Wasser fielen, und die Arche kam zur Ruhe. Doch das Leben nach der Flut war kein einfaches Weitergehen – es war ein kompletter Neuanfang. In Kapitel 8 des Buches „Patriarchen und Propheten“ wird eindrucksvoll beschrieben, wie Gott nicht nur rettet, sondern auch führt, schützt und neue Verheißungen schenkt. Noah, der treue Prediger der Gerechtigkeit, steht beispielhaft für Gehorsam, Dankbarkeit und Vertrauen, auch in Zeiten tiefer Unsicherheit. Die Welt, die ihn nun erwartete, war nicht mehr dieselbe – doch Gott war derselbe geblieben: treu, mächtig und voller Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Glaube in der Prüfung (Die Monate in der Arche)

Die fünf Monate in der Arche waren eine harte Geduldsprobe. Ohne zu wissen, wann das Wasser weichen würde, blieb Noah standhaft. Er zweifelte nicht an Gottes Führung. Der Glaube trug ihn und seine Familie durch die dunkle Zeit.
Lehre: Wahres Vertrauen zeigt sich in der Stille des Wartens. Gottes Hand steuert auch dann, wenn wir es nicht sehen.

2. Der geordnete Rückweg (Die Vögel und die Geduld)

Noah suchte durch das Auslassen von Rabe und Taube nach einem Zeichen. Doch er wartete nicht ungeduldig – er verließ die Arche erst, als Gott ihn ausdrücklich dazu aufforderte.
Lehre: Auch wenn wir Hinweise sehen, soll unsere Entscheidung vom Wort Gottes geleitet sein, nicht allein von Umständen.

3. Der erste Altar (Dankbarkeit und Opfer)

Noch bevor er ein Haus für sich baute, errichtete Noah einen Altar für Gott. Er opferte von den reinen Tieren – ein Zeichen seines Glaubens an das kommende Opfer Christi.
Lehre: Wahre Dankbarkeit bringt zuerst Ehre dem, der alles gegeben hat – auch wenn das eigene Gut knapp ist.

4. Gottes Reaktion: Der neue Bund

Gott roch den „lieblichen Geruch“ des Opfers und sprach den neuen Bund aus: Keine weltweite Flut mehr. Der Regenbogen wurde Zeichen des Bundes.
Lehre: Gott gebraucht sichtbare Zeichen, um uns Seine unsichtbare Treue zu versichern. Seine Zusagen gelten für alle Generationen.

5. Veränderte Erde, veränderte Lebensweise

Die Erde war durch die Flut völlig verändert – landschaftlich und ökologisch. Gottes Erlaubnis, nun auch Fleisch zu essen, war eine Anpassung an die neue Realität.
Lehre: Gottes Gebote und Fürsorge passen sich der Situation des Menschen an, aber Sein moralischer Wille bleibt bestehen.

6. Die verborgenen Schätze der Erde und das Gericht

Die Flut begrub nicht nur Leiber, sondern auch menschlichen Stolz, Reichtum und Götzendienst. Daraus entstanden Kohle, Öl und Erze – Zeugnisse der zerstörerischen Kraft, aber auch der Gnade Gottes.
Lehre: Was der Mensch missbrauchte, verwandelte Gott in ein Zeugnis Seiner Macht und Gerechtigkeit.

7. Zukünftige Gerichte: Feuer statt Wasser

Wie einst Wasser, so wird am Ende Feuer die Erde reinigen. Vulkane, Erdbeben und Naturkatastrophen werden als Vorboten der Wiederkunft Christi geschehen.
Lehre: Gott warnt nicht, um zu erschrecken, sondern um zur Umkehr zu rufen – Seine Gnade schützt die Seinen.

8. Gottes Schutz für die Seinen

Wie Noah einst in der Arche geborgen war, werden auch die Gläubigen am Ende durch Gottes Macht geschützt. Psalm 91 wird zur persönlichen Verheißung inmitten des Chaos.
Lehre: Der sichere Ort ist nicht geografisch, sondern geistlich: unter Gottes Flügeln.

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🟢 Zusammenfassung

Noah begegnet nach der Flut einer völlig veränderten Welt. Doch inmitten von Tod und Zerstörung bleibt sein Herz auf Gott gerichtet. Sein Gehorsam, seine Dankbarkeit und sein Glaube machen ihn zu einem Vorbild für alle Zeiten. Gott wiederum begegnet ihm mit Gnade, Verheißung und Schutz. Der Regenbogen, der sich über Himmel und Thron wölbt, ist das ewige Zeichen: Gottes Bund steht. Und auch wenn zukünftige Gerichte kommen werden, wird Er die bewahren, die Ihm vertrauen.

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🔴 Botschaft für uns heute

In einer Welt, die erneut von Unsicherheit, Naturkatastrophen und moralischem Verfall geprägt ist, ruft Gott uns zu einem Leben wie das Noahs: voller Glaube, Gehorsam und Dankbarkeit. Wenn alles erschüttert wird, was wir kennen, dürfen wir wissen:

Gottes Hand ist noch immer am Steuer.

Sein Bund bleibt bestehen. Der Regenbogen am Himmel ist mehr als ein Naturphänomen – er ist ein Zeugnis Seiner Treue. Und so wie Noah inmitten des Gerichts bewahrt wurde, dürfen auch wir wissen:

Die Gerechten sind geborgen – nicht weil sie stark sind, sondern weil sie Gott vertrauen.

Darum: Lass uns Altäre der Dankbarkeit bauen, bevor wir unsere Häuser errichten. Lass uns geben, bevor wir nehmen. Lass uns glauben, bevor wir sehen.
Denn „meine Gnade soll nicht von dir weichen“, spricht der Herr, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)