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5.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.6
Vom Almosengeben.
1Habt acht auf eure Almosen, daß ihr die nicht gebet vor den Leuten, daß ihr von ihnen gesehen werdet; ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 
2Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler tun in den Schulen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 
3Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, 
4auf daß dein Almosen verborgen sei; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.
Vom Beten. Das Vaterunser.
5Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 
6Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich. 
7Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen. 
8Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr ihn bittet.
9Darum sollt ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt
10Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. 
11Unser täglich Brot gib uns heute. 
12Und vergib uns unsere Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben. 
13Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 
14Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 
15Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.
Vom Fasten.
16Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 
17Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, 
18auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.
Vom Schätzesammeln und Sorgen.
19Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. 
20Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. 
21Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. 
22Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; 
23ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! 
24Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
25Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn die Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? 
26Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? 
27Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen möge, ob er gleich darum sorget? 
28Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 
29Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins. 
30So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen? 
31Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? 
32Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet. 
33Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen. 
34Darum sorget nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Matthäus Kapitel 6, Teil der berühmten Bergpredigt, ist eine tiefgehende Lehre Jesu über das wahre Wesen der Frömmigkeit. In diesem Kapitel fordert Jesus seine Zuhörer auf, ihr religiöses Leben authentisch und nicht zur Schau getragen zu leben. Er behandelt wichtige Themen wie das Almosengeben, das Beten, das Fasten und die richtige Einstellung gegenüber materiellen Gütern. Jesus betont die Notwendigkeit, alles im Verborgenen und zur Ehre Gottes zu tun, anstatt die Anerkennung der Menschen zu suchen. Diese Lehren richten sich gegen die Heuchelei und oberflächliche Frömmigkeit und laden dazu ein, in einer echten, vertrauensvollen Beziehung zu Gott zu leben.
Kommentar
In Matthäus Kapitel 6 lehrt Jesus die Menschen, ihre religiösen Praktiken mit echter Demut und ohne den Wunsch nach menschlicher Anerkennung auszuführen. Beim Almosengeben, Beten und Fasten geht es nicht um öffentliche Zurschaustellung, sondern um das stille, aufrichtige Handeln vor Gott, der „in das Verborgene sieht“. Jesus hebt die Wichtigkeit des Herzenszustandes hervor, indem er zeigt, dass das Geben, Beten und Fasten nicht nur äußere Handlungen sind, sondern Ausdruck einer tieferen Verbindung mit Gott. Besonders im „Vaterunser“ offenbart sich der innige Dialog mit Gott, bei dem es weniger um viele Worte als um die Ausrichtung des Herzens geht. Weiterhin fordert Jesus seine Jünger auf, ihre Schätze im Himmel zu sammeln und sich nicht von materiellen Sorgen leiten zu lassen. Er zeigt auf, dass wahre Sicherheit und Erfüllung in der Hingabe an Gott und im Vertrauen auf seine Fürsorge liegen.
Zusammenfassung
Matthäus Kapitel 6 vermittelt kraftvolle Lehren über die richtige Einstellung zu religiösen Praktiken und materiellen Dingen. Jesus fordert auf, das Almosengeben, Beten und Fasten mit Aufrichtigkeit und ohne den Wunsch nach menschlicher Anerkennung zu praktizieren. Er betont die Bedeutung einer tiefen, authentischen Beziehung zu Gott, die im Verborgenen gelebt wird und sich nicht auf äußere Rituale beschränkt. Der Aufruf, sich auf das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu konzentrieren, erinnert uns daran, dass wahres Glück und Sicherheit nicht in irdischen Besitztümern, sondern in der Hingabe an Gott zu finden sind.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 52: Der gute Hirte
Auf der Grundlage von Johannes 10,1-30.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Johannes 10,1-30 offenbart sich Jesus Christus als der „gute Hirte“, ein Bild, das tief in der Kultur und den Herzen der Menschen seiner Zeit verwurzelt war. Dieses vertraute Bild eines Hirten, der liebevoll und schützend über seine Herde wacht, dient als kraftvolles Gleichnis für die enge, persönliche Beziehung, die Jesus zu seinen Gläubigen pflegt. Er ist nicht nur ein Hirte, sondern der Hirte, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben – ein Ausdruck der höchsten Form von Liebe und Hingabe.
Die Verheißung, dass der gute Hirte seine Schafe mit Namen kennt, zeigt die tiefe persönliche Bindung, die Jesus zu jedem einzelnen Gläubigen hat. Er kennt unsere Sorgen, unsere Ängste und unsere Kämpfe. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet der gute Hirte Sicherheit, Führung und Trost. Jesus stellt sich in scharfem Kontrast zu den falschen Hirten seiner Zeit dar, die das Volk in die Irre führten und ihre Verantwortung gegenüber der Herde vernachlässigten.
Durch das Bild des Hirten, der vorangeht und seine Schafe zu sicheren Weiden führt, verdeutlicht Jesus, dass der Weg zu Gott nicht durch menschliche Weisheit oder religiöse Systeme erreicht werden kann, sondern nur durch ihn selbst. Er ist die Tür zum Leben, und nur durch ihn finden wir wahre Erfüllung und Frieden. Dieses Bild des Hirten, der für seine Schafe kämpft und sie behütet, vermittelt den tiefen Trost und die Sicherheit, die in der Nachfolge Jesu zu finden sind.
Der gute Hirte gibt nicht nur sein Leben für die Schafe, sondern nimmt es auch wieder, um ihnen das ewige Leben zu schenken. Diese Bereitschaft, sich selbst zu opfern, zeigt die tiefe Liebe Jesu, die keine Grenzen kennt. Es ist eine Liebe, die uns in unsere dunkelsten Momente folgt, uns aus der Verlorenheit rettet und uns in die Gemeinschaft mit Gott führt.
Der Aufruf Jesu, seiner Stimme zu folgen, ist eine Einladung zu einem Leben in Fülle – ein Leben, das durch seine Führung und Fürsorge geprägt ist. In ihm finden wir nicht nur Schutz und Versorgung, sondern auch die Gewissheit, dass er uns niemals verlässt. Dieser Hirte, der uns durch das Leben führt, wird uns schließlich in die ewige Heimat bringen, wo wir in seiner Gegenwart völlige Sicherheit und Freude finden werden.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 53: Die letzte Reise von Galiläa
Auf der Grundlage von Lukas 9,51-56; Lukas 10,1-24.
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Kommentar
In Kapitel 53 von „Das Leben Jesu“ wird die letzte Reise Jesu von Galiläa nach Jerusalem beschrieben, eine Reise, die sowohl von inneren als auch äußeren Herausforderungen geprägt ist. Mit dem Wissen um sein bevorstehendes Leiden und Tod änderte Jesus sein Auftreten und wandte sich bewusst dem Kreuz zu. Während er zuvor die Aufmerksamkeit der Massen mied, tritt er nun öffentlich auf, um die Menschen auf den bevorstehenden Höhepunkt seines irdischen Wirkens vorzubereiten.
Auf diesem letzten Weg durch Galiläa lehrte Jesus intensiv und sprach in vielen Gleichnissen, um seine Botschaft weiterzugeben und seine Jünger auf die kommende Zeit vorzubereiten. Trotz der wachsenden Feindseligkeit der religiösen Führer blieb Jesus unerschütterlich in seiner Mission und wandte sich entschieden Jerusalem zu, wissend, dass sein Opfer notwendig war, um die Menschheit zu retten.
Die Reaktion der Menschen auf Jesu letzte Reise war gemischt. Während einige seine Lehren bereitwillig annahmen, begegneten ihm andere mit Ablehnung und Feindseligkeit. Die Samariter, die seine Botschaft nicht annahmen, sowie die Städte, die seine Werke und Lehren ignorierten, wurden zu einem warnenden Beispiel für die Gefahr, das göttliche Angebot der Rettung zurückzuweisen.
Dieser Abschnitt unterstreicht die Bestimmtheit und den Gehorsam Jesu gegenüber dem Willen seines Vaters sowie seine tiefe Liebe und Fürsorge für die Menschheit. Er zeigt uns, dass der Weg des Gehorsams und der Hingabe nicht immer einfach ist, aber dass er letztlich zur Erfüllung des göttlichen Plans führt. Die Worte und Taten Jesu auf dieser letzten Reise erinnern uns daran, dass der wahre Schatz im Himmel liegt und dass wir, wenn wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, Teil seines ewigen Reiches werden können.