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6.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Jakobus Kap.2
Kein Ansehen der Person in der Gemeinde
1Liebe Brüder, haltet nicht dafür, daß der Glaube an Jesum Christum, unsern Herrn der Herrlichkeit, Ansehung der Person leide. 2Denn so in eure Versammlung käme ein Mann mit einem goldenen Ringe und mit einem herrlichen Kleide, es käme aber auch ein Armer in einem unsaubern Kleide, 3und ihr sähet auf den, der das herrliche Kleid trägt, und sprächet zu ihm: Setze du dich her aufs beste! und sprächet zu dem Armen: Stehe du dort! oder: Setze dich her zu meinen Füßen! 4ist’s recht, daß ihr solchen Unterschied bei euch selbst macht und richtet nach argen Gedanken? 
5Höret zu, meine lieben Brüder! Hat nicht Gott erwählt die Armen auf dieser Welt, die am Glauben reich sind und Erben des Reichs, welches er verheißen hat denen, die ihn liebhaben? 6Ihr aber habt dem Armen Unehre getan. Sind nicht die Reichen die, die Gewalt an euch üben und ziehen euch vor Gericht? 7Verlästern sie nicht den guten Namen, nach dem ihr genannt seid? 8So ihr das königliche Gesetz erfüllet nach der Schrift: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr wohl; 9so ihr aber die Person ansehet, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter. 
10Denn so jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist’s ganz schuldig. 11Denn der da gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« So du nun nicht ehebrichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. 
12Also redet und also tut, als die da sollen durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden. 13Es wird aber ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; und die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht.
Kein Ansehen der Person in der Gemeinde
14Was hilft’s, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen? 15So aber ein Bruder oder eine Schwester bloß wäre und Mangel hätte der täglichen Nahrung, 16und jemand unter euch spräche zu ihnen: Gott berate euch, wärmet euch und sättiget euch! ihr gäbet ihnen aber nicht, was des Leibes Notdurft ist: was hülfe ihnen das? 
17Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber. 
18Aber es möchte jemand sagen: Du hast den Glauben, und ich habe die Werke; zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken. 19Du glaubst, daß ein einiger Gott ist? Du tust wohl daran; die Teufel glauben’s auch und – zittern. 20Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot sei? 
21Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht geworden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? 22Da siehest du, daß der Glaube mitgewirkt hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden; 23und ist die Schrift erfüllt, die da spricht: »Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet«, und er ward ein Freund Gottes geheißen. 24So sehet ihr nun, daß der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein. 25Desgleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch die Werke gerecht geworden, da sie die Boten aufnahm und ließ sie einen andern Weg hinaus? 26Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Jakobus Kapitel 2 ist ein zentraler Abschnitt der Bibel, der die Bedeutung von gelebtem Glauben betont. Der Apostel Jakobus macht deutlich, dass der Glaube nicht nur eine innere Überzeugung sein darf, sondern sich in praktischer Nächstenliebe und gerechtem Handeln äußern muss. Zwei wesentliche Themen stehen im Mittelpunkt: Erstens die Warnung vor der Bevorzugung bestimmter Personen in der Gemeinde, zweitens die enge Verbindung zwischen Glauben und Werken. Jakobus argumentiert, dass ein lebendiger Glaube immer Früchte tragen muss und sich in Werken der Liebe und Barmherzigkeit zeigt. Diese Lehre fordert Christen heraus, ihr Verhalten zu hinterfragen und eine Glaubenspraxis zu entwickeln, die von Gerechtigkeit und tätiger Nächstenliebe geprägt ist.
Kommentar 
1.Keine Bevorzugung in der Gemeinde (Verse 1–13)
  • Gerechtigkeit im Glauben (V. 1–4): Jakobus warnt davor, Menschen nach äußeren Kriterien zu beurteilen. Wer Reiche bevorzugt und Arme verachtet, verstößt gegen Gottes Gebote.
  • Gottes Wahl der Armen (V. 5–7): Gott selbst hat oft diejenigen erwählt, die in der Welt arm, aber im Glauben reich sind. Die Reichen hingegen sind es oft, die Machtmissbrauch betreiben.
  • Das Gesetz der Nächstenliebe (V. 8–13): Wahre Gerechtigkeit besteht darin, das „königliche Gesetz“ der Liebe zu befolgen. Wer jedoch Menschen unterschiedlich behandelt, macht sich schuldig.
2.Der Zusammenhang zwischen Glaube und Werken (Verse 14–26)
  • Glaube ohne Werke ist nutzlos (V. 14–17): Ein Glaube, der sich nicht in Taten äußert, ist tot. Wer nur fromme Worte spricht, ohne Notleidenden praktisch zu helfen, hat den Sinn des Glaubens nicht verstanden.
  • Glaube und Werke gehören zusammen (V. 18–20): Jakobus stellt klar, dass echter Glaube sich in Taten zeigt. Selbst die Dämonen „glauben“, doch dieser Glaube führt sie nicht zur Gerechtigkeit.
  • Abraham und Rahab als Beispiele (V. 21–25): Abraham und Rahab werden als Vorbilder genannt. Ihre Werke bewiesen ihren Glauben. Abraham zeigte seinen Glauben durch seine Bereitschaft, Isaak zu opfern, und Rahab durch die Hilfe für Gottes Boten.
  • Zusammenfassung (V. 26): So wie der Körper ohne Geist tot ist, ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Zusammenfassung
Jakobus Kapitel 2 ruft dazu auf, den Glauben nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zu bezeugen. Christen sollen niemanden bevorzugen oder diskriminieren, denn vor Gott sind alle gleich. Das Gesetz der Liebe ist das höchste Gebot und muss sich in barmherzigem Handeln zeigen. Außerdem stellt Jakobus klar, dass ein Glaube ohne Werke wertlos ist – echte Nachfolge Jesu zeigt sich in praktischer Hilfe und gelebter Gerechtigkeit. Abraham und Rahab dienen als Beispiele für einen Glauben, der sich durch Taten beweist. Am Ende bleibt die klare Botschaft: Ein toter Glaube ohne Werke kann niemanden retten. Echter Glaube wird immer Früchte tragen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 7: Beweis der Gotteskindschaft

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 7 behandelt die fundamentale Wahrheit, dass eine wahre Bekehrung nicht nur in äußeren Handlungen sichtbar wird, sondern in einer inneren, tiefgreifenden Veränderung des Herzens. Der Glaube an Christus bringt eine neue Schöpfung hervor, die nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes entsteht. Während manche Christen den genauen Zeitpunkt ihrer Bekehrung nicht benennen können, zeigt sich deren Echtheit an einer neuen Lebensweise. Die Liebe zu Gott, ein verändertes Herz und ein wachsender Gehorsam gegenüber Seinem Wort sind Beweise der Gotteskindschaft. Dieses Kapitel führt uns in die Bedeutung eines echten, von Christus geprägten Lebens ein und zeigt, dass wahre Nachfolge nicht durch äußere Werke allein, sondern durch eine tiefe, lebendige Beziehung zu Gott geprägt ist.
Kommentar: Merkmale der Gotteskindschaft
  1. Die neue Schöpfung durch Christus (2. Korinther 5,17)
Die Heilige Schrift beschreibt die Wiedergeburt als eine völlige Neuschöpfung des Menschen: „Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen.“ Dies bedeutet, dass wahre Bekehrung eine tiefgreifende Veränderung des Herzens bewirkt, die nicht nur in äußeren Formen, sondern in unserem gesamten Denken, Fühlen und Handeln sichtbar wird.
  • Die Wirkung des Heiligen Geistes ist nicht immer spürbar oder sichtbar, sondern vergleichbar mit dem Wind (Johannes 3,8).
  • Diese innere Veränderung zeigt sich durch eine neue Einstellung zu Sünde, ein wachsendes Verlangen nach Heiligkeit und eine tiefe Liebe zu Gott.
  • Ein verändertes Herz bringt Früchte des Geistes hervor: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22).
  1. Der wahre Prüfstein des Glaubens: Wo steht unser Herz?
Ein äußeres moralisches Leben allein beweist keine echte Wiedergeburt. Auch aus Stolz oder aus gesellschaftlichem Ansehen heraus kann ein Mensch ein „guter Mensch“ sein. Doch wahre Gotteskindschaft zeigt sich in folgenden Fragen:
  • Wer besitzt unser Herz?
  • Worüber sprechen wir am liebsten?
  • Wem gehören unsere Gedanken und tiefsten Gefühle?
Ein echter Jünger Christi richtet sein Leben nach Ihm aus, er liebt, was Christus liebt, und hasst, was Er hasst. Die göttliche Liebe ist die Triebkraft für jede Handlung.
  1. Die Gefahr der Irrtümer über Glaube und Gehorsam
Es gibt zwei Hauptirrtümer, vor denen sich Christen hüten müssen:
  1. Der Irrtum des Werksgerechtigkeit: Zu glauben, dass man sich durch eigene Anstrengung vor Gott rechtfertigen kann. Die Bibel macht deutlich: „Alle Werke, die wir ohne Christus tun, kleben Selbstsucht und Sünde an.“ Wir sind allein durch die Gnade Christi gerettet.
  2. Der Irrtum des gesetzlosen Glaubens: Zu glauben, dass Gnade den Menschen von der Beachtung des göttlichen Gesetzes befreit. Doch wahrer Glaube führt zum Gehorsam: „Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5,3).
Christus gibt uns nicht nur Vergebung, sondern auch die Kraft, nach Seinem Willen zu leben. Das Gesetz ist kein Mittel zur Erlösung, sondern ein Ausdruck der göttlichen Liebe.
  1. Die wahre Grundlage der Erlösung
Kein Mensch kann sich durch eigene Gerechtigkeit retten. Aber Christus bietet uns Seine Gerechtigkeit an:
  • Er lebte ein vollkommenes Leben und erfüllte das Gesetz Gottes in unserer Stelle.
  • Durch Seinen Tod nimmt Er unsere Sünden auf sich.
  • Durch den Glauben wird Seine Gerechtigkeit uns angerechnet.
Dies bedeutet: „Christi Wesen tritt an die Stelle unserer Wesensart; daher sind wir von Gott angenommen.“ Der Wandel in Christus ist ein täglicher Prozess der Hingabe und Erneuerung.
  1. Der wahre Glaube führt zu Gehorsam
Der rettende Glaube ist nicht nur eine intellektuelle Zustimmung zur Wahrheit, sondern ein Vertrauen, das unser Leben verändert. „Glaube ohne Werke ist tot“ (Jakobus 2,17).
  • Wahre Kinder Gottes werden durch ihre Taten der Gerechtigkeit erkannt.
  • Gehorsam ist nicht das Mittel zur Erlösung, sondern die Frucht eines erneuerten Herzens.
  • Je näher wir Christus kommen, desto mehr erkennen wir unsere eigene Unvollkommenheit – dies ist ein Zeichen echter Heiligung.
Ein Christ lebt nicht in Gesetzlosigkeit, sondern „wandelt, wie Er gewandelt hat“ (1. Johannes 2,6).
Zusammenfassung: Die Merkmale eines wahren Kindes Gottes
Kapitel 7 beschreibt die wahre Natur der Bekehrung und zeigt, dass die Gotteskindschaft nicht nur eine äußere Form ist, sondern eine tiefgehende Herzensveränderung bedeutet. Ein erneuerter Mensch zeigt sich nicht an gelegentlichen guten Taten, sondern an einer beständigen Veränderung seines Wesens.
  • Die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist zeigt sich in neuen Prioritäten, neuer Liebe zu Gott und neuen Werten.
  • Wahre Nachfolger Christi richten ihr Herz, ihre Gedanken und ihr Leben auf Ihn aus.
  • Glaube und Gehorsam gehören zusammen: Der Glaube an Christus bringt eine neue Lebensweise hervor, die mit Gottes Willen übereinstimmt.
Dieses Kapitel ruft uns auf, unser eigenes Herz zu prüfen: Steht unser Leben in Einklang mit Christus? Lieben wir Gott aus ganzem Herzen? Zeigen unsere Gedanken, Worte und Taten, dass wir Seine Kinder sind? Nur durch eine tiefe, tägliche Verbindung mit Jesus können wir wahre Veränderung erleben und den Beweis der Gotteskindschaft erbringen.