7.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Römer Kap.13
Die Stellung zur staatlichen Gewalt
1Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. 2Wer sich nun der Obrigkeit widersetzet, der widerstrebet Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen. 3Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den bösen zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von ihr haben. 4Denn sie ist Gottes Dienerin dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut. 5Darum ist’s not, untertan zu sein, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. 6Derhalben müßt ihr auch Schoß geben; denn sie sind Gottes Diener, die solchen Schutz sollen handhaben. 7So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
Die Liebe als Erfüllung des Gesetzes
8Seid niemand nichts schuldig, als daß ihr euch untereinander liebet; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 9Denn was da gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten«, und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesem Wort zusammengefaßt: »Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst.« 10Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Leben im Licht des kommenden Tages
11Und weil wir solches wissen, nämlich die Zeit, daß die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf (sintemal unser Heil jetzt näher ist, denn da wir gläubig wurden; 12die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen): so lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes. 13Lasset uns ehrbar wandeln als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid; 14sondern ziehet an den Herrn Jesus Christus und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil werde.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Römer 13 ist ein zentrales Kapitel des Neuen Testaments, das sich mit der Beziehung der Christen zu staatlicher Autorität und der Bedeutung des Gesetzes im Licht der christlichen Liebe beschäftigt. In einer Zeit, in der die Christen unter römischer Herrschaft lebten, gab Paulus klare Anweisungen, wie sich Gläubige zur Obrigkeit verhalten sollten und welche geistlichen Prinzipien das irdische Leben leiten sollten. Dieses Kapitel betont nicht nur die Pflicht zur Unterordnung gegenüber der weltlichen Macht, sondern auch die übergeordnete Bedeutung der Liebe als Erfüllung des göttlichen Gesetzes.
Kommentar
In Römer 13 fordert Paulus die Christen zu einer Haltung der Unterordnung gegenüber der staatlichen Macht auf, da alle Autorität von Gott verordnet ist. Die Obrigkeit ist nicht nur eine weltliche Institution, sondern hat eine göttliche Bestimmung: Sie soll das Gute belohnen und das Böse bestrafen. Der Vers 1 macht deutlich, dass es keine Autorität ohne Gottes Willen gibt, und der Widerstand gegen die staatliche Gewalt stellt eine Ablehnung von Gottes Ordnung dar.
Vers 3 und 4 verdeutlichen, dass die staatliche Gewalt eine „Gottesdienerin“ ist, die für das Gute sorgt und die Aufgabe hat, den Ungehorsam zu bestrafen. Die Staatsgewalt trägt das Schwert, was für die Macht zur Bestrafung und zur Durchsetzung von Recht und Ordnung steht. Für den Einzelnen bedeutet dies, dass er sich durch gute Taten nicht nur die Anerkennung der Obrigkeit sichern kann, sondern auch ein gutes Gewissen vor Gott bewahrt.
Doch Paulus betont nicht nur die Furcht vor Strafe, sondern auch die Pflicht, aus Gewissensgründen untergeordnet zu sein (Vers 5). Unterordnung bedeutet nicht blinde Gehorsamkeit, sondern die Anerkennung der göttlichen Ordnung, die im Staat wirkt. Diese Ordnung wird durch die gerechte Handhabung von Steuern, Zöllen und Respekt gegenüber der Obrigkeit sichtbar (Vers 7). Es geht darum, das Rechte zu tun, sowohl im irdischen als auch im himmlischen Sinne.
Im weiteren Verlauf des Kapitels, in den Versen 8 bis 10, wechselt Paulus das Thema und spricht von der Liebe als Erfüllung des Gesetzes. Wer liebt, hat das Gesetz erfüllt, da die Gebote Gottes auf die Liebe zu Gott und zum Nächsten ausgerichtet sind. Liebe ist somit die Grundlage eines gottgefälligen Lebens, das in Übereinstimmung mit den göttlichen Geboten lebt und den Nächsten achtet.
Schließlich fordert Paulus in den Versen 11 bis 14 die Christen zu einem Leben im Licht des kommenden Tages auf. Da das Heil nahe ist, sollen sie die Werke der Dunkelheit ablegen und in der „Waffenrüstung des Lichts“ leben. Dies bedeutet, ein Leben zu führen, das von der Hoffnung auf die Wiederkunft Christi geprägt ist, und sich von den weltlichen Versuchungen zu distanzieren.
Zusammenfassung
Römer 13 lehrt, dass alle staatliche Autorität von Gott eingesetzt ist und dass Christen sich der Obrigkeit unterordnen sollen, nicht nur aus Furcht vor Strafe, sondern auch aus Gewissensgründen. Die staatliche Macht hat die Aufgabe, das Gute zu belohnen und das Böse zu bestrafen. Der wahre Ausdruck der Erfüllung des Gesetzes ist jedoch die Liebe, die den Nächsten achtet und schont. Paulus fordert die Christen dazu auf, im Licht des kommenden Tages zu leben, das heißt, ein Leben in Reinheit und Hoffnung auf die Wiederkunft Christi zu führen. Die Haltung der Liebe, der Achtung vor der Ordnung und das Streben nach einem tugendhaften Leben sind zentrale Aspekte dieses Kapitels, das die Beziehung zwischen Gottes Willen und den gesellschaftlichen Strukturen behandelt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 78: Golgatha
Auf der Grundlage von Matthäus 27,31-53; Markus 15,20-38; Lukas 23,26-46; Johannes 19,16-30.
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