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📅 7. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 2 – Aus dem Wasser gezogen – Gottes verborgenes Wirken

Wie Gott mitten im Leid Menschen vorbereitet, führt und gebraucht

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📜 Bibeltext – 2.Mose 2 (Luther 1912)

Moses Geburt und wunderbare Errettung

1Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und nahm eine Tochter Levi. 2Und das Weib ward schwanger und gebar einen Sohn. Und da sie sah, daß es ein feines Kind war, verbarg sie ihn drei Monate. 3Und da sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind darein und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers. 4Aber seine Schwester stand von ferne, daß sie erfahren wollte, wie es ihm gehen würde.

5Und die Tochter Pharaos ging hernieder und wollte baden im Wasser; und ihre Jungfrauen gingen an dem Rande des Wassers. Und da sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen. 6Und da sie es auftat, sah sie das Kind; und siehe, das Knäblein weinte. Da jammerte es sie, und sprach: Es ist der hebräischen Kindlein eins. 7Da sprach seine Schwester zu der Tochter Pharaos: Soll ich hingehen und der hebräischen Weiber eine rufen, die da säugt, daß sie dir das Kindlein säuge? 8Die Tochter Pharaos sprach zu ihr: Gehe hin. Die Jungfrau ging hin und rief des Kindes Mutter. 9Da sprach Pharaos Tochter zu ihr: Nimm hin das Kindlein und säuge mir’s; ich will dir lohnen. Das Weib nahm das Kind und säugte es. 10Und da das Kind groß war, brachte sie es der Tochter Pharaos, und es ward ihr Sohn, und sie hieß ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.

Moses Flucht nach Midian

11Zu den Zeiten, da Mose war groß geworden, ging er aus zu seinen Brüdern und sah ihre Last und ward gewahr, daß ein Ägypter schlug seiner Brüder, der Hebräischen, einen. 12Und er wandte sich hin und her, und da er sah, daß kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und scharrte ihn in den Sand. 13Auf einen andern Tag ging er auch aus und sah zwei hebräische Männer sich miteinander zanken und sprach zu dem Ungerechten: Warum schlägst du deinen Nächsten? 14Er aber sprach: Wer hat dich zum Obersten oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch erwürgen, wie du den Ägypter erwürgt hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Wie ist das laut geworden?

15Und es kam vor Pharao; der trachtete nach Mose, daß er ihn erwürgte. Aber Mose floh vor Pharao und blieb im Lande Midian und wohnte bei einem Brunnen. 16Der Priester aber in Midian hatte sieben Töchter; die kamen, Wasser zu schöpfen, und füllten die Rinnen, daß sie ihres Vaters Schafe tränkten. 17Da kamen die Hirten und stießen sie davon. Aber Mose machte sich auf und half ihnen und tränkte ihre Schafe. 18Und da sie zu ihrem Vater Reguel kamen, sprach er: Wie seid ihr heute so bald gekommen? 19Sie sprachen: Ein ägyptischer Mann errettete uns von den Hirten und schöpfte uns und tränkte die Schafe. 20Er sprach zu seinen Töchtern: Wo ist er? Warum habt ihr den Mann gelassen, daß ihr ihn nicht ludet, mit uns zu essen? 21Und Mose willigte darein, bei dem Manne zu bleiben. Und er gab Mose seine Tochter Zippora. 22Die gebar einen Sohn; und er hieß ihn Gersom; denn er sprach: Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Lande.

Die Wendung durch Gott

23Lange Zeit aber darnach starb der König in Ägypten. Und die Kinder Israel seufzten über ihre Arbeit und schrieen, und ihr Schreien über ihre Arbeit kam vor Gott. 24Und Gott erhörte ihr Wehklagen und gedachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob; 25und er sah darein und nahm sich ihrer an.

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🔵 Einleitung

Die Geschichte von Mose beginnt nicht mit einem Triumph, sondern mit Angst. Ein Kind wird heimlich geboren, in einem Körbchen ausgesetzt und zwischen Schilfrohr versteckt. Doch gerade in dieser Unsicherheit beginnt Gottes großer Erlösungsplan. 2. Mose 2 zeigt eindrucksvoll: Auch wenn Gott unsichtbar scheint, ist er aktiv – er sieht, hört, bereitet vor und führt.

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🟡 Kommentar

1. Mose wird geboren – und versteckt (Verse 1–4)

Ein Kind wird unter Lebensgefahr geboren. Die Mutter handelt mutig und glaubensvoll – sie versteckt ihr Baby, weil sie erkennt, dass es „ein feines Kind“ ist. Das erinnert an Hebräer 11,23, wo der Glaube der Eltern betont wird. Gott wirkt oft durch Menschen, die im Verborgenen treu handeln.

💡 Gottes Berufung beginnt oft im Verborgenen.

2. Die Rettung durch die Tochter des Pharao (Verse 5–10)

Gott lenkt die Ereignisse: Die Tochter des Pharao entdeckt das Baby, empfindet Mitleid – und Mose wird ausgerechnet im Haus des Unterdrückers aufgezogen. Ironie der göttlichen Vorsehung: Der zukünftige Befreier wächst am Hof des Feindes auf!

💡 Gott kann sogar das „System Pharao“ nutzen, um seine Pläne vorzubereiten.

3. Mose greift ein – und scheitert (Verse 11–15)

Als junger Mann will Mose handeln – aber er tut es im Zorn, auf eigene Weise, mit Gewalt. Sein Mord bleibt nicht unbemerkt. Mose wird zum Flüchtling. Gott hat ihn berufen, aber noch nicht geformt. Es braucht Wüste, Rückzug und Geduld.

💡 Berufung ohne Charakter führt oft ins Chaos.

4. Mose in Midian – eine Zeit der Reifung (Verse 16–22)

In der Fremde wird Mose vom Prinzen zum Hirten. Er heiratet, gründet Familie – ein einfacher Alltag. Doch genau hier beginnt Gottes Vorbereitung. Mose lernt Geduld, Fürsorge und Verantwortung – Eigenschaften, die er als Leiter eines ganzen Volkes brauchen wird.

💡 Gottes Schule ist nicht immer spektakulär – aber tiefgreifend.

5. Gott hört – und erinnert sich (Verse 23–25)

Die Not des Volkes wächst. Sie schreien – und Gott „gedachte an seinen Bund“. Nicht, weil sie perfekt wären, sondern weil ER treu ist. Die Geschichte wechselt von Mose zu Gott: Der Retter handelt.

💡 Der Anfang der Befreiung ist nicht unsere Stärke – sondern Gottes Treue.

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🟢 Zusammenfassung

  1. Mose 2 ist mehr als ein Kinderbuchtext. Es ist eine Geschichte voller Spannungen, Flucht und unsichtbarer Hoffnung. Gott wirkt, auch wenn er noch nicht offen spricht. Er rettet, er bereitet vor, er formt – und er handelt zur rechten Zeit. Mose ist noch nicht bereit, aber Gott ist schon längst am Werk.

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🔴 Botschaft für uns heute

Du fühlst dich vielleicht übersehen, zu spät dran, unbedeutend – aber Gott sieht dich. Er hört dein Seufzen, kennt deinen Schmerz. Vielleicht bist du gerade in einer „Wüstenzeit“, weit weg von deinen Träumen. Doch Gott gebraucht genau solche Phasen, um dich zu formen. Und wenn die Zeit reif ist, wird er dich rufen – nicht weil du stark bist, sondern weil ER treu ist.

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💬 Merksatz

Gott wirkt im Verborgenen – und bereitet Großes vor, selbst wenn du es (noch) nicht siehst.

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📆 1 -7 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 8

Nach der Flut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Die Sintflut war vorüber. Die Wasser fielen, und die Arche kam zur Ruhe. Doch das Leben nach der Flut war kein einfaches Weitergehen – es war ein kompletter Neuanfang. In Kapitel 8 des Buches „Patriarchen und Propheten“ wird eindrucksvoll beschrieben, wie Gott nicht nur rettet, sondern auch führt, schützt und neue Verheißungen schenkt. Noah, der treue Prediger der Gerechtigkeit, steht beispielhaft für Gehorsam, Dankbarkeit und Vertrauen, auch in Zeiten tiefer Unsicherheit. Die Welt, die ihn nun erwartete, war nicht mehr dieselbe – doch Gott war derselbe geblieben: treu, mächtig und voller Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Glaube in der Prüfung (Die Monate in der Arche)

Die fünf Monate in der Arche waren eine harte Geduldsprobe. Ohne zu wissen, wann das Wasser weichen würde, blieb Noah standhaft. Er zweifelte nicht an Gottes Führung. Der Glaube trug ihn und seine Familie durch die dunkle Zeit.
Lehre: Wahres Vertrauen zeigt sich in der Stille des Wartens. Gottes Hand steuert auch dann, wenn wir es nicht sehen.

2. Der geordnete Rückweg (Die Vögel und die Geduld)

Noah suchte durch das Auslassen von Rabe und Taube nach einem Zeichen. Doch er wartete nicht ungeduldig – er verließ die Arche erst, als Gott ihn ausdrücklich dazu aufforderte.
Lehre: Auch wenn wir Hinweise sehen, soll unsere Entscheidung vom Wort Gottes geleitet sein, nicht allein von Umständen.

3. Der erste Altar (Dankbarkeit und Opfer)

Noch bevor er ein Haus für sich baute, errichtete Noah einen Altar für Gott. Er opferte von den reinen Tieren – ein Zeichen seines Glaubens an das kommende Opfer Christi.
Lehre: Wahre Dankbarkeit bringt zuerst Ehre dem, der alles gegeben hat – auch wenn das eigene Gut knapp ist.

4. Gottes Reaktion: Der neue Bund

Gott roch den „lieblichen Geruch“ des Opfers und sprach den neuen Bund aus: Keine weltweite Flut mehr. Der Regenbogen wurde Zeichen des Bundes.
Lehre: Gott gebraucht sichtbare Zeichen, um uns Seine unsichtbare Treue zu versichern. Seine Zusagen gelten für alle Generationen.

5. Veränderte Erde, veränderte Lebensweise

Die Erde war durch die Flut völlig verändert – landschaftlich und ökologisch. Gottes Erlaubnis, nun auch Fleisch zu essen, war eine Anpassung an die neue Realität.
Lehre: Gottes Gebote und Fürsorge passen sich der Situation des Menschen an, aber Sein moralischer Wille bleibt bestehen.

6. Die verborgenen Schätze der Erde und das Gericht

Die Flut begrub nicht nur Leiber, sondern auch menschlichen Stolz, Reichtum und Götzendienst. Daraus entstanden Kohle, Öl und Erze – Zeugnisse der zerstörerischen Kraft, aber auch der Gnade Gottes.
Lehre: Was der Mensch missbrauchte, verwandelte Gott in ein Zeugnis Seiner Macht und Gerechtigkeit.

7. Zukünftige Gerichte: Feuer statt Wasser

Wie einst Wasser, so wird am Ende Feuer die Erde reinigen. Vulkane, Erdbeben und Naturkatastrophen werden als Vorboten der Wiederkunft Christi geschehen.
Lehre: Gott warnt nicht, um zu erschrecken, sondern um zur Umkehr zu rufen – Seine Gnade schützt die Seinen.

8. Gottes Schutz für die Seinen

Wie Noah einst in der Arche geborgen war, werden auch die Gläubigen am Ende durch Gottes Macht geschützt. Psalm 91 wird zur persönlichen Verheißung inmitten des Chaos.
Lehre: Der sichere Ort ist nicht geografisch, sondern geistlich: unter Gottes Flügeln.

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🟢 Zusammenfassung

Noah begegnet nach der Flut einer völlig veränderten Welt. Doch inmitten von Tod und Zerstörung bleibt sein Herz auf Gott gerichtet. Sein Gehorsam, seine Dankbarkeit und sein Glaube machen ihn zu einem Vorbild für alle Zeiten. Gott wiederum begegnet ihm mit Gnade, Verheißung und Schutz. Der Regenbogen, der sich über Himmel und Thron wölbt, ist das ewige Zeichen: Gottes Bund steht. Und auch wenn zukünftige Gerichte kommen werden, wird Er die bewahren, die Ihm vertrauen.

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🔴 Botschaft für uns heute

In einer Welt, die erneut von Unsicherheit, Naturkatastrophen und moralischem Verfall geprägt ist, ruft Gott uns zu einem Leben wie das Noahs: voller Glaube, Gehorsam und Dankbarkeit. Wenn alles erschüttert wird, was wir kennen, dürfen wir wissen:

Gottes Hand ist noch immer am Steuer.

Sein Bund bleibt bestehen. Der Regenbogen am Himmel ist mehr als ein Naturphänomen – er ist ein Zeugnis Seiner Treue. Und so wie Noah inmitten des Gerichts bewahrt wurde, dürfen auch wir wissen:

Die Gerechten sind geborgen – nicht weil sie stark sind, sondern weil sie Gott vertrauen.

Darum: Lass uns Altäre der Dankbarkeit bauen, bevor wir unsere Häuser errichten. Lass uns geben, bevor wir nehmen. Lass uns glauben, bevor wir sehen.
Denn „meine Gnade soll nicht von dir weichen“, spricht der Herr, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)