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8.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Jakobus Kap.4
Warnung vor Unfriede und Wankelmut
1Woher kommt Streit und Krieg unter euch? Kommt’s nicht daher: aus euren Wollüsten, die da streiten in euren Gliedern? 2Ihr seid begierig, und erlanget’s damit nicht; ihr hasset und neidet, und gewinnet damit nichts; ihr streitet und krieget. Ihr habt nicht, darum daß ihr nicht bittet; 3ihr bittet, und nehmet nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr’s mit euren Wollüsten verzehret.
4Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein. 5Oder lasset ihr euch dünken, die Schrift sage umsonst: Der Geist, der in euch wohnt, begehrt und eifert? 6Er gibt aber desto reichlicher Gnade. Darum sagt sie: »Gott widerstehet den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.« 
7So seid nun Gott untertänig. Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; 8nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen. 9Seid elend und traget Leid und weinet; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. 10Demütiget euch vor Gott, so wird er euch erhöhen.
11Afterredet nicht untereinander, liebe Brüder. Wer seinem Bruder afterredet und richtet seinen Bruder, der afterredet dem Gesetz und richtet das Gesetz. Richtest du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. 12Es ist ein einiger Gesetzgeber, der kann selig machen und verdammen. Wer bist du, der du einen andern richtest?
Der Christ vor der Zukunft
13Wohlan nun, die ihr saget: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und Handel treiben und gewinnen; 14die ihr nicht wisset, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist’s, der eine kleine Zeit währt, darnach aber verschwindet er. 15Dafür ihr sagen solltet: So der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. 16Nun aber rühmet ihr euch in eurem Hochmut. Aber solcher Ruhm ist böse. 
17Denn wer da weiß Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Jakobus Kapitel 4 richtet sich direkt an eine Gemeinde, die von inneren Konflikten, Streitigkeiten und einer übermäßigen Verfolgung weltlicher Begierden geprägt ist. Der Text fordert die Gläubigen auf, ihre inneren Motive zu prüfen, ihre weltlichen Leidenschaften zu überwinden und sich in Demut Gott zuzuwenden. Gleichzeitig warnt der Kapiteltext vor Hochmut und Selbstüberschätzung, besonders im Hinblick auf zukünftige Pläne, die nicht in Gottes Hand liegen. Die Botschaft ist klar: Ohne die nötige Demut und Abkehr von sündhaften Neigungen führt das Festhalten an weltlichen Zielen zu Unfrieden und innerer Leere.
Kommentar
1.Warnung vor Unfriede und Wankelmut (Verse 1-10)
  • Ursachen des Streits:
    Die ersten Verse thematisieren, dass Streits und Kriege nicht aus einem Mangel an Ressourcen entstehen, sondern aus den unstillbaren Wollüsten und Begierden der Menschen. Diese trügerischen Sehnsüchte führen zu Neid, Hass und letztlich zu Konflikten.
  • Konsequenzen der weltlichen Freundschaft:
    Jakobus stellt fest, dass eine zu enge Bindung an die Welt – sprich, die Identifikation mit weltlichen Werten – in Wirklichkeit zur Feindschaft gegenüber Gott führt. Die Aufforderung, sich Gott untertan zu zeigen, hebt hervor, dass nur durch Demut und Abkehr von den eigenen Begierden Gottes Gnade in Fülle empfangen werden kann.
  • Aufruf zur Buße und Umkehr:
    Der Text fordert die Gläubigen auf, ihre Hände zu reinigen und ihre Herzen keusch zu machen, was symbolisch für den Abwurf der sündhaften Neigungen steht. Weinen, Leid und Demut werden als notwendige Voraussetzungen dargestellt, um von Gott erhöht zu werden.
2.Der Christ vor der Zukunft (Verse 11-17)
  • Verurteilung des Klatschens und Urteilens:
    Jakobus kritisiert das Afterreden und das gegenseitige Richten, was nicht nur den Mitmenschen, sondern auch das Gesetz, das von Gott allein als Gesetzgeber ausgeht, in Frage stellt. Jeder Mensch ist aufgerufen, sich vor Gott zu demütigen, anstatt über andere zu richten.
  • Die Ungewissheit des Lebens:
    In den folgenden Versen wird deutlich gemacht, wie kurz und ungewiss das menschliche Leben ist. Pläne für die Zukunft, die ohne die demütige Anerkennung von Gottes Willen gemacht werden, erscheinen als hohler Hochmut.
  • Aufforderung zur Abhängigkeit von Gottes Willen:
    Anstelle selbstsicherer Vorhaben sollen die Gläubigen sagen: „So der Herr will und wir leben“, was den nötigen Respekt vor der Unvorhersehbarkeit des Lebens und die Anerkennung von Gottes Souveränität zum Ausdruck bringt.
  • Verantwortung für das Gute:
    Der abschließende Vers mahnt, dass es Sünde ist, Gutes zu wissen und es nicht zu tun. Dies unterstreicht die persönliche Verantwortung jedes Gläubigen, sein Leben im Einklang mit Gottes Willen zu führen.
Zusammenfassung
Jakobus Kapitel 4 ermahnt die Gläubigen, ihre weltlichen Begierden und den daraus resultierenden Konflikten den Rücken zu kehren. Es wird aufgezeigt, dass Unfrieden und Streit aus den eigenen, ungebändigten Leidenschaften entstehen und dass wahre Freundschaft zu Gott in der Demut und Abkehr von diesen weltlichen Verlockungen liegt. Außerdem wird die Verantwortung hervorgehoben, nicht über andere zu urteilen und Pläne ohne die Anerkennung von Gottes Willen zu unternehmen. Letztlich fordert der Text dazu auf, aktiv Gutes zu tun und sich in einem demütigen, gottgefälligen Lebenswandel zu üben, der zu Frieden und Erneuerung führt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 7: Beweis der Gotteskindschaft

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 7 behandelt die fundamentale Wahrheit, dass eine wahre Bekehrung nicht nur in äußeren Handlungen sichtbar wird, sondern in einer inneren, tiefgreifenden Veränderung des Herzens. Der Glaube an Christus bringt eine neue Schöpfung hervor, die nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes entsteht. Während manche Christen den genauen Zeitpunkt ihrer Bekehrung nicht benennen können, zeigt sich deren Echtheit an einer neuen Lebensweise. Die Liebe zu Gott, ein verändertes Herz und ein wachsender Gehorsam gegenüber Seinem Wort sind Beweise der Gotteskindschaft. Dieses Kapitel führt uns in die Bedeutung eines echten, von Christus geprägten Lebens ein und zeigt, dass wahre Nachfolge nicht durch äußere Werke allein, sondern durch eine tiefe, lebendige Beziehung zu Gott geprägt ist.
Kommentar: Merkmale der Gotteskindschaft
  1. Die neue Schöpfung durch Christus (2. Korinther 5,17)
Die Heilige Schrift beschreibt die Wiedergeburt als eine völlige Neuschöpfung des Menschen: „Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen.“ Dies bedeutet, dass wahre Bekehrung eine tiefgreifende Veränderung des Herzens bewirkt, die nicht nur in äußeren Formen, sondern in unserem gesamten Denken, Fühlen und Handeln sichtbar wird.
  • Die Wirkung des Heiligen Geistes ist nicht immer spürbar oder sichtbar, sondern vergleichbar mit dem Wind (Johannes 3,8).
  • Diese innere Veränderung zeigt sich durch eine neue Einstellung zu Sünde, ein wachsendes Verlangen nach Heiligkeit und eine tiefe Liebe zu Gott.
  • Ein verändertes Herz bringt Früchte des Geistes hervor: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22).
  1. Der wahre Prüfstein des Glaubens: Wo steht unser Herz?
Ein äußeres moralisches Leben allein beweist keine echte Wiedergeburt. Auch aus Stolz oder aus gesellschaftlichem Ansehen heraus kann ein Mensch ein „guter Mensch“ sein. Doch wahre Gotteskindschaft zeigt sich in folgenden Fragen:
  • Wer besitzt unser Herz?
  • Worüber sprechen wir am liebsten?
  • Wem gehören unsere Gedanken und tiefsten Gefühle?
Ein echter Jünger Christi richtet sein Leben nach Ihm aus, er liebt, was Christus liebt, und hasst, was Er hasst. Die göttliche Liebe ist die Triebkraft für jede Handlung.
  1. Die Gefahr der Irrtümer über Glaube und Gehorsam
Es gibt zwei Hauptirrtümer, vor denen sich Christen hüten müssen:
  1. Der Irrtum des Werksgerechtigkeit: Zu glauben, dass man sich durch eigene Anstrengung vor Gott rechtfertigen kann. Die Bibel macht deutlich: „Alle Werke, die wir ohne Christus tun, kleben Selbstsucht und Sünde an.“ Wir sind allein durch die Gnade Christi gerettet.
  2. Der Irrtum des gesetzlosen Glaubens: Zu glauben, dass Gnade den Menschen von der Beachtung des göttlichen Gesetzes befreit. Doch wahrer Glaube führt zum Gehorsam: „Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5,3).
Christus gibt uns nicht nur Vergebung, sondern auch die Kraft, nach Seinem Willen zu leben. Das Gesetz ist kein Mittel zur Erlösung, sondern ein Ausdruck der göttlichen Liebe.
  1. Die wahre Grundlage der Erlösung
Kein Mensch kann sich durch eigene Gerechtigkeit retten. Aber Christus bietet uns Seine Gerechtigkeit an:
  • Er lebte ein vollkommenes Leben und erfüllte das Gesetz Gottes in unserer Stelle.
  • Durch Seinen Tod nimmt Er unsere Sünden auf sich.
  • Durch den Glauben wird Seine Gerechtigkeit uns angerechnet.
Dies bedeutet: „Christi Wesen tritt an die Stelle unserer Wesensart; daher sind wir von Gott angenommen.“ Der Wandel in Christus ist ein täglicher Prozess der Hingabe und Erneuerung.
  1. Der wahre Glaube führt zu Gehorsam
Der rettende Glaube ist nicht nur eine intellektuelle Zustimmung zur Wahrheit, sondern ein Vertrauen, das unser Leben verändert. „Glaube ohne Werke ist tot“ (Jakobus 2,17).
  • Wahre Kinder Gottes werden durch ihre Taten der Gerechtigkeit erkannt.
  • Gehorsam ist nicht das Mittel zur Erlösung, sondern die Frucht eines erneuerten Herzens.
  • Je näher wir Christus kommen, desto mehr erkennen wir unsere eigene Unvollkommenheit – dies ist ein Zeichen echter Heiligung.
Ein Christ lebt nicht in Gesetzlosigkeit, sondern „wandelt, wie Er gewandelt hat“ (1. Johannes 2,6).
Zusammenfassung: Die Merkmale eines wahren Kindes Gottes
Kapitel 7 beschreibt die wahre Natur der Bekehrung und zeigt, dass die Gotteskindschaft nicht nur eine äußere Form ist, sondern eine tiefgehende Herzensveränderung bedeutet. Ein erneuerter Mensch zeigt sich nicht an gelegentlichen guten Taten, sondern an einer beständigen Veränderung seines Wesens.
  • Die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist zeigt sich in neuen Prioritäten, neuer Liebe zu Gott und neuen Werten.
  • Wahre Nachfolger Christi richten ihr Herz, ihre Gedanken und ihr Leben auf Ihn aus.
  • Glaube und Gehorsam gehören zusammen: Der Glaube an Christus bringt eine neue Lebensweise hervor, die mit Gottes Willen übereinstimmt.
Dieses Kapitel ruft uns auf, unser eigenes Herz zu prüfen: Steht unser Leben in Einklang mit Christus? Lieben wir Gott aus ganzem Herzen? Zeigen unsere Gedanken, Worte und Taten, dass wir Seine Kinder sind? Nur durch eine tiefe, tägliche Verbindung mit Jesus können wir wahre Veränderung erleben und den Beweis der Gotteskindschaft erbringen.