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8.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.9
Die Heilung eines Gelähmten.
1Da trat er in das Schiff und fuhr wieder herüber und kam in seine Stadt. 
2Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bette. Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben. 
3Und siehe, etliche unter den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert Gott. 
4Da aber Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr so Arges in euren Herzen? 
5Welches ist leichter: zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? 
6Auf daß ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht habe, auf Erden die Sünden zu vergeben (sprach er zu dem Gichtbrüchigen): Stehe auf, hebe dein Bett auf und gehe heim! 
7Und er stand auf und ging heim. 
8Da das Volk das sah, verwunderte es sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat.
Die Berufung des Matthäus und das Mahl mit den Zöllnern.
9Und da Jesus von dannen ging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. 
10Und es begab sich, da er zu Tische saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. 
11Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? 
12Da das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. 
13Gehet aber hin und lernet, was das sei: »Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.« Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen, und nicht die Gerechten.
Die Frage nach dem Fasten.
14Indes kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, und deine Jünger fasten nicht? 
15Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; alsdann werden sie fasten. 
16Niemand flickt ein altes Kleid mit einem Lappen von neuem Tuch; denn der Lappen reißt doch wieder vom Kleid, und der Riß wird ärger. 
17Man faßt auch nicht Most in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Most wird verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern man faßt Most in neue Schläuche, so werden sie beide miteinander erhalten.
Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jairus.
18Da er solches mit ihnen redete, siehe, da kam der Obersten einer und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, meine Tochter ist jetzt gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie lebendig. 
19Und Jesus stand auf und folgte ihm nach und seine Jünger. 
20Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre den Blutgang gehabt, trat von hinten zu ihm und rührte seines Kleides Saum an. 
21Denn sie sprach bei sich selbst: Möchte ich nur sein Kleid anrühren, so würde ich gesund. 
22Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen. Und das Weib ward gesund zu derselben Stunde. 
23Und als er in des Obersten Haus kam und sah die Pfeifer und das Getümmel des Volks, 
24sprach er zu ihnen: Weichet! denn das Mägdlein ist nicht tot, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. 
25Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff es bei der Hand; da stand das Mägdlein auf. 
26Und dies Gerücht erscholl in dasselbe ganze Land.
Die Heilung zweier Blinder und eines Stummen.
27Und da Jesus von dannen fürbaß ging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser! 
28Und da er heimkam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich euch solches tun kann? Da sprachen sie zu ihm: Herr, ja. 
29Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. 
30Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus bedrohte sie und sprach: Sehet zu, daß es niemand erfahre! 
31Aber sie gingen aus und machten ihn ruchbar im selben ganzen Lande.
32Da nun diese waren hinausgekommen, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. 
33Und da der Teufel war ausgetrieben, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: Solches ist noch nie in Israel gesehen worden. 
34Aber die Pharisäer sprachen: Er treibt die Teufel aus durch der Teufel Obersten.
Die große Ernte.
35Und Jesus ging umher in alle Städte und Märkte, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und allerlei Krankheit im Volke. 
36Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. 
37Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter.
38Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Matthäus Kapitel 9 enthält eine beeindruckende Sammlung von Wundern und Lehren Jesu, die seine göttliche Macht und sein tiefes Mitgefühl für die Menschheit unterstreichen. In diesem Kapitel sehen wir, wie Jesus einen Gelähmten heilt, Matthäus beruft, die blutflüssige Frau heilt, die Tochter des Jairus von den Toten auferweckt, zwei Blinde heilt und einen Stummen von einem Dämon befreit. Diese Geschichten zeigen nicht nur Jesu Fähigkeit, körperliche Krankheiten zu heilen, sondern auch seine Macht, Sünden zu vergeben und geistliche Heilung zu bringen. Zudem wird deutlich, dass Jesus gekommen ist, um sich derer anzunehmen, die in der Gesellschaft als Außenseiter betrachtet wurden.
Kommentar:
Matthäus 9 ist ein kraftvolles Kapitel, das die Vielseitigkeit von Jesu Wirken beleuchtet. Es beginnt mit der Heilung des Gelähmten, wobei Jesus deutlich macht, dass er nicht nur physische Heilung, sondern auch Vergebung der Sünden bringen kann. Diese Handlung provoziert die Schriftgelehrten, da sie erkennen, dass Jesus hier eine göttliche Autorität beansprucht. Dies ist ein zentraler Punkt in Jesu Mission – die Verbindung von körperlicher Heilung mit geistlicher Erlösung.
Die Berufung des Matthäus und das anschließende Mahl mit Zöllnern und Sündern verdeutlicht Jesu Ziel, diejenigen zu erreichen, die am meisten verloren und ausgeschlossen sind. Die Kritik der Pharisäer, dass Jesus mit Sündern isst, wird von ihm mit einer kraftvollen Antwort begegnet: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“ Diese Aussage hebt Jesu missionarisches Anliegen hervor – die Rettung derer, die sich ihrer Bedürftigkeit bewusst sind.
Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jairus zeigen den Wert des Glaubens und die transformative Kraft Jesu. Die Frau, die jahrelang litt, wird durch ihren Glauben geheilt, und Jairus‘ tiefer Glaube an Jesu Macht führt zur Auferweckung seiner Tochter. Dies unterstreicht die Bedeutung des Glaubens für das Empfangen von Heilung und Erlösung.
Schließlich zeigt die Heilung der zwei Blinden und des stummen Besessenen, dass Jesus nicht nur die physische, sondern auch die geistige Dunkelheit vertreiben kann. Diese Wunder bringen die Menschen dazu, sich über Jesu Macht zu wundern, während die Pharisäer weiterhin in ihrer Ablehnung verharren, was eine scharfe Trennung zwischen denen darstellt, die an Jesus glauben, und denen, die sich ihm widersetzen.
Zusammenfassung:
Matthäus Kapitel 9 zeigt die tiefe Verbindung zwischen körperlicher Heilung und geistlicher Erlösung, die Jesus bringt. Durch die Heilung von Krankheiten, die Vergebung von Sünden und die Auferweckung der Toten demonstriert Jesus seine Macht und Barmherzigkeit. Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass Jesus gekommen ist, um die Verlorenen zu suchen und zu retten, und dass der Glaube der Schlüssel ist, um seine heilende Kraft zu empfangen. Jesus stellt klar, dass wahre Heilung und Erlösung nicht nur die körperliche, sondern auch die geistliche Dimension umfassen, und er lädt uns ein, ihm mit einem offenen Herzen und tiefem Glauben zu folgen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 52: Der gute Hirte
Auf der Grundlage von Johannes 10,1-30.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Johannes 10,1-30 offenbart sich Jesus Christus als der „gute Hirte“, ein Bild, das tief in der Kultur und den Herzen der Menschen seiner Zeit verwurzelt war. Dieses vertraute Bild eines Hirten, der liebevoll und schützend über seine Herde wacht, dient als kraftvolles Gleichnis für die enge, persönliche Beziehung, die Jesus zu seinen Gläubigen pflegt. Er ist nicht nur ein Hirte, sondern der Hirte, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben – ein Ausdruck der höchsten Form von Liebe und Hingabe.
Die Verheißung, dass der gute Hirte seine Schafe mit Namen kennt, zeigt die tiefe persönliche Bindung, die Jesus zu jedem einzelnen Gläubigen hat. Er kennt unsere Sorgen, unsere Ängste und unsere Kämpfe. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet der gute Hirte Sicherheit, Führung und Trost. Jesus stellt sich in scharfem Kontrast zu den falschen Hirten seiner Zeit dar, die das Volk in die Irre führten und ihre Verantwortung gegenüber der Herde vernachlässigten.
Durch das Bild des Hirten, der vorangeht und seine Schafe zu sicheren Weiden führt, verdeutlicht Jesus, dass der Weg zu Gott nicht durch menschliche Weisheit oder religiöse Systeme erreicht werden kann, sondern nur durch ihn selbst. Er ist die Tür zum Leben, und nur durch ihn finden wir wahre Erfüllung und Frieden. Dieses Bild des Hirten, der für seine Schafe kämpft und sie behütet, vermittelt den tiefen Trost und die Sicherheit, die in der Nachfolge Jesu zu finden sind.
Der gute Hirte gibt nicht nur sein Leben für die Schafe, sondern nimmt es auch wieder, um ihnen das ewige Leben zu schenken. Diese Bereitschaft, sich selbst zu opfern, zeigt die tiefe Liebe Jesu, die keine Grenzen kennt. Es ist eine Liebe, die uns in unsere dunkelsten Momente folgt, uns aus der Verlorenheit rettet und uns in die Gemeinschaft mit Gott führt.
Der Aufruf Jesu, seiner Stimme zu folgen, ist eine Einladung zu einem Leben in Fülle – ein Leben, das durch seine Führung und Fürsorge geprägt ist. In ihm finden wir nicht nur Schutz und Versorgung, sondern auch die Gewissheit, dass er uns niemals verlässt. Dieser Hirte, der uns durch das Leben führt, wird uns schließlich in die ewige Heimat bringen, wo wir in seiner Gegenwart völlige Sicherheit und Freude finden werden.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 53: Die letzte Reise von Galiläa
Auf der Grundlage von Lukas 9,51-56; Lukas 10,1-24.
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Kommentar
In Kapitel 53 von „Das Leben Jesu“ wird die letzte Reise Jesu von Galiläa nach Jerusalem beschrieben, eine Reise, die sowohl von inneren als auch äußeren Herausforderungen geprägt ist. Mit dem Wissen um sein bevorstehendes Leiden und Tod änderte Jesus sein Auftreten und wandte sich bewusst dem Kreuz zu. Während er zuvor die Aufmerksamkeit der Massen mied, tritt er nun öffentlich auf, um die Menschen auf den bevorstehenden Höhepunkt seines irdischen Wirkens vorzubereiten.
Auf diesem letzten Weg durch Galiläa lehrte Jesus intensiv und sprach in vielen Gleichnissen, um seine Botschaft weiterzugeben und seine Jünger auf die kommende Zeit vorzubereiten. Trotz der wachsenden Feindseligkeit der religiösen Führer blieb Jesus unerschütterlich in seiner Mission und wandte sich entschieden Jerusalem zu, wissend, dass sein Opfer notwendig war, um die Menschheit zu retten.
Die Reaktion der Menschen auf Jesu letzte Reise war gemischt. Während einige seine Lehren bereitwillig annahmen, begegneten ihm andere mit Ablehnung und Feindseligkeit. Die Samariter, die seine Botschaft nicht annahmen, sowie die Städte, die seine Werke und Lehren ignorierten, wurden zu einem warnenden Beispiel für die Gefahr, das göttliche Angebot der Rettung zurückzuweisen.
Dieser Abschnitt unterstreicht die Bestimmtheit und den Gehorsam Jesu gegenüber dem Willen seines Vaters sowie seine tiefe Liebe und Fürsorge für die Menschheit. Er zeigt uns, dass der Weg des Gehorsams und der Hingabe nicht immer einfach ist, aber dass er letztlich zur Erfüllung des göttlichen Plans führt. Die Worte und Taten Jesu auf dieser letzten Reise erinnern uns daran, dass der wahre Schatz im Himmel liegt und dass wir, wenn wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, Teil seines ewigen Reiches werden können.