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9.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Jakobus Kap.5
Das Gericht über die Reichen
1Wohlan nun, ihr Reichen, weinet und heulet über euer Elend, das über euch kommen wird! 2Euer Reichtum ist verfault, eure Kleider sind mottenfräßig geworden. 3Euer Gold und Silber ist verrostet, und sein Rost wird euch zum Zeugnis sein und wird euer Fleisch fressen wie ein Feuer. Ihr habt euch Schätze gesammelt in den letzten Tagen. 4Siehe, der Arbeiter Lohn, die euer Land eingeerntet haben, der von euch abgebrochen ist, der schreit, und das Rufen der Ernter ist gekommen vor die Ohren des Herrn Zebaoth. 5Ihr habt wohlgelebt auf Erden und eure Wollust gehabt und eure Herzen geweidet am Schlachttag. 6Ihr habt verurteilt den Gerechten und getötet, und er hat euch nicht widerstanden.
Mahnung zur Geduld
7So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. 8Seid ihr auch geduldig und stärket eure Herzen; denn die Zukunft des Herrn ist nahe. 
9Seufzet nicht widereinander, liebe Brüder, auf daß ihr nicht verdammt werdet. Siehe, der Richter ist vor der Tür. 10Nehmet, meine lieben Brüder, zum Exempel des Leidens und der Geduld die Propheten, die geredet haben in dem Namen des Herrn. 11Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Die Geduld Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.
12Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit einem andern Eid. Es sei aber euer Wort: Ja, das Ja ist; und: Nein, das Nein ist, auf daß ihr nicht unter ein Gericht fallet.
Das Gebet für die Kranken
13Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand gutes Muts, der singe Psalmen. 14Ist jemand krank, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde, daß sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. 15Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und so er hat Sünden getan, werden sie ihm vergeben sein. 
16Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. 17Elia war ein Mensch gleich wie wir; und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. 18Und er betete abermals, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.
Verantwortung für die Irrenden
19Liebe Brüder, so jemand unter euch irren würde von der Wahrheit, und jemand bekehrte ihn, 20der soll wissen, daß, wer den Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der hat einer Seele vom Tode geholfen und wird bedecken die Menge der Sünden.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Im Jakobusbrief Kapitel 5 finden wir eine eindringliche Warnung und Ermahnung, die sowohl die Reichen als auch die Gläubigen anspricht. Der Text beginnt mit einer scharfen Mahnung an die Reichen, die ihren ungerechten Umgang mit ihrem Besitz und die daraus resultierende Strafe Gottes verdeutlicht. Gleichzeitig werden die Gläubigen dazu aufgerufen, in Zeiten des Leidens geduldig zu sein und durch das Gebet Kraft zu schöpfen. Es wird betont, dass das kommende Gericht unvermeidlich ist und dass wahre Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung im Glauben entscheidend sind. Die Botschaft dieses Kapitels verbindet die Realität des irdischen Leidens mit der Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit und Erlösung.
Kommentar
1.Das Gericht über die Reichen (Verse 1-6)
  • Warnung und Mahnung:
    Die Reichen werden aufgefordert, angesichts ihres vergänglichen Reichtums zu weinen und zu klagen, denn ihr Überfluss verrottet, während Gott das kommende Gericht vorbereitet.
  • Symbolik des Verfalls:
    Gold, Silber, Kleider und Schätze werden als vergängliche Güter dargestellt, die im Angesicht der göttlichen Gerechtigkeit nichts wert sind.
  • Ungerechtigkeit und Strafe:
    Die Ausbeutung der Arbeiter und das Ignorieren von Gerechtigkeit führen zu einem unausweichlichen Gericht, bei dem die Reichen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
2.Mahnung zur Geduld (Verse 7-12)
  • Aufruf zur Geduld:
    Die Gläubigen werden ermutigt, geduldig auf das Kommen des Herrn zu warten, ähnlich einem Ackermann, der auf den Früh- und Spätregen vertraut.
  • Ermutigende Beispiele:
    Die Geduld der Propheten und insbesondere Hiobs wird als Vorbild genannt, um durch Leid hindurch standhaft zu bleiben.
  • Warnung vor falschen Schwüren:
    Es wird darauf hingewiesen, dass das eigene Wort – ja oder nein – ohne schwörerische Zusätze gehalten werden soll, um ein faires Urteil zu vermeiden.
3.Das Gebet für die Kranken (Verse 13-18)
  • Aufruf zum Gebet:
    Wer leidet oder krank ist, soll beten, Psalmen singen und die Ältesten der Gemeinde um Unterstützung bitten.
  • Heilende Kraft des Gebets:
    Das Gebet des Glaubens wird als wirksames Mittel dargestellt, das nicht nur Heilung bringt, sondern auch Vergebung für Sünden ermöglicht.
  • Beispiel Elia:
    Elia wird als Beispiel genannt, dessen Gebete sowohl Trockenheit als auch Regen hervorriefen, was die Macht eines aufrichtigen Gebets unterstreicht.
4.Verantwortung für die Irrenden (Verse 19-20)
  • Umkehr und Rettung:
    Es wird betont, wie wichtig es ist, Menschen, die von der Wahrheit abweichen, zur Umkehr zu bewegen.
  • Lebensrettende Wirkung:
    Wer einen Irrenden zur Umkehr führt, trägt dazu bei, eine Seele vor dem geistlichen Tod zu bewahren und Sünden zu bedecken.
Zusammenfassung
Jakobus Kapitel 5 liefert eine doppelte Botschaft: einerseits eine strenge Warnung an die Reichen, deren Reichtum und ungerechtes Handeln im Angesicht des göttlichen Gerichts verfallen werden, und andererseits einen ermutigenden Aufruf an die Gläubigen, geduldig zu sein und im Gebet ihre Kraft zu finden. Der Text verbindet das bevorstehende Gericht mit der Notwendigkeit, inmitten von Leid und Krankheit auf Gott zu vertrauen und die heilende Kraft des Gebets zu nutzen. Außerdem unterstreicht er die Verantwortung, Irrende zur Umkehr zu bewegen und so die Gemeinschaft im Glauben zu stärken. Insgesamt zeigt das Kapitel, dass wahre Gerechtigkeit und Erlösung nicht durch weltliche Macht, sondern durch Gottes Barmherzigkeit und die Treue der Gläubigen erreicht werden.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 8: Wachstum in Christus

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Das geistliche Wachstum in Christus ist ein zentrales Thema im christlichen Leben. Kapitel 8 beschreibt dieses Wachstum anhand von natürlichen Bildern wie Geburt, Pflanzen und Licht, um zu verdeutlichen, wie der Gläubige in der Beziehung zu Christus reift. Es macht deutlich, dass kein Mensch aus eigener Kraft geistliches Leben erzeugen oder sich selbst zum Heil führen kann – nur durch Christus ist wahres Wachstum möglich. Indem wir in ihm bleiben, empfangen wir Kraft, Freude und Beständigkeit im Glauben. Die Einladung zur völligen Hingabe an Christus und das Vertrauen auf seine Führung stehen im Mittelpunkt dieses Kapitels.
Kommentar
1.Geistliches Wachstum als Werk Gottes (Einleitung)
  • Die Bibel vergleicht das geistliche Wachstum mit einer Geburt (1. Petrus 2,2) und dem Wachstum eines Samens (Epheser 4,15).
  • Kein Mensch kann aus eigener Kraft Leben erzeugen – ebenso wenig kann geistliches Leben ohne Gottes Wirken entstehen (Johannes 3,3).
  • Wachstum in Christus ist nicht das Ergebnis menschlicher Anstrengung, sondern der Einfluss göttlicher Kraft.
2.Die Notwendigkeit der Verbindung mit Christus
  • Pflanzen wachsen durch Licht, Wasser und Nahrung – ebenso braucht der Gläubige Christus als „Sonne der Gerechtigkeit“ (Jesaja 60,19).
  • Jesus betont: „Bleibet in mir“ – ohne ihn kann der Mensch keine Frucht bringen (Johannes 15,4-5).
  • Viele versuchen, aus eigener Kraft ein rechtschaffenes Leben zu führen, doch Christus ist der einzige Weg zur Heiligung.
3.Die tägliche Hingabe an Gott als Schlüssel zum Wachstum
  • Das tägliche Gebet und die völlige Übergabe an Gott sind entscheidend für das Wachstum im Glauben.
  • Die Beziehung zu Christus muss beständig und lebendig sein – er soll nicht nur am Anfang und Ende, sondern in jedem Moment unseres Lebens präsent sein (Psalm 16,8).
  • Unsere Hoffnung liegt nicht in uns selbst, sondern in Christus, der unsere Schwachheit mit seiner Stärke verbindet.
4.Die Gefahr der Selbstzentriertheit und der Ablenkung durch Satan
  • Satan versucht ständig, den Blick des Gläubigen von Christus abzulenken – sei es durch Sorgen, Ängste oder weltliche Verlockungen.
  • Die einzige Sicherheit liegt in der völligen Abhängigkeit von Christus – nicht in Selbstbetrachtung oder Selbstzweifeln (Galater 2,20).
  • Wahres geistliches Wachstum geschieht durch Vertrauen, Gehorsam und ständige Verbindung mit Christus.
5.Die Vorbilder der ersten Jünger und ihre tiefe Gemeinschaft mit Christus
  • Die Jünger wuchsen durch die tägliche Gemeinschaft mit Christus und wurden durch den Heiligen Geist verändert.
  • Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, wurde durch die Nähe zu Christus von einem ehrgeizigen und hitzigen Mann zu einem Symbol der Liebe geformt.
  • Diese tiefe geistliche Gemeinschaft mit Christus steht auch heute jedem Gläubigen offen.
6.Die fortwährende Gegenwart Christi in unserem Leben
  • Nach seiner Himmelfahrt blieb Jesus durch den Heiligen Geist mit seinen Jüngern verbunden – ebenso bleibt er heute in den Herzen der Gläubigen.
  • Das Leben in Christus bedeutet nicht nur, ihm zu folgen, sondern sich ganz mit ihm zu vereinen.
  • Christus ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Epheser 4,15) – in ihm liegt unsere gesamte Hoffnung auf Wachstum und Vollkommenheit.
Zusammenfassung
Kapitel 8 unterstreicht die Bedeutung des geistlichen Wachstums in Christus. Es verdeutlicht, dass dieses Wachstum nicht durch eigene Anstrengung, sondern allein durch die Verbindung mit Christus möglich ist. So wie Pflanzen Licht, Wasser und Nahrung benötigen, um zu gedeihen, benötigt der Gläubige Christus als Quelle des Lebens. Der tägliche Wandel mit Christus, das beständige Gebet und die völlige Hingabe an ihn führen zur geistlichen Reife. Die Jünger Jesu sind ein Beispiel dafür, wie die enge Gemeinschaft mit Christus das Wesen eines Menschen völlig verwandeln kann. Die Einladung lautet: „Bleibet in mir“ – wer in Christus bleibt, wächst im Glauben, bringt Frucht und wird verwandelt in sein Bild.