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📅 9. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 4 – Mose und der brennende Auftrag

Von Zweifeln zur Vollmacht – Gottes Ausrüstung für den Dienst

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📜 Bibeltext – 2.Mose 4 (Luther 1912)

Ausrüstung Moses mit der Wundergabe

1Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben noch meine Stimme hören, sondern werden sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen. 2Der Herr sprach zu ihm: Was ist’s, was du in deiner Hand hast? Er sprach: Ein Stab. 3Er sprach: Wirf ihn von dir auf die Erde. Und er warf ihn von sich; da ward er zur Schlange, und Mose floh vor ihr. 4Aber der Herr sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie bei dem Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und hielt sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand. 5Darum werden sie glauben, daß dir erschienen sei der Herr, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs. 6Und der Herr sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in deinen Busen. Und er steckte sie in seinen Busen und zog sie heraus; siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. 7Und er sprach: Tue sie wieder in deinen Busen. Und er tat sie wieder in den Busen und zog sie heraus; siehe, da ward sie wieder wie sein anderes Fleisch. 8Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei dem einen Zeichen, so werden sie doch glauben deiner Stimme bei dem andern Zeichen. 9Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht glauben werden noch deine Stimme hören, so nimm Wasser aus dem Strom und gieß es auf das trockene Land, so wird das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trockenen Lande. 10Mose aber sprach zu dem Herrn: Ach mein Herr, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, auch nicht seit der Zeit, da du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. 11Der Herr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich’s nicht getan, der Herr? 12So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst. 13Mose sprach aber: Mein Herr, sende, welchen du senden willst. 14Da ward der Herr sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? Und siehe, er wird herausgehen dir entgegen; und wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen. 15Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt. 16Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein. 17Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du Zeichen tun sollst.

Moses Rückkehr nach Ägypten

18Mose ging hin und kam wieder zu Jethro, seinem Schwiegervater, und sprach zu ihm: Laß mich doch gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jethro sprach zu ihm: Gehe hin mit Frieden. 19Auch sprach der Herr zu ihm in Midian: Gehe hin und ziehe wieder nach Ägypten; denn die Leute sind tot, die nach deinem Leben standen. 20Also nahm Mose sein Weib und seine Söhne und führte sie auf einem Esel und zog wieder nach Ägyptenland und nahm den Stab Gottes in seine Hand. 21Und der Herr sprach zu Mose: Siehe zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, daß du alle die Wunder tust vor Pharao, die ich dir in deine Hand gegeben habe; ich aber will sein Herz verstocken, daß er das Volk nicht lassen wird. 22Und du sollst zu ihm sagen: So sagt der Herr: Israel ist mein erstgeborener Sohn; 23und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn ziehen lassest, daß er mir diene. Wirst du dich des weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn erwürgen.

24Und als er unterwegs in der Herberge war, kam ihm der Herr entgegen und wollte ihn töten. 25Da nahm Zippora einen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und rührte ihm seine Füße an und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam. 26Da ließ er von ihm ab. Sie sprach aber Blutbräutigam um der Beschneidung willen.

Mose und Aaron vor Israel

27Und der Herr sprach zu Aaron: Gehe hin Mose entgegen in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm am Berge Gottes und küßte ihn. 28Und Mose sagte Aaron alle Worte des Herrn, der ihn gesandt hatte, und alle Zeichen, die er ihm befohlen hatte. 29Und sie gingen hin und versammelten alle Ältesten von den Kindern Israel. 30Und Aaron redete alle Worte, die der Herr mit Mose geredet hatte, und er tat die Zeichen vor dem Volk. 31Und das Volk glaubte. Und da sie hörten, daß der Herr die Kinder Israel heimgesucht und ihr Elend angesehen hätte, neigten sie sich und beteten an.

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🔵 Einleitung

In 2. Mose 4 erlebt Mose in der Wüste eine spektakuläre Begegnung: Gott stattet ihn nicht nur mit wunderbaren Zeichen aus, sondern ermutigt ihn auch, sein Heimweh und seine Sprachängste hinter sich zu lassen. Dieses Kapitel zeigt uns, wie der Herr selbst die größten Zweifel und Schwächen Seiner Diener zur Bühne Seiner Macht macht.

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🟡 Kommentar

1. Gottes Fragen und Mose’ Zweifel (Verse 1–10)

  • Vers 1: Mose fürchtet, die Israeliten würden ihm nicht glauben. Er ahnt: Worte allein genügen nicht.

  • Verse 2–5: Zeichen des Stabes – Schlange und zurückverwandelter Stab – demonstrieren Gottes Allmacht und geben Mose Autorität.

  • Verse 6–8: Heilung der Aussatzhand zeigt Gottes Macht über Krankheit und symbolisiert Buße und Wiederherstellung.

  • Vers 9: Wasser zu Blut: ein drittes, öffentliches Wunder, wenn die ersten beiden nicht genügen.

  • Verse 10–12: Mose’ Einwand seiner Sprachschwäche und Gottes Zusage: „Wer hat den Mund geschaffen? Ich will dich lehren!“ – Gottes Berufung überwindet menschliche Unzulänglichkeit.

2. Mose’ Berufung und die Rolle Aarons (Verse 13–17)

  • Vers 13: Mose offeriert sich zu drücken: „Sende, wen Du senden willst.“

  • Vers 14–16: Gottes Zorn über Mose’ Ausflüchte weicht einem Plan B: Aaron, der reden darf. Ehepaar: Mose spricht, Aaron wird Mund für ihn sein.

  • Vers 17: Der Stab bleibt das Zeichen – Instrument göttlicher Wunder.

3. Rückkehr nach Ägypten und Gottes Verheißung (Verse 18–23)

  • Vers 18: Abschied von Jethro: „Zieh hin mit Frieden.“

  • Vers 19–20: Gott ruft Mose zurück, ehemals von den Ägyptern gesucht, nun sicher. Familie und Stab im Gepäck.

  • Vers 21–23: Warnung: Vor Pharao alle Wunder tun, aber sein Herz verbleibt hart bis zum letzten Gericht über den Erstgeborenen.

4. Die Unterbrechung am Weg und Zipporas Eingreifen (Verse 24–26)

  • Vers 24: Unfassbare Szene: Gott will Mose töten auf dem Weg.

  • Verse 25–26: Zipporas rituelle Beschneidung rettet sein Leben: „Blutbräutigam“ – Zeichen des Bundes und der Rettung.

5. Vereinigung mit Aaron und der erste Gottesdienst (Verse 27–31)

  • Verse 27–28: Aaron empfängt Mose, die beiden feiern eine Brüderumarmung am Gottesberg.

  • Verse 29–31: Vereinigung der Ältesten, Aaron verkündet Mose’ Botschaft und führt die Zeichen vor. Das Volk glaubt, neigt sich und betet an.

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🟢 Zusammenfassung

Gott begegnet Mose in allen seinen Zweifeln: Er gibt ihm sichtbare Zeichen, verspricht Begleitung und verknüpft ihn in einem Bund mit Aaron. Selbst Mose’ Sprachschwäche und seine Unsicherheit werden nicht als Hindernis gesehen, sondern als Gelegenheiten, Gottes Macht zu bezeugen. Am Ende führt die Geschwister-Einheit Mose–Aaron das Volk in ersten Akten des Glaubens und der Anbetung.

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🔴 Botschaft für uns heute

Gott beruft keine Perfektionisten, sondern Gehorsame: Er kennt unsere Schwächen und stattet uns gerade dort mit Seiner Kraft aus. Wenn wir zögern, greift Er ein drittes oder viertes Mal, bis wir verstehen: Er hat den Auftrag, nicht wir. In Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern – „Aaron“ an unserer Seite – dürfen wir Menschen in die Erfahrung Seiner Rettung führen.

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💬 Gedankenimpuls

  • Wo spürst du deine „Sprachschwäche“ oder deinen Unmut, Gottes Auftrag anzunehmen?

  • Wer ist dein „Aaron“, der dich unterstützt und bestärkt?

  • Welches „Zeichen“ Gottes in deinem Leben zeigt Dir, dass Er dir Beistand verspricht?

Nimm dir heute einen Moment, betrachte deine Zweifel, und bitte Gott, dich mit Seiner Kraft und in Gemeinschaft mit anderen auf Deinen Weg zu senden.

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📆 8 – 14 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 10

✨ Der Turm zu Babel

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Nach der Sintflut sollte Noahs Familie die gereinigte Erde bevölkern. Doch schon bald offenbarten Sem, Ham und Japheth unterschiedliche Charaktereigenschaften, die sich in ihren Nachkommen fortsetzten. Im Zentrum steht das sündhafte Bauprojekt in der Ebene Sinear: eine Stadt mit einem Turm, der bis in den Himmel reichen sollte. Gottes Eingreifen durch Verwirrung der Sprache brachte den Bau zum Erliegen und erfüllte zugleich seinen Plan, die Erde zu bevölkern.

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🟡 Kommentar

1. Vorgeschichte und Prophezeiung Noahs

1.1 Die drei Söhne und ihre Linien

    • Noahs Segen über Sem und Japheth versus Fluch über Kanaan (1. Mose 9,25–27).
    • Erbanlagen: Frömmigkeit bei Sems Nachkommen, Verderbtheit bei Hams Linie.

1.2 Folgen für die Nachkommen

    • Sem: Auserwähltes Volk und Erben des Bundes.
    • Japheth: Teilhabe an den Segnungen des Evangeliums.
    • Kanaan: Niedergang in heidnische Götzendienste und spätere Versklavung.

2. Ansiedlung in Sinear und Turmbau

2.1 Gründe für Gemeinschaft und Bau

    • Wunsch nach Sicherheit und Einheit nach gemeinsamer Geschichte.
    • Fruchtbarer Boden und vermeintliche Unabhängigkeit von göttlicher Bedrohung.

2.2 Architektur als Macht- und Religionssymbol

    • Stadt als Mittelpunkt eines Weltreiches.
    • Turm als Denkmal menschlicher Weisheit, Sicherheit und Götzenverehrung.

2.3 Motive und Irrglaube

    • Zweifel an Gottes Bund: „Keine neue Flut werde kommen.“
    • Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis über das „Geheimnis“ der Sintflut.

3. Gottes Eingreifen und Urteil

3.1 Sprachverwirrung

    • Postensystem und schrittweise Kommunikation brechen zusammen.
    • Vollständige Zerstreuung durch unverständliche Worte.

3.2 Zerstörung des Bauwerks und Zerstreuung

    • Blitzschlag als Zeichen göttlichen Missfallens.
    • Erfüllung des göttlichen Plans: Völkerverteilung und Sprachenvielfalt (1. Mose 11,1–8).

4. Theologische Bedeutung

  • Warnung vor menschlicher Selbstüberschätzung und Gottesferne.
  • Gottes Geduld, Gnade und Gerechte Strafe in der Geschichte.
  • Bild für spätere geistliche „Babel“-Phänomene: Einheit ohne Gottes Wort führt ins Chaos.
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🟢 Zusammenfassung

Der Turmbau zu Babel zeigt, wie menschlicher Hochmut und der Versuch, sich unabhängig von Gott zu verbinden, in Sprachverwirrung, Zerstreuung und göttliches Gericht münden. Gottes Eingreifen bewahrte seinen ursprünglichen Plan, die Erde mit verschiedenen Völkern und Sprachen zu füllen.

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🔴 Botschaft für uns heute

Auch heute existieren „Babel“-Bauprojekte: Ideologien, die sich gegen Gottes Autorität erheben und vermeintliche Einheit ohne biblische Grundlage predigen. Wir werden daran erinnert, unsere Pläne stets im Licht von Gottes Wort und Demut vor seiner Souveränität zu prüfen.

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💬 Gedankenimpuls

Welche „Türme“ bauen wir heute—in Technologie, Kultur oder Religion—die uns von Gott wegführen? Wie können wir echte Einheit im Gehorsam und in der Wahrheit fördern?

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📆 8 – 14 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 11

Abrahams Berufung

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Nach der Babel-Zerstreuung und weltweitem Götzendienst erwählt Gott Abraham aus Sems Linie, um sein Gesetz und seine Verheißungen an künftige Generationen weiterzugeben. Aus einer Familie, die dem heidnischen Aberglauben umgab, folgte Abraham treu dem Ruf Gottes und begründete so das Volk, aus dem der Erlöser der Welt hervorgehen sollte.

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🟡 Kommentar

1. Historischer und theologischer Hintergrund

1.1 Welt nach Babel

    • Verbreitung des Götzendienstes und Abfall von Gott.
    • Gott überlässt die Unbußfertigen ihrem Weg (Psalm 145,18).

1.2 Sems Linie und der Erhalt des Glaubens

    • Kontinuierliche Weitergabe göttlicher Offenbarungen von Adam bis Noah und Sem.
    • Abraham als Erbe dieses heiligen Glaubensguts.

2. Gottes Verheißung an Abraham

2.1 Zusagen und Bedingungen

    • Zahlreiche Nachkommenschaft und großer Name (1. Mose 12,2).
    • Segen für alle Geschlechter in ihm (1. Mose 12,3).

2.2 Prüfung durch Gehorsam

    • Aufruf zum Verlassen von Heimat und Verwandtschaft (1. Mose 12,1).
    • Glaube als „gewisse Zuversicht“ und „Nichtzweifeln“ (Hebräer 11,1.8).

3. Abrahams Antworten und Erfahrungen

3.1 Der Aufbruch nach Haran und Kanaan

    • Gehorsam in Ungewissheit, Begleitung durch Verwandte und Lot.
    • Erste Etappen: Haran als Zwischenaufenthalt, dann Sichem und Bethel mit Altären.

3.2 Lebensumstände und Prüfung in Kanaan

    • Fruchtbares, aber heidnisches Land mit Götzenaltären.
    • Abraham baut Altäre als Zeichen der Gegenwart Gottes.

3.3 Hungersnot und Flucht nach Ägypten

    • Prüfung von Demut, Geduld und Glauben.
    • Glaubensversagen: Sara wird als Schwester ausgegeben (1. Mose 12,11–13).

3.4 Gottes Bewahrung und Lektionscharakter

    • Pharao wird durch Plagen gewarnt und ehrt Abraham (1. Mose 12,17–20).
    • Lektionen über Gottes Schutz und die Folgen menschlichen Misstrauens.

4. Theologische Erkenntnisse

  • Glaube erfordert Loslösung von Sicherheiten.
  • Prüfungen dienen der Läuterung und Vorbereitung für Gottes Werk.
  • Gottes Verheißungen bleiben gültig trotz menschlicher Schwächen.
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🟢 Zusammenfassung

Gott beruft Abraham, aus einer heidnischen Umgebung auszuziehen und seinem Ruf im Vertrauen zu folgen. Abraham gehorcht, erlebt Prüfungen in Kanaan und Ägypten, zeigt aber trotz Fehltritten fortwährende Treue. So legt Gott den Grundstein für das auserwählte Volk und offenbart seine Bewahrung und Geduld.

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🔴 Botschaft für uns heute

Auch wir sind zum Vertrauen auf Gottes Verheißungen aufgerufen und müssen vielleicht Komfortzonen verlassen. Prüfungen offenbaren unsere Schwächen, dienen aber der Charakterbildung und zeigen Gottes Treue selbst in unseren Fehlern.

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💬 Gedankenimpuls

Welchen „Aufrufen“ Gottes in deinem Leben müsstest du folgen, auch wenn sie Unsicherheit und Opfer bedeuten? Wie kannst du im Alltag deinem Glauben durch Gehorsam und Vertrauen Ausdruck verleihen?