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Lektion 1.Zeichen, die den Weg weisen
Die Offenbarung Jesu durch Wunder
Die Evangelien berichten von vielen Wundern, die Jesus während seines irdischen Wirkens vollbrachten. Doch im Johannesevangelium werden diese Wunder nicht nur als Machtdemonstrationen beschrieben, sondern als Zeichen, die auf etwas viel Größeres hinweisen – auf die göttliche Natur Jesu und seine Mission, die Menschheit zu retten. Diese Zeichen sind Wegweiser, die den Glaubenden den Weg zu tieferer Erkenntnis und Vertrauen in Jesus als den Sohn Gottes zeigen sollen.
In dieser ersten Lektion „Zeichen, die den Weg weisen“ beschäftigen wir uns mit einigen der wichtigsten Wunder, die Johannes beschreibt. Von der Verwandlung von Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana, über die Heilung des Sohnes des königlichen Beamten, bis hin zur Heilung des Gelähmten am Teich Betesda – jedes dieser Zeichen offenbart nicht nur Jesu Macht über die Schöpfung und das Leben, sondern zeigt auch seine enge Beziehung zum Vater und seine Rolle als Erlöser.
Diese Zeichen fordern uns heraus, über die bloßen Wunder hinauszublicken und zu erkennen, dass sie uns den Weg zu einem tieferen Glauben weisen. Sie ermutigen uns, in unserem eigenen Leben auf Gottes Wirken zu vertrauen, auch wenn es oft anders kommt, als wir es erwarten. Die Lektion lädt uns ein, unseren Glauben zu überprüfen: Sind wir bereit, Jesus nicht nur als Wundertäter, sondern als unseren Herrn und Retter anzunehmen?
1.1 Die Hochzeit in Kana
Zeichen, die den Weg weisen
Lies Johannes 2,1–11. Welches Zeichen tat Jesus in Kana und wie half es seinen Jüngern, zum Glauben an ihn zu finden?
In Johannes 2,1–11 wird das erste Wunder Jesu beschrieben, bei dem er auf einer Hochzeit in Kana Wasser in Wein verwandelt. Dieses Zeichen war für die Jünger ein entscheidender Moment, der ihnen half, an Jesus zu glauben. Sie erlebten nicht nur ein beeindruckendes Wunder, sondern sahen in diesem Ereignis ein tieferes Symbol, das Jesus als den von Gott gesandten Retter offenbarte. Es war für sie ein deutlicher Hinweis auf seine göttliche Autorität, auch wenn sie möglicherweise noch nicht vollständig erkannten, dass er selbst Gott war.
Ein Vergleich zu Mose, dem Anführer der Israeliten, macht die symbolische Tiefe dieses Wunders deutlich. Mose führte das Volk durch „Zeichen und Wunder“ aus der Sklaverei in Ägypten, einschließlich der Verwandlung des Nils in Blut als eine Plage über die Ägypter. Jesus vollbrachte in Kana ein ähnliches Zeichen, aber anstelle von Wasser in Blut verwandelte er es in Wein – ein Symbol der Freude und des Segens. Diese Parallele zeigt Jesus als den verheißenen Propheten, der wie Mose ist, aber auch als den wahren Erlöser, der eine tiefere, geistliche Erlösung bringt.
Die Tatsache, dass Jesus Wasser aus Krügen, die für rituelle Reinigungen verwendet wurden, in Wein verwandelte, betont die Verbindung dieses Wunders zur Erlösung. Das Wasser, das symbolisch für die rituelle Reinigung stand, wird durch das Wunder Jesu in etwas Neues, Vollkommenes und Freudenbringendes verwandelt. Damit wies Johannes auf Jesus als denjenigen hin, der nicht nur äußere, sondern auch innere Reinigung und Erneuerung schenkt.
Der Hausherr der Feier war überrascht von der Qualität des Weins, ohne das Wunder zu kennen, und bemerkte, dass normalerweise der beste Wein zuerst gereicht wird. Doch Jesus drehte diese menschliche Erwartung um – wie auch in seinem Erlösungswerk, das immer das Beste zum Schluss bereithält.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass der Wein, den Jesus hervorbrachte, nicht alkoholisch war. Ellen White erklärt, dass es sich um unvergorenen Traubensaft handelte, ein reines Symbol der Freude und des Segens. Dies stellt klar, dass das Wunder Jesu in Kana nicht zur Förderung von Alkoholismus gedacht war, sondern vielmehr eine göttliche Versorgung und ein Zeichen der überfließenden Gnade Gottes darstellt.
Insgesamt symbolisiert dieses erste Zeichen Jesu in Kana nicht nur seine Macht über die Elemente, sondern auch seine Rolle als der wahre Erlöser, der gekommen ist, um die Menschheit zu befreien und sie mit dem wahren „Wein“ des Lebens zu erfüllen – seiner Gnade und seiner Erlösung.
Welche Gründe hast du, Jesus nachzufolgen? (Es gibt viele, nicht wahr?)
Ja, es gibt viele Gründe, Jesus nachzufolgen, und sie berühren unterschiedliche Bereiche des Lebens und des Glaubens. Hier sind einige zentrale Gründe:
  1. Seine bedingungslose Liebe: Jesus zeigt eine Liebe, die unabhängig von unseren Fehlern und Schwächen ist. Diese bedingungslose Liebe gibt Hoffnung und Trost, selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens (Johannes 15,13).
  2. Seine Vergebung und Gnade: Durch Jesus wird uns Vergebung geschenkt. Er nahm die Sünde der Welt auf sich und bietet uns Vergebung und Erlösung an, unabhängig davon, wie oft wir scheitern (1. Johannes 1,9). Diese Vergebung führt zu einem neuen Leben und einer tiefen inneren Freiheit.
  3. Sein Vorbild der Nächstenliebe: Jesus lebte als Beispiel dafür, wie man anderen dient und Nächstenliebe praktiziert. Seine Botschaft, die Notleidenden, Kranken und Außenseiter zu lieben und zu unterstützen, inspiriert dazu, Mitgefühl und Gerechtigkeit in den Alltag zu bringen (Matthäus 25,40).
  4. Die Hoffnung auf das ewige Leben: Jesus verspricht denen, die an ihn glauben, das ewige Leben (Johannes 3,16). Diese Hoffnung auf eine ewige Gemeinschaft mit Gott gibt tiefe Zuversicht und stärkt den Glauben, selbst angesichts von Leiden oder Tod.
  5. Seine Lehren bieten Wegweisung: Die Lehren Jesu – wie die Bergpredigt – sind eine Quelle tiefer Weisheit und moralischer Führung. Sie bieten praktische Ratschläge für ein Leben in Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit (Matthäus 5-7).
  6. Seine Nähe und Gegenwart: Jesus hat versprochen, immer bei uns zu sein, selbst in den Herausforderungen des Lebens (Matthäus 28,20). Diese beständige Nähe Gottes gibt Kraft, auch in schweren Zeiten weiterzugehen und nie allein zu sein.
  7. Sein Sieg über das Böse: Jesus hat das Böse und den Tod durch seine Auferstehung besiegt. Dieser Sieg gibt den Glaubenden die Sicherheit, dass das Böse nicht das letzte Wort hat, und dass Gott immer für uns kämpft (1. Korinther 15,57).
Jeder dieser Gründe zeigt, wie umfassend und tief die Beziehung zu Jesus das Leben prägt. Welche von diesen Beweggründen besonders im Vordergrund stehen, mag individuell unterschiedlich sein, aber sie alle inspirieren und laden dazu ein, ihm nachzufolgen und im Glauben zu wachsen.
Die Geschichte von der Hochzeit in Kana aus Johannes 2,1–11 zeigt deutlich, wie tief das Wirken Jesu in unser Alltagsleben und unseren Glauben hineinreicht. Das erste Wunder, bei dem Jesus Wasser in Wein verwandelte, ist nicht nur ein Beweis seiner göttlichen Macht, sondern enthält auch eine symbolische Bedeutung für unser tägliches Leben.
Verbindung mit dem Alltagsleben und Glauben:
  1. Jesus sorgt für unsere Bedürfnisse: Das Wunder auf der Hochzeit zeigt, dass Jesus auch in alltäglichen Situationen wie einer Feier präsent ist und dort eingreift, wo menschliche Mittel versagen. Dies verdeutlicht, dass Jesus nicht nur für die großen, spirituellen Fragen zuständig ist, sondern auch für unsere alltäglichen Sorgen und Bedürfnisse. Wenn uns im Leben „der Wein ausgeht“ – das Symbol für Freude und Erfüllung – können wir uns auf Jesus verlassen, der uns in diesen Momenten versorgt.
  2. Transformation und Erneuerung: Die Verwandlung von Wasser in Wein symbolisiert, wie Jesus nicht nur die Umstände, sondern auch unser Leben transformieren kann. So wie das Wasser aus den Ritualkrügen für die rituelle Reinigung in kostbaren Wein verwandelt wurde, kann Jesus auch unser alltägliches Leben durch seine Gegenwart und Gnade verwandeln und es mit Freude und Segen erfüllen. Dies erinnert uns daran, dass er in der Lage ist, uns innerlich zu erneuern und uns zu verändern, egal in welcher Situation wir uns befinden.
  3. Ein Zeichen des Glaubens: Für die Jünger war dieses Wunder ein Schlüsselereignis, das ihnen half, zu glauben und Jesus zu folgen. Auch in unserem Alltag erleben wir Momente, in denen Gott auf unerwartete Weise handelt, um uns zu zeigen, dass er gegenwärtig ist. Diese Zeichen – ob groß oder klein – stärken unseren Glauben und führen uns tiefer in die Nachfolge Jesu. Sie fordern uns auf, inmitten der täglichen Herausforderungen auf ihn zu vertrauen und an seiner Gegenwart festzuhalten.
  4. Gottes Gnade im Überfluss: Jesus verwandelte nicht nur wenig Wasser in Wein, sondern füllte sechs große Krüge, die normalerweise zur rituellen Reinigung dienten. Dies steht symbolisch für die überfließende Gnade Gottes, die uns in unserem täglichen Leben zur Verfügung steht. Gott gibt uns nicht nur das Notwendige, sondern segnet uns oft über unsere Erwartungen hinaus – ein ermutigendes Zeichen für unser Vertrauen in ihn.
  5. Qualität und Segen des Lebens: Der Hausherr war überrascht, dass der beste Wein bis zum Schluss aufbewahrt wurde. Dies zeigt, dass Jesus das Beste für uns bereithält, oft jenseits unserer Erwartungen. Im Alltag bedeutet das, dass Jesus das Leben auf eine Weise bereichern kann, die tiefer und erfüllender ist, als es durch menschliche Mittel allein möglich wäre.
Fazit:
Das Wunder in Kana ist mehr als eine beeindruckende Erzählung; es ist ein tiefes Symbol für das Wirken Jesu in unserem Alltagsleben. Es erinnert uns daran, dass Jesus in den alltäglichen Momenten unseres Lebens präsent ist, bereit, uns zu helfen, uns zu verwandeln und uns seine überfließende Gnade zu schenken. Dieses Ereignis stärkt unseren Glauben und zeigt uns, dass wir in allen Lebenslagen auf ihn vertrauen können – sei es in Momenten der Freude oder der Not.

Vertraue darauf, dass Gott auch in den kleinen Momenten des Alltags Wunder wirken kann.