10.2 Ich werde ganz gewiss wiederkommen Die Wiederkunft Christi: Gewissheit aus der Treue des Erlösers
Lies Johannes 14,1–3. In welchem Zusammenhang sagt Jesus diese Worte?
Die Worte Jesu in Johannes 14,1–3 sind eine kraftvolle Verheißung, die den Glauben und die Hoffnung der Jünger stärkt – und auch heute noch Trost und Zuversicht schenkt. Im Kontext seiner bevorstehenden Kreuzigung und des Abschieds von den Jüngern spricht Jesus nicht nur von seinem Weggang, sondern auch von seiner Wiederkehr. Seine Worte offenbaren drei wichtige Aspekte:
Trost in Zeiten der Unsicherheit
Jesus erkennt die Verwirrung und Angst seiner Jünger, die durch die Ankündigung seines Weggangs ausgelöst wurden. Sein Zuspruch, dass ihr Herz sich nicht erschrecken soll, zeigt seine Fürsorge und seinen Wunsch, sie zu beruhigen. Dieses „erschrecken“ (griech. tarassō) beschreibt eine tiefe innere Erschütterung, die Jesus durch seine Worte des Trostes überwindet. Auch in unseren eigenen Zeiten der Unsicherheit erinnert uns diese Verheißung daran, dass wir auf ihn vertrauen dürfen.
Der Ort der Hoffnung: Das Haus des Vaters
Jesus spricht vom „Haus seines Vaters“, einem Bild für die Ewigkeit bei Gott. Die „vielen Zimmer“ verdeutlichen, dass in Gottes Reich Platz für alle ist, die an ihn glauben. Dieses Bild drückt Geborgenheit, Gemeinschaft und die Zusicherung aus, dass jeder seinen festen Platz in Gottes Gegenwart haben wird. Es zeigt uns, dass die Ewigkeit keine abstrakte Idee ist, sondern eine Realität, die Jesus für uns vorbereitet.
Die absolute Gewissheit seiner Wiederkunft
Jesus sagt nicht nur, dass er wiederkommen wird, sondern drückt diese Verheißung im griechischen futurischen Präsens aus, was eine unerschütterliche Gewissheit vermittelt. Seine Worte „Ich komme“ betonen, dass seine Wiederkunft so sicher ist, als würde sie bereits geschehen. Die Grundlage dieses Vertrauens ist nicht nur die Erfüllung prophetischer Vorhersagen, sondern auch das Wesen Jesu selbst: Sein Charakter, seine Liebe und seine Treue machen diese Verheißung absolut zuverlässig.
Die Bedeutung für unseren Glauben heute
Hoffnung in schwierigen Zeiten: Jesu Worte richten unseren Blick über die Stürme des Lebens hinaus auf die Ewigkeit. Sie erinnern uns, dass selbst inmitten von Leid und Unsicherheit eine verlässliche Hoffnung auf uns wartet.
Ein Zuhause bei Gott: Das „Haus des Vaters“ symbolisiert die endgültige Erlösung und das Ziel unserer Reise als Christen. Es lädt uns ein, unser Leben in der Perspektive der Ewigkeit zu sehen.
Vertrauen in seine Verheißungen: Die Zuversicht auf Jesu Wiederkunft beruht auf seiner Treue. Diese Verheißung ist keine vage Hoffnung, sondern eine feste Zusage, die auf dem Charakter Gottes selbst gründet.
Fazit
Die Worte „Ich werde ganz gewiss wiederkommen“ sind eine Einladung, Jesus zu vertrauen – auch in Zeiten von Zweifel und Unsicherheit. Seine Wiederkunft ist nicht nur eine prophetische Realität, sondern Ausdruck seiner Liebe und seines Wunsches, uns für immer bei sich zu haben. In dieser Verheißung liegt Trost, Hoffnung und die Gewissheit, dass unser Glaube einen sicheren Anker hat: Jesus Christus selbst.
Was lehrt uns das Kreuz über die Gewissheit der Wiederkunft Christi? Was würde uns Jesu Tod bei seinem ersten Kommen ohne die Wiederkunft nutzen?
Das Kreuz ist das zentrale Symbol des christlichen Glaubens, und es offenbart nicht nur die Tiefe von Gottes Liebe, sondern auch die Gewissheit der Wiederkunft Christi. Hier sind die wesentlichen Lehren, die das Kreuz mit der Wiederkunft verbinden:
Die Vollendung von Gottes Erlösungsplan
Am Kreuz rief Jesus: „Es ist vollbracht“ (Joh 19,30). Diese Worte zeigen, dass das Werk der Erlösung durch seinen Tod abgeschlossen wurde. Doch die Geschichte der Erlösung endet nicht mit dem Kreuz – sie wird mit seiner Wiederkunft vollendet. Das Kreuz war der erste Schritt zur Wiederherstellung der Beziehung zwischen Gott und Mensch. Die Wiederkunft wird diesen Prozess abschließen, indem sie uns vollständig in Gottes Gegenwart zurückführt.
Das Kreuz als Garantie der Wiederkunft
Durch seinen Tod am Kreuz bewies Jesus, dass er bereit ist, alles zu geben, um die Menschheit zu retten. Diese Hingabe ist die Grundlage dafür, dass wir seiner Verheißung der Wiederkunft vertrauen können. Wenn er bereit war, das ultimative Opfer zu bringen, können wir sicher sein, dass er auch zurückkommen wird, um die Früchte dieses Opfers – uns – zu sich zu nehmen (Joh 14,3).
Der Sieg über Sünde und Tod
Das Kreuz markiert den Sieg Jesu über die Sünde, und seine Auferstehung besiegelt den Triumph über den Tod. Seine Wiederkunft wird diesen Sieg sichtbar machen, indem er die Macht der Sünde und des Todes vollständig beseitigt (1 Kor 15,54-57). Ohne die Wiederkunft bliebe die Welt weiter von Sünde und Leid geprägt, und der Sieg des Kreuzes wäre nicht endgültig manifestiert.
Was würde Jesu Tod ohne die Wiederkunft nutzen?
Ohne die Wiederkunft Christi wäre der Tod Jesu zwar ein beeindruckender Ausdruck von Liebe und Opferbereitschaft, doch sein voller Zweck bliebe unvollendet:
Unvollständige Erlösung: Jesu Tod brachte die Vergebung der Sünden, aber ohne die Wiederkunft gäbe es keine endgültige Befreiung von Sünde, Leid und Tod. Die Menschheit bliebe in einer Welt voller Schmerz gefangen, ohne die Hoffnung auf eine vollständige Wiederherstellung.
Keine Hoffnung auf die Ewigkeit: Jesus versprach, uns einen Platz im Haus des Vaters vorzubereiten (Joh 14,2-3). Ohne die Wiederkunft gäbe es keine endgültige Erfüllung dieses Versprechens, und das Ziel unseres Glaubens – das ewige Leben mit Gott – bliebe unerreichbar.
Verlust der Hoffnung und des Sinns: Die Verheißung der Wiederkunft gibt dem Leben der Gläubigen Hoffnung, Trost und Richtung. Ohne diese Perspektive würde das Kreuz seine transformative Kraft verlieren, und unser Glaube wäre, wie Paulus sagt, „nutzlos“ (1 Kor 15,19).
Fazit
Das Kreuz und die Wiederkunft Christi sind untrennbar miteinander verbunden. Das Kreuz zeigt uns, wie weit Jesus gehen würde, um uns zu retten, und seine Wiederkunft zeigt, dass diese Rettung vollständig und endgültig sein wird. Ohne die Wiederkunft wäre Jesu Tod ein Akt der Liebe, der jedoch keinen endgültigen Sinn oder keine Hoffnung für die Ewigkeit bieten würde. Die Wiederkunft gibt dem Kreuz seine universale und ewige Bedeutung: die Erfüllung von Gottes Plan, sein Volk zu sich zu bringen.
Die Verheißung von Jesu Wiederkunft hat nicht nur eine tiefgehende theologische Bedeutung, sondern sie prägt auch, wie wir unseren Glauben und Alltag gestalten. Hier sind die wichtigsten Verbindungen:
Hoffnung in schwierigen Zeiten
Im Alltag begegnen wir Unsicherheiten, Leiden und Herausforderungen, die unseren Glauben auf die Probe stellen. Jesu Worte in Johannes 14,1–3 erinnern uns daran, dass diese Welt nicht das Ende ist. Seine Verheißung, uns zu sich zu holen, gibt uns Kraft und Hoffnung, auch in den schwierigsten Momenten standhaft zu bleiben. Diese Perspektive lässt uns mit Zuversicht leben und auf das vertrauen, was Gott für uns vorbereitet hat.
Eine Ewigkeitsperspektive
Die Verheißung eines Platzes im Haus des Vaters lädt uns ein, unser Leben nicht nur auf das Hier und Jetzt auszurichten, sondern im Licht der Ewigkeit zu sehen. Das beeinflusst unsere Entscheidungen:
Wir legen Wert auf das, was bleibende Bedeutung hat, wie Liebe, Gerechtigkeit und Glauben.
Es motiviert uns, unser Leben mit einem Ziel zu leben, das über die Welt hinausgeht.
Ein Leben des Vertrauens
Die Gewissheit von Jesu Wiederkunft fordert uns auf, in seiner Treue zu ruhen. Auch wenn Umstände uns manchmal entmutigen, können wir auf die Zusage Jesu vertrauen, dass er kommt, um alles neu zu machen. Dieses Vertrauen gibt uns Gelassenheit, auch wenn wir den Plan Gottes nicht immer vollständig verstehen.
Ermutigung zu einem Leben der Nachfolge
Die Wiederkunft ist nicht nur eine Hoffnung, sondern auch ein Ansporn:
Heiligkeit und Wachsamkeit: Jesu Rückkehr erinnert uns daran, wie wichtig es ist, in unserem Glauben zu wachsen und unser Leben so zu führen, dass es Gott ehrt.
Dienen in Liebe: Im Bewusstsein, dass Jesus wiederkommt, sind wir eingeladen, seine Liebe in unseren Beziehungen und unserem Dienst sichtbar zu machen.
Vergebung und Geduld
Jesu Verheißung inspiriert uns, geduldig zu sein und anderen zu vergeben. Die Hoffnung auf die Wiederkunft hilft uns, Konflikte loszulassen, weil wir wissen, dass Gott letztlich alles in Ordnung bringen wird. Es gibt uns die Kraft, mit anderen in Frieden zu leben und uns für Gerechtigkeit einzusetzen.
Fazit: Glauben im Alltag
Die Verheißung „Ich werde ganz gewiss wiederkommen“ ist ein Anker für unser Leben. Sie lehrt uns:
Mit Hoffnung durch Schwierigkeiten zu gehen.
Unsere Prioritäten auf die Ewigkeit auszurichten.
In Vertrauen, Heiligkeit und Liebe zu leben.
Jesu Wiederkunft ist nicht nur ein zukünftiges Ereignis, sondern eine Realität, die unseren Alltag heute formt. Sie gibt uns eine Perspektive des Trostes, der Verantwortung und der Hoffnung, die unser Leben als Christen prägt.
Die Gewissheit von Jesu Wiederkunft gibt uns Hoffnung, Kraft und eine Perspektive, die über das Heute hinausgeht.