Lektion 11.Gefangen genommen und vor Gericht gestellt Verrat und Treue: Jesu letzter Weg zur Kreuzigung
In Lektion 11 tauchen wir tief in die entscheidenden letzten Stunden des irdischen Lebens von Jesus Christus ein. Diese dramatischen Ereignisse beginnen mit seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane und führen zu seinem Verhör vor dem Hohen Rat. Hier begegnen wir nicht nur den äußeren Umständen seiner Verhaftung, sondern auch den inneren Kämpfen, die seine Jünger durchmachen – Verrat, Angst, Verleugnung und Flucht.
Die Lektion lenkt unseren Blick auf die kontrastierenden Reaktionen: Während Jesus inmitten von Verrat und falschen Anschuldigungen standhaft und mutig bleibt, erleben wir die Schwäche der Jünger, die aus Angst und Unsicherheit versagen. Diese Momente voller Spannung und Tiefe erinnern uns an die unaufhaltsame Erfüllung des göttlichen Plans der Erlösung, trotz der Fehler und Schwächen der Menschen, die um Jesus herumstehen.
Diese Ereignisse fordern uns heraus, unseren eigenen Glauben und unsere Treue zu Christus in schwierigen Zeiten zu überdenken und die unermessliche Bedeutung von Jesu Opfer und seiner Hingabe für die Menschheit zu verstehen.
11.1 Unvergesslich Hingabe und Verrat: Ein unvergesslicher Kontrast
Lies Markus 14,1–11. Welche beiden Berichte sind hier ineinander verwoben und wie verstärken sie sich gegenseitig?
Markus 14,1-11 verwebt zwei sehr unterschiedliche Berichte, die sich gegenseitig verstärken und einen eindrucksvollen Kontrast erzeugen: Der erste handelt von der Verschwörung der religiösen Führer und Judas‘ Plan, Jesus zu verraten. Der zweite Bericht erzählt von der Frau, die Jesus mit teurem Parfüm salbt. Diese zwei parallelen Geschichten stellen zwei völlig entgegengesetzte Handlungen dar – die selbstlose Hingabe der Frau steht der Niederträchtigkeit von Judas gegenüber.
Die Frau, die Markus nicht namentlich nennt, bringt Jesus ein großzügiges und kostbares Opfer dar. Ihr Handeln ist von Liebe, Verehrung und einem tiefen Verständnis der Bedeutung von Jesu bevorstehendem Tod geprägt. Im Gegensatz dazu wird Judas, einer der engsten Vertrauten Jesu, von Habgier getrieben und plant, Jesus für eine Geldsumme zu verraten.
Dieses „Sandwich“ aus zwei ineinander verwobenen Geschichten verstärkt die Spannung: Die Handlung der Frau wird als „gut“ bezeichnet, während Judas eine „gute Gelegenheit“ sucht, Jesus zu verraten. Dies verdeutlicht den tiefen Kontrast zwischen den Absichten der beiden Charaktere. Die Frau wird für ihre Tat von Jesus gelobt und in Erinnerung behalten, während Judas‘ Verrat als Symbol für seinen egoistischen und zerstörerischen Akt in die Geschichte eingeht.
Die beiden Berichte zeigen, dass in Gottes Heilsplan selbst das Böse und der Verrat zur Erfüllung des göttlichen Willens beitragen, da sie den Weg zur Erlösung der Menschheit durch Jesu Kreuzigung ebnen. Beide Handlungen, obwohl entgegengesetzt, spielen letztlich eine Rolle in der Verkündigung des Evangeliums.
Wie hilft Römer 8,28 zu erklären, was hier geschehen wird?
Römer 8,28 besagt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.“ Dieses Versprechen hilft zu erklären, was in Markus 14,1-11 geschieht, indem es zeigt, dass selbst die negativen oder scheinbar bösen Ereignisse, wie der Verrat durch Judas und das Komplott der religiösen Führer, letztlich in Gottes Heilsplan eingebunden sind und zum Guten führen.
In Markus 14 sehen wir zwei gegensätzliche Handlungen: die liebevolle, aufopfernde Geste der Frau und den Verrat durch Judas. Auf den ersten Blick scheinen der Verrat und die Verschwörung gegen Jesus ausschließlich negativ zu sein, aber Römer 8,28 zeigt, dass Gott selbst diese bösen Taten zum Guten nutzen kann. Jesus‘ Tod am Kreuz, der durch Judas‘ Verrat ermöglicht wird, führt zur Erlösung der Menschheit.
Somit hilft Römer 8,28 zu verstehen, dass Gott alle Dinge, selbst Verrat und Leiden, in seinen göttlichen Plan einfügt, um seinen Zweck zu erfüllen und letztlich das Heil derer zu bewirken, die ihn lieben. Die Frau handelt aus Liebe und Hingabe, während Judas aus Habgier und Verrat handelt, doch beide Geschehnisse tragen in Gottes Plan zur Verkündigung des Evangeliums bei.
Die Geschichte von Hingabe und Verrat in Markus 14,1–11 hat eine starke Verbindung zu unserem Alltagsleben und Glauben. Sie zeigt uns, dass unsere Handlungen und Motive im Leben tiefgreifende Auswirkungen haben können und wie entscheidend es ist, aus der richtigen inneren Haltung heraus zu handeln. Die Frau, die Jesus mit kostbarem Parfüm salbt, handelt aus reiner Liebe, Hingabe und Verehrung. Ihre Tat ist eine Erinnerung daran, dass unsere Liebe zu Gott durch großzügige und aufrichtige Taten zum Ausdruck gebracht wird – unabhängig davon, was andere Menschen darüber denken oder wie es von der Gesellschaft bewertet wird.
Judas hingegen repräsentiert die Versuchungen, denen wir im Alltag begegnen können, wie Egoismus, Habgier und Verrat. Seine Entscheidung, Jesus zu verraten, zeigt, wie leicht es ist, sich durch falsche Motive von der wahren Bestimmung und Berufung abzuwenden. In unserem Glaubensleben werden wir oft vor die Wahl gestellt: Werden wir wie die Frau handeln, die aus Liebe und Hingabe Opfer bringt, oder wie Judas, der aus Egoismus und Habgier einen Weg des Verrats einschlägt?
Die Anwendung auf unser Alltagsleben liegt darin, dass wir immer wieder vor die Entscheidung gestellt werden, ob wir uns für die Liebe und Hingabe zu Gott entscheiden oder ob wir den kurzfristigen Versuchungen des Lebens nachgeben. Auch wenn wir mit Leid, Verrat oder Enttäuschung konfrontiert sind, wie es im Leben Jesu der Fall war, lehrt uns Römer 8,28, dass Gott selbst aus den schwierigsten und dunkelsten Momenten etwas Gutes hervorzubringen vermag. Dies gibt uns Hoffnung, dass unser Vertrauen in Gott uns durch alle Herausforderungen führt, und dass jede Handlung, ob gut oder schlecht, in Gottes größerem Plan zum Heil dienen kann.
Im Glaubensleben ermutigt uns diese Geschichte, unsere Motive zu prüfen und uns aufrichtig für Gott hinzugeben. Gleichzeitig zeigt sie uns, dass Gott, trotz der Fehler und des Verrats der Menschen, seine Pläne zur Erlösung und zum Wohl derer, die ihn lieben, erfüllt.
Jeder Tag bietet die Chance, mit Liebe und Hingabe zu handeln und dadurch Gottes Plan in unserem Leben zu verwirklichen.