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3.3 Gott ist Richter
Gottes Gerechtigkeit: Eine Analyse von Psalm 75
Lies Psalm 75. Warum ist das Prahlen der Bösen vergeblich?
Psalm 75:
1 EIN PSALMLIED ASAPHS, VORZUSINGEN, NACH DER WEISE «VERTILGE NICHT». 

2 Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist. 
3 «Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich recht richten. 
4 Die Erde mag wanken und alle, die darauf wohnen, aber ich halte ihre Säulen fest.» SELA. 
5 Ich sprach zu den Ruhmredigen: Rühmt euch nicht so! und zu den Gottlosen: Pochet nicht auf Gewalt! 
6 Pocht nicht so hoch auf eure Gewalt, redet nicht so halsstarrig! 
7 Denn es kommt nicht vom Aufgang und nicht vom Niedergang, nicht von der Wüste und nicht von den Bergen, 
8 sondern Gott ist Richter, der diesen erniedrigt und jenen erhöht. 
9 Denn der HERR hat einen Becher in der Hand, mit starkem Wein voll eingeschenkt. Er schenkt daraus ein, und die Gottlosen auf Erden müssen alle trinken und sogar die Hefe schlürfen. 
10 Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem Gott Jakobs:
11 Er wird alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen, daß die Gewalt des Gerechten erhöht werde.
Der Psalm 75 offenbart die souveräne Herrschaft Gottes als Gesetzgeber und Richter. Das Prahlen der Bösen wird in diesem Psalm als vergeblich dargestellt, da es in einem unvermeidlichen Gericht endet, das von Gott selbst vollstreckt wird.
Gottes Rolle als Richter und Gesetzgeber zeigt, dass die Bösen ständig die gerechte Ordnung, die Gott in der Welt etabliert hat, bedrohen. Doch Psalm 75 verkündet die Gewissheit, dass der Herr die Welt richten wird und ein Ende der Herrschaft des Bösen setzen wird. Die Bilder von einem Becher mit schäumendem Wein und dem Abschneiden der Hörner der Gottlosen veranschaulichen die Intensität von Gottes Zorn und die definitive Beendigung der Macht der Bösen.
Der Psalm betont die zeitliche Präzision von Gottes Gericht. Gott wählt die richtige Zeit für sein Gericht, und dies wird am Ende der Zeit in einem Vollstreckungsgericht stattfinden. Dabei erforscht der Herr die Herzen der Menschen als Teil seines Gerichts, wie es auch in Psalm 14,2 und 1. Mose 6,5.8 dargestellt wird. Das Gericht Gottes über die Welt wird von einer Untersuchung begleitet, in der er nach denen sucht, die er retten kann.
Die Abfolge des Gerichts, wie sie in den Psalmen dargestellt wird, zeigt zuerst die Befreiung des Volkes Gottes von den Bösen und die Schmückung der Demütigen mit Erlösung. Dann folgt die endgültige Vernichtung der unbekehrten Gottlosen. Die Psalmen betonen die Nutzlosigkeit menschlicher Waffen gegen den göttlichen Richter und offenbaren, dass Gott trotz seiner Strafe auch ein vergebender Gott ist.
Schließlich verdeutlichen die Psalmen, dass Gottes Gericht mit dem Volk Gottes beginnt und sich auf die gesamte Erde erstreckt. Der Psalmist ruft zu Gott, bittet um sein Gericht, vertraut jedoch darauf, dass Gottes Gerechtigkeit ihn verteidigen wird. In dieser Weise erinnern uns die Psalmen daran, dass Gottes Gericht von seiner Liebe und Gerechtigkeit geprägt ist und dass es zugleich eine Quelle des Trostes und der Hoffnung für diejenigen ist, die auf seine Herrschaft vertrauen.
Die Psalmen rufen uns auf, uns in Erwartung des Richtens Gottes zu freuen (Ps 67,5; 96,10–13; 98,4–9). Inwiefern ist das Gericht Gottes eine gute Nachricht für diejenigen, die durch das Blut Christi bedeckt sind?
Das Konzept des Gerichts Gottes wird in den Psalmen oft mit Freude und Lobpreis verbunden. Für diejenigen, die durch das Blut Christi bedeckt sind, ist das Gericht Gottes eine gute Nachricht aus mehreren Gründen:
  1. Gerechtigkeit und Erlösung: Gottes Gericht bringt Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit in die Welt. Für die Gläubigen, die durch das Blut Christi gerechtfertigt sind, bedeutet das Gericht eine endgültige Bestätigung ihrer Erlösung. Es beendet das Unrecht und stellt die Gerechten vor Gott in ihrer gerechtfertigten Position.
  2. Endgültige Befreiung von Ungerechtigkeit: Das Gericht Gottes bedeutet auch die endgültige Befreiung von allem, was ungerecht und böse ist. Die Psalmen betonen, dass Gott die Bösen zurechtweisen und die Gerechten schützen wird. Für diejenigen, die im Glauben an Christus leben, bringt das Gericht die endgültige Befreiung von allem, was gegen Gottes Reich und seine Grundsätze steht.
  3. Triumph über das Böse: Das Gericht Gottes in den Psalmen wird oft als der Triumph des Guten über das Böse dargestellt. Für die Gläubigen, die durch das Blut Christi versöhnt sind, bedeutet das Gericht Gottes den endgültigen Sieg über die Mächte der Finsternis. Es ist die Erfüllung der Verheißung, dass das Böse nicht für immer herrschen wird.
  4. Ewiges Reich Gottes: Das Gericht Gottes führt zur Errichtung des ewigen Reiches Gottes. Für diejenigen, die durch den Glauben an Jesus Christus gerettet sind, bedeutet das Gericht die Einführung des Reiches Gottes in seiner vollen Herrlichkeit. Es ist die Erfüllung der christlichen Hoffnung auf eine neue Schöpfung, in der Gottes Gerechtigkeit und Liebe regieren.
  5. Vollendung und Verherrlichung: Das Gericht Gottes bringt die Vollendung und Verherrlichung der Gläubigen. Durch das Blut Christi gerechtfertigt, werden sie vor dem Richterstuhl Gottes stehen und in seine Herrlichkeit eintreten. Das Gericht ist der Moment der endgültigen Verherrlichung für diejenigen, die in Christus leben.
Insgesamt wird das Gericht Gottes in den Psalmen als eine gute Nachricht für diejenigen dargestellt, die durch das Blut Christi bedeckt sind. Es ist die Erfüllung der Verheißungen der Erlösung, der Gerechtigkeit und der Einführung des ewigen Reiches Gottes für alle, die an Christus glauben.

Die Verbindung des Psalms 75 mit unserem Alltagsleben und Glauben liegt in der Betonung der göttlichen Souveränität und Gerechtigkeit sowie der Hoffnung auf Erlösung und Triumph über das Böse. Hier sind einige Punkte, wie diese Themen relevant für unser tägliches Leben und unseren Glauben sind:
  1. Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit: In unserem Alltag können wir uns auf die Gerechtigkeit Gottes verlassen, selbst wenn wir Ungerechtigkeit und Hochmut um uns herum sehen. Der Psalm erinnert uns daran, dass Gott am Ende richten wird und dass sein Gericht unvermeidlich ist. Dieses Vertrauen kann uns in schwierigen Zeiten Hoffnung geben und uns dazu ermutigen, in Gottes Gerechtigkeit zu vertrauen.
  2. Ermutigung zur Demut: Der Psalm warnt vor dem Prahlen und der Überheblichkeit der Bösen. Im Alltag können wir diese Lehre anwenden, indem wir uns selbst erinnern, demütig zu bleiben und nicht auf unsere eigene Stärke oder Macht zu pochen. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, Gott zu vertrauen und uns seiner souveränen Herrschaft zu unterwerfen.
  3. Hoffnung auf Erlösung und Triumph: Für Gläubige, die durch das Blut Christi gerechtfertigt sind, ist das Gericht Gottes eine Quelle der Hoffnung. Es bedeutet die endgültige Befreiung von Ungerechtigkeit und das triumphale Sieg des Guten über das Böse. Diese Hoffnung kann uns im täglichen Kampf gegen Versuchungen und Schwierigkeiten stärken und uns dazu ermutigen, fest im Glauben zu bleiben.
  4. Leben im Einklang mit Gottes Reich: Der Psalm erinnert uns daran, dass Gottes Gericht mit seinem Volk beginnt. Im Alltag können wir danach streben, in Übereinstimmung mit Gottes Reich und seinen Grundsätzen zu leben. Das bedeutet, ein Leben der Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu führen und uns aktiv für Gottes Willen einzusetzen.
Insgesamt lehrt uns der Psalm 75 wichtige Lektionen über Gottes Souveränität, Gerechtigkeit und die Hoffnung auf Erlösung. Diese Themen sind nicht nur theoretisch, sondern haben direkte Auswirkungen auf unser tägliches Leben und unseren Glauben, indem sie uns ermutigen, Gott zu vertrauen, demütig zu bleiben und fest in der Hoffnung auf seine Erlösung zu stehen.