4.3 Jesu Mitgefühl Die gelebte Barmherzigkeit Gottes
Lies Matthäus 9,36; 14,14; Markus 1,41; 6,34 und Lukas 7,13. Siehe auch Matthäus 23,37. Wie beleuchten diese Verse die Art und Weise, wie Christus von der Not der Menschen bewegt war?
Die Verse, die wir in den Evangelien finden – Matthäus 9,36; 14,14; Markus 1,41; 6,34; Lukas 7,13 und Matthäus 23,37 – zeigen uns ein tiefes Bild von Jesu Mitgefühl. Immer wieder wird betont, dass Jesus nicht nur Mitleid mit den Menschen hatte, sondern dieses Mitleid ihn auch zu Handlungen bewegte. Es ist ein Mitgefühl, das mehr ist als nur ein Gefühl des Bedauerns; es führt zu konkreten Taten, durch die er die Bedürfnisse der Menschen stillt – sei es durch Heilungen, das Sprechen von Trost oder das Fördern des Glaubens.
Jesus‘ Mitgefühl war tief und bewegte sich auf einer emotionalen Ebene, die uns heute noch herausfordert. In Matthäus 23,37 sehen wir den Schmerz und die Trauer Jesu, als er auf Jerusalem blickt, eine Stadt, die sich ihm verschlossen hatte. Die Darstellung, wie Jesus „wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel sammelt“, vermittelt ein Bild der Fürsorge, Schutz und Nähe, das im Alten Testament mit Gottes Fürsorge für sein Volk verknüpft wird. Diese Metapher, die häufig auf Gott angewendet wurde, zeigt uns, wie sehr Jesus die Menschen liebte und sich nach ihrer Rückkehr zu ihm sehnte.
Was diese Verse verdeutlichen, ist, dass Jesu Mitgefühl nicht oberflächlich war. Es war tief verwurzelt in seinem innersten Wesen, und er verstand die menschliche Not nicht nur intellektuell, sondern fühlte mit den Menschen auf einer sehr persönlichen und emotionalen Ebene. In seiner Klage über Jerusalem können wir die Intensität seiner Liebe und seinen Schmerz über das Versagen des Volkes sehen, zu ihm zu kommen. Diese klagende, fast väterliche Liebe ist ein zentraler Ausdruck von Jesu Mitgefühl, das sowohl tröstet als auch herausfordert.
Für uns heute bedeutet das, dass wir von Jesu Beispiel lernen können, inmitten von Not nicht nur Mitleid zu empfinden, sondern auch aktiv zu werden. Es geht darum, nicht nur die Nöte der Menschen zu sehen, sondern in der gleichen Weise wie Jesus zu handeln und zu helfen. Das Mitgefühl, das Jesus uns zeigt, fordert uns dazu auf, unser eigenes Herz zu öffnen und uns in der Liebe und Fürsorge für andere zu üben.
Es gibt kein besseres Beispiel für Gottes große, barmherzige Liebe zu uns als Jesus, der sich in der höchsten Demonstration der Liebe für uns hingegeben hat. Doch Christus ist nicht nur das perfekte Abbild Gottes. Er ist auch das vollkommene Vorbild für die Menschheit. Wie können wir unser Leben nach dem Vorbild Christi gestalten, uns auf die Bedürfnisse der anderen konzentrieren und so Gottes Liebe nicht nur predigen, sondern konkret zeigen?
Das Leben Jesu stellt für uns das ultimative Vorbild dar, wie wir in Liebe und Mitgefühl für andere handeln können. Jesus hat nicht nur gepredigt, sondern seine Liebe durch konkrete Taten gezeigt – sei es durch Heilungen, das Aufrichten der Gebrochenen, das Anbieten von Vergebung oder das Teilen von Gottes Wort. Er setzte seine eigenen Bedürfnisse oft zurück, um denen zu helfen, die in Not waren, und gab uns damit das beste Beispiel für echte, selbstlose Liebe.
Um unser Leben nach dem Vorbild Christi zu gestalten, können wir uns auf mehrere wichtige Prinzipien konzentrieren:
Mitgefühl und Fürsorge: Wie Jesus, der mit den Menschen mitfühlte und ihre Not verstand, sollten auch wir das Leid anderer ernst nehmen. Es geht darum, nicht nur die Bedürfnisse der Menschen zu sehen, sondern sich emotional auf sie einzulassen und zu handeln. Das bedeutet, auf die, die leiden, zuzugehen, sei es durch ein offenes Ohr, praktische Hilfe oder Gebet.
Selbstlosigkeit: Jesus lebte selbstlos und stellte das Wohl der anderen über das eigene. Um diesem Beispiel zu folgen, können wir uns fragen: Wie oft stellen wir uns und unsere Wünsche in den Mittelpunkt? Der Schritt zur Selbstlosigkeit bedeutet, den eigenen Komfort und die eigenen Interessen zugunsten der Bedürfnisse der anderen zurückzustellen.
Vergebung und Frieden: Jesus vergab denen, die ihm Unrecht taten, und forderte auch uns zu Vergebung auf. Diese Haltung kann in unserem Leben praktische Auswirkungen haben – sei es durch das Loslassen von Groll, das Anbieten von Versöhnung oder das Streben nach Frieden, wo Konflikte bestehen.
Demut: Christus, der König des Himmels, wusch die Füße seiner Jünger und zeigte uns wahre Demut. In unserem täglichen Leben können wir Demut durch bescheidenes Dienen an anderen zeigen, ohne Anerkennung oder Lob zu erwarten. Wir können in der Art und Weise, wie wir uns den Aufgaben des Lebens stellen, und durch die Achtung vor jedem Menschen auf Jesus‘ Demut reagieren.
Nächstenliebe praktizieren: Jesus sagte, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst. Das bedeutet, anderen mit echter, praktischer Liebe zu begegnen. In der heutigen Welt bedeutet das vielleicht, einem Bedürftigen zu helfen, einem Freund in schwierigen Zeiten beizustehen oder durch freiwillige Arbeit oder Spenden anderen zu dienen.
Aktives Zeugnis und Einladung: Gottes Liebe in Taten umzusetzen, bedeutet auch, das Evangelium aktiv zu leben. Es reicht nicht, nur über Gottes Liebe zu sprechen; wir müssen diese Liebe durch unser Handeln sichtbar machen. Das kann bedeuten, andere in einer Art und Weise zu erreichen, die authentisch und voller Zuneigung ist, um sie zum Glauben zu führen.
Zusammengefasst geht es darum, Gottes Liebe in unserem täglichen Leben aktiv umzusetzen, indem wir so handeln, wie Jesus es uns vorgelebt hat – mit Mitgefühl, Demut, Selbstlosigkeit, Vergebung und einer tiefen Sorge für das Wohl des anderen. Wenn wir das tun, predigen wir nicht nur Gottes Liebe, sondern leben sie auch. Wir geben der Welt ein praktisches Beispiel für das, was es bedeutet, in Gottes Liebe zu leben und diese Liebe weiterzugeben.
Die Verbindung von Jesu Mitgefühl mit unserem Alltagsleben und Glauben zeigt sich in der Art und Weise, wie wir auf die Bedürfnisse anderer reagieren und Gottes Liebe konkret leben. Die in den Evangelien beschriebenen Taten Jesu – seine Heilungen, sein Trost, das Aufnehmen von Ausgestoßenen und die Förderung des Glaubens – fordern uns heraus, nicht nur über Mitgefühl zu sprechen, sondern es in unseren eigenen Handlungen umzusetzen. Diese Verse lehren uns, dass wahres Mitgefühl mehr ist als ein Gefühl der Trauer oder des Bedauerns. Es bedeutet, aktiv zu werden und sich um die Not der anderen zu kümmern.
Wenn wir Jesu Beispiel im Alltag nachfolgen, geht es darum, die Bedürfnisse der Menschen um uns herum wahrzunehmen und diese nicht nur zu erkennen, sondern auch zu beantworten. Jesus stellte die Bedürfnisse der anderen oft über seine eigenen und handelte selbstlos, um zu helfen und zu heilen. In unserem täglichen Leben können wir uns von diesem selbstlosen Dienst inspirieren lassen, indem wir uns fragen, wie oft wir bereit sind, unsere eigenen Interessen zurückzustellen, um anderen zu dienen.
Die Prinzipien von Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Vergebung, Demut und praktizierter Nächstenliebe, die Jesus uns vorlebt, sollten nicht nur Worte bleiben, sondern sich in konkretem Handeln zeigen. Ein aktives Zeugnis von Gottes Liebe bedeutet, dass wir durch Taten, nicht nur durch Worte, Gottes Fürsorge, Gnade und Barmherzigkeit weitergeben. Diese Liebe zeigt sich in alltäglichen Handlungen wie dem Helfen eines Nachbarn, dem Zuhören eines Freundes in Not oder dem Zurücknehmen von Groll.
In der heutigen Welt wird Gottes Liebe sichtbar, wenn wir wie Jesus den Bedürftigen dienen, Versöhnung suchen, Frieden stiften und die Liebe aktiv leben. Indem wir diesen Prinzipien folgen, predigen wir nicht nur Gottes Liebe, sondern zeigen sie der Welt in einer praktischen, greifbaren Weise. So wird unser Glaube lebendig und wir geben ein Beispiel für das, was es bedeutet, in Gottes Liebe zu leben.
Jesu Mitgefühl fordert uns heraus, nicht nur Mitleid zu empfinden, sondern aktiv zu handeln und die Liebe Gottes durch unsere Taten sichtbar zu machen.