4.5 Mitfühlend und leidenschaftlich Gottes Liebe als Vorbild für unser Leben
Lies 1. Korinther 13,4–8. Auf welche Weise sollen wir laut diesem Abschnitt Gottes barmherzige und erstaunliche Liebe in unseren Beziehungen zu anderen widerspiegeln?
Der Abschnitt aus 1. Korinther 13,4-8 beschreibt die Liebe, die Gott uns entgegenbringt – eine Liebe, die geduldig, freundlich, selbstlos und unerschütterlich ist. Diese Liebe ist nicht nur eine Gefühlsebene, sondern eine tiefgreifende Haltung des Herzens, die in unserem Verhalten und unseren Beziehungen zu anderen zum Ausdruck kommen sollte. Doch die Herausforderung besteht darin, dass diese Art von Liebe in unserem natürlichen Zustand oft schwer zu erreichen ist. Wir können uns nicht einfach selbst dazu zwingen, geduldig, freundlich und selbstlos zu sein – diese Eigenschaften sind die Frucht des Heiligen Geistes, der in uns wirkt.
Gottes Liebe ist die perfekte Balance zwischen Emotion und Gerechtigkeit. Sie ist leidenschaftlich und mitfühlend, aber auch vollkommen gerecht. Diese Liebe zeigt sich in der Bibel als das höchste Vorbild, wie wir uns in unseren Beziehungen zu anderen verhalten sollen. In 1. Korinther 13,4-8 finden wir eine genaue Beschreibung der idealen christlichen Liebe, die nicht eifersüchtig ist, die nicht stolz ist und die niemals aufhört. Wenn wir diese Liebe widerspiegeln wollen, müssen wir uns der Kraft des Heiligen Geistes anvertrauen, der uns befähigt, in dieser Art zu lieben.
Ein erster Schritt in der praktischen Umsetzung dieser Liebe ist die Anbetung Gottes, der die Liebe in Person ist. Wenn wir uns regelmäßig auf Gottes Liebe ausrichten, erkennen wir, wie sehr wir selbst von seiner Gnade abhängen. Zweitens sollen wir Gottes Liebe aktiv in die Welt tragen, indem wir anderen Mitgefühl, Freundlichkeit und Verständnis entgegenbringen. Dies bedeutet, dass wir nicht nur auf unsere eigenen Bedürfnisse achten, sondern aktiv auf die Bedürfnisse anderer eingehen und sie mit einer Liebe umarmen, die nicht von den Umständen abhängt.
Die Herausforderung besteht darin zu erkennen, dass wir unser Herz nicht allein verändern können. Nur Gott kann uns ein neues Herz schenken, das fähig ist, so zu lieben, wie er es tut. Unser Gebet sollte daher darum bitten, dass Gott uns mit seiner reinen, heiligen Liebe erfüllt, die in unseren Herzen wächst und uns hilft, in Beziehungen die barmherzige Liebe Gottes widerzuspiegeln. Wenn wir diese Liebe in unserem Alltag leben, können wir ein Licht für andere sein und Gottes Gegenwart in der Welt zeigen.
Zusammengefasst, fordert uns dieser Abschnitt heraus, über die selbstlose, barmherzige Liebe nachzudenken, die uns durch den Heiligen Geist möglich ist. Es ist eine Liebe, die über uns hinausgeht und uns in die Lage versetzt, die tiefsten Bedürfnisse der anderen zu erkennen und mit Geduld, Freundlichkeit und Wahrheit darauf zu reagieren.
Warum ist der Tod des eigenen Ichs, der Selbstsucht und der Verderbtheit unseres natürlichen Herzens der einzige Weg, diese Art von Liebe auszuleben? Welche Entscheidungen können wir treffen, um diesen Tod des Ichs zu sterben?
Der Tod des eigenen Ichs, der Selbstsucht und der Verderbtheit unseres natürlichen Herzens ist der einzige Weg, die in 1. Korinther 13 beschriebene, selbstlose und göttliche Liebe auszuleben, weil unser natürlicher Zustand von Egoismus und Sünde geprägt ist. Unsere menschliche Natur neigt dazu, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, Erwartungen an andere zu haben und unser Verhalten auf eigene Bedürfnisse und Wünsche auszurichten. Diese selbstzentrierte Haltung steht im Widerspruch zur göttlichen Liebe, die bedingungslos, selbstlos und ohne Eigennutz ist.
Jesus selbst gibt uns das perfekte Beispiel für diese Art von Liebe, indem er uns dazu auffordert, „unser Kreuz auf uns zu nehmen“ und ihm nachzufolgen. Der Tod des „Ichs“ bedeutet, unsere eigene Selbstzentriertheit, den Stolz und den Wunsch nach Kontrolle über unser Leben abzulegen und uns von Gottes Willen leiten zu lassen. Nur durch diesen Prozess der Selbstverleugnung und Hingabe an Gott können wir die wahre Liebe leben, die Gott für uns hat.
Warum der Tod des Ichs notwendig ist:
Selbstsucht überwinden: Unsere natürliche Neigung ist, uns selbst und unsere Wünsche an erste Stelle zu setzen. Um jedoch die Liebe zu praktizieren, die in 1. Korinther 13 beschrieben wird, müssen wir lernen, den Fokus von uns selbst wegzulenken und uns auf das Wohl der anderen zu konzentrieren.
Egoismus aufgeben: Egoismus führt oft zu Konflikten und Missverständnissen. Indem wir unser eigenes Ich „töten“, stellen wir die Bedürfnisse und das Wohl anderer über unsere eigenen und fördern eine Atmosphäre des Friedens, des Verständnisses und der Fürsorge.
Göttliche Liebe annehmen: Der Tod des eigenen Ichs schafft Platz für die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in uns ausgegossen wird. Nur wenn wir uns selbst leeren und Gott die Führung über unser Leben geben, können wir in der gleichen Art von Liebe leben, die Jesus uns gezeigt hat.
Entscheidungen, um den Tod des Ichs zu erleben:
Tägliche Selbstverleugnung: Jesus fordert uns auf, täglich unser Kreuz auf uns zu nehmen. Das bedeutet, jeden Tag bewusst Entscheidungen zu treffen, die unsere eigene Selbstsucht herausfordern und uns dazu anregen, Gottes Willen zu suchen und zu tun. Es bedeutet, den eigenen Stolz und das Bedürfnis nach Anerkennung zu überwinden und für das Wohl der anderen zu leben.
Dankbarkeit und Demut üben: Demut ist der Schlüssel zum Tod des Ichs. Indem wir in allem, was wir tun, Dankbarkeit gegenüber Gott und Demut gegenüber anderen zeigen, lernen wir, unser eigenes Ich hinter die Bedürfnisse der anderen zu stellen.
Vergebung praktizieren: Oft ist der Wunsch nach Vergeltung ein starkes Zeichen von Selbstsucht. Durch das Praktizieren von Vergebung – sowohl gegenüber anderen als auch gegenüber uns selbst – überwinden wir den natürlichen Drang, verletzt zu werden und uns zu rächen. Vergebung bedeutet, das eigene Ich und den eigenen Groll abzulegen.
Stille Zeit mit Gott suchen: Um das „Ich“ zu töten, müssen wir lernen, auf Gottes Stimme zu hören und ihm in allen Dingen zu vertrauen. Zeit in der Stille und im Gebet zu verbringen hilft uns, uns von den Dingen des Selbst zu entleeren und Gottes Charakter und Liebe in unser Leben aufzunehmen.
Andere über uns selbst stellen: Eine der praktischsten Weisen, das Ich abzulegen, besteht darin, anderen gegenüber dienstbereit und selbstlos zu handeln. Es kann so einfach sein wie jemandem zu helfen, der in Not ist, oder sich auf die Bedürfnisse eines Freundes oder Familienmitglieds zu konzentrieren, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten.
Sich bewusst von weltlichen Einflüssen distanzieren: Die Welt fördert eine Kultur des Individualismus und des Strebens nach persönlichem Erfolg. Um unser eigenes Ich zu sterben, müssen wir uns bewusst von diesen weltlichen Werten distanzieren und uns auf Gottes Königreich und die Bedürfnisse unserer Mitmenschen konzentrieren.
Der Tod des eigenen Ichs ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortwährender Prozess, der tägliche Hingabe, Demut und die Bereitschaft erfordert, die Kontrolle über unser Leben in die Hände Gottes zu legen. Durch diese Entscheidungen und den ständigen Akt der Selbstverleugnung können wir die Liebe Gottes in unserem Leben widerspiegeln und zu einer echten Quelle der Liebe und des Trostes für andere werden.
Die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben in Bezug auf die göttliche Liebe und den Tod des eigenen Ichs liegt in der praktischen Umsetzung der Prinzipien, die in 1. Korinther 13,4-8 und den Lehren Jesu enthalten sind. Die in diesen Versen beschriebene Liebe ist nicht nur eine Theorie, sondern eine Lebenseinstellung, die unser Verhalten und unsere Beziehungen prägen sollte. Sie fordert uns heraus, die egoistischen Neigungen unseres natürlichen Herzens abzulegen und eine selbstlose, geduldige und unerschütterliche Liebe zu praktizieren, die der Liebe Gottes entspricht.
Im Alltag bedeutet dies, dass wir aktiv daran arbeiten, unsere eigene Selbstsucht zu überwinden. Dies geschieht nicht nur durch Gebet und persönliche Hingabe, sondern auch durch konkrete Handlungen, wie zum Beispiel, anderen zu dienen, ihre Bedürfnisse über unsere eigenen zu stellen und in schwierigen Momenten Geduld zu zeigen. Diese Entscheidungen und die Bereitschaft zur Selbstverleugnung helfen uns, die Liebe Gottes in unseren Beziehungen widerzuspiegeln und so zu leben, wie Jesus es uns vorgelebt hat.
Das bedeutet, dass wir in allen Bereichen unseres Lebens – sei es in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Gemeinschaft – lernen müssen, die Bedürfnisse anderer über unsere eigenen zu stellen, Vergebung zu üben, Demut zu leben und uns nicht von persönlichen Interessen oder Egoismus leiten zu lassen. Der „Tod des Ichs“ ist also der fortwährende Prozess, in dem wir unser Leben täglich der Führung des Heiligen Geistes überlassen, um Gottes Liebe zu verkörpern und so ein Zeugnis für die Welt zu sein.
Durch den ständigen Prozess der Selbstverleugnung und Hingabe an Gott können wir in unserem täglichen Leben die tiefe, barmherzige und leidenschaftliche Liebe widerspiegeln, die Gott für uns hat. Diese Liebe ist die Grundlage für ein erfülltes christliches Leben, das nicht nur Worte predigt, sondern Taten spricht und die göttliche Liebe in der Welt sichtbar macht.
Die wahre Liebe Gottes in unserem Leben zu reflektieren bedeutet, unser eigenes Ich täglich zu verleugnen und uns selbstlos für das Wohl der anderen einzusetzen.