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🌊 DAS 2. BUCH MOSE
Lektion 5: Passa
📘 5.6 Zusammenfassung
Das Passa: Erinnerung an Erlösung und Gericht

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🟦 Einleitung

Das Passa ist viel mehr als ein jüdisches Fest – es ist ein geistliches Fundament für das Verständnis von Erlösung, Gnade und göttlichem Gericht. In dieser Lektion erleben wir, wie Gott seinem Volk inmitten von Plagen und Gerichten Hoffnung und Identität gibt. Durch Symbole wie das Blut des Lammes, das ungesäuerte Brot und das gemeinsame Mahl offenbart sich Gottes Wesen: gerecht und gnädig zugleich. Diese Prinzipien sind heute so aktuell wie damals.

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📖 Bibelstudium

🔹 5.1 Eine weitere Plage – Die letzte Warnung

Die dreitägige Finsternis war Gottes letzte Einladung zur Umkehr. Doch Pharaos Herzenshärte offenbarte die Tragweite menschlicher Rebellion. Mose reagierte nicht mit Zorn aus Egoismus, sondern aus göttlicher Gerechtigkeit.

🔹 5.2 Passa – Das Mahl der Erinnerung und Hoffnung

Gott bereitete sein Volk geistlich vor, bevor er sie physisch befreite. Der Auftrag zum Passamahl war ein Akt des Vertrauens, noch vor dem Auszug. Das Blut an den Türpfosten war ein Zeichen des Glaubens – nicht der Werke.

🔹 5.3 Pesach – Zeichen des Blutes, Zeichen der Erlösung

Jedes Element des Festes – das Blut, das ungesäuerte Brot, die bitteren Kräuter – war eine Vorschau auf das wahre Lamm Gottes, Jesus Christus. Die alttestamentliche Rettung wurde zum Schatten der größeren Erlösung durch das Kreuz.

🔹 5.4 Die Fackel weitergeben

Die Eltern sollten nicht nur Geschichten erzählen, sondern das Passa als lebendige Erfahrung weitergeben. Glaube wurde nicht durch Bücher allein weitergegeben, sondern durch persönliche Teilhabe und Erinnerung.

🔹 5.5 Das göttliche Gericht – Wenn Gerechtigkeit offenbar wird

Die zehnte Plage traf das Zentrum der ägyptischen Macht – die Erstgeborenen. Sie offenbarte die Machtlosigkeit aller Götzen. Gottes Gericht war eine Antwort auf jahrzehntelange Unterdrückung und Mord – keine Willkür, sondern Gerechtigkeit mit Tiefgang.

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Geistliche Prinzipien

  1. Gott ist geduldig, aber gerecht.

  2. Glaube zeigt sich im Gehorsam.

  3. Gottes Schutz ist real und konkret.

  4. Erinnerung stärkt den Glauben.

  5. Gericht ist Teil von Erlösung.

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🧩 Anwendung im Alltag

  • Gottes Eingreifen erwarten: Auch wenn wir noch „in Ägypten“ sind, dürfen wir schon jetzt im Glauben feiern.

  • Zeichen setzen: Wie das Blut am Türpfosten – unsere Entscheidungen, Worte und Handlungen sollen unseren Glauben zeigen.

  • Traditionen leben: Kinder lernen Glauben durch gelebte Erfahrung – lade sie bewusst in geistliche Erlebnisse ein.

  • Gott vertrauen in Krisen: Seine Gnade schützt, auch wenn das Gericht naht.

  • Gerecht, aber nicht hart urteilen: Wie Mose – traurig über das Gericht, nicht triumphierend.

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Fazit

Das Passa ist ein Ruf zur Erinnerung, Umkehr und Hoffnung. Es verbindet Gericht mit Gnade und zeigt: Gott handelt treu. Die Geschichte Israels ist auch unsere Geschichte – eine Geschichte des Blutes, das rettet. Der Auszug aus Ägypten wird zum Bild unserer Befreiung durch Jesus Christus. Und wie damals sollen wir nicht nur empfangen, sondern auch weitergeben.

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💭 Gedanke des Tages

„Gottes Gnade schützt uns vor dem Gericht – nicht weil wir würdig sind, sondern weil das Blut des Lammes spricht.“

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✍️ Illustration – Die Nacht der Laternen

Wie ein Kind das Licht in einer dunklen Stadt trug


Kapitel 1 – Das leise Fest

Chengdu, Südchina – Frühjahr 2022

Die Stadt war voller Farben, doch in Meilins Herz war es still. In den engen Gassen der Altstadt hingen Laternen in Reihen, Kinder liefen lachend mit flackernden Lichtern durch die Nacht, und überall duftete es nach Klebreisbällchen und geröstetem Sesam.

Aber für Meilin war nichts mehr wie früher. Seit dem Tod ihrer Mutter war das Haus still. Ihr Vater war weit entfernt, irgendwo an einer Baustelle in der Wüste. Nur Großmutter Lin war geblieben – mit alten Liedern und Geschichten, die wie verblasste Tuschzeichnungen wirkten.

„Heute Nacht ist nicht nur das Laternenfest“, flüsterte Großmutter, „es ist auch die Nacht der Rettung.“

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Kapitel 2 – Das vergessene Blut

Die Geschichte eines Volkes – und einer Großmutter

Meilin sah zu, wie Lin das rote Seidentuch vom Regal nahm. Darin lag ein zerlesenes chinesisches Neues Testament, mit Randnotizen in feiner Schrift.

„In Ägypten“, begann Lin, „war ein Volk gefangen. Und Gott sandte Zeichen, Warnungen… und zuletzt – das Gericht. Aber er sagte ihnen: ‚Streicht das Blut eines Lammes an eure Tür. Dann wird der Todesengel euch verschonen.‘“

Meilin schluckte. „Das klingt… hart.“

Lin nickte. „Ja. Aber das war kein wütender Gott. Es war ein gerechter Gott. Und er gab einen Ausweg – das Blut. Das Zeichen des Vertrauens.“

„Wie ein Code?“ fragte Meilin.

„Nein“, sagte Lin leise. „Wie eine Entscheidung. Glaube sichtbar gemacht.“

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Kapitel 3 – Die rote Laterne

Ein altes Zeichen in neuer Zeit

In dieser Nacht, während der Strom in Teilen der Stadt ausfiel, erinnerte sich Meilin an die Worte ihrer Großmutter. Die Laternen flackerten, manche erloschen ganz.

Lin stand plötzlich auf, nahm ein Stück rotes Stoffband aus ihrer alten Nähkiste und befestigte es außen an der Haustür.

„Wie damals“, sagte sie.

Meilin beobachtete es. „Glaubst du wirklich, dass es hilft?“

„Nicht das Band hilft“, antwortete Lin, „aber es erinnert mich daran, wem wir vertrauen.“

Kurz darauf kam ein Notruf im Radio: In einem nahegelegenen Stadtteil war ein Gasleck ausgebrochen, eine Explosion hatte mehrere Häuser beschädigt – nur wenige Meter von ihrer Straße entfernt.

„Warum nicht wir?“ fragte Meilin.

„Vielleicht… weil Gott uns sieht“, flüsterte Lin. „Und weil du heute Nacht das Licht trägst.“

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Kapitel 4 – Das Kind, das das Licht trug

Glaube in Bewegung

Am nächsten Tag beschloss Meilin, das rote Band mit in die Schule zu nehmen. Einige Kinder lachten. Andere fragten.

„Ist das für ein Projekt?“ fragte der Lehrer.

„Nein“, sagte Meilin, „es ist… ein Zeichen. Dass ich glaube, dass Gott schützt. So wie er mein Volk – und vielleicht auch meins – in der Nacht gerettet hat.“

Die Lehrerin, eine stille Frau, sah Meilin lange an. Dann flüsterte sie: „Meine Großmutter hat mir dieselbe Geschichte erzählt. Aber ich hatte sie vergessen.“

Am Abend bat Meilin ihre Großmutter, das Passa mit ihr zu feiern. Nicht wie in Ägypten, nicht mit Lamm und Kräutern. Aber mit einem stillen Gebet, einem Stück Brot – und einem neuen Licht.

Sie zündeten eine Laterne an. Und diesmal brannte sie für mehr als nur Tradition.

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Kapitel 5 – Erinnerung, die lebt

Die Fackel weitergeben

Monate vergingen. Der Vater kehrte zurück. Das Haus war klein, aber nun voller Leben. Jedes Jahr zum Laternenfest banden Meilin und ihre Großmutter ein rotes Band an die Tür.

Es wurde ein Familienzeichen – nicht gegen Unglück, sondern für Glaube. Und jedes Mal, wenn jemand fragte, erzählte Meilin ihre Geschichte: von einer dunklen Nacht, einer alten Erinnerung – und einem Gott, der rettet.

Sie hatte verstanden: Gottes Gnade ist wie das Licht in der Laterne – sichtbar, tragbar, weiterzugeben.

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Gedanke zum Schluss:

Das rote Band war kein Zauber – es war ein Bekenntnis. Wie das Blut an den Türpfosten: ein Zeichen des Vertrauens auf den Gott, der auch heute noch sieht, rettet und erinnert.

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Dialogus Dei | Höre zu. Stelle Fragen. Wachse mit Gott.