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6.3 Warten und Mission
Warten in Einheit: Vorbereitung auf die Mission
Die Anweisung von Jesus an die Jünger, in Jerusalem auf die Verheißung des Vaters zu warten, markiert einen entscheidenden Moment in der Geschichte der christlichen Mission. Obwohl sie bereits von der Auferstehung Jesu gehört hatten und Zeugen seiner Herrlichkeit waren, erkannten die Jünger, dass sie ohne die Kraft des Heiligen Geistes nicht in der Lage sein würden, die Mission erfolgreich zu erfüllen.
Dieser Abschnitt betont die Bedeutung des Wartens in unserem Leben als Gläubige. Oftmals sind wir versucht, ungeduldig zu sein und unsere eigenen Pläne voranzutreiben, anstatt geduldig auf Gottes Timing zu warten. Doch Jesus lehrt uns hier, dass es Zeiten gibt, in denen wir auf Gottes Wirken warten müssen, bevor wir handeln können.
Das Warten der Jünger war jedoch nicht passives Nichtstun. Sie versammelten sich in Einheit und Gebet, bereiteten sich organisatorisch vor und wählten einen Ersatz für Judas. Diese Zeit des Wartens war auch eine Zeit der Vorbereitung und der Gemeinschaft, in der die Jünger sich gegenseitig stärkten und ermutigten.
Für uns heute ist die Botschaft klar: Auch wenn wir in Zeiten des Wartens sind, dürfen wir nicht untätig sein. Stattdessen sollen wir uns auf das Gebet konzentrieren, uns in Gemeinschaft mit anderen Gläubigen stärken und uns auf das vorbereiten, was Gott für uns bereithält. Wenn wir in solchen Zeiten geduldig ausharren und auf Gottes Führung warten, können wir sicher sein, dass er seine Verheißungen erfüllen wird und uns mit der Kraft und dem Mut aus der Höhe ausstatten wird, die wir brauchen, um seine Mission zu erfüllen.
Lies Apostelgeschichte 1,12–26. Was taten die Jünger (jetzt etwa 120 Männer und Frauen), während sie warteten?
Die Jünger, etwa 120 Männer und Frauen, taten zwei wesentliche Dinge, während sie auf die Verheißung des Heiligen Geistes warteten, die ihnen helfen würde, ihre Mission zu erfüllen.
Erstens versammelten sie sich im gemeinsamen Gebet und Flehen. Sie vereinten sich im Gebet, ohne Unklarheiten darüber zu haben, was ihre Mission war. Jeder von ihnen hatte den Auftrag von Jesus angenommen, für ihn Zeugnis abzulegen. Es ist anzunehmen, dass sie um Weisheit, Kraft und Mut baten, um diesen Auftrag gemeinsam zu erfüllen. Dieses Gebet war ein Ausdruck ihres Vertrauens auf Gott und ihrer Abhängigkeit von seiner Führung.
Zweitens bereiteten sie sich logistisch auf ihre Mission vor, indem sie einen Ersatz für Judas wählten, der sich das Leben genommen hatte. Die Jünger baten um Gottes Führung und vertrauten darauf, dass er in ihrer Mitte handelte. Petrus spielte dabei eine führende Rolle, und die Entscheidung wurde von allen akzeptiert, da sie darin Gottes Weisheit sahen. Diese organisatorische Vorbereitung zeigte ihren Glauben und ihre Bereitschaft, dem Auftrag Jesu nachzukommen.
Diese beiden Handlungen der Jünger während ihrer Wartezeit bieten uns ein Beispiel dafür, wie wir uns ebenfalls auf die Mission vorbereiten können, während wir auf die Wirksamkeit des Heiligen Geistes warten. Wir sollten uns im Gebet vereinen, um Weisheit, Kraft und Führung zu erbitten, und uns logistisch darauf vorbereiten, wie wir die Mission Gottes erfüllen können. Unsere Zeit des Wartens sollte nicht untätig sein, sondern mit Sinn und missionarischem Handeln erfüllt sein, während wir auf die Führung und Kraft des Heiligen Geistes warten.
Wie kannst du lernen, auf Gott zu warten und in der Zwischenzeit den ­Glauben nicht verlieren? Wie kannst du, während du wartest, deine Zeit am besten nutzen, wie es die Jünger hier taten?
Das Warten auf Gott kann eine Herausforderung sein, besonders wenn wir uns in einer Zeit der Ungewissheit befinden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie wir lernen können, auf Gott zu warten und unseren Glauben währenddessen nicht zu verlieren:
  1. Gebet und Meditation: Nutze die Zeit des Wartens, um dich im Gebet mit Gott zu verbinden und deine Gedanken und Sorgen vor ihn zu bringen. Meditiere über seine Zusagen in der Bibel und erinnere dich an seine Treue und Fürsorge.
  2. Bibelstudium: Vertiefe dein Verständnis für Gottes Wort, indem du regelmäßig in der Bibel liest und nach Wegen suchst, wie du ihre Lehren in dein Leben integrieren kannst. Suche nach biblischen Beispielen von Menschen, die auf Gott warteten und wie sie damit umgingen.
  3. Gemeinschaft: Umgebe dich mit anderen Gläubigen, die dich ermutigen und stärken können. Teile deine Anliegen mit ihnen und betet gemeinsam um Gottes Führung und Weisheit.
  4. Dienst: Nutze die Zeit des Wartens, um anderen zu dienen und Gottes Liebe praktisch zu zeigen. Suche nach Möglichkeiten, wie du deine Fähigkeiten und Ressourcen einsetzen kannst, um denen in Not zu helfen oder deine Gemeinde zu unterstützen.
  5. Geduld und Vertrauen: Erinnere dich daran, dass Gottes Timing perfekt ist und dass er immer treu ist, seine Verheißungen zu erfüllen. Übe Geduld und Vertrauen in seine Führung, auch wenn du nicht sofort Antworten erhältst.
Indem du diese Prinzipien praktizierst und dich aktiv darauf konzentrierst, Gott zu suchen und deinen Glauben während des Wartens zu stärken, kannst du die Zeit am besten nutzen und bereit sein, wenn Gott seine Pläne offenbart und dich zur Mission ruft.
Die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben liegt darin, wie wir mit den Herausforderungen, Unsicherheiten und Wartezeiten umgehen. Hier sind einige Verbindungen:
  1. Geduld und Ausdauer: Im Alltagsleben begegnen wir oft Situationen, in denen wir geduldig sein müssen, sei es beim Warten auf Antworten, auf Lösungen für Probleme oder auf Veränderungen. Unser Glaube lehrt uns, geduldig zu sein und darauf zu vertrauen, dass Gott in seiner Zeit handelt.
  2. Gemeinschaft und Unterstützung: In unserem Alltag brauchen wir die Unterstützung und Ermutigung anderer Menschen, sei es in der Familie, unter Freunden oder in der Gemeinde. Unsere Glaubensgemeinschaft bietet uns diese Unterstützung und Gemeinschaft, die uns hilft, durch schwierige Zeiten zu gehen und im Glauben zu wachsen.
  3. Vertrauen in Gottes Führung: Im Alltagsleben stehen wir oft vor Entscheidungen und Herausforderungen, bei denen wir nicht wissen, wie es weitergeht. Unser Glaube lehrt uns, dass wir auf Gottes Führung vertrauen können, selbst wenn wir nicht alle Antworten haben. Indem wir unseren Glauben im Alltag praktizieren, lernen wir, Gott in allen Bereichen unseres Lebens zu vertrauen.
  4. Dienst und Liebe: Unser Alltagsleben bietet unzählige Gelegenheiten, anderen zu dienen und Gottes Liebe praktisch zu zeigen, sei es durch Freundlichkeit, Mitgefühl, Großzügigkeit oder praktische Hilfe. Unser Glaube motiviert uns dazu, diese Gelegenheiten zu erkennen und zu nutzen, um Gottes Liebe in die Welt zu tragen.
Insgesamt zeigt die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben, wie unser Glaube unsere Einstellung, unser Verhalten und unsere Beziehungen im täglichen Leben prägt und beeinflusst. Indem wir unseren Glauben aktiv leben und in schwierigen Zeiten darauf zurückgreifen, können wir Hoffnung, Trost und Stärke finden, um durch jede Herausforderung zu gehen.