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7.3 Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst
Hoffnung inmitten der Schuld: Ein Ruf zur Vergebung
Lies Psalm 130. Wie werden die Schwere der Sünde und die Hoffnung für Sünder dargestellt?
Psalm 130 zeigt die tiefgreifende Auseinandersetzung des Psalmisten mit der Schwere der Sünde und gleichzeitig die Hoffnung für Sünder durch Gottes Vergebung und Barmherzigkeit.
Zunächst betont der Psalmist den großen Kummer, der sowohl seine eigenen Sünden als auch die Sünden seines Volkes betrifft. Die Sünden des Volkes werden als so schwerwiegend beschrieben, dass sie die Gefahr bergen, das Volk für immer von Gott zu trennen. Die biblische Vorstellung, dass die Sünden registriert werden und die Namen der Sünder aus dem Buch des Lebens gestrichen werden können, verstärkt diese Beklemmung.
Trotz dieser bedrückenden Realität appelliert der Psalmist an Gottes Vergebung, die die Sündeneinträge auslöschen kann. Er erkennt die wesentliche Natur Gottes als liebevoll und barmherzig an. Die Bereitschaft Gottes, Sünden zu vergeben und nicht zu bestrafen, erweckt Ehrfurcht und Anbetung. Wahre Anbetung basiert auf der Bewunderung von Gottes Liebe, nicht auf der Angst vor Strafe.
Die Gläubigen werden aufgefordert, auf den Herrn zu harren, was kein passives Aufgeben an die Umstände bedeutet, sondern ein hoffnungsvolles Warten auf Gottes Eingreifen. Die Hoffnung des Psalmisten gründet sich nicht auf persönlichen Optimismus, sondern auf Gottes Wort. Das gläubige Harren auf den Herrn ist nicht vergeblich, denn nach der dunklen Nacht kommt die göttliche Befreiung.
Schließlich wird deutlich, wie die persönliche Bitte des Psalmisten zu einer Bitte für die ganze Gemeinschaft wird. Das Wohlergehen eines Einzelnen ist untrennbar mit dem Wohlergehen des gesamten Volkes verbunden. Deshalb betet man nicht nur für sich selbst, sondern für die Gemeinschaft als Ganzes. Als Gläubige sind wir Teil einer Gemeinschaft, und was einen Teil betrifft, betrifft uns alle.
Denke über die Frage nach: „Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen?“ (Ps 130,3). Was bedeutet das für dich persönlich? Wo wärst du, wenn der Herr deine Sünden anrechnen würde?
Die Frage aus Psalm 130,3: „Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen?“ regt zum Nachdenken darüber an, wie wir als Sünder vor Gott bestehen könnten, wenn er unsere Sünden streng beurteilen würde.
Persönlich betrachte ich diese Frage als eine ernste Erinnerung an die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes sowie an die Schwere der Sünde. Wenn Gott meine Sünden anrechnen würde, ohne Gnade und Vergebung zu gewähren, wäre ich verloren. Meine Sünden und Fehler würden mich vor seinem heiligen Gericht verurteilen, und ich hätte keine Hoffnung auf Bestehen.
Ich wäre an einem Ort der Verzweiflung, getrennt von Gottes Gegenwart und ohne Möglichkeit auf Versöhnung. Meine Sünden würden eine unüberwindbare Kluft zwischen mir und Gott schaffen, und ich würde der ewigen Verdammnis gegenüberstehen.
Dieser Gedanke führt mich zur Dankbarkeit für Gottes unendliche Barmherzigkeit und Gnade. Trotz unserer Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit bietet Gott uns Vergebung durch seinen Sohn Jesus Christus an. Durch sein Opfer am Kreuz können unsere Sünden ausgelöscht und unsere Beziehung zu Gott wiederhergestellt werden.
Deshalb bedeutet die Frage aus Psalm 130,3 für mich persönlich eine Ermutigung, mich immer wieder der Gnade Gottes zuzuwenden. Sie erinnert mich daran, meine Abhängigkeit von Gottes Vergebung anzuerkennen und demütig vor ihm zu bleiben. Ohne seine Gnade wäre ich verloren, aber durch seine Liebe und Barmherzigkeit habe ich Hoffnung auf ewiges Leben in seiner Gegenwart.

Der Psalm 130 verbindet sich mit unserem Alltagsleben und Glauben, indem er die Schwere der Sünde und die Hoffnung für Sünder verdeutlicht.
  1. Der Psalmist reflektiert über die persönlichen und gemeinschaftlichen Sünden, die eine Trennung von Gott verursachen können.
  2. Trotz der Schwere der Sünden zeigt der Psalmist auf die Hoffnung auf Gottes Vergebung und seine unendliche Liebe hin.
  3. Die Anerkennung von Gottes Vergebung und Liebe ruft Ehrfurcht vor Gott hervor und bildet die Grundlage für wahre Anbetung.
  4. Der Psalm ermutigt dazu, geduldig auf Gott zu warten und sich auf seine Eingriffe zu verlassen, was eine aktive Hoffnung auf seine Befreiung bedeutet.
  5. Schließlich betont der Psalm die Verbindung zwischen dem Wohlergehen des Einzelnen und dem der Gemeinschaft, was dazu aufruft, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zu beten und sich um das Wohl aller zu kümmern.