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🗺️ DAS BUCH JOSUA
Lektion 7 : Höchste Loyalität: Anbetung im Kriegsgebiet


📘 7.3 Altäre der Erneuerung
Gehorsam auf Stein gemeißelt: Anbetung als Antwort auf Sieg

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🟦 Einleitung

Nach dem Sieg über Ai – nach Blut, Staub und Aufruhr – hält Josua an. Keine neue Schlacht, keine Trophäen, keine Parade. Stattdessen: Ein Altar.
Ein Moment der Stille, der Erinnerung, der Bundestreue.

Diese Szene offenbart einen tiefen geistlichen Grundsatz:
👉 Wahrer Fortschritt im Glauben misst sich nicht an äußeren Erfolgen, sondern an innerer Erneuerung.

Josua zeigt: Nicht der Sieg heiligt den Menschen – sondern die Hingabe.
Und die Altäre, die errichtet werden, sind keine Steinhaufen – sie sind Zeichen für Treue, Anbetung und Erneuerung.

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📖 Bibelstudium – – Josua 8,30–35

📍 1. Der Altar auf dem Berg Ebal

Josua errichtet den Altar nicht spontan, sondern gemäß den Anweisungen Gottes, die Mose gegeben hatte (vgl. 5 Mo 11,26–30; 27,2–10). Der Ort ist nicht zufällig:

  • Berg Ebal = Symbol für die Fluchseite des Bundes

  • Berg Garizim = Symbol für den Segen
    Zwischen diesen beiden Bergen wird der Bund verlesen – Segen und Fluch. Die Botschaft ist klar:

Euer Leben hängt davon ab, ob ihr treu bleibt oder nicht.

📍 2. Zwei Arten von Steinen

  • Altarsteine: unbehauenen Steine – kein Menschenwerk, kein Schmuck.
    ➤ Gott allein steht im Zentrum.

  • Gesetzessteine: mit dem Gesetz beschrieben, vermutlich die Zehn Gebote (vgl. 5 Mo 27,8).
    ➤ Erinnerung an die Worte Gottes – sichtbar, öffentlich, dauerhaft.

Die Verbindung zwischen Altar (Anbetung) und Gesetz (Gehorsam) ist entscheidend:

Wahre Anbetung führt zu Gehorsam, und echter Gehorsam entspringt der Anbetung.

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🗣️ Antworten zu den Fragen

Frage 1: Aus welcher Motivation heraus baute Josua einen Altar?

  1. Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes
    ➤ Der Altarbau war nicht spontan-emotional, sondern durch das Gesetz geboten (vgl. 5 Mo 27).
    ➤ Gehorsam ist Ausdruck von Liebe und Vertrauen.

  2. Erinnerung an den Bund
    ➤ Nach dem Krieg kommt der Altar – weil Gott treu war.
    ➤ Altäre markieren Wendepunkte: „Hier hat Gott gewirkt.“

  3. Erneuerung der nationalen Identität
    ➤ Israel war mehr als ein Volk mit einem Auftrag – es war Gottes Eigentum.
    ➤ Die Altäre riefen zurück zur Tora – zur Wurzel ihres Glaubens.

  4. Leitung durch Vorbild
    ➤ Josua lebte selbst, was er später in Josua 24 verkündigte: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“


Frage 2: Welche geistlichen Handlungen haben heute eine vergleichbare Funktion wie Altäre damals?

  1. Bewusstes Gebet an Lebenswenden
    ➤ z. B. bei Umzügen, Jobwechseln, Krankheit, Neuanfängen
    „Herr, ich erkenne: Du hast mich hierher geführt.“

  2. Feiern geistlicher Meilensteine
    ➤ Taufen, Berufungen, Sabbatfeiern, Segnungen
    ➤ Zeichen für Gottes Wirken und persönliche Hingabe

  3. Tagebuch, Stein der Erinnerung, Rituale
    ➤ z. B. ein symbolischer Gegenstand oder ein Ort, an dem man Gott erlebt hat

  4. Gemeinschaft in der Gemeinde
    ➤ Abendmahl, Zeugnisse, gemeinsame Anbetung
    ➤ geistliche „Altäre“, die uns zusammen neu ausrichten

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Geistliche Prinzipien

  • Erinnerung stärkt Identität.

  • Anbetung ist der Schlüssel zu bleibender Treue.

  • Gehorsam gegenüber Gottes Wort ist wichtiger als militärischer oder materieller Erfolg.

  • Führung bedeutet, das Volk zu Gott zu führen – nicht nur zum Ziel.

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🛠️ Anwendung im Alltag

  • Errichte „Altäre“ in deinem Alltag: nimm dir bewusste Momente der Dankbarkeit, wenn du etwas erreichst.

  • Halte inne nach jeder „Schlacht“: statt weiterzurennen, halte Rückschau – „Was hat Gott getan?“

  • Lebe sichtbar aus dem Wort: Schreibe dir einen Vers auf, den du sichtbar platzierst – als heutiger „Stein mit dem Gesetz“.

  • Gestalte geistliche Routinen: z. B. Sabbat als wöchentlicher Altar der Erneuerung.

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🧩 Fazit

Josua baute einen Altar – nicht weil alles vorbei war, sondern weil alles begann.
Jeder Schritt im verheißenen Land sollte in Gottes Gegenwart verankert sein.
Auch wir brauchen heute „Altäre“ – Zeiten, Orte, Handlungen – die uns immer wieder zurückführen zu dem, was zählt: Gott selbst.

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💭 Gedanke des Tages

Baue keine Karriere auf dem, was du erreicht hast – sondern auf dem, was Gott getan hat.


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✍️ Illustration – „Steine auf dem Dach“

Wenn Gott dich zurückruft – baue einen Altar, keinen Zaun


Kapitel 1: Zusammenbruch

David Hübner war 38.
Er war Pastor. Vater. Verheiratet. Öffentlich stark – privat ausgebrannt.
Niemand wusste von der inneren Leere. Vom Druck. Von den Sünden, die er verheimlichte.
Er hatte sich in einem Online-Chat verloren. Harmlos, dachte er. Aber es ging tiefer. Emotional. Dann körperlich.

Er dachte, er könne damit umgehen. Er betete sogar noch, hielt Predigten, taufte.
Aber innerlich wusste er: Er war gefallen.

Dann kam der Tag, an dem seine Frau es entdeckte.
Nicht durch einen Skandal.
Sondern durch eine einzige Frage:

„David, wer bist du geworden?“

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Kapitel 2: Die Trümmer

David trat zurück. Gab sein Amt ab. Die Gemeinde war schockiert – aber gnädig.
Er zog für eine Weile zu seinem Bruder, nach Thüringen. Aufs Land.
Ein altes Fachwerkhaus mit schiefem Dach und viel Stille. Zu viel Stille.
Er schämte sich. Für seine Sünde. Für seine Maske. Für sich selbst.

Er las die Bibel nicht. Betete nicht.
Nur abends saß er auf dem Dachboden – dem einzigen Ort, wo er allein war.
Er fragte sich: „Kann Gott überhaupt noch was mit mir anfangen?“

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Kapitel 3: Der Auftrag

Eines Morgens fand er auf dem Küchentisch einen Zettel von seinem Bruder:

„Josua 8,30–35. Lies es. Dann schau dir das Dach an.“

David rollte mit den Augen, ging aber hin.
Auf dem Dachboden lag eine Bibel. Er schlug auf.

„Und Josua baute dem Herrn einen Altar auf dem Berg Ebal…“
Ein Altar – nach der Niederlage in Ai, nach Schmerz, nach Schuld.

Dann erinnerte er sich: Sein Bruder hatte im Jugendkreis einmal gesagt:

„Gott baut Altäre nicht auf Erfolg, sondern auf Rückkehr.“

Er sah sich auf dem Dachboden um. Alte Ziegel. Steine.
Er begann, sie zu stapeln.
Er wusste nicht, warum.
Nur: Es war Zeit, einen Altar zu bauen.

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Kapitel 4: Die ersten Steine

Er schrieb einen Vers mit Kreide auf den ersten Ziegel:

„Herr, erbarme dich meiner.“ (Psalm 51,3)

Dann auf einen zweiten:

„Ich will umkehren.“

Auf einen dritten:

„Vergib mir – und lehre mich neu zu leben.“

Jeden Tag kam ein neuer Stein dazu.
Nicht um etwas zu beweisen.
Sondern, um sichtbar zu machen, dass Gott noch da war.

Er begann zu beten. Erst leise. Dann laut.
Er las Psalm 32. Hosea 6. Lukas 15.
Er weinte.
Nicht, weil er verloren war – sondern weil er wusste:
Er war gefunden worden.

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Kapitel 5: Wiederaufbau

Nach sechs Monaten ging David zurück nach Hause.
Seine Frau begrüßte ihn mit vorsichtiger Hoffnung.
Sie hatten einen langen Weg vor sich. Aber sie gingen ihn. Gemeinsam.

Er nahm kein Amt mehr in der Gemeinde an. Aber er wurde ein Mann des Gebets.
Er gründete eine Männergruppe: „Altäre aufbauen“ – für Menschen mit Vergangenheit.
Er erzählte offen von seinem Fall, aber mehr noch von Gottes Geduld.

Auf Gemeindefreizeiten war er der Mann, der auf dem Berg frühmorgens Steine sammelte –
für die, die nicht wussten, wie man neu anfängt.

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Epilog: Der Altar auf dem Dach

David starb 21 Jahre später, an einem kühlen Herbstmorgen.
In seinem Testament bat er darum, keinen Grabstein, sondern einen schlichten Ziegel aufzustellen.
Darauf stand:

„Hier ruht einer, der gefallen ist – aber nicht liegen blieb.“
„Josua 8,30–35“

Seine Frau baute einen kleinen Gartenaltar mit seinen alten Dachziegeln.
Kinder in der Gemeinde legten manchmal Steine dazu – mit Bibelversen, Versprechen, Gebeten.
Und auf einem von ihnen stand:

„Wenn du fällst, such nicht zuerst eine Mauer – sondern einen Altar.“

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🕊 Lektion der Geschichte:

  • Nach Niederlagen ruft Gott nicht zur Isolation – sondern zur Erneuerung.

  • Ein Altar ist kein Zeichen deiner Stärke – sondern deiner Rückkehr.

  • Jeder kann neu anfangen, wenn er bereit ist, ehrlich zu werden.

  • Gott ist der Gott der zweiten Altäre.

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Dialogus Dei | Höre zu. Stelle Fragen. Wachse mit Gott.