0 11 Minuten 3 Tagen
30.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Offenbarung Kap.5
Das Buch mit den sieben Siegeln
1Und ich sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß, ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln. 2Und ich sah einen starken Engel, der rief aus mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? 3Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch auftun und hineinsehen. 4Und ich weinte sehr, daß niemand würdig erfunden ward, das Buch aufzutun und zu lesen noch hineinzusehen. 
5Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und zu brechen seine sieben Siegel. 
6Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. 7Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß. 8Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räuchwerk, das sind die Gebete der Heiligen, 9und sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden 10und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden. 
11Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her; und ihre Zahl war vieltausendmal tausend; 12und sie sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. 
13Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! 14Und die vier Tiere sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
🟦 Einleitung
Offenbarung Kapitel 5 gehört zu den ergreifendsten Szenen der Bibel. Inmitten der apokalyptischen Visionen zeigt sich hier ein zentrales Geheimnis der Erlösung: Ein versiegeltes Buch – Symbol für Gottes Plan und Gericht – kann nur von einem Einzigen geöffnet werden. Die Frage nach der Würdigkeit ruft Trauer hervor, bis die Aufmerksamkeit auf das Lamm gelenkt wird – Jesus Christus. Diese Szene offenbart, wer die Geschichte in der Hand hat und wer allein Hoffnung und Zukunft schenken kann.
🟨 Kommentar
1.Die Szene im himmlischen Thronsaal (Verse 1–4)
Johannes sieht Gott, der auf dem Thron sitzt, mit einem versiegelten Buch in der Hand. Dieses Buch ist vollständig beschrieben – ein Zeichen für einen vollständigen, aber verborgenen göttlichen Plan. Ein mächtiger Engel stellt eine entscheidende Frage: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen?
Die Stille im Himmel und die Trauer des Johannes zeigen, dass kein Mensch, kein Engel und keine Kreatur diesen Plan offenbaren kann. Es gibt keine menschliche Antwort auf das tiefste Bedürfnis nach Erlösung.
2.Die Offenbarung des würdigen Lammes (Verse 5–7)
Ein Ältester tröstet Johannes: „Weine nicht!“ – denn der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, hat überwunden. Doch anstelle eines mächtigen Raubtiers sieht Johannes ein Lamm – ein scheinbar schwaches, aber geopfertes Wesen. Das Lamm ist ein Bild für Christus, den Gekreuzigten. Es trägt sieben Hörner (Vollmacht) und sieben Augen (vollkommene Erkenntnis durch den Geist Gottes).
Nur dieses Lamm ist würdig, das Buch zu nehmen und die Siegel zu öffnen.
3.Anbetung des Lammes durch Himmel und Erde (Verse 8–14)
Als das Lamm das Buch nimmt, fällt die himmlische Gemeinschaft in Anbetung. Die Ältesten und die vier lebendigen Wesen bringen Harfen und Schalen voller Gebete dar – ein Zeichen, dass unsere Gebete Teil des göttlichen Plans sind.
Ein neues Lied erklingt: Christus ist würdig, weil er durch sein Blut Menschen aus allen Nationen erlöst hat. Millionen Engel stimmen in diesen Lobgesang ein. Schließlich erhebt die gesamte Schöpfung ihre Stimme und gibt Gott und dem Lamm alle Ehre, Macht und Herrlichkeit – für immer.
🟩 Zusammenfassung
Offenbarung 5 offenbart eine entscheidende Wahrheit: Nur Christus, das Lamm Gottes, ist würdig, Gottes verborgenen Heilsplan zu offenbaren und umzusetzen. Die Szene beginnt mit tiefer Verzweiflung, endet aber in universaler Anbetung. Jesus ist nicht nur der Löwe, der König, sondern vor allem das Lamm, das sich geopfert hat – darin liegt seine Würde und Herrschaft.
🟥 Botschaft für uns heute
Diese Vision spricht tief in unsere Zeit. Auch wir sehen eine Welt, die oft chaotisch und verschlossen wirkt – wie ein versiegeltes Buch. Wer kennt den Sinn? Wer hat Kontrolle?
Die Antwort liegt im Lamm.
Nicht Macht, Gewalt oder menschliche Weisheit lösen die Rätsel des Lebens – sondern das geopferte Lamm, das aus Liebe handelt. Jesus Christus zeigt uns, dass wahre Autorität im Dienen liegt, dass Erlösung durch Hingabe geschieht.
Für uns bedeutet das:
  • Wir dürfen vertrauen, dass Gott den Plan hat – auch wenn er uns verborgen scheint.
  • Wir sind eingeladen, Teil dieses Plans zu sein – durch Gebet, Hingabe und Lobpreis.
  • Unser Leben erhält Sinn, wenn es sich an Christus, dem Lamm, orientiert.
Heute ist ein Tag, um wie die Ältesten zu sagen:
„Amen! Dir allein sei Ehre!“

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 11: Das Gebet als Gnadengabe

Hier online lesen.

 

Kommentar
🟦 Einleitung
Gebet ist mehr als eine religiöse Pflicht oder ein flüchtiger Hilferuf in Not – es ist die Brücke zwischen dem menschlichen Herzen und dem Thron Gottes. In Kapitel 11 erkennen wir, dass Gebet nicht nur möglich ist, sondern eine Gnadengabe, ein unvergleichliches Vorrecht und Mittel zur Gemeinschaft mit dem allmächtigen, liebenden Vater. Diese Gabe bleibt jedoch oft ungenutzt – zur Schwächung unseres Glaubenslebens.
🟨 Kommentar
1.Die Notwendigkeit des Gebets (Absätze 1–4)
  • Gott spricht auf vielfältige Weise zu uns – durch Natur, Wort, Vorsehung, Geist.
  • Doch ohne unser persönliches Antworten im Gebet bleibt diese Beziehung unvollständig.
  • Gebet ist mehr als Reden – es ist Öffnung des Herzens und Bewegung hin zu Gott.
2.Jesu Vorbild im Gebet (Absätze 5–6)
  • Jesus selbst – sündlos und göttlich – fühlte das Bedürfnis nach Gebet.
  • Er suchte den Vater in der Einsamkeit, trug unsere Schwächen, und war uns in der Fürbitte ein Vorbild.
  • Wenn der Sohn Gottes betete – wie viel mehr brauchen wir das Gebet!
3.Gottes Bereitschaft zu erhören (Absätze 7–10)
  • Gott sehnt sich danach, uns zu segnen – und wir beten so wenig!
  • Die Engel verstehen diese Zurückhaltung kaum – denn sie erleben Gebet als höchste Freude.
  • Ohne Gebet verlieren wir die Verbindung zum Himmel und sind Versuchungen schutzlos ausgesetzt.
4.Bedingungen für Gebetserhörung (Absätze 11–18)
  • Ehrliches Verlangen nach Gott, Reue, Bekenntnis, Vergebung gegenüber anderen.
  • Glaube ist essenziell – auch wenn sichtbare Antworten ausbleiben.
  • Gott hört – und antwortet zur rechten Zeit auf die wahren Bedürfnisse unserer Herzen.
5.Die Kraft des persönlichen und fortwährenden Gebets (Absätze 19–25)
  • Gebet im stillen Kämmerlein hat besonderen Wert.
  • Ständige Herzensverbindung mit Gott ist möglich – mitten im Alltag.
  • Beispiele wie Henoch oder Nehemia zeigen: wahres Gebet ist ununterbrochene Lebenshaltung.
6.Die Gefahr vernachlässigten Gebets (Absätze 26–30)
  • Gebetsmangel führt zur Entfremdung von Gott, zur Schwächung des Glaubenslebens.
  • Wir sollen die Gemeinschaft der Gläubigen, Andacht und Dienst verbinden.
  • Wer sich isoliert oder nur betet ohne zu handeln, verliert die Freude am Gebet.
7.Die Freude am Gebet und Lobpreis (Absätze 31–Ende)
  • Dank sollte ein zentraler Bestandteil des Gebetslebens sein.
  • Gott will, dass unser Gottesdienst von Freude, Vertrauen und Liebe geprägt ist – nicht von Furcht.
  • Lobpreis und Dank öffnen das Herz für neue Segnungen.
🟩 Zusammenfassung
Das Gebet ist eine heilige Gnadengabe, durch die wir in inniger Gemeinschaft mit Gott stehen können. Es ist der „Schlüssel in der Hand des Glaubens“, der die Schatzkammer des Himmels öffnet. Gebet ist unverzichtbar für das geistliche Leben, doch seine Kraft entfaltet sich nur unter bestimmten Bedingungen: Demut, Glaube, Vergebung und Beständigkeit. Christus selbst war uns darin ein vollkommenes Vorbild – und lädt uns ein, im Gebet Kraft, Trost und göttliche Nähe zu finden.
🟥 Botschaft für uns heute
In einer Welt voller Lärm, Ablenkung und Unsicherheit bleibt das Gebet unsere direkte Leitung zum Himmel.
📜 „Bittet, so wird euch gegeben…“ (Matthäus 7,7)
Gott wartet darauf, mit uns Gemeinschaft zu haben – nicht als ferner Richter, sondern als liebevoller Vater. Das Gebet verändert nicht Gott, sondern uns: unser Vertrauen wächst, unser Blick klärt sich, unser Herz wird still und empfänglich für das Wirken seines Geistes.
👉 Was heißt das für dich heute?
  • Nimm dir Zeit für das stille Gebet. Nicht als Pflicht, sondern als Quelle von Trost und Kraft.
  • Bleibe im Alltag in Verbindung mit Gott. Lass dein Herz oft zu ihm sprechen – im Gedanken, im Flüstern, in der Stille.
  • Vertraue auf seine Antwort – auch wenn sie anders kommt als erwartet.
  • Vergib anderen. Wie können wir Gott um Gnade bitten, wenn wir selbst Unversöhnlichkeit pflegen?
  • Lobe Gott! Der Dank verwandelt unser Herz – und macht uns empfänglich für weitere Segnungen.
🌿 Das Gebet ist nicht nur Reden mit Gott – es ist Leben mit Gott.
Lass uns lernen, im Licht dieser Gnadengabe zu leben.